In die Kostenrechnung von oxaion fließen - analog zur Finanzbuchhaltung - alle relevanten Buchungen zum Entstehungszeitpunkt ein. Damit arbeitet das System nach dem Gesamtkostenverfahren. Demgegenüber werden im Umsatzkostenverfahren nur solche Aufwände ausgewiesen, zu denen es auch korrespondierende Umsätze gibt.
Im Berichtswesen der Finanzbuchhaltung (GuV) ist eine Überleitung zum Umsatzkostenverfahren durch die entsprechende Verwendung und Berücksichtigung der Bestandsveränderungskonten aus den Kontengruppen möglich. In der Kostenrechnung greift dieser Ansatz zu kurz, wenn man den Wareneinsatz untergliedern möchte z.B. in Material- und Fertigungskosten.
Im Bereich der Kostenträger- und Deckungsbeitragsrechnung kann für Auswertungen nach dem Umsatzkostenverfahren die so genannte "Kalkulationsauflösung" eingerichtet werden. Sie ist für alle Waren-Erlöse einsetzbar und basiert auf dem Konzept, dass zum Zeitpunkt einer Umsatzbuchung das System die (kalkulierten) Kosten des verkauften Artikels ermittelt und diese (als statistische Buchungen auf eigenen Konten) dem Erlös gegenüberstellt. Die statistischen Buchungen werden ausschließlich in die Kostenrechnung geschrieben und beeinflussen die Finanzbuchhaltung nicht.
Voraussetzung für den Einsatz der Kalkulationsauflösung ist, dass im PPS-Kalkulations-Modul realitätsnahe Produktkalkulationen (regelmäßig) durchgeführt werden und dass diese auch ein Preisfeld im Teilestamm fortschreiben.
Da die (statistischen) Kosten aus der Kalkulationsauflösung auf separaten Konten abgestellt werden, können Umsatz- und Gesamtkostenverfahren parallel ausgewertet werden, indem die jeweils relevanten Konten in den Berichten eingesteuert werden.
Für das Umsatzkostenverfahren kann damit ein Berichtsschema angelegt werden, welches alle über die Kalkulationsauflösung bebuchten Kostenarten enthält.
 

Übersicht Kalkulationsauflösung

Die Kalkulationsauflösung läuft in oxaion automatisiert bei der Übernahme der Belege in die Kostenrechnung mit. Sie wird außerdem bei einem Neuaufbau der Statistik und bei einem Neuaufbau der maschinellen Verdichtungen (Modul Deckungsbeitragsrechnung) mit angestoßen. Damit sind im Tagesgeschäft keine Maßnahmen seitens der Anwender nötig.
Damit dieser Prozess automatisiert ablaufen kann muss oxaion entsprechend eingerichtet werden:

  • Für die 17 Kalkulations-Positionen müssen statistische Konten (Sachkontenstamm und Kostenartenstamm) gepflegt werden
  • Diese statistischen Konten müssen in Tabelle VRLB12 hinterlegt werden
  • Die Konten, auf denen Waren-Erlöse gebucht werden, müssen im Kostenartenstamm für die Kalkulationsauflösung markiert werden (Parameter 08 in der Tabelle FRDKT1)
  • Die Identifikation der Kalkulation, die verwendet werden soll, muss in Tabelle VRLB31 eingetragen werden (Preisfeld, über welches Kalkulationsart und Kalkulationsnummer ermittelt werden)
  • In Tabelle VRLB31 muss gepflegt werden, ob für Handelsware nur die Materialkosten aus dem Teilestamm herangezogen werden oder ob auch für Handelsware auf die Produktkalkulation zugegriffen wird

Für die Auswertung nach dem Umsatzkostenverfahren muss ein Bericht definiert werden, der die Erlöskonten (und gegebenenfalls die direkt gebuchten Erlösschmälerungen) den Kosten auf den statistischen Konten gegenüberstellt (vgl. auch Prozesshandbuch zur Definition von Berichten).
Wird nun über den VKS-Auftrag ein Teil verkauft und eine Ausgangsrechnung erstellt, die an die Kostenrechnung übergeben wird, wird über dessen Teilenummer und über die Klassifizierung auf die Produktkalkulation (auf die im Teilestamm zuletzt fortgeschriebene Kalkulations-Nummer) des Moduls PPS zurückgegriffen.
Das Programm errechnet mit den Werten der einzelnen Kalkulationspositionen und über die im Verkaufsbeleg mitgegebene Menge des verkauften Teils die statistischen Kosten. Mit diesen werden die Konten aus Tabelle VRLB12 befüllt.
Das auf den folgenden Seiten abgebildete Flussdiagramm soll einen kurzen Überblick über den Prozess bieten, bevor die einzelnen Punkte, die in der Kostenrechnung berücksichtigt werden müssen, detaillierter beschrieben werden. Die Beschreibung der einzelnen zu berücksichtigenden Punkte ersetzt jedoch nicht die Verfahrenshandbücher, in welchen die Stammdatenpflege ausführlich behandelt wird, sondern gibt nur Hinweise auf die Parameter, die für diesen Prozess wichtig sind.
 

Flussdiagramm Kalkulationsauflösung


  • Keine Stichwörter