Abschreibungen berechnen

Die Vorgabewerte, die in diesem Programm angegeben werden, sind die Grundlage für die Berechnung der Abschreibungswerte. Die berechneten Werte werden pro Periode in der Vorlaufdatei gespeichert.

Die errechneten Werte sind die Grundlage für die zu buchenden Werte im Programm 'Abschreibungen verbuchen'.

Das Programm 'Abschreibungen für Wirtschaftsgüter errechnen' wird direkt oder aber vom Programm 'FAB-Belege buchen' aufgerufen werden. Der Aufruf vom Programm 'FAB-Belege buchen' erfolgt, wenn die Vorlaufdatei korrigiert werden muss.

Das Programm 'Abschreibungen für Wirtschaftsgüter errechnen' rechnet immer für ein Wirtschaftsjahr. Bei einem erneuten Aufruf des Programms werden die Werte in der Vorlaufdatei gelöscht und neu berechnet.

Informationen zum Anschaffungswert

Der Anschaffungswert wird periodengenau, d.h. bis zur aktuellen Periode, errechnet.

Rechenlogik für den Anschaffungswert

Die Anlagenzugänge werden je nach Abschreibungsbeginndatum der jeweiligen Periode zugerechnet. Das Abschreibungsbeginndatum wird mit Hilfe des Abschreibungsbeginnkennzeichens errechnet. Die Teilumbuchungen, Teilzugänge und Teilabgänge werden zum jeweiligen Aktivierungsdatum aktiv.

Rechenlogik für das Abschreibungsbeginndatum

Das Abschreibungsbeginndatum wird mit Hilfe des Abschreibungsbeginnkennzeichens aus dem Aktivierungsdatum errechnet. Das Aktivierungsdatum wird initialisiert aus dem Rechnungsdatum, falls vorhanden, ansonsten wird das Buchungsdatum herangezogen. Diese Initialisierung kann aber auch manuelle überschrieben werden.

Folgende Abschreibungsbeginnkennzeichen können gesetzt worden sein:

  • Jahresanfang

    Das Abschreibungsbeginndatum wird auf den Anfang des Wirtschaftsjahres gesetzt.

  • Halbjahr

    Das Abschreibungsbeginndatum wird je nach Aktivierungsdatum auf den Jahresanfang oder auf die Mitte des Wirtschaftsjahres gesetzt.

  • Monatsgenau

    Das Abschreibungsbeginndatum wird je nach Aktivierungsdatum auf den ersten der Periode gesetzt.

Rechenlogik der Abschreibungsmethoden

  • Lineare Abschreibung
    Die lineare Abschreibungsmethode verteilt den Buchwert gleichmäßig auf die Restnutzungsdauer. Dabei wird der Buchwert monats-/periodengenau berechnet. Somit werden alle Änderungen monats-/periodengerecht im Buchwert berücksichtigt.

    Die Abschreibung ist dann beendet, wenn die Nutzungsdauer abgelaufen ist und keine Abschreibung unter Null angegeben wurde.

    Bei Abschreibungen unter Null, d.h. nach Ablauf der Nutzungsdauer, kann im kalkulatorischen Bereich mit dem linearen Prozentsatz weiter abgeschrieben werden. Ab diesem Zeitpunkt wird der Anschaffungswert mit Hilfe des prozentualen Anteils unter Null neu errechnet. Der prozentuale Abschreibungsprozentsatz unter Null wird im Programm 'Rechnungskreise verwalten' hinterlegt.

    Beispiel:

    Anschaffungswert 2000,00
    AfA-Anteil unter Null 40
    AfA-Prozentsatz 10
    2000,00 x 40 : 100 800,00

    Basis für die Ermittlung des Abschreibungsbetrags unter Null.

    Abschreibungsbetrag 800,00 x 10 : 100 = 80,00

    • Degressive Abschreibung

      Der degressive Abschreibungsbetrag wird errechnet, indem der Buchwert am Jahresanfang mit dem degressiven Prozentsatz multipiziert wird. Der degressive Abschreibungsprozentsatz wird in der Rechnungskreisdatei hinterlegt.

      Die Abschreibung ist dann beendet, wenn die Nutzungsdauer abgelaufen ist.

    Beispiel:

    AfA-Prozentsatz 10
    Buchwert 01.01.90 5500,00
    Abschreibungsbetrag 550,00
    -----------------------------
    Buchwert 01.01.91 4950,00
    Abschreibungsbetrag 495,00
    Ist schon eine Umstellung auf lineare Abschreibung erfolgt, wird der aktuelle Buchwert auf die Restnutzungsdauer verteilt. Die Umstellung von degressiver auf lineare Abschreibung erfolgt automatisch im Jahresabschluss.
    • Normale Tabellenabschreibung

      Bei der normalen Tabellenabschreibung werden die Abschreibungsbeträge auf Grund der Vorgaben der Abschreibungsprozentsätze im Programm 'Abschreibungstabellen verwalten' berechnet. Die Abschreibungsprozentsätze werden für eine bestimmte Anzahl von Abschreibungsmonaten vorgegeben. Das Rechenprogramm stellt fest, welcher Abschreibungsprozentsatz für die abzurechnende Periode gültig ist. Mit diesem Prozentsatz wird vom Anschaffungswert die Abschreibung berechnet.

      Die Abschreibung ist dann beendet, wenn der Buchwert gleich Null ist. Bei einer Nachaktivierung erfolgt automatisch eine Verlängerung der Nutzungsdauer.

    Beispiel:

    AfA-Tabelle001

    Kz. Normal/Sonder 1

    Degressive Gebäudeabschreibung:

     Prozentsatz Abschreibungsdauer
    AfA-Zeitraum 1 5,00 84
    AfA-Zeitraum 2 2,50 72
    AfA-Zeitraum 3 1,25 432
    Anschaffungswert 300000,00
    Abschreibungsbeginndatum 01.01.85
    Zu bebuchende Periode 01.03.90
    Prozentsatz 5,00
    • Sondertabellenabschreibung

      Die Sondertabellenabschreibung rechnet genau wie die normale Tabellenabschreibung. Der Unterschied zur normalen Tabellenabschreibung besteht darin, dass die Abschreibungsbeginndaten auf Abschreibungsebene explizit für die Abschreibungszeiträume angegeben werden. Außerdem wird die Sondertabellenabschreibung auf gesonderte Abschreibungskonten gebucht.

    • Degressive Gebäude-AfA mit Sondertabellenabschreibung

      Die degressive Gebäudeabschreibung wird über die normale Tabellenabschreibung gesteuert.

      Die degressive Gebäude-AfA mit Sondertabellenabschreibung ist eine Verbindung der normalen Tabellenabschreibung mit der Sondertabellenabschreibung. Da diese Verbindung nur in diesem Fall möglich ist, muss es hierfür eine eigene Abschreibungsmethode geben.

      Innerhalb des Begünstigungszeitraumes wird die Normalabschreibung und zusätzlich noch die Sonderabschreibung abgeschrieben. Der Begünstigungszeitraum wird in Tabelle FRDAMT pro Abschreibungsmethode hinterlegt.

      Nach Ablauf des Begünstigungszeitraumes wird nur noch mit dem normalen Tabellenabschreibungssatz abgeschrieben.

      Die Abschreibung ist dann beendet, wenn der Buchwert gleich Null ist, d.h. es erfolgt automatisch eine Verlängerung der Nutzungsdauer bei einer Nachaktivierung.

    Beispiel:
    Begünstigungszeitraum60 Monate
    Anschaffungswert100000,00
    Sondertabelle
    AfA-Beginnh I Nutzungsdauer Prozentsatz
    01.01.89 I 12 30,00
    01.01.90 I 24 10,00
    01.01.94 I 24 10,00
    Normaltabelle
    AfA-Beginnth I Zeitraum Abschreibdauer Prozentsatz 
    01.01.89 I 1 60 5,00
    01.01.90 I 2 72 2,50
    01.01.94 I 3 432 1,25
     Sonder+ Normal= Gesamt
    Wirtsch.jahr 1: 30000,00 5000,00 35000,00
    Wirtsch.jahr 2: 10000,00 5000,00 15000,00
    Wirtsch.jahr 3: 10000,00 5000,00 15000,00
    Wirtsch.jahr 4: 10000,00 5000,00 15000,00
    Wirtsch.jahr 5: 10000,00 5000,00 15000,00
    Wirtsch.jahr 6: ------ 2500,00 2500,00
    • Lineare Abschreibung mit Sondertabellenabschreibung

      Die lineare Abschreibung mit Sonderabschreibungstabelle berechnet innerhalb des Begünstigungszeitraumes zur linearen Abschreibung die Sonderabschreibung hinzu.

      Die Abschreibung ist dann beendet, wenn der Buchwert gleich Null ist, d.h. bei Nachaktivierung erfolgt automatisch eine Verlängerung der Nutzungsdauer.

    Beispiel:

    Anschaffungswert 50000,00

    Prozentsatz5,00
    Nutzungsdauer84

    Sondertabelle

    Zeitpunkt Dauer Prozentsatzh
    01.01.89 12 25
    01.01.90 48 10
    Dauer lineare AfA+ Sonder = Gesamt
    12 2500,00 15000,00 12500,00
    12 2500,00 5000,00 7500,00
    12 2500,00 5000,00 7500,00
    12 2500,00 5000,00 7500,00
    12 2500,00 5000,00 7500,00
    • Restbuchwert

      Nach Ablauf des Begünstigungszeitraumes (hier 60 Monate) wird der Buchwert auf die Restnutzungsdauer verteilt.

      Restbuchwert 7500,00 Restnutzungsdauer 24 AfA-Betrag 12 Monate 3750,00

      Der Begünstigungszeitraum wird in Tabelle FRDAMT pro Abschreibungsmethode hinterlegt.

    • Abschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter

      Geringwertige Wirtschaftsgüter werden in der Regel mit ihrem gesamten Anschaffungsbetrag im Jahr der Anschaffung abgeschrieben.

    • AfA unter Null/AfA vom Wiederbeschaffungswert

      In Tabelle FRDAAT werden die einzelnen Rechnungskreise definiert. Für jeden Rechnungskreis können Kennzeichen gesetzt werden, ob z.B. vom Wiederbeschaffungswert abgeschrieben werden soll, oder ob Abschreibungen unter Null zugelassen werden.

    • Werte in der Vorlaufdatei

      Die errechneten Abschreibungsbeträge werden pro Periode in die Datei für Vorlaufwerte gespeichert und vom Programm 'Anlagenbuchhaltung buchen' abgearbeitet.

    - Außerordentliche Abschreibungen

    Das Rechenprogramm berechnet Normalabschreibungen und Sonderabschreibungen.

    Außerordentliche Abschreibungen (Teilwertabschreibungen, Zuschreibungen) werden mit dem Programm 'Anlagenbuchhaltung buchen' gebucht.

    Eine Teilwertabschreibung kann z.B. dann durchgeführt werden, wenn die Wiederbeschaffungskosten für ein Wirtschaftsgut unter dem Buchwert liegen.

    Beispiel:Eine von Ihnen gekaufte Maschine ist durch die technische Entwicklung überholt und daher auf dem Markt zu einem Preis zu haben, der unter ihrem Buchwert liegt.

    Diese Buchungen beeinflussen selbstverständlich den Buchwert für die oben angeführten Abschreibungsmethoden.

Felder

Leitdaten für AfA-Berechnung eingeben

Feldbezeichnung Erklärung
Abrechnungsjahr
In diesem Feld wird das Jahr angegeben, für das die nachfolgende Verarbeitung durchgeführt werden soll. Als Default wird das aktuelle Wirtschaftsjahr eingestellt.
WG-Bestandskonto
In diesem Feld wird das Bilanzkonto (Bestandskonto der Finanzbuchhaltung) angegeben, auf dem das Wirtschaftsgut ausgewiesen wird.
Wirtschaftsgut
Ein Wirtschaftsgut wird durch seine Wirtschaftsgutnummer spezifiziert. Sie ist eine anlagenbuchhalterische Nummer, die auf Hauptwirtschaftsgutebene vergeben wird.

Ein Hauptwirtschaftsgut hat immer die Wirtschaftsgutunternummer 000.

Durch Wirtschaftsgut- und Wirtschaftsgutunternummer ist jedes Wirtschaftsgut eindeutig innerhalb der Anlagenbuchhaltung identifiziert.

Rechnungskreis
Der Rechnungskreis kennzeichnet den Zweck der Rechnungslegung. Für jeden Rechnungskreis kann eine Abschreibungsrechnung und eine Bewertung durchgeführt werden. Der erfolgswirksame Rechnungskreis für die gesetzliche Rechungslegungspflicht ist die Handelsbilanz. Die Definition des erfolgswirksamen Rechnungskreises erfolgt in der Tabelle FRDAAT mit dem Steuerungskennzeichen Handelsbilanz.
Alle weiteren Rechnungskreise werden erfolgsneutral in der Anlagenbuchhaltung geführt. Die Rechnungskreise werden in oben aufgeführter Tabelle definiert.
Standardmäßig vorhanden sind folgende Rechnungskreise:
  • Handelsrecht
  • Steuerrecht
  • Konzern
  • Kalkulation
  • Kalkulatorische Zinsen
  • weitere
Es können bis zu 99 verschiedene Rechnungskreise definiert werden.

  • Keine Stichwörter