Der Komplex oxaion Reports bedient sich der Funktionen von jasper Reports, um Daten aus oxaion aufbereitet an die Oberfläche zu geben. Hierbei stehen diejenigen Auswertungen im Vordergrund, die in bestimmten Abständen regelmäßig abgerufen werden müssen und der Aufbau immer gleich sein soll. Reports können als Diskussionsgrundlage bei Meetings dienen, da sich diese Berichte (aufgrund der vordefinierten Berichtsvorlage) auch sehr gut zum Ausdrucken auf Papier eignen.
Mit SQL können alle Daten aus den Datenbanken von oxaion ausgelesen werden. Es geht bei der Erstellung eines Reports hauptsächlich darum, sich zu überlegen, welche Daten benötigt werden um den Bericht wie gewünscht aussehen zu lassen.
In dem Tool jasperReports wird dann das konkrete Design des Berichts definiert.
Weiterführende Informationen zur Erstellung von Reports sind dem Handbuch oxaion Reports zu entnehmen. Die folgenden Absätze beschäftigen sich hingegen eher mit dem Aufruf und mit weiteren Handlingsmöglichkeiten eines solchen Berichts.
Aufruf von Reports
Wenn ein Report fertig erstellt ist, gibt es mehrere Möglichkeiten, diesen dem Benutzer zur Verfügung zu stellen. Nicht jede Möglichkeit eignet sich für jeden Benutzertypen, sodass die Möglichkeiten nachfolgend im Detail vorgestellt werden.
Direkt aus ‚Reports verwalten'
Das Programm ‚Reports verwalten' (IS60200R) dient eigentlich zur Erstellung von Reports. Dort werden diverse Einstellungen parametrisiert und auch das Design kann von dort aus verändert werden. Allerdings besteht in diesem Programm auch die Möglichkeit, Reports abzurufen.
Abbildung 6 1: Kontextmenü im Programm "oxaion Reports"
Mit ‚Reports abrufen' öffnet sich noch kein Report, es wird lediglich im Hintergrund ein Datenbestand mit den aktuellen Daten erstellt. Erst mit der Funktion ‚Letzten Abruf anzeigen' öffnet sich auch tatsächlich der betreffende Bericht auf dem Bildschirm.
Die Möglichkeit, aus diesem Programm heraus Reports abzurufen, dient aber eher zum Test bei der Erstellung eines Reports. Für Endanwender eignen sich diverse andere Stellen, um schneller an den gewünschten Bericht zu kommen.
Aufruf aus dem Menü
Häufig genutzt wird die Möglichkeit, einen Report aus dem gewöhnlichen oxaion-Menü aufzurufen. Hierzu muss lediglich der Report als Menükomponente angelegt werden. Bei der Anlage einer Menükomponente können auch diverse Kurzbefehle hinterlegt werden. Ebenso kann eingestellt werden, ob der Report beim Aufruf neu aufgebaut werden soll oder ob der letzte Abruf herangezogen wird.
Abbildung 6 2: In diesem Fall wird der Report beim Aufruf auch neu abgerufen (REBUILD = J)
Eine Einstellung, dass der Report nicht direkt abgerufen werden soll (REBUILD=N) macht dann Sinn, wenn es sich um einen großen Topf an Daten handelt, der Abruf lange dauert und somit die Arbeit im Tagesgeschäft negativ beeinflusst. In diesem Fall macht es Sinn, den Report über den Nacht Job außerhalb des Tagesbetriebs aufzubauen.
Informationen hierzu sind ebenfalls im Handbuch oxaion Reports zu finden.
Aufruf über Gadgets
Es ist außerdem möglich, einen Report direkt als Weiterverzweigung über ein Gadget aufzurufen. Dazu muss bei der Definition des Gadgets als Direktaufruf der XML-Befehl des jeweiligen Reports eingetragen werden.
Abbildung 6 3: Verknüpfung Gadget mit Report
Über diesen Direktaufruf auf dem Gadget kann dann sofort der Report ausgeführt werden.
Aufruf aus Auskunftstreibern
Wenn ein Report über das Menü aufgerufen wird, so besteht nicht die Möglichkeit Abrufparameter mitzugeben. Es muss also schon im Vorfeld definiert werden, zu welchem Artikel/Kunde/Zeitraum dieser Bericht erstellt werden soll. Sicherlich kann dieser Zeitraum mit Hilfe einer sinnvollen Datenabfrage auch variabel definiert werden, direkte Einflussmöglichkeiten hat der Benutzer jedoch keine.
Aus diesem Grund besteht die Möglichkeit, Berichte in einem Auskunftstreiber zur Verfügung zu stellen. Damit hat der Anwender die Möglichkeit, die verschiedensten Parameter (Datumsfelder, Artikelnummern, Personenkontonummern) mitzugeben, die dann vom Bericht selbst technisch verarbeitet werden können.
Nachdem der Report mit den entsprechenden Parametern (Parameter werden in jasperReports mit $P{PARAMETER} angelegt) definiert ist, kann im Programm ‚Folgemaskenstrukturen' ein Eintrag für diesen Bericht definiert werden. An dieser Stelle kann oxaion-Administrator auch angeben, welche Selektionsfelder im Auskunftstreiber Pflichteingaben sind.
Abbildung 6 4: Programm Folgemaskenstrukturen; Definition eines Reports als Folgemaske 'LD'
Weitere Informationen zu diesem Thema sind aus dem Handbuch oxaion Reports zu entnehmen.
Aufruf aus Listprogrammen
Wie in Kapitel 4.1.5 beschrieben, können Reports auch an Listprogramme geknüpft werden. Ist dies gewünscht, so ist das bereits bei der Erstellung und Definition des Reports zu berücksichtigen. Denn in diesem Fall ist die Datengrundlage – nicht wie in allen anderen Fällen – direkt die Datenbank, sondern das zuvor aufgerufene Listprogramm. Die gerade zur Verfügung stehende Ansicht in der Liste wird per XML-Datenstrom an den Report übergeben.
Das heißt in der Praxis, dass sich der Benutzer in der betreffenden Liste die gewünschten Daten selektieren und dann Eins-zu-Eins an den Bericht übergeben kann. Hierzu kann in der variablen Sichtenverwaltung zum entsprechenden Programm auch eine spezielle Report-Sicht definiert werden, die nichts mit der Anwendungssicht zur Laufzeit zu tun haben muss.
Abbildung 6 5: Sichtart *REPORT
Versand per E-Mail
Abgerufene Berichte können auch innerhalb des Tages- oder Wochenabschlusses per E-Mail direkt per E-Mail an einen gewünschten Empfängerkreis versendet werden. Damit erspart sich der Beauskunftete sogar die Anmeldung in oxaion ersparen – wenn dieser z.B. keinen eigenen Benutzer-Account hat.
Diese Daten werden im Programm ‚Jobs planen' (US00310) gepflegt:
Abbildung 6 7: Einrichtung E-Mail-Versand in oxaion open
In beiden Anwendungen gilt: Ist ein automatischer Abruf definiert, so wird – sofern eine gültige E-Mail-Adresse eingetragen ist – ebenfalls der Report gleich per E-Mail versendet.
Funktionalitäten
Reports mit Verknüpfungen
Es ist möglich, Reports so zu definieren, dass der Benutzer sehr einfach zurück in die Anwendung oxaion springen kann. Es können Hyperlinks definiert werden, die beispielsweise eine bestimmte Kundennummer, Artikelnummer oder Auftragsnummer im jeweiligen Programmkomplex öffnen. Ein Hyperlink wird im Report mit Rechtsklick auf dem entsprechenden Feld definiert:
Abbildung 6 8: Anlage einer Hyperlink-Verknüpfung
Abbildung 6 9: Anlage einer Hyperlink-Verknüpfung am Beispiel einer Artikelnummer
Wenn beispielsweise an die Artikelnummer verlinkt werden soll, werden diese XML-Strings genutzt:
cmd1 | "<ACTION>OPEN_PGM</ACTION><PGM>US17000R</PGM>" |
cmd2 | "<ACTION>IDNR-DROPPED</ACTION><DTA><IDNR>" + $F{TLIDNR} + "</IDNR></DTA>" |
MNFIRM | Entsprechend der Definition im SQL fix z.B. 941 oder $P{MNFIRM} |
Manuell kann in jasperReports das entsprechende Feld als blau definiert werden, damit die Link-Felder auch optisch herausgestellt sind.
Abbildung 6 10: Anwendungsbeispiel von Verknüpfungen
Reports mit Drill-Down
Eine ähnliche Funktion bietet die Einbindung von Drill-Down-Möglichkeiten im Bericht. Mit dem gleichen Weg kann per Hyperlink auf einen anderen Report verwiesen werden. Das macht zum Beispiel vor allem dann Sinn, wenn der Report zunächst nur eine Zusammenfassung (Summe, Durchschnitt o.ä.) eines Wertes anzeigen soll. Dennoch soll dem Benutzer die Möglichkeit gegeben werden, die Zahlen im Detail zu analysieren. Hierzu wird ein weiterer Report definiert, der den Aggregatszustand der gewünschten Informationen verändert. Per Hyperlink (siehe vorheriges Kapitel) wird dann auf diesen weiteren Report verwiesen.
Abbildung 6 11: Definition eines Drill-Down-Feldes (Verweis auf Report „54")
Diagramme
Weiterhin besteht die Möglichkeit in die Reports grafische Diagramme zu integrieren. Dies bietet den Vorteil, dass sich der Anwender sofort einen Überblick über Entwicklungen oder einen schnellen Vergleich verschaffen kann. Diese Charts können in den jeweiligen Report mit integriert werden.
Abbildung 6 12: Beispiel für Diagramme in Reports
Um Vergangenheitsdaten auswerten zu können, eignet sich wiederum der Kennzahlentopf. Dieser wurde bereits im Kapitel 0 beschrieben und kann bei sinnvoller Füllung auch für die Erstellung von Reports und dort vor allem für Verlaufsdiagramme genutzt werden.