Die in diesem Handbuch beschriebenen Schnittstellen sind die Schnittstellen zu weiteren Modulen oder Anwendungen von oxaion. Da oxaion Schnittstellen klar definiert sind, besteht die Möglichkeit, auf einfache Art Verbindungen zu Informationssystemen anderer Hersteller herzustellen.
Lagerbestandsführung
Die Module Vertrieb und Lager sind eng miteinander verbunden. Alle Materialbewegungen innerhalb des Verkaufssystems werden über die Schnittstellendatei UMATBP an das Lagerbuchungssystem weitergegeben und über ein zentrales Buchungsprogramm verarbeitet.
Aus dem Vertrieb werden u.a. der offene Auftragsbestand und Warenabgänge an das Lagerbuchungssystem weitergegeben.
Über das Programm US50000R (Buchungsschlüssel verwalten) kann definiert werden, über welche Bewegungsdaten des Verkaufs Lagerbuchungssätze erstellt werden sollen. Änderungen an diesen Buchungsschlüssel sollten nur nach Rücksprache mit der oxaion gmbh erfolgen. Diese Lagerbuchungssätze geben, neben vielen weiteren Informationen, Auskunft über die Zeit der Verbuchung und die Herkunft des Buchungssatzes, die Belegnummer, die die Buchung ausgelöst hat, und Chargennummern, sofern vorhanden.
Weiterhin können die Datenfelder (Bestands-, Umsatz- und Datumsfelder) definiert werden, die aus einzelnen Verkaufsbewegungen in den Stammdaten des Lagers und des Teilestamms fortgeschrieben werden sollen.
Auskunftssysteme innerhalb der Module LBS und VKS erlauben die Anzeige der Lagerbewegungssätze nach verschiedenen Auswahlkriterien.
Disposition
An die Disposition übergibt der Vertrieb den Verkaufsauftragsbestand. Dieser wird von der Disposition in Bestellvorschläge (fremdbezogene Teile) oder Fertigungsvorschläge (Eigengefertigte Teile) umgesetzt.
Der Anwender hat die Möglichkeit, über die Disposition bedarfs-, plan- und verbrauchsgesteuert zu arbeiten. Dies ist abhängig von seinen individuellen Gegebenheiten und wird letztendlich über die Definition des Teilestamms (Masken für die Disposition) individuell pro Teil und Lager gesteuert.
Mit der Ausgabe der Buchungssätze für das Lagerbuchungssystem aus dem Vertrieb werden auch dispositive Buchungssätze für das Modul DIS ausgegeben.
Eine unmittelbare Nutzung der Funktionen der Disposition findet beispielsweise in der Auftragsverwaltung statt, wo die Verfügbarkeit von Verkaufsauftragspositionen über die Disposition geprüft wird und eventuell eine Umterminierung entsprechend der dispositiven Verfügbarkeit vorgenommen wird.
Aus der Auftragsverwaltung des Vertriebs kann außerdem direkt in die Verfügbarkeitsanzeige der Disposition verzweigt werden.
Über den Parameter 09 der Tabelle VRLD04 wird dort gesteuert ob die Verfügbarkeitsprüfung über mehrere, ferne Standorte vorgenommen werden soll, d.h. ob auch auf "fremden" Rechnern die Verfügbarkeit ermittelt werden soll.
Der entsprechende Ablauf kann der Verfahrensbeschreibung der Disposition entnommen werden.
Einkaufssystem
Der Einkauf und der Vertrieb werden durch die Schnittstelle 'Disposition' indirekt verbunden. Eine direkte Verbindung ist durch die Möglichkeit eines Streckengeschäftes im Vertrieb oder eines Kundenauftrages für ein DEP gesteuertes Teil (diskrete Einzelplanung) gegeben.
Die Schnittstellendatei UMATBP empfängt von der Auftragserfassung bei Streckengeschäften und DEP-Teilen Buchungssätze, die Bestellvorschläge im Einkauf bewirken.
Die Weiterbearbeitung eines Kundenauftrages innerhalb vom Vertrieb, z.B. Lieferscheinerstellung, ist erst dann möglich, wenn die Bestellung und der Wareneingang innerhalb des Einkaufssystems erfolgt sind. Mit der Verbuchung des Wareneingangs wird eine Information (Statusänderung) an den Kundenauftrag übergeben. Danach kann der Auftrag weiter bearbeitet werden.
Produktionsplanungs- und -steuerungssystem
Die Produktionsplanung und der Vertrieb sind indirekt über die Disposition miteinander verbunden.
Eine direkte Verbindung stellt die 'diskrete Einzelplanung' für eigengefertigte Teile dar. Dabei werden aus dem Verkaufsauftrag direkt Fertigungsvorschläge für die Produktionsplanung erstellt.
Ein Spezialfall ist hierbei die Verarbeitung von Modellteilen, die erst durch die Angabe von Sachmerkmalen im Verkaufsauftrag genau spezifiziert werden. Mittels des Variantengenerators in der Produktionsplanung erfolgt bei der Erstellung des Fertigungsvorschlags sofort die Generierung der entsprechenden Fertigungsstückliste.
Bei der Erfassung von Auftragspositionen, die aus Stücklisten bestehen, wird in die Stücklistenverwaltung der Produktionsplanung verzweigt.
Die Weiterbearbeitung eines Kundenauftrages innerhalb des Vertriebs, z.B. Lieferscheinerstellung, ist erst dann möglich, wenn die Rückmeldung von der Fertigung erfolgt ist. Mit der Rückmeldung wird eine Information (Statusänderung) an den Kundenauftrag übergeben. Danach kann der Auftrag weiter bearbeitet werden.
Kostenrechnung
Die Schnittstellendatei zum Modul Finanzbuchhaltung wird auch als Schnittstelle zur Kostenrechnung BKR genutzt. In der Kostenrechnung können Verkaufsauftragspositionen unter anderem nach folgenden Kriterien verdichtet analysiert werden:
- Kunde
- Land
- Gebiet
- Personenkontenart
- Vertreter
- Branche
- Teilenummer
Serviceabwicklung
Wenn die Serviceabwicklung aktiv ist, sind Ersatzteilverkäufe durch die Angabe einer Referenzauftragsnummer im Vertriebs-Auftrag dem Servicebereich zuzuordnen.
Referenzauftrag kann sowohl ein Wartungsvertrag als auch ein bestimmter Wartungs-/Reparaturauftrag sein. Hierdurch lassen sich genaue Kostenzuordnungen für Auswertungen im Modul BKR treffen.
Wird im Service ein Servicekunde angelegt, dann wird gleichzeitig ein Vertriebs-Kundenstamm angelegt falls dieser noch nicht vorhanden ist.