BSDD-Reservierungen

Die BSDD-Reservierungen sind ein Teil der dispositiven Funktionalität, bei der es um die Einbeziehung 'freier' Lagerbestände in die diskrete Disposition (BSDD - bestandssensitive diskrete Disposition) geht.

Normalerweise ist es bei DEP-gesteuerten Artikeln (also Artikeln, deren Dispo-Schlüssel auf Diskrete_EinzelPlanung steht) so, dass Nachfragen unmittelbar zu einem Beschaffungsvorschlag in derselben Menge führen. Etwaig vorhandene Lagerbestände, die aus vergangenen Beschaffungsmaßnahmen resultieren, denen keine Nachfrage mehr gegenübersteht (weil z.B. der Kundenauftrag kurzfristig weggebrochen ist), sind dann 'freie' Lagerbestände, die im Rahmen der normalen DEP-Steuerung niemals wieder als Nachfragedecker in Zugriff genommen würden.

Über den ergänzenden Parameter 11 des Dispo-Schlüssels FRD482 kann bei diskret einzelgeplanten und auch bei hart plangesteuerten Artikeln dafür gesorgt werden, dass solche freien Lagerbestände in die Beschaffungsaktion einbezogen werden. Wenn die eingehende Nachfrage in der Disposition verbucht wird, wird zunächst der freie Lagerbestand ermittelt und nur noch ein Beschaffungsvorschlag in Höhe der verbleibenden Restmenge erstellt (wenn überhaupt noch eine Restmenge übrig geblieben ist). Der zugeteilte freie Bestand wird in seiner Menge mit der zugehörigen Belegnummer in einer Datei abgelegt, die mit Hilfe dieses Programms verwaltet werden kann.

Standardmäßig wird die Datei von den Programmen der Disposition automatisch im Hintergrund gepflegt. Manuelle Eingriffe sollten eher die Ausnahme sein.

Dieses Programm ist auch aus der Nettoübersicht heraus für den konkreten Fall über Folgemaske aufrufbar.

Zu beachten ist auch, dass manuelle Eingriffe eventuell durch den Programmlauf 'Lagerbestandsreservierungen neu aufbauen' wieder zunichte gemacht werden können. 

  • Die Einbeziehung freier Lagerbestände ist nur bei Artikeln möglich, die laut Dispo-Schlüssel diskret einzelgeplant oder hart plangesteuert sind. Gezielt vorgegebene Einzelplanung, wie dies im VKS möglich ist, kennt keine Einbeziehung freier Lagerbestände; hier entsteht in jedem Fall ein Beschaffungsvorschlag in Höhe der nachgefragten Menge.
  • Die Einbeziehung freier Lagerbestände ist aktuell auf Nachfragen aus VKS und PPS beschränkt. Nachfragen aus Projekten (BIA) oder im Rahmen von EKS-Beistellungen können aktuell noch keine freien Lagerbestände zugeordnet werden.
  • Mit einem Sperrstatus versehene VKS-Auftragspositionen werden nicht bei der bestandssensitiven diskreten Disposition berücksichtigt.
  • Artikel mit reiner Seriennummernpflicht sind von der bestandssensitiven diskreten Disposition ausgenommen.
    Bei Bedarf müssen solche Artikel im Artikelstamm zusätzlich als Chargenpflichtig deklariert werden und idealerweise die Seriennummernpflicht auf 'Seriennummer = Chargennummer' gestellt werden.

  • Bei chargenpflichtigen Artikeln kann die Einbeziehung freien Lagerbestandes entweder nur für VKS-Nachfrager oder aber für PPS-Nachfrager erfolgen; Reservierungen für VKS- und PPS-Nachfrager auf einer Lagergruppe können nicht gleichzeitig bestehen.
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