Definition der Kostensätze
Die Verrechnung von Kostenstellen-Umlagen erfolgt in oxaion über Verrechnungstabellen. Der Ausweis der verrechneten Beträge erfolgt auf den Belastungs- und Entlastungskonten, die in den Buchungstabellen für jede abgebende Kostenstelle / Bezugsgröße und Buchungsart angegeben werden. Verrechnungskonten können für mehrere Kostenstellen verwendet werden, es können jedoch auch pro Kostenstelle separate Konten hinterlegt werden. Durch eine separate Kontenhinterlegung ist ein detaillierter Ausweis im Bericht möglich.
Um die empfangenden Kosten nach Kriterien der ursprünglichen Primärkosten (z.B. Materialkosten, Personalkosten,....) aufzuteilen, ist die Anlage von partiellen Kostensätzen notwendig. Mehrere Primärkostenarten können entweder gemeinsam oder jeweils einzeln einer eigenen partiellen Kostensatznummer zugeordnet werden. Wenn die Zuordnung für bestimmte primäre Kostenarten unterbleibt, entspricht die Summe der partiellen Kostensätze nicht dem Kalkulationssatz gesamt, bzw. die Summe der partiellen Sekundärkosten nicht dem Sekundärbetrag, mit welchem eine Kostenstelle belastet wird.
Die Aussagefähigkeit des einzelnen partiellen Kostensatzes wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Die partiellen Kostensätze werden bei der Verrechnung ermittelt, wenn die entsprechende Markierung beim Abruf der Umlage gesetzt ist.
Hinweis:
Für die grundsätzliche Einrichtung der Verrechnung gibt es das ‚Handbuch Verrechnung von Umlagen'. Dieses Handbuch beschreibt lediglich die zusätzlich notwendigen Einstellungen / Ergebnisse für die partiellen Kostensätze.
Zur Definition der Kostensätze können in der Tabelle FRDPKN bis zu 999 partielle Kostensatznummern definiert werden. In den Primärkostenarten muss die Zuordnung zu der jeweiligen partiellen Kostensatznummer erfolgen, außerdem müssen die in den Voraussetzungen beschriebenen Tabellen entsprechend gepflegt werden.
Ist-Abrechnung abrufen
Im Zuge der Umlage werden auch die partiellen Kostensätze berechnet. Dabei ist es wichtig, dass das Kennzeichen ‚partielle Kostensätze berechnen' mit einem Haken versehen ist, da sonst keine partiellen Kostensätze berechnet werden.
Auswertungen
Mit einem Kostenstellen-Berichtsschema können die Verrechnung von Kosten und die dazu gehörigen partiellen Kostensätze über das Programm "Kostenstellenbericht anzeigen" ausgewertet werden.
Dazu ist es notwendig im Bericht eine Zeile mit der Zeilenart ‚P' Partielle Sekundärkosten anzulegen.
Wird der Bericht für eine Kostenstelle abgerufen werden die partiellen Kostensätze als Teil der empfangenden Kosten ausgewiesen.
Wird der Bericht über mehrere Kostenstellen oder eine Verdichtung abgerufen, werden bei einer Verrechnung ohne Kalkulationssätze die partiellen Kostensätzen saldiert, d.h. die weiter verrechneten Kosten werden anteilig von den partiellen Kostensätzen abgezogen, da sonst bei einer Verrechnung über mehrere Stufen die Summe der partiellen Kostensätze höher als die ursprünglichen Primärkosten werden kann.
Mengenmäßige Verrechnung
Beispiel 1:
Die Kostenstelle 00 04500 020 verrechnet 35% an die Kostenstelle 00 02300 014, je 5% an die Kostenstellen 00 02302 014 und 00 02303 014 und die restlichen 55% an die Kostenstelle 00 02101 021.
35% der Aufwände von 9.300,- € führen zu einer Belastung mit 3.255,- €, darin sind 2.800,- € Personalkosten enthalten, die den Anteil an den 8.000,- € Personalkosten der Kostenstelle 00 04500 widerspiegeln.
Auf der Kostenstelle 00 02302 014 ist das Ergebnis der 5% Verrechnung sichtbar:
Auf der Kostenstelle 00 02101 021 werden 55% ausgewiesen:
Zweistufige mengenmäßige Verrechnung
Beispiel 2:
Zusätzlich zu den im Beispiel 1 beschriebenen Verrechnungen, wird nun noch die Kostenstelle 00 02300 014 im Verhältnis 3 zu 2 auf die Kostenstellen 00 02302 014 und 00 02303 014 verteilt.
Die Kostenstelle 00 02302 014 erhält also 1.953,- € (3/5 von 3.255,€). Darin enthalten sind 1.680,€ (3/5 von 2.800,€) Personalkosten zusätzlich zu den im Beispiel 1 bereits von der Kostenstelle 00 04500 020 empfangenen Kosten (465, davon 400,- Personal).
Verdichteter Ausweis
Wenn der Bericht nicht für eine einzelne Kostenstelle, sondern für eine Verdichtung (oder Kostenstellen von – bis) abgerufen wird, werden die partiellen Kosten saldiert.
Beispiel 3:
Die Verrechnungen sind wie im Beispiel 2 definiert. Der Bericht wird für die Kostenstellen 00 02101 – 00 02303 (00 02101, 00 02300, 00 02302 und 00 02303) abgerufen.
Belastung von anderen Kostenstellen: 5.115,- + 3.255,- + 2.418,- + 1.767,- = 12.555,-
Davon Personal 4.400,- + 2.800,- + 2.080,- + 1.520,- = 10.800,. Die Addition der partiellen Personalkosten der einzelnen Kostenstelle würde mehr als die ursprünglich gebuchten Personalkosten in Höhe von 8.000, ergeben. Die partiellen Kosten werden daher saldiert ausgewiesen 10.800 – 2.800, die von der Kostenstelle 00 02300 weiterverrechnet wurden, ergeben 8.000,-.
Verrechnung mit Kalkulationssätzen
Wenn eine Verrechnung mit Kalkulationssätzen erfolgt und mit partiellen Kostensätzen gearbeitet werden soll, muss für die Kalkulationssätze der Anteil der partiellen Kostensätze gepflegt werden. Dies erfolgt über das Programm ‚Kalkulationssätze partielle Kostensätze verwalten'.
Beispiel 4:
Zusätzlich zu den im Beispiel 1 beschriebenen Verrechnungen, findet nun noch eine Verrechnung der Kostenstelle 00 02300 014 an die Kostenstelle 00 02302 014 statt. Dabei werden 32 Stunden mit einem Verrechnungssatz von 55,- €, also 1.760,- € weiterberechnet. Weitere 20 Stunden werden an die Kostenstelle 00 02303 014 verrechnet. Insgesamt wird die Kostenstelle 00 02300 014 also um 2.860,- € entlastet.
Auf der Kostenstelle 00 02302 014 werden für die Belastungen von der Kostenstelle 00 02300 für die 32 Stunden partielle Kosten von 32 * 40,€ = 1.280,€ zusätzlich zu den 400,€ partiellen Kosten, die in der Umlage der Kostenstelle 00 04500 enthalten waren, ausgewiesen. Dies ergibt insgesamt partielle Personalkosten in Höhe von 1280,€ + 400,€ = 1680,€.
Verdichteter Ausweis
Beispiel 5:
Die Verrechnungen sind wie in Beispiel 4 definiert. Der Unterschied zu Beispiel 3 besteht darin, dass die Kostenstelle 00 02300 014 nicht im Verhältnis 3 zu 2, sondern auf Grundlage von 32 bzw. 20 Stunden bewertet mit einem Kalkulationssatz von 55,- entlastet wird.
Im Gegensatz zu der mengenmäßigen Umlage, bei der primären Kosten durch jeden Iterationsschritt weiterverfolgt werden, gibt es bei der Umlage mit Kalkulationssätzen einen ‚Kalkulationssatz partieller Kostensatz'. Diesem partiellen Kalkulationssatz kann nicht angesehen werden, welcher Anteil sich auf die erhaltenen Umlagen und welcher Anteil sich auf neue Primärkosten bezieht. Daher ist es in diesem Fall nicht möglich die Anteile der weiter verrechneten partiellen Kosten herauszurechnen und im verdichteten Bericht zu saldieren.
Der Bericht wird für die Kostenstellen 00 02101 – 00 02303 (00 02101, 00 02300, 00 02302 und 00 02303) abgerufen.
Belastung von anderen Kostenstellen: 5.115,- + 3.255,- + .2225,- + 1.767,- = 12.160,-
Davon Personal 4.400,- + 2.800,- + 1.680,- + 1.200,- = 10.080,-.
Aufträge und Kostenträger
Analog dem Ausweis auf der empfangenden Kostenstelle können auch auf den Aufträgen und Kostenträgern die partiellen Kosten als Anteil der Umlage ausgewiesen werden.
Für den Kostenträgerbericht können ebenfalls Zeilen für den Ausweis der partiellen Kosten angelegt werden (Funktion der Zeile = ‚P').