Jahresinventuren

Mit diesem Programm können alle Schritte initiiert werden, die im Zusammenhang mit Jahresinventuren anfallen:

(1)Jahresinventuren und Bewertungslisten erstellen
(2)Inventurbewertungsdaten erfassen
(3)Nicht erfasste Inventurpositionen drucken/löschen
(4)Bewertung ermitteln und kontrollieren
(5)Jahresinventuren abschließen
(6)Jahresinventuren in Stammdatei(en) übernehmen
(7)Jahresinventuren löschen

Erläuterungen zum Ablauf:

Allgemein: Bei einer Jahresinventur geht es ausschließlich um die wertmäßige Feststellung des Umlaufvermögens zu einem Stichtag auf der Basis von Buchbeständen (Solllagerbeständen). Ein Abgleich der Buchbestände mit den Ist-Beständen findet hier nicht statt; dieses ist der körperlichen Inventur vorbehalten. Damit das Ergebnis auf möglichst realistischen Buchbeständen basiert, wird dringend empfohlen, der Jahresinventur eine körperliche Inventur vorangehen zu lassen.

Zu (1) Jahresinventuren und Bewertungslisten erstellen: Das Erstellen einer neuen Jahresinventur erfolgt über Transaktion 1. Jahresinventuren können im Prinzip in beliebiger Anzahl erstellt werden; es gibt keinerlei Beeinträchtigung des Tagesgeschäfts. Weitere Informationen können der Bedienerhilfe des dann aufgerufenen Programms entnommen werden.

Zu (2) Inventurbewertungsdaten erfassen: Das Gros der Bewertungsvorgaben sollte schon bei der Erstellung der Jahresinventur durch die Vorgabe des Vergabekriteriums erledigt sein, sodass dieses Programm eigentlich nur noch aufgerufen werden muss, um einerseits die manuell mit einem Preis zu versehenden Inventurpositionen zu versorgen oder um Korrektturen an der aktuellen Bewertung vorzunehmen. Die Überarbeitung der Bewertungsvorgaben erfolgt mittels der Transaktion 2 mit Folgemaske PO in der Zeile der entsprechenden Inventur. Weitere Informationen dazu können der Bedienerhilfe des dann aufgerufenen Programms entnommen werden. Mit Transaktion 2 und Folgemaske KO wird in die Verwaltung des Inventurkopfsatzes verzweigt. Hier können nur noch die Inventurbezeichnung und der Default-Wert für die Sortierreihenfolge geändert werden. Beide Folgemasken sind auch mit Transaktion 5 aufrufbar, wobei dieselben Programme aufgerufen werden, dann aber im Anzeigemodus. Punkt (2) kann auch nach Ausführung von (3) oder (4) immer wieder aufgerufen werden. In der Regel wird nach Ausführung von (2) die Ermittlung der Solllagerbestände erforderlich sein, damit sich die Bewertung dem neuesten Datenstand entsprechend darstellt. Dieses wird durch eine entsprechende Anpassung des Inventurstatus dokumentiert.

Zu (3) Nicht bearbeitete Inventurpositionen drucken/löschen: Mit Transaktion 2 oder 5 und Folgemaske TD werden die Positionen gedruckt, für die noch keine Bewertung erfasst sind. Das sind zum einen die Positionen, die noch kein Bewertungsverfahren eingestellt bekommen haben oder bei denen manuell ein Preis vorgegeben werden soll, was bislang noch nicht erfolgt ist. Mit Transaktion 2 und Folgemaske TL werden die zur Löschung bestimmten Positionen physisch aus der Inventurdatei herausgelöscht. Prinzipiell sind bei einer Jahresinventur alle Positionen zu erfassen. Nicht erfasste Positionen, die mit dem Löschlauf eliminiert werden sollen, müssen über das Verwaltungsprogramm (Punkt (2)) mit einem Löschkennzeichen versehen werden. Der Inventurstatus wird von dem Löschlauf erst dann hochgesetzt, wenn keine nicht-erfasste Position mehr vorhanden ist. Punkt (3) kann auch immer wieder durchgeführt werden, so lange die Inventur noch nicht abgeschlossen ist (Punkt (5)).

Zu (4) Bewertung ermitteln und kontrollieren Die Feststellung des Wertes, der einer jeden Inventurposition zukommt, erfolgt auf der Grundlage des positionsbezogen angegebenen Bewertungsverfahrens und eventuell weiterer Bewertungsvorgaben; sie wird im Rahmen der Solllagerbestands- und -wertermittlung durchgeführt, die beim Aufruf der Bewertungsliste angefordert werden kann und auch angefordert werden sollte, damit die Bewertungsliste den möglichst aktuellen Stand der Bewertung wiedergibt. Die Solllagerbestands- und -wertermittlung ermittelt den Buchbestand und -wert zum Ende des Inventurstichtages in der Weise, dass zunächst der aktuelle Lagerbestand und -wert festgestellt wird und dann über das Artikelkonto alle Buchungen gegengerechnet werden, deren Belegdatum größer als der Stichtag ist. Ferner wird gemäß Bewertungsvorgaben der Bewertungspreis festgestellt und mit diesem der Buchbestand bewertet. Das Ergebnis wird in die Inventurdatei zurückgeschrieben und bildet die Grundlage für die Bewertungslisten. Gedruckt werden zum einen die eigentliche Bewertungsliste, die alle Inventurpositionen mit dem ihnen zugewiesenen Wert umfasst, und zum anderen die Differenzenliste, die nur die Inventurpositionen aufführt, bei denen der Inventurwert von dem Buchwert zum Ende des Stichtages abweicht.

Zu (5) Jahresinventuren abschließen Mit Transaktion 2 und Folgemaske BV wird die entsprechende Inventur angeschlossen. Dieses sollte erst dann erfolgen, nachdem die Bewertungsliste und auch die Differenzenliste gewissenhaft geprüft worden sind. Beim Aufruf des Abschlusslaufs sollte die Solllagerbestands- und -wertermittlung nicht angefordert werden, weil dieses gegebenenfalls die (schon geprüfte) Inventurbewertung noch einmal verändern könnte. Das Abschließen einer Jahresinventur beschränkt sich darauf, den Inventurstatus hochzusetzen, sodass keinerlei Veränderungen mehr vorgenommen werden können. Es werden standarmäßig keine Wertkorrekturbuchungen abgesetzt, um den materialwirtschaftlichen Lagerwert anzupassen beziehungsweise zu verändern.

Zu (6) Jahresinventuren in Stammdatei(en) übernehmen Mit Transaktion 2 und Folgemaske IA werden die festgestellten Bewertungsdaten in die Stammdatei(en) zurückgeschrieben. Je nach Detaillierungsgrad sind dieses nur der Teilestamm oder auch die Chargendatei beziehungsweise die Lagerdatei.

(7)Jahresinventuren löschen

Mit Transaktion 4 können Inventuren gelöscht werden. Nach Bestätigen der Löschanforderungsmaske wird in ein Löschprogramm verzweigt, auf deren Leitdatenmaske noch über das Löschen des Inventurkopfsatzes beschieden werden kann. Weitere Informationen können der Bedienerhilfe des dann aufgerufenen Programms entnommen werden.

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