In der Finanzbuchhaltung werden alle Zugänge, Anzahlungen, Gutschriften und Investitionszuschüsse gebucht.
Buchungen, die an die Anlagenbuchhaltung übergeben werden sollen, müssen folgende Kennzeichen aufweisen:
- Das im Fibu-Beleg angegebene Bestandskonto (z.B. 'Gegenkonto' bei der Verbuchung von Eingangsrechnungen) muss für die Anlagenbuchhaltung gültig sein (siehe Programm 'Sachkonten verwalten').
- Der Textschlüssel aus Tabelle FRD TSC hat als Parameter 12 ein 'Z' für Zugangsbuchung.
- Eine vorläufige Wirtschaftsgutnummer wird angegeben.
Fibu-Bewegungen aktivieren
Alle für die Anlagenbuchhaltung gekennzeichneten Sätze werden für die Aktivierung in eine Zwischendatei mit dem Namen FPOOLP gestellt. Beim Aktivierungsvorgang wird der Satz aus der Zwischendatei ausgewählt und in die Anlagenbuchhaltung fortgeschrieben.
Wirtschaftsgutnummer angeben
Wenn ein Satz zur Verarbeitung ausgewählt worden ist, muss im Feld 'Wirtschaftsgutnummer' die endgültige Wirtschaftsgutnummer angegeben werden.
Im Feld 'Aktivierungsdatum' wird als Unterlassungswert das Buchungsdatum eingestellt. Über das Aktivierungsdatum erfolgt die zeitliche Zuordnung der Anschaffungsbewegung in der Anlagenbuchhaltung.
Bei der Buchung von Eingangsrechnungen in der Finanzbuchhaltung können den Wirtschaftgütern Menge und Mengeneinheit mitgegeben werden. Diese Angaben werden in das Feld 'Menge' und 'Mengeneinheit' als Unterlassungswerte geschrieben und können geändert werden.
Hinweis für AfA-Beginndatum:
Über das Aktivierungsdatum und das Kennzeichen AfA-Steuerung wird vom System das AfA-Beginndatum ermittelt.
Beispiel:
Aktivierungsdatum:30.09.14
AfA-Steuerung: 3 (Periodenbeginn)
AfA-Beginn:01.09.14
Grafische Darstellung der Zugangsbuchung
Mögliche Transaktionen für die Aktivierung
- Erstzugänge
- AErstzugang
- CErstzugang Anlagen im Bau
- EErstzugang geringwertiges Wirtschaftsgut
- JErstzugang Eigenleistungen
- Teilzugänge
- BTeilzugang
- DTeilzugang Anlagen im Bau
- FTeilzugang GWG Sammelkonto
- GTeilzugang GWG Einzelkonto
- KTeilzugang Eigenleistungen
- Weitere Zugangstransaktionen
- IZugang Anzahlungen aktiviert
- QWeitere Zugänge
- VNachaktivierungen
- WTeilzugang mit Übernahme der Restnutzungsdauer
- OInvestitionszuschuss erfolgsneutral
- PInvestitionszuschuss erfolgswirksam
- Zugänge im Haben
- UUmbuchung Skontoertrag
- LSkonto, Gutschrift
- SStorno Erst-/Teilzugang, Nachaktivierung
- Sonstige Transaktionen
- T Schnittstellensatz aufteilen
- 5Anzeigen Beleg komplett
- 4Satz löschen
Hinweis:
Die Aktivierung von Wirtschaftsgütern ist auch über Short-Cuts möglich.Der zu aktivierende Satz muss dazu markiert sein. Mit 'Alt' + 'Umschalt' + Kürzel für die gewünschte Transaktion (siehe oben) kann der Aktivierungsvorgang vorgenommen werden.
Erst- und Teilzugänge
Erstzugänge (Transaktionen 'A', 'C', 'E' und 'J')
Eine Erstzugangsbuchung kann nur für ein Hauptwirtschaftgut mit Unternummer '000' erfolgen.
Weiter muss bei geringwertigen Wirtschaftsgütern das GWG-Kennzeichen manuell gesetzt werden.
Weitere Zugänge (Transaktion 'Q')
Im Jahr der Anschaffung oder Herstellung können beliebige weitere Zugänge vorgenommen werden, so dass sich der Anschaffungswert aus mehreren Teilbeträgen zusammensetzt. Die Aktivierung eines "Weiteren Zugangs" ist nur im Jahr der Anschaffung oder Herstellung möglich. Die Transaktion 'Q' ist äquivalent zur Transaktion 'V' ("Nachaktivierung"). (Siehe auch Punkt 11.3.1.4).
Teilzugänge (Transaktionen 'B', 'D', 'F', 'G', 'K', 'W')
Eine Teilzugangsbuchung kann nur auf ein Unterwirtschaftsgut (Unternummer ungleich Null) erfolgen.
Ein Teilzugang liegt z.B. vor, wenn für ein Wirtschaftsgut nachträgliche (d.h. in Folgejahren) Anschaffungs- oder Herstellungskosten zu aktivieren sind oder Zubehörteile gekauft wurden.
Beispiel:
Kauf eines PC-XT am 15.02.15 gekauft - Hauptwirtschaftsgut wird aktiviert
Wirtschaftsgutnummer: 0000023 000
AfA-Beginndatum: 01.01.15
AfA-Methode: 01 linear mit 20 %
Nutzungsdauer: 60 Monate
Transaktion 'B' (Teilzugang Wirtschaftgut allgemein)
Im Januar 15 wird ein Farbbildschirm gekauft. Das Wirtschaftsgut erhält eine selbständige Unternummer und eigene Abschreibungsparameter.
Wirtschaftsgutnummer: 0000023 001
AfA-Beginndatum: 01.01.15
AfA-Methode: 02 degressiv mit 20 %
Nutzungsdauer: 60 Monate
Teilzugang mit Übernahme Restnutzungsdauer (Transaktion 'W')
Ein Teilzugang mit Übernahme der Restnutzungsdauer erfolgt wieder auf eine eigene Unternummer mit eigenem Anlagenstamm und Rechnungskreis pro Wirtschaftsgut. Die Restnutzungsdauer des Hauptwirtschafsgutes wird vom System in das Feld 'Nutzungsdauer' eingestellt.
Beispiel:
Kauf einer Drehmaschine am 15.03.15
Wirtschaftsgutnummer: 0000050 000
AfA-Beginndatum: 01.03.15
AfA-Methode: 01 linear mit 10 %
Nutzungsdauer: 120 Monate
Im Januar 2011 wird ein neuer Kühlbohrer gekauft. Der Kühlbohrer ist kein selbstständiges Wirtschaftgut und die Nutzungsdauer der Drehmaschine wird nicht verlängert.
Transaktion 'W':
Wirtschaftsgutnummer:0000050 001
AfA-Beginndatum: 01.01.15
AfA-Methode: 01 linear
Nutzungsdauer: 96 Monate Die Nutzungsdauer wird vom System ermittelt und
automatisch eingestellt
Prozentsatz: 12,50
Nachaktivierungen (Transaktion 'V')
Eine Nachaktivierung ist nur im Jahr der Anschaffung des Hauptwirtschaftsgutes möglich.
Im Anschaffungsjahr können für ein Wirtschaftsgut beliebig viele Nachaktivierungen durchgeführt werden.
Nachaktivierungen erhöhen den Anschaffungswert eines Wirtschaftsgutes.
Beispiel:
Eine Drehmaschine wird am 23.03.14 für 10.000,00 EUR gekauft.
Transaktion 'A' (Erstzugang Wirtschaftgut): 0000055 000
Am 28.09.14 wird für die Drehmaschine ein Motor für 3.500,00 EUR gekauft.
Transaktion 'V' (Nachaktivierung): 0000055 000
Der Anschaffungswert des Wirtschaftsgutes beträgt nun 13.500,00 EUR
Skonto/Gutschrift und Umbuchung Skontoerträge (Transaktionen 'U', 'L')
Skontoerträge mindern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten eines Wirtschaftsgutes. Sie müssen deshalb von den Anschaffungskosten des Hauptwirtschaftsgutes abgezogen werden.
Skonto/Gutschrift (Transaktion 'L')
Wenn die Skontoerträge in der Finanzbuchhaltung auf dem Bestandskonto gebucht worden sind, erfolgt die Aktivierung in der Anlagenbuchhaltung über die Transaktion 'L' = 'Gutschrift, Skonto auf dem Wirtschaftsgut'. In der Anlagenbewegungsdatei FABAWP wird ein eigener Satz erstellt.
Umbuchung Skonto (Transaktion 'U')
Beim automatischen Zahlungsverkehr wird für eine Kreditorenrechnung mit Skonto, die in der Anlagenbuchhaltung gebucht werden soll, (d.h. mit Wirtschaftsgutnummer) ein Satz des Nettoskontoertrages in die aufnehmende Schnittstelle der Anlagenbuchhaltung gestellt. Sind innerhalb einer Eingangsrechnung mehrere Bestandsbuchungen auf Wirtschaftsgüter vorhanden, so wird der Nettoskonto im gleichen Verhältnis aufgeteilt und mehrere Sätze erstellt.
Dieser Skontoertrag kann über die Auswahl 'Umbuchung Skontoertrag' vom Skontoertragskonto auf das Bestandskonto des Wirtschaftgutes umgebucht werden.
Buchung: Skontoertragskonto an Bestandskonto
Der Anschaffungsbetrag wird also um den umgebuchten Skontoertrag verringert.
Der Skontoertrag kann auf verschiedene Wirtschaftgüter verteilt werden.
Wenn diese Transaktion ausgewählt wird, wird automatisch das Programm 'Anlagenbuchhaltung buchen' aufgerufen, um die Umbuchungen durchzuführen.
Wurde die Skontoertragsbuchung der Zahlung oder die Bestandsbuchung der Eingangsrechnung mit Geschäftsbereich/Kostenstelle gebucht, so werden bei der Skontoumbuchung die gleichen Kontierungen eingestellt.
Investitionszuschüsse erfolgswirksam/neutral (Transaktionen 'O', 'P')
Ein erfolgsneutraler Investitionszuschuss (Transaktion 'O') vermindert die Anschaffungs- oder Herstellungskosten eines Wirtschaftsgutes. In der Anlagenbewegungsdatei FABAWP wird ein eigener Satz erstellt.
Bei erfolgswirksamer Buchung (Transaktion 'P') werden die Anschaffungs- oder Herstellungskosten nicht gemindert. Der Zuschuss wird als Ertrag gebucht.
Zugänge auf Anlagen im Bau/ Anzahlungen
Rechnungen für Anlagen im Bau oder Anzahlungen auf Bauten, Maschinen oder Grundstücke können auf eigene Wirtschaftsgütern gebucht werden.
Bei der Erstanlage wird im Anlagenstamm das Wirtschaftsgutkennzeichen folgendermaßen angegeben:
- 02Anzahlungen
- 03Anlagen im Bau
Die Auflösung erfolgt mit Fertigstellung oder Inbetriebnahme durch Umbuchung auf neue, selbständige Wirtschaftsgüter.
Schnittstellensatz aufteilen (Transaktion 'T')
Mit dieser Transaktion kann ein Satz der Schnittstellendatei in mehrere Positionen aufgeteilt werden. Es können somit Teilbeträge auf verschiedene Wirtschaftsgüter aktiviert werden.
Voraussetzung: Der gesamte Buchungsbetrag muss verteilt werden.
Beispiel:
Auszug aus der Datei
A | Wirt.gutnr. | Bchg.Dat. | Zugangsbetrag | SH | BK | Belegnummer |
T | 0000012 000 | 19.12.14 | 10.000,00 | S | ER | 1011 |
Transaktion 'T': Fibu - Bewegungen verteilen'
A | Wirt.gutnr. | Bchg.Dat. | Zugangsbetrag | SH | BK | Belegnummer |
| 0000039 000 | 19.12.14 | 4.000,00 | S | ER | 1011 |
| 0000040 000 | 19.12.14 | 3.000,00 | S | ER | 1011 |
| 0000041 000 | 19.12.14 | 3.000,00 | S | ER | 1011 |
Hinweis:
Generell wird bei der Aktivierung von Fibu-Bewegungen die in diesem Zusammenhang vergebene, endgültige Wirtschaftsgutnummer im Fibu-Beleg automatisch durch das System geändert. Wird allerdings ein Beleg über die Transaktion 'T' in mehrere Teilbelege aufgeteilt, so erfolgt kein Update auf die Wirtschaftsgutnummer im Ursprungsbeleg, da keine eindeutige Wirtschaftsgutnummer zuordenbar ist.
Storno Erst-/Teilzugang Nachaktivierungen (Transaktion 'S')
Mit dieser Transaktion kann ein Erst-/Teilzugang storniert werden. Eine Stornierung ist nur möglich, wenn für das Wirtschaftsgut keine Abschreibungen und keine Bewegungen (Umbuchungen, Abgänge) gebucht worden sind.
Bei Vollstornierungen ist folgendermaßen vorzugehen:
- Für das Wirtschaftsgut sind Abschreibungen gebucht worden:
- Im Programm 'Rechnungskreise verwalten' die Abschreibungsmethode '99' hinterlegen. Das Programm 'Vorlaufwerte berechnen' aufrufen. Die geplanten Abschreibungen werden neu berechnet, d.h. auf Null gesetzt.
- Mit dem Programm 'Periodenabschluss buchen' werden die Abschreibungen zurückgebucht.
- Für ein Wirtschaftgut sind Bewegungen aus der Anlagenbuchhaltung gebucht worden:
- Mit dem Programm 'FAB-Belege stornieren' die Bewegungen stornieren.
Hinweis:
Teilstornierungen sind jederzeit möglich!
Unterlassungswerte für Aktivierungsvorgang
Um den Aktivierungsvorgang zu optimieren, können auf Anlagengruppenebene je Rechnungskreis Unterlassungswerte hinterlegt werden.
Es handelt sich um folgende Felder:
- AfA-Methode
- AfA-Steuerung
- Nutzungsdauer
- AfA-Prozentsatz
- Wiederbeschaffungskennzeichen
- Indexreihe
- Abschreibung unter Null
- AfA-Anteil unter Null
- AfA-Tabelle
- Sonder-AfA-TabelleInnerhalb des Aktivierungsvorganges wird das Programm 'Rechnungskreise verwalten' je Rechnungskreis aufgerufen und die entsprechenden Felder werden eingestellt.