Die Abwicklung von Sammelaufträgen erfolgt in der oxaion business solution abweichend zu oxaion open.
Sammelauftrag
Mit Sammelaufträgen wird eine Möglichkeit geboten Fertigungsaufträge mit gleichen oder ähnlichen Produkten in einem einzigen Auftrag abzubilden und so auch zu produzieren. Dadurch können Durchlauf-, Rüst- und Richtzeiten bzw. –mengen und Rückmeldeaktionen eingespart werden. Die in einem Sammelauftrag enthaltenen Fertigungsaufträge werden nachfolgend als Nebenaufträge bezeichnet. Der Sammelauftrag ist alleiniger Träger des weiteren Geschäftsprozesses, über ihn werden alle weiteren Aktionen ausgelöst. Zu diesen weiteren Aktionen zählen beispielsweise Einplanung, der Druck der Fertigungspapiere, die Kalkulation oder die einzelnen Rückmeldungen.
In diesem Kapitel wird die Funktionalität des Sammelauftrages in oxaion open beschrieben.
Die Erzeugung von Sammelaufträgen aus mehreren Fertigungsaufträgen erfolgt manuell in der Fertigungsauftragsverwaltung. Dabei entsteht ein zusätzlicher Auftrag, welcher die Auftragsart ‚FS' (Sammelauftrag) erhält.
Voraussetzungen
Damit die Fertigungsaufträge zu Sammelaufträgen hinzugefügt werden können, müssen verschiedene Einstellungen, Voraussetzungen und Restriktionen beachtet werden.
Einstellungen:
- Das Fertigungsteil muss dafür berechtigt werden. Dazu muss im Teilestamm unter dem Knoten ‚Produktionsdaten' auf der Lasche ‚Fertigung' das Kennzeichen ‚Sammelauftrag möglich' aktiviert sein.
- Zusätzlich kann ggf. auch schon in der Teilegruppenverwaltung auf der Lasche ‚Fertigung' die Checkbox ‚Sammelauftrag möglich' aktiviert werden, damit dieser bei der Neuanlage eines Teiles dieser Teile ruppe gleich schon gesetzt ist.
- In der Tabelle FRD557 muss das Auftragskennzeichen ‚FS' für den Sammelauftrag angelegt sein.
- Die Tabelle FRD552 muss das Argument ‚S' für die Sammelaufträge haben
- In der Tabelle FRD560 muss der Auftragsstatus ‚S' (integriert in Sammelauftrag) vorhanden sein.
- Das Default Sammelauftragskennzeichen muss in der Tabelle VRLP47 auf ‚FS' eingestellt werden.
Restriktionen zur Sammelauftragserstellung:
- Fertigungsaufträge können in einen gemeinsamen Sammelauftrag, wenn diese identische Teilenummern haben. Teile mit Sachmerkmalen werden dabei unterstützt, jedoch nur dann wenn es sich nicht um auftragsspezifische Sachmerkmale handelt.
- Aufträge mit dem Dispositionsschlüssel ‚Diskret Einzelgeplant' sind zulässig
- Die Fertigungsaufträge müssen in der gleichen Firma erfasst worden sein.
- Es werden keine Fertigungsvorschläge (ergo Planfertigungsaufträge) berücksichtigt.
- Die Fertigungsaufträge dürfen nicht feingeplant sein.
- Es dürfen keine Fertigungspapiere gedruckt worden sein.
- Der Fertigungsauftrag darf noch nicht rückgemeldet sein.
- Dem Fertigungsauftrag darf noch kein Entnahmeschein zugeordnet sein.
- Die Bezugsgrößen der Fertigungsaufträge müssen gleich sein.
- Das Teil darf nicht seriennummernpflichtig sein
- Bei chargenpflichtigen Teilen sind Sammelaufträge nur dann möglich, wenn die Chargennummer automatisch vergeben wird.
- Bestandsführung mit Packmitteln wird nicht unterstützt
- Köpfe eine Auftragsnetzterminierung sind ebenfalls ausgeschlossen
- gemäß Lagerort KANBAN disponierte Teile können nicht in einen Sammelauftrag integriert werden
Aufbauen eines Sammelauftrages
Wird über das Kontextmenü die Funktion ‚Sammelauftrag erzeugen' ausgewählt, öffnet sich ein neues Fenster. In diesem Fenster werden alle Fertigungsaufträge angezeigt, die passend zum ursprünglich ausgewählten Fertigungsauftrag für einen gemeinsamen Sammelauftrag in Frage kommen. In Frage kommende Aufträge sind diejenigen, welche die Kriterien im Kapitel 1.1.1 erfüllen und noch keinem Sammelauftrag zugeordnet wurden.
Mit Hilfe der Checkboxen können die Aufträge ausgewählt werden, die zu einem Sammelauftrag werden sollen. Mit Bestätigung der Auswahlmaske wird automatisch ein Sammelauftrag mit dem Auftragskennzeichen ‚FS' erstellt. Die Nebenaufträge erhalten den Status ‚S' (= integriert in Sammelauftrag). Die Arbeitsgänge und Materialpositionen der Nebenaufträge werden auf Status ‚9' (beendet bzw. komplett abgebucht) gesetzt. Letzteres dient dazu deren Bedarfe, welche in den Sammelauftrag eingeflossen sind, aus diesen Positionen nicht in den relevanten Geschäftsprozessen (Einplanung, Kapazitätsermittlung etc.) ausfiltern zu müssen.
Über das Kontextmenü eines Sammelauftrags (Sammelauftrag verwalten) kann geprüft werden, mit welchen Fertigungsaufträgen der Sammelauftrag erstellt wurde. Solange der Sammelauftrag noch nicht gestartet wurde, können hier auch noch weitere Fertigungsaufträge hinzugefügt oder herausgelöst werden (mehr dazu in Kapitel 1.1.3 Verwaltung).
Die Fertigungspapiere werden nicht für die einzelnen Nebenaufträge gedruckt, sondern nur für den Sammelauftrag. Die Einplanung erfolgt ebenfalls über den Sammelauftrag, dazu werden die Arbeitspläne und Stücklisten kumuliert. Sie werden anhand identischer Positionsnummern und gleichem Arbeitsgang bzw. gleicher Teilenummer sowie einiger weiterer Kriterien positionsweise aufgebaut. Damit die Fertigungsreihenfolge der Nebenaufträge im Sammelauftrag eingehalten wird, werden die Positionen mit gleicher Positionsnummer hintereinander eingefügt. Danach werden die Arbeitsplan- und Materialpositionen neu durchnummeriert, so dass im Sammelauftrag die Positionen wieder eindeutig sind. Sind mit den Nebenaufträgen Dokumente, Sachmerkmale, Zusatztexte, PC-Objekte oder Ähnliches verbunden, werden diese nicht in den Sammelauftrag übernommen (weder kopiert noch verschoben). Auch dann nicht, wenn sie in allen Nebenaufträgen identisch sind. Ausnahmen sind dabei die untergeordneten Arbeitsgangdaten Übergangszeiten, Betriebsmittel und Bezugsgrößen. Auch diese werden zu neuen Unterpositionen in den jeweils neuen Arbeitsgangpositionen des Sammelauftrages kumuliert. Die (Neu-)Erzeugung von ‚Dokumenten' / ‚Zusatzinformationen' im Zuge der Pflege eines Sammelauftrages ist jedoch möglich.
Hinweis: Auch diese Information ‚verschwinden' sofern der Sammelauftrag aufgrund Hinzufügen bzw. Lösen von Fertigungsaufträgen neu aufgebaut werden muss.
Bei der Erstellung des Sammelauftrages werden die Felder / Werte wie in der folgenden Tabelle beschrieben berechnet bzw. übertragen.
Zusatzhinweis: Bei hier nicht aufgeführten Feldern wird der Inhalt aus dem alphabetisch ersten Nebenauftrag in den Sammelauftrag übernommen, unabhängig davon, ob sich der Wert in den anderen Nebenaufträgen unterscheidet.
Feld / Werte | Berechnung |
Auftragsmenge | Addition der Auftragsmengen der Nebenaufträge |
Alternative Auftragsmenge | Addition der alternativen Auftragsmengen der Nebenaufträge |
Mengeneinheit der alternativen Auftragsmenge | Bei unterschiedlichen alternativen Mengeneinheiten, wird die Mengeneinheit des ersten Nebenauftrages verwendet und die alternativen Auftragsmengen anhand dieser Mengeneinheit summiert |
Starttermin | Früheste Starttermin der Nebenaufträge |
Endtermin | Früheste Endtermin der Nebenaufträge |
Bedarfstermin | Früheste Bedarfstermin der Nebenaufträge |
Priorität | Beste Priorität (= kleinste Ziffer) der Nebenaufträge |
Rüstzeit Maschine | Gewichtung Rüstzeiten Nebenaufträge, gemäß Auftragsmengen1 |
Rüstzeit Person | Gewichtung Rüstzeiten Nebenaufträge, gemäß Auftragsmengen1 |
Stückzeit Maschine | Kleinste "Stückzeit Maschine" der Nebenaufträge |
Stückzeit Person | Größte "Stückzeit Person" der Nebenaufträge |
Liegezeit vor Arbeitsgang | Größte Liegezeit der Nebenaufträge |
Liegezeit nach Arbeitsgang | Größte Liegezeit der Nebenaufträge |
Überlappungsmenge | Größte Überlappungsmenge der Nebenaufträge (d. h. die größte Überlappungszeit führt zur geringsten Überlappung) |
Überlappung in Prozent | Größte Überlappung in Prozent der Nebenaufträge |
Betriebsmittel | Es wird die Summe aus allen identischen Betriebsmitteln gebildet. Gibt es für einen Arbeitsgang unterschiedliche Betriebsmittel in den ursprünglichen Nebenauftragspositionen, werden mehrere Unterpositionen erzeugt. |
Proportionale Menge | Die Mengen werden gewichtet, dabei sind die Mengen der Nebenaufträge relevant. Die Berechnung erfolgt analog zur Rüstzeit Maschine1 |
Fixe Stücklistenmenge | Größte fixe Stücklistenmenge der Nebenaufträge |
Arbeitsgänge - Einzelressourcen | Die „A" / „P" – Datensätze werden NICHT als Unterpositionen der erzeugten Arbeitsgangpositionen des Sammelauftrages kumuliert |
1 Berechnung der gewichteten Rüstzeit: Menge NAF1*Rüstzeit+Menge NAF2*Rüstzeit+..(Menge NAFn*Rüstzeit)(Menge NAF1+Menge NAF2+..Menge NAFn)
NAF = Nebenauftrag
Beispiel zur Berechnung:
NAF1: Menge: 30 Stück
Rüstzeit: 1,5 Stunden
NAF2: Menge: 40 Stück
Rüstzeit: 3 Stunden
30*1,5+40*3(30+40)=2,357
Die resultierende Rüstzeit im Sammelauftrag beträgt somit 2,357.
Arbeiten mit einem Sammelauftrag
Sammelauftrag erweitern
Zu einem Sammelauftrag können noch weitere Fertigungsaufträge hinzugefügt werden, solange zu diesem noch keine Fertigungspapiere gedruckt wurden. Um einen Fertigungsauftrag hinzuzufügen gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist direkt auf dem Sammelauftrag über das Kontextmenu ‚Sammelauftrag verwalten'. Es öffnet sich ein Fenster, in welchem alle Fertigungsaufträge aufgeführt werden, die schon zu dem Auftrag gehören. Ebenso werden die Fertigungsaufträge angezeigt, die noch aufgrund der Restriktionen hinzugefügt werden könnten.
Die zweite Möglichkeit ist auf dem Fertigungsauftrag, der zu dem Sammelauftrag hinzugefügt werden möchte. Über das Kontextmenü ‚Sammelauftrag erweitern' wird ein neues Fenster geöffnet, in welchem die Sammelaufträge angezeigt werden, zu welchem der Fertigungsauftrag hinzugefügt werden kann.
Nebenauftrag lösen
Möchte man einen Nebenauftrag von einem Sammelauftrag lösen, kann dies über den Sammelauftrag oder über den Nebenauftrag erfolgen. Über das Kontextmenü „Sammelauftrag verwalten" öffnet sich ein Fenster, in welchem angezeigt wird welche Fertigungsaufträge zu dem Sammelauftrag gehören. In diesem Fenster kann über die Deaktivierung der Checkbox inkl. Bestätigung der Nebenauftrag gelöst werden.
Werden alle Nebenaufträge eines Sammelauftrags gelöst, wird der Sammelauftrag automatisch gelöscht.
Bei Veränderungen der Zusammenstellung des Sammelauftrages wird implizit eine Neueinplanung (ggf. inkl. Kalkulation) angestoßen.
Sammelauftrag pflegen
Ein Sammelauftrag ist ein vollständiger Fertigungsauftrag mit Auftragskopf, Arbeitsgängen (ggf. inkl. Unterpositionen für Übergangs- und Überlappungszeiten, Bezugsgrößen und Betriebsmittel) und Materialpositionen.
Sammelaufträge können wie normale Fertigungsaufträge verwaltet werden. Die Logiken / Beschränkungen zum Ändern und deren Auswirkungen sind identisch. Auch das Einfügen und Löschen von Positionen ist dabei möglich. Etwaige Sachmerkmale können jedoch nur angezeigt, aber nicht geändert werden (siehe Restriktion: keine auftragsspezifischen Sachmerkmale)
Wird im Filter der Fertigungsauftragsverwaltung das Feld ‚Sammelauftragsnummer' gefüllt, so wird der Sammelauftrag inklusive den zugehörigen Nebenaufträgen angezeigt.
Das Kopieren eines Sammelauftrages ist nicht erlaubt.
Das manuelle Löschen eines Sammelauftrages ist nicht möglich. Ein Sammelauftrag wird automatisch durch das Lösen aller zugeordneten Nebenaufträge gelöscht.
Bei Änderungen ist zusätzlich zu berücksichtigen, dass ein Sammelauftrag aus den Daten aller seiner relevanten Nebenaufträge immer komplett neu aufgebaut wird, wenn über ‚verwalten oder erzeugen' diesem Sammelauftrag Nebenaufträge hinzugefügt oder von ihm gelöst werden. Die seit dem letzten Sammelauftragsneuaufbau manuellen getätigten Änderungen sind dann verloren.
Nebenauftrag pflegen
Ein Nebenauftrag kann nicht verwaltet oder gelöscht werden.
Beim Kopieren eines Nebenauftrages entsteht ein neuer Fertigungsauftrag ohne Bezug zu dem Sammelauftrag.
Rückmeldungen
Rückmeldungen sind nur auf Sammelaufträgen zulässig, auf Nebenaufträgen kann keine Rückmeldung (und Stornierung) erfolgen. Wird von einem Nebenauftrag aus ein Rückmeldeprogramm gesprungen, so erfolgt nach entsprechender Hinweismeldung ein Wechsel auf den zugehörigen Sammelauftrag bzw. die zugehörige Sammelauftragsposition.
Plausibilitätsprüfungen (zum Beispiel Abweichungstoleranzen bei Auftragsendemeldungen) erfolgen sowohl für die Nebenaufträge, als auch für den Sammelauftrag, falls diese von der jeweiligen Position direkt betroffen sind.
Arbeitsgang-(teil-)ende (GT/GE) bzw. Material-(teil-)ende (MT/MK)
Bei diesen Meldungen werden die Mengen (und die Zeiten) auf den Arbeitsgang bzw. die Materialposition des Sammelauftrags gemeldet und verbucht. Diese gebuchten Werte werden nicht auf die Nebenaufträge übertragen.
Auftrags-(teil-)endemeldung (AT/AE)
Bei diesen Meldungen auf einen Sammelauftrag werden die Gut- bzw. Ausschussmengen manuell in der Rückmeldemaske für die einzelnen Nebenaufträgen eingetragen. Die dazugehörigen Nebenaufträge werden dazu innerhalb der Maske in einer Tabelle aufgeführt und die Gut- bzw. Ausschussmenge kann jeweils bezogen auf den jeweiligen Nebenauftrag eingegeben werden. Bei einer Auftragsendemeldung sind die offenen Restmengen als Gutmengen schon vorbelegt, diese können manuell noch abgeändert werden. Damit die Auftragsendemeldung erfasst werden kann, muss bei mindestens einem Nebenauftrag eine Gut- bzw. Ausschussmenge eingegeben werden.
Ebenso kann über die Auftragsteilendemeldungen (AT) gesteuert werden, ob der Nebenauftrag beendet werden soll. Dazu gibt es eine Spalte ‚Beenden'. Wurde dieses Feld aktiviert werden alle Rückmeldungen zu diesem Auftrag abgesetzt und der Nebenauftrag ist beendet und erhält auch den Auftragsstatus ‚9'. Dies hat zum Vorteil, dass die Ware schon versendet / übergeben werden kann, obwohl der Sammelauftrag noch nicht vollständig beendet wurde. Werden über eine Auftragsteilendemeldung alle Nebenaufträge beendet, wird für den Sammelauftrag eine automatische Auftragsendemeldung abgesetzt.
Ein Sammelauftrag kann ebenfalls durch eine AX-Meldung (Auftragsende (ultimativ)) beendet werden. Bei einer AT- bzw. AE-Meldung kann eine abweichende Teilenummer eingegeben werden. Dieses ist insbesondere dann sinnvoll, wenn unterschiedliche Qualitäten in unterschiedlichen Teilenummern abgebildet werden und erst im Prozessverlauf festgestellt wird, welche Qualität erzeugt wurde. Damit bei der Rückmeldung eine abweichende Teilenummer angegeben werden kann, muss im Teilestamm unter Produktionsdaten diese Funktionalität aktiviert sein.
Die Variante, dass bei einer Arbeitsgang-(teil-)endemeldung automatisch zusätzlich eine Auftrags-(teil-)endemeldung ausgelöst wird, wird bei dem Sammelauftrag unabhängig von der Vorgabe ( Vorlauftabelle VRLP53; Parameter 23 ‚Automatische Auftrags(teil)ende-Meldung bei Arbeitsgang(teil)ende-Meldung') nicht unterstützt.
Verbuchung
Bei den Arbeitsgang- und Materialpositionen sowie der Auftragsstartmeldung erfolgt die Verbuchung ausschließlich in den Positionen des Sammelauftrages. Ein Buchungssatz für die Nebenauftragspositionen wird nicht erzeugt.
Bei den Auftragsmeldungen AE / AT werden sowohl für den Sammelauftrag als auch für die Nebenaufträge Buchungssätze abgestellt. Die eingetragenen Mengen werden in die Nebenaufträge und auch in den Sammelauftrag fortgeschrieben. Der neue (produzierte) Lagerbestand wird dabei jedoch nur den einzelnen Nebenaufträgen zugeordnet, um den evtl. darüber liegenden Bedarfen (Vertriebsaufträgen, Projektpositionen, ...) die Verfügbarkeit des angeforderten Materials zu signalisieren. Für den Sammelauftrag muss daher für die AT / AE – Buchung ein Buchungsschlüssel eingetragen werden, der explizit keine Bestandsänderung vornimmt. Standardmäßig ist hier der Buchungsschlüssel ‚PX – Zugang aus Sammelauftrag' als Eintrag in FRD557 bei Auftragsart ‚FS' im Parameter ‚06 – Buchung: Zugang Gutmenge' zu hinterlegen.
Rückmeldeübersicht
Bei der Rückmeldeübersicht, welche über Sammelauftrag / Sammelauftragspositionen aufgerufen wird, werden die Rückmeldungen auf den Sammelauftrag / Sammelauftragspositionen inklusive der kumulierten AT/AE – Meldung angezeigt.
In der Rückmeldeübersicht, die über die Nebenaufträge aufgerufen wird, werden nur AT- bzw. AE-Meldungen angezeigt.
Stornierung
Rückmeldungen können ausschließlich über den Sammelauftrag storniert werden. Die einzelne Stornierung der AT- bzw. AE-Meldung über einen Nebenauftrag ist nicht zulässig. Ggf. muss die ursprüngliche Rückmeldung auf den Sammelauftrag storniert werden und dann anschließend eine erneute Rückmeldung auf den Sammelauftrag mit den veränderten Werten abgesetzt werden.
Sofern von einer AT/AE-Stornierung ein Nebenauftrag betroffen ist, wechselt der Auftragsstatus des Nebenauftrags von '9' auf 'S'.
Druck
Werkstattpapiere
Zur Vermeidung von organisatorischen Problemen bzgl. Materialisten, Laufkarte für Sammelauftrag und / oder Nebenaufträge ist es nicht möglich einen bereits gedruckten Auftrag in einen Sammelauftrag zu überführen. Auch ist das späteren Drucken von Laufkarten, Materiallisten und ähnlichen Papieren für Nebenaufträge unterbunden. Stattdessen werden beim Andruck der Laufkarte, Materialliste etc. des Sammelauftrages die Nebenaufträge mit den relevanten Daten mit angedruckt.
Einlagerungsbeleg Fertigung
Bei AT/AE-Meldungen werden die produzierten Mengen gezielt den einzelnen Nebenaufträgen zugebucht und auch im Lagerbestand wird der Bezug auf den Nebenauftrag aufgebaut. Demzufolge wird dann auch bei einer AT/AE-Meldung auf den Sammelauftrag pro betroffenem Nebenauftrag ein passender Einlagerungsbeleg erzeugt.
Kalkulation
Über den Sammelauftrag wird die Auftragsvor- und die Auftragsnachkalkulation durchgeführt (näheres zur Kalkulation ist dem Handbuch ‚Kalkulation' zu entnehmen). Für die Nebenaufträge wird lediglich eine Auftragsvorkalkulation erstellt. Eine sinnvolle Auftragsnachkalkulation für einen Nebenauftrag kann nicht durchgeführt werden, da nicht alle Werte aus den Rückmeldungen in die Nebenaufträge zurückgeschrieben werden.
Kostenrechnung - Kostenverteilung auf Nebenaufträge
Die Verteilung der Kosten (Fertigungszeiten/ -material) eines Sammelauftrages auf die Nebenaufträge erfolgt bei der Übergabe der Fertigungszeiten- und Materialrückmeldedaten an das Rechnungswesen.
Dabei findet eine verursachergerechte Kostenverteilung statt. Die auf dem Sammelauftrag angefallenen Kosten für Fertigungszeiten und -material werden anteilig der Auftragsmengen der Nebenaufträge auf die betroffenen Nebenaufträge verteilt. Das bedeutet, es werden nur die Nebenaufträge mit Kosten belastet, welche von der betrachteten Rückmeldung tangiert sind.
Als Basis für die Verteilung der Fertigungszeiten wird die Sollzeit aus dem jeweiligen Arbeitsgang herangezogen. Abweichend davon wird bei ungeplanten Arbeitsgangrückmeldungen die Istzeit verwendet. Die Bewertung der Materialentnahme erfolgt gemäß der Definition des jeweiligen Lagerbuchungsschlüssels zum Durchschnittspreis.
Auskunftssystem
Informationen zum Sammelauftrag oder zu den Nebenaufträgen können über das "Auskunftssystem Produktion" abgerufen werden.
FAQ – Sammelauftrag
Mit Sammelauftrag verbundene Fertigungsaufträge anzeigen
Im Fertigungsauftragsexplorer (Fertigungsaufträge verwalten, PW20090) kann durch Aufruf des Kontextmenüs eines Fertigungsauftrages die Sammelauftragsverwaltung aufgerufen werden (Menüpunkt ‚Sammelauftrag' ‚erzeugen / erweitern / verwalten'). Je nach Art und Status des ausgewählten Fertigungsauftrages sind die entsprechenden Menüpunkte aktiv.
Ist ein Fertigungsauftrag einem Sammelauftrag zugeordnet, dann wird die Nummer des Sammelauftrages in der Maske ‚Referenzangaben' angezeigt. Zusätzlich erhält der Fertigungsauftrag den Auftragsstatus ‚S' (integriert in Sammelauftrag).
Keine Aufnahme Fertigungsauftrag in Sammelauftrag möglich
Folgende Bedingungen müssen dafür sowohl im Fertigungsauftrag (als auch bei Erweiterung im aufnehmenden Sammelauftrag) erfüllt sein:
- Identische Firma, Teilenummer, Fertigungsauftragstyp
- Aktivierung des Kennzeichens "Sammelauftrag möglich" im Teilestamm (Produktionsdaten)
- Keine Zuordnung des Fertigungsauftrages zu einem Entnahmeschein
- Keine offenen Rückmeldungen zum Fertigungsauftrag
- Druck der Werkstattpapiere darf noch nicht erfolgt sein
- Der Fertigungsauftrag (Auftragsstatus) darf noch nicht begonnen sein
Können Rückmeldungen auf Nebenaufträge erfasst werden?
Nein, Rückmeldungen auf Nebenaufträge sind nicht möglich. Wird in der Rückmeldemaske ein Nebenauftrag eingegeben, wird diese automatisch auf den zugehörigen Sammelauftrag gedreht (inkl. Hinweis).
Aufteilung der rückgemeldeten Mengen und Zeiten
- *Rückmeldungen auf Arbeitsgang (Gangmeldungen G*)*
Zeiten und Gut-/Ausschussmengen auf Arbeitsgangebene werden bei der Rückmeldung
auf die Arbeitsgänge des Sammelauftrages gemeldet und gebucht. Eine (zusätzliche) Verteilung dieser Zeiten oder Mengen auf die Arbeitsgänge der Nebenaufträge erfolgt nicht.
- *Rückmeldungen auf Materialpositionen (Materialmeldungen M*)*
Entnahmemengen bei Rückmeldung auf dem Material werden auf die Materialpositionen des Sammelauftrages gemeldet und gebucht. Eine (zusätzliche) Verteilung dieser Mengen auf die Arbeitsgänge der Nebenaufträge erfolgt nicht.
- Rückmeldungen auf Fertigungsauftrag
Gut- bzw. Ausschussmengen werden bei Rückmeldung auf einen Sammelauftrag ((Teil-) Ende-Meldung (AT/AE)) manuell den Nebenaufträgen zugeordnet. Im Dialog für die Erfassung der Mengen werden dafür zusätzlich die zum Sammelauftrag gehörenden Nebenaufträge als Tabelle angezeigt. Hier muss je Nebenauftrag die Gutmenge, Ausschussmenge und ggf. das Auftragsende-Kennzeichen erfasst werden. Die Mengen werden dann automatisch auf den Sammelauftrag kumuliert.
Automatische Auftrags-(teil-)endemeldung bei Arbeitsgang-(teil-)ende
Diese Funktion der Vorlauftabelle VRLP53 wird für Sammelaufträge nicht unterstützt, da die Zugangsmengen den einzelnen Nebenaufträgen explizit zugeordnet werden müssen.
Stornierung von Rückmeldungen bei Nebenaufträgen nicht möglich?
Die Teilstornierung einer Rückmeldung ist nicht vorgesehen. Ggf. muss erst die ursprüngliche Rückmeldung storniert werden und anschließend eine erneute Rückmeldung mit den korrekten Daten abgesetzt werden.
Da die Erfassung von Rückmeldungen nur für Sammelaufträge bzw. deren Arbeitsgang- / Materialpositionen möglich ist, sind auch nur diese stornierbar. Bei der Verbuchung dieser Stornierung werden aufgrund der Originalmeldung gebuchte Änderungen in den Nebenaufträgen ebenfalls wieder zurückgesetzt.
Unterstützung Packmitteldaten bei Sammelaufträgen
Das Verpacken der Erzeugnisse in der Produktion (bzw. bei Rückmeldung der Fertigmengen) ist bei Sammelaufträgen aktuell nicht vorgesehen. Da dem Werker i. d. R. nur der Sammelauftrag bekannt ist, fehlen ihm die Packvorschriften der zum Sammelauftrag gehörenden Nebenaufträge. Packvorschriften können, sogar je Fertigungsauftrag verschieden sein, was die des Verpackens eines Sammelauftrages in der Produktion erheblich erschwert.
Kampagnenrückmeldung und Sammelaufträge
Aufgrund der speziellen Verarbeitung von Rückmeldungen auf Sammelaufträge ist eine Vermischung mit Kampagnenrückmeldungen (arbeitsplatzbezogen) nicht möglich.
Kann mit Sammelauftrag ein Stücklistenvergleich durchgeführt werden?
Ja, mit einem Sammelauftrag kann ein Stücklistenvergleich durchgeführt werden, allerdings ist kein Fortschreiben der Daten möglich.