Personalgruppen
Funktionsbeschreibung
Unter dem Begriff 'Personalgruppe' werden Personen zusammengefasst, die bezüglich der für die Fertigung relevanten Fähigkeiten austauschbar sind.
Wird die "Belastungsorientierte Auftragsfreigabe" (BOA) nicht eingesetzt, dienen Personalgruppen ausschließlich der Kapazitätsplanung. Personalgruppen werden bei der Terminierung von Fertigungsaufträgen neben Arbeitsplätzen eingelastet, dabei auftretende Personalengpässe werden aber nicht berücksichtigt. Personalgruppen müssen nur dann verwaltet werden, wenn die Belastung von bestimmten Personalgruppen von Bedeutung ist, oder Engpasssituationen und somit ein Informationsbedarf entstehen könnten.
Definition
Folgende Auflistung gibt einen Überblick über die von Personalgruppen betroffenen Bereiche:
o | Belastungsanalyse über
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o | Kapazitätskonto
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o | BOA-Auftragsfreigabe/Arbeitsgangfreigabe
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o | Arbeitsvorratsbetrachtung |
Allgemein
Nähere Beschreibung der Personalgruppe. Die hier angegebenen Daten und allgemeinen Zuordnungen wie z.B. Personalhauptgruppe, Alpha-Matchcode Alpha-Matchcodezeichen können für Auswertungszwecke herangezogen werden und haben zusätzlich informativen Charakter.
Kapazität
Die Kapazität einer Personalgruppe wird hier festgelegt. Die Die Kapazitätsangaben bilden im System die Grundlage für die Kapazitätsrechnung.
Hinweis:
Wenn Sie keine Angaben zur Personalkapazität pflegen, dann rechnet das Sysmtem mit firmenspezifischen Vorgabewerten aus dem Fabrickalender. Bei den Kapazitätsrechnungen wird grundsätzlich mit den Kapazitätsfaktoren 'Normal' gerechnet. Die Kapazitätsfaktoren 'Maximal' können bei Belastungsanalysen und Simulationen herangezogen werden.
Terminierung
Hier werden Ausweichpersonalgruppen zur Personalgruppe festgelegt.
Die Prozentauslastung für grob- und feinterminierte Fertigungsaufträge wird nur dann gezogen, wenn im Arbeitsplatz hinterlegt ist, dass die Terminierung über die Personalgruppe erfolgen soll.
Hinweis:
Ausweichpersonalgruppen können anstelle der angegebenen Personalgruppe eingeplant werden. Hinterlegte Ausweichpersonalgruppen haben dabei informativen Charakter und werden nicht automatisch eingeplant.
BOA-Ressourcen
Es wird festgelegt, ob und wie die Personalgruppe bei der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe (BOA) berücksichtigt werden soll.
Die Belastungsplanwerte werden nur angezeigt, wenn als Planungscode 'Belastungsorientiert' angegeben ist. Bei einem Wechsel des Planungscodes auf 'Belastungsorientiert' werden verlässliche Belastungsplanwerte erst nach dem nächsten BOA-Freigabelauf angezeigt.
Felder
Allgemein
Feldbezeichnung | Erklärung | ||||||||
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Personalgruppenbezeichnung | Die Bezeichnung der Personalgruppe wird auf Auswertungen und Bildschirmanzeigen neben der Personalgruppennummer angegeben.
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Personalhauptgruppe | Die Personalhauptgruppe kann innerhalb der Personalgruppenverwaltung zugeordnet werden. Über den List-Button können Personalhauptgruppen aus der oben genannten Tabelle angezeigt werden. Über die Personalhauptgruppe können Personalgruppen verdichtet und bei Kapazitätsbetrachtungen (z.B. Belastungsanalysen) herangezogen werden. | ||||||||
Verdichtungskriterium | Über das Verdichtungskriterium können Kapazitätsbelastungsanalysen von gleichartigen Personalgruppen erstellt werden. Beispiel:
Bei Kapazitätsbelastungsanalysen kann somit durch eine Verdichtung nach "HALLE_1*" eine kumulierte Darstellung der Personalgruppe "MONTAGE_1" und "MONTAGE_2" erstellt werden. | ||||||||
Alpha-Matchcode | Der Matchcode "Personalgruppe" ist ein frei wählbarer Begriff und kann bei der Suche bestimmter Personalgruppen genutzt werden.
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Produktionsstätte | Für die Fertigung kann eine Struktur nach Geschäftsbereich Produktion, Produktionsstätte und Produktionsressourcen (Arbeitsplatz, Personalgruppe, Betriebsmittel) aufgebaut werden. Neben der Möglichkeit, Stammdaten (Lagerorte, Arbeitspläne, Stücklisten, Arbeitsplätze usw.) den Produktionsstätten zuzuordnen, bestehen in der Fertigungssteuerung diverse Auswertungsmöglichkeiten nach Produktionsstätten. Wenn es sich um ein Eingabefeld handelt, kann über den List-Button eine Liste mit allen gültigen Produktionsstätten angezeigt werden. Im Firmenstamm wird hinterlegt, ob generell mit oder ohne Produktionsstätten gearbeitet wird. | ||||||||
Engpasskapazität | Über dieses Kennzeichen können Auswertungen für Engpasskapazitäten gezielter erstellt werden. Das Kennzeichen dient als Selektionskriterium für Kapazitäten und hat darüber hinaus informativen Charakter. Sollen bei Auswertungen Engpass- sowie Nichtengpasskapazitäten berücksichtigt werden, so ist in diesem Feld der Eintrag "*" zulässig. |
Kapazität
Feldbezeichnung | Erklärung | ||||||||||||||||
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Schichtmodell 1 | Über Schichtmodelle werden die täglichen Arbeitszeiten einer Woche (Montag bis Sonntag) inklusive impliziten Pausen hinterlegt.
Hinweis: Es wird empfohlen, die Schichtmodelle stets korrekt zu pflegen. Änderungen der Arbeitszeiten und Pausen können dann einfach vorgenommen werden. In allen betroffenen Ressourcen werden die Kapazitäten erneut ermittelt. Wird kein Schichtmodell angegeben, so rechnet das System mit der Standardarbeitszeit aus dem Fabrikkalender. In diesem Fall müssen die Schichtlängen im Fabrikkalender gepflegt werden. | ||||||||||||||||
Kapazitätsfaktor 1 | Der Kapazitätsfaktor gibt die Anzahl der Maschinen, der Personen oder der Betriebsmittel an, welche für die entsprechende Schicht zur Verfügung stehen.
Hinweis: Bei Kapazitätsrechnungen wird grundsätzlich mit den Kapazitätsfaktoren "Normal" gerechnet. Die Kapazitätsfaktoren "Maximal" können bei Belastungsanalysen und Simulationen herangezogen werden. Wird mit einem Kapazitätsfaktor > 1 gearbeitet, bedeutet das, dass die Arbeitsgänge gesplittet werden. Dies kann jedoch durch Restriktionen im Arbeitsplatz bzw. im Firmenstamm verhindert werden. Dadurch kann eine "wirtschaftliche" Splittung erst ab einer bestimmten Menge oder Bearbeitungszeit herbeigeführt werden. | ||||||||||||||||
Verfügbarkeitsfaktor | Der Verfügbarkeitsfaktor gibt an, wie viel Prozent der Kapazität tatsächlich zur Verfügung stehen (= Kapazitätsangebot). Somit können planbare Ausfallzeiten (z.B. für Wartung) berücksichtigt werden. Der Verfügbarkeitsfaktor nimmt somit Einfluss bei der Berechnung des Kapazitätsangebots. Beispiele:
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Kapazitätsangebot in Stunden | Das Kapazitätsangebot errechnet sich aus Schichtmodellen, Kapazitätsfaktoren, Verfügbarkeitsfaktor und Leistungsgrad.
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Leistungsgrad | Der Leistungsgrad gibt an, mit wie viel Prozent diese Kapazitätseinheit normalerweise arbeitet (Kapazitätsbedarf). | ||||||||||||||||
Errechn. Verfügbarkeitsfaktor | Der Verfügbarkeitsfaktor gibt an, wie viel Prozent der Kapazität dieser Gruppe zur Verfügung stehen. Somit können planbare Ausfallzeiten (z.B. für Wartung) berücksichtigt werden. Der errechnete Verfügbarkeitsfaktor weicht bei Kapazitäten mit Einzelressourcen vom normalen Verfügbarkeitsfaktor ab. Der errechnete Verfügbarkeitsfaktor ermittelt sich dann aus den gewichteten Verfügbarkeitsfaktoren der Einzelressourcen, während der normale Verfügbarkeitsfaktor als Default verwendet wird, wenn in der Einzelressource nichts angegeben wurde. Bei Kapazitäten ohne Einzelressource sind beide Werte identisch. | ||||||||||||||||
Errechneter Leistungsgrad | Der errechnete Leistungsgrad weicht bei Kapazitäten mit Einzelressourcen vom normalen Leistungsgrad ab. Der errechnete Leistungsgrad ermittelt sich aus den gewichteten Leistungsgraden der Einzelressourcen, während der normale Leistungsgrad als Default verwendet wird, wenn in der Einzelressource nichts angegeben wurde. Bei Kapazitäten ohne Einzelressource sind beide Werte identisch. Der Leistungsgrad gibt an, mit wie viel Prozent diese Kapazitätseinheit normalerweise arbeitet. Der Leistungsgrad wird bei der Kapazitätsrechnung auf der Bedarfsseite berücksichtigt. |
Terminierung
Feldbezeichnung | Erklärung | ||||||||
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Auslastung Grobterminierung % | Mit diesem Prozentsatz wird festgelegt, bis zu welchem Prozentsatz das Kapazitätsangebot eines Arbeitsplatzes durch sog. grobgeplante Fertigungsaufträge belastet werden darf. Grobterminierte Fertigungsaufträge sind wie folgt definiert:
Zulässig sind Werte zwischen 100,00 und 999,99 %, wobei der Sonderwert 999,99 % bedeutet, dass keine Belastungsschranke aktiviert wird. Werte unter 100,00 % sind über den Verfügbarkeitsfaktor abzubilden. Es wird empfohlen, einen höheren Wert einzustellen, als er im Feld "Prozentauslastung feinterminierte Fertigungsaufträge" eingetragen ist. Der Begriff "grobterminiert" bzw. "grobgeplant" ist nicht äquivalent zu der Mimik zu sehen, welche sich hinter dem Schlagwort "Grobplanung" verbirgt. | ||||||||
Auslastung Feinterminierung % | Mit diesem Prozentsatz wird festgelegt, bis zu welchem Prozentsatz das Kapazitätsangebot eines Arbeitsplatzes durch sog. feingeplante Fertigungsaufträge belastet werden darf. Feingeplante Fertigungsaufträge sind wie folgt definiert:
Zulässig sind Werte zwischen 100,00 und 999,99 %, wobei der Sonderwert 999,99 % bedeutet, dass keine Belastungsschranke aktiviert wird. Werte unter 100,00 % sind über den Verfügbarkeitsfaktor abzubilden. Es wird empfohlen, einen niedrigeren Wert einzustellen, als er im Feld "Prozentauslastung grobterminierte Fertigungsaufträge" eingetragen ist. | ||||||||
Max. Überschreitung in Stunden | Mit diesem Feld wird festgelegt, um wie viele Stunden die Belastungsschranke überschritten werden darf, wenn damit der Arbeitsgang an diesem Tag komplett erledigt werden kann. Damit soll verhindert werden, dass Arbeitsgänge mit geringen Zeitbedarfen über einen langen Zeitraum eingeplant werden, in dem sie geringe Restkapazitäten auslasten. Zu beachten ist, dass die Untersuchung aus programmtechnischen Gründen getrennt für die Rüst- und die Bearbeitungszeit erfolgt. | ||||||||
Maximale Zusatztage | Mit diesem Feld wird festgelegt, um wie viele Zusatztage sich die Einplanung eines Arbeitsgangs bei aktiver Belastungsschranke maximal verlängern darf. Kann der Arbeitsgang (im Vergleich zu einer Einlastung ohne Belastungsschranke) nicht innerhalb der angegebenen Zusatztage eingelastet werden, so ist wird er auf einen anderen Zeitpunkt, zu dem die Auslastung aus anderen Fertigungsaufträgen noch nicht so hoch ist, verschoben. Bei aktivierter Belastungsschranke (<> 999,99 %) ist hier eine Eingabe erforderlich, damit eventuelle Restkapazitäten sinnvoll berücksichtigt werden. Plausibilitätsprüfungen zu Überlappungen finden nur statt, wenn der Arbeitsplatz bzw. die Personalgruppe keine Hinterlegung im Feld "Maximale Zusatztage" hat. Ein Maximalwert 999 ist zwar möglich, bedeutet aber auch, dass bei einer solchen Konstellation, das Kapazitätskonto so weit in die Zukunft aufgebaut sein muss. | ||||||||
Personalplanung aktiv | Mit dem Feld wird gesteuert, ob für eine Personalgruppe einzelne Personen als Einzelressourcen geplant werden sollen oder nicht. Die Zuordnung von Personal zu einer Personalgruppe erfolgt, indem über das Programm Personal- / Ressourcenstamm verwalten (US14000) der Person die jeweilige Personalgruppe zugeordnet wird. Bei aktiver Personalplanung wird das Kapazitätsangebot der Personalgruppe aus der Summe des personenspezifischen Kapazitätsangebots ermittelt. Ebenso werden die Kapazitätsfaktoren maschinell ermittelt und in der Personalgruppe fortgeschrieben. | ||||||||
Einzelplanungszeitp. | Das Kennzeichen steuert über die Tabelle FRDEPZ, zu welchem Zeitpunkt die Einzelplanung einer Ressource erfolgt sein muss. So ist es z.B. möglich die Einzelplanung zum Auftragsstart oder zum Arbeitsgangstart zwingend vorzuschreiben. | ||||||||
Auslastungsprofil | Im Auslastungsprofil sind Steuerwerte für die Leitstandanzeige hinterlegt. Hier wird unter anderem die lastabhängige Hintergrundfarbsteuerung hinterlegt.
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Reihenfolgeplanung aktiv | Das Kennzeichen steuert, ob für eine Kapazität die Reihenfolgeplanung aktiv sein soll. Mit der Reihenfolgeplanung wird erreicht, dass die Arbeitsgänge konfliktfrei und möglichst lückenlos eingeplant werden. Es gibt folgende Ausprägungen:
Nähere Informationen unter RFPLK Detail. | ||||||||
Vorgriffszeit allgemein | In diesem Parameter wird festgelegt, für wie viele Tage in der Zukunft die Reihenfolgeplanung durchgeführt werden soll. Der Wert sollte nicht größer sein als der Zeitraum, der üblicherweise mit echten Fertigungsaufträgen abgedeckt ist. Es ist zu berücksichtigen, dass eine längere Vorgriffszeit zu einer deutlichen Erhöhung der erforderlichen Rechenleistung führen kann. Zudem ist zu berücksichtigen, dass es zu einem Loop bei der Einplanung kommen kann, wenn mehrere reihenfolgegeplante Kapazitäten in unterschiedlicher Reihenfolge in den Fertigungsaufträgen vorkommen. Auch hier hilft eine kürzere Vorgriffszeit, die dafür sorgt, dass pro Fertigungsauftrag zu jedem Zeitpunkt nur ein bis zwei Arbeitsgänge reihenfolgegeplant werden müssen. | ||||||||
Vorgriffszeit Machbarkeit | Hier wird der Zeitraum angegeben, in dem reihenfolgegeplante Arbeitsgänge bevorzugt eingeplant werden sollen, wenn der Vorgängermeilenstein mindestens teilbeendet ist und alle Materialien verfügbar sind, sofern eine Materialprüfung aktiviert wurde. Der erste Arbeitsgang eines Fertigungsauftrags gilt als machbar, wenn die Werkstattpapiere gedruckt sind.
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Maximale Lücke in Stunden | Die Angabe dient dazu, innerhalb der Vorgriffszeit für die Reihenfolgeplanung zu kleine Lücken zwischen den Arbeitsgängen zu vermeiden. Wenn zwischen dem errechneten Ende des Vorgänger-Arbeitsgangs auf der gleichen Kapazität und dem errechneten Start des aktuellen Arbeitsgangs eine Lücke kleiner dem angegebenen Wert entsteht, wird versucht, den aktuellen Arbeitsgang (annähernd) lückenlos an den Vorgänger anzuschließen. Bei der manuellen Reihenfolgeplanung ist dieses der entscheidende Parameter, um bei Verschiebung eines Arbeitsgangs diesen unmittelbar an seinen Vorgänger anzuhängen, wenn er mittels Drag & Drop näher als x Stunden an den Vorgänger gezogen wird. Bei maschineller Reihenfolgeplanung und mehreren reihefolgegeplanten Kapazitäten in den Fertigungsaufträgen kann eine zu große vorgegebene Lücke zu einem Loop führen. |
Überschriftsformat
Feldbezeichnung | Erklärung |
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Personalgruppe | Über den List-Button oder die Funktion Matchcode Personalgruppe können bereits angelegte Personalgruppen zur Auswahl angezeigt werden. In der Auswahlmaske für Druckprogramme ist nur der List-Button aktiv.
Bei Neuanlage einer Personalgruppe wird eine Nummer entweder maschinell unterstützt oder vom Benutzer gezielt vergeben. Über Tabelle VRLP11 kann die Struktur der Nummer in zwei Bereiche definiert werden:
Beispiel: Es soll eine Personalgruppe mit maschineller Nummernvergabe angelegt werden.
Die dem Arbeitsplatz zugeordnete Personalgruppe wird bei der Fertigungsauftragserstellung in den Fertigungsauftragsarbeitsplan übernommen. Zuordnungsänderungen im Arbeitsplatz wirken sich dadurch erst in neuen Aufträgen aus. Wurde bisher ohne Zuordnungen gearbeitet, so kann dies durch einen Kapazitätsneuaufbau geändert werden. In diesem Fall wird die Zuordnung im Rahmen der Reservierungsbildung in den Fertigungsarbeitsplan übernommen. Hinweis
Werden bei der Tabelleneinstellung von obigem Beispiel in dem Bereich der Stellen 4-9 Zeichen (
PRS 1 1 ) eingegeben, interpretiert das System diese Eingaben als manuelle Nummernvergabe.
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