Fertigungsauftragsrückmeldungen erfassen / stornieren
Funktionsbeschreibung
Mit diesem Programm können sämtliche Rückmeldungen von Fertigungsaufträgen im Dialog - wahlweise durch einen Barcode-Lesegerät unterstützt - durchgeführt werden.
Ebenso ist eine Rückmeldung von Lohnscheinen über einen separaten Menüpunkt möglich. In diesem Fall muss im Firmenstamm 'Vorlaufparameter PPS, Teil 1' die Lohnscheinrückmeldung aktiviert sein.
Über das Auftragsrückmeldesystem können auf den unten angegebenen Ebenen folgende Transaktionen gebucht werden:
o | Auftragsebene
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o | Arbeitsgangebene
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o | Materialebene
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Rückmeldetransaktionen hängen von den jeweiligen Auftragsbzw. Arbeitsgangstatuswerten ab. Die Voraussetzungen zum Rückmelden bzw. zugelassene Folgeaktionen sind im Systemhandbuch 'Werkstattsteuerung PWS/400' beschrieben.
Je nach Transaktion werden Rückmeldedaten im Fertigungsauftragskopf, zu Stücklistenpositionen oder zu Arbeitsgangpositionen fortgeschrieben. Mit den Auftragsrückmeldungen werden Lagerzu- und Lagerabgänge von Material, sowie die Inanspruchnahme von Kapazitäten durch die Fertigung (Arbeitsplätze, Personalgruppen, Betriebsmittel) gebucht. Gebuchte Rückmeldungen können nach Auswahlkriterien gedruckt und - abhängig vom Auftragsstatus - auch wieder storniert werden.
Wurden Rückmeldungen fehlerhaft gebucht, müssen diese Buchungen zuerst storniert und danach korrekt rückgemeldet werden. Rückmeldungen können aber nur dann storniert werden, wenn sich der Auftragsstatus nicht geändert hat. So kann z.B. ein Auftragsstart nur dann storniert werden, wenn der betroffene Auftrag noch im Status 'Begonnen' ist. Um solche zurückliegenden Buchungen stornieren zu können, müssen die danach getätigten Rückmeldungen ebenfalls storniert werden.
Stornieren von Rückmeldungen
Es ist zu beachten, dass bei mehreren Stornierungen die aufgelisteten Rückmeldungen in umgekehrter Reihenfolge wie ihre Erfassung zu stornieren sind. Dabei kann jeweils nur ein Satz ausgewählt werden.
Neben dem eigenständigen Dialogsystem können Rückmeldungen auch über eine Stapelschnittstelle aus einem BDE-System verarbeitet werden. Fehlerhafte Rückmeldungen aus der Stapelschnittstelle werden abgewiesen und können über einen separaten Menüpunkt ('Fehlerhafte Stapelrückmeldungen verwalten') bearbeitet werden.
Anwendung
Nachfolgend ein Überblick der von Rückmeldungen tangierten Bereiche:
- Lohnabrechnung
- Lagerbestandsführung
- Fertigungsauftragsverwaltung
- Kapazitätsplanung
- Betriebsmittel
Default-Werte
Die Default-Werte zu diesem Programm sind in der Tabelle VRLP53 hinterlegt.
Felder
Materialentnahme
Feldbezeichnung | Erklärung |
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Materialposition | Die Materialpositionsnummer legt die grundsätzliche Reihenfolge der Materialpositionen innerhalb eines Fertigungsauftrags fest. Es können mehrere Materialpositionen mit der gleichen Materialpositionsnummer existieren (Voraussetzung: unterschiedliche Komponentenidentifikationen). Hinweis Um ein nachträgliches Einfügen weiterer Materialpositionen zu erleichtern, sollten die Materialpositionsnummern in 10er-Schritten vergeben werden. |
Geplante Teilenummer | Die Komponentenidentifikation identifiziert die Stücklisten- bzw. Materialposition.
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Verbrauchte Menge 2 | Menge, die über das Rückmeldesystem als verbraucht gebucht worden ist. Die Menge kann in einer Mengeneinheit angegeben werden, die in die lagerführende Einheit des Teilestamms umgerechnet werden kann.
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ME Verbrauch | Hier wird die Mengeneinheit zur Verbrauchsmenge 2 angegeben. Die Mengeneinheit muss in die lagerführende Mengeneinheit des zugehörigen Teils entweder direkt oder über eine der abweichenden Mengeneinheiten des Teils umgerechnet werden können.
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Buchungsdatum | In diesem Feld kann ein gültiges Datum angegeben werden. Teilweise wird als Default das Systemdatum vorgegeben, das überschrieben werden kann. Wird ein Datum im Bereich "von-bis" angegeben, werden nur Bewegungen innerhalb des eingegrenzten Zeitraumes berücksichtigt.
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Lagerort | Im Rahmen der betrieblichen Organisation eines Unternehmens kann ein Artikel an mehreren Stellen (Räumen, Lagerhallen, Betriebsstätten) des Unternehmens lagern. Sofern eine (lager-)buchmäßige Trennung der jeweiligen Bestände gefordert wird, wird von Lagerorten gesprochen. Ein Artikel kann buchmäßig an beliebig vielen Lagerorten geführt werden. Über den List-Button werden die gültigen Werte angezeigt. |
Lagerplatz | Der Lagerplatz ist eine weitere Differenzierung innerhalb eines Lagerortes. Ein solcher Platz setzt sich zusammen aus:
Für Lagerorte mit Lagerplatzorganisation muss das "Kennzeichen Lagerplatzorganisation" angeklickt sein (Programm Lagerortstamm verwalten (US16600)). Da einem aktiv chaotischen Lager grundsätzlich Plätze über die Lagerabbilddatei (auch Lagerspiegel genannt) zuzuordnen sind, muss bei diesen Lagerorten die Lagerplatzorganisation ebenfalls aktiviert sein. |
Charge | Eine Charge ist ein zusätzliches Unterscheidungsmerkmal für ein Teil, das nach den Fertigungsprinzipien den Grad der Wiederholbarkeit des Produktionsprozesses darstellt. Chargenpflichtige Teile sind im Teilestamm zu kennzeichnen. |
Single-Beleg | Kleinste im System geführte Bestandseinheit eines Teils, die durch eine eindeutige Nummer (Single-Beleg) sowohl im System als auch in der Realität (durch einen entsprechenden Warenanhänger) identifiziert wird.
Der Single kann zusätzlich zu dem Bestand eines Teils auch ein Packmittel umfassen (die 10 St können in einer Kiste enthalten sein oder auch einfach einzeln in das Lager gelegt sein). Ein Single ist immer sorten- und chargenrein, d.h. ein Single enthält immer nur ein Teil und im Falle eines chargenpflichtigen Teils auch nur genau eine Charge. |
Master-Beleg | Dieses Feld beinhaltet die Zusammenfassung eines oder mehrerer Singels zu einer Einheit auf einem Packmittel (Umverpackung), die durch eine eindeutige Nummer (Master-Belegnummer) sowohl im System als auch in der Realität (durch einen entsprechenden Warenanhänger) identifiziert wird. Ein Master kann optional auch noch Zusatzpackmittel enthalten (wie z.B. Zwischenlagen). |
Packmittel wieder verwenden | Dieses Kennzeichen steuert, ob das Packmittel bei einer Materialentnahme für die Fertigung wieder verwendet werden soll oder ob es "verbraucht" ist. Im Falle der Wiederverwendung wird es auf das Lager für freie Packmittel zugebucht.
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Packmittel Lager | Hierbei handelt es sich um einen Lagerort für Packmittel (s. a.
kpml im Lagerstamm).
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Fremdeigentum | Zeigt an, ob das Packmittel Fremdeigentum ist, oder nicht. |
Kontonummer Eigner | Die Kontonummer des Eigners des vorliegenden Packmittels. |
Überschriftsformat
Feldbezeichnung | Erklärung |
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Personalnummer | In diesem Feld wird eine Nummer zur Identifikation der Ressource angegeben. Ressourcen können Personen (Ressourcenart "P") aber auch Produkte/Geräte sein. Die Art der Ressource kann über die Tabelle FRDRCA festgelegt werden. Die Ressourcenarten "P" für Personal und "H" für Planungshilfe (Mitarbeiter steht noch nicht fest) haben in oxaion eine feste Bedeutung. So kann für die Ressourcenart "H" im Leitstand Personal/Ressourcen kein Urlaub eingetragen werden. Mit der Erfassung der Seriennummer wird die Ressourcennummer automatisch angelegt, wenn die Kennzeichen "Mietgerät" und "Produktressource" gesetzt sind. Es wird dabei auf die Vorlaufwerte Mietobjekte zugegriffen. Bei einer maschinellen Anlage der Seriennummer bleibt die Ressourcennummer frei, wenn keine Regel für die automatische Anlage im Vorlaufwert existiert. Mit Hilfe der Ressourcennummer erfolgt die Einplanung im Leitstand. |
Rückmeldetransaktion | Über die Rückmeldetransaktion wird die Art der Rückmeldung angegeben. Die zulässigen Rückmeldetransaktionen sind in der oben genannten Tabelle hinterlegt und können über den List-Button angezeigt werden. |
Fertigungsauftrag | Jeder Fertigungsauftrag hat eine eindeutige Identifikationsnummer, deren Zusammensetzung sich aus der im Firmenstamm hinterlegten Aufbereitungsschablone für PPS ergibt. Aus der Schablone ergibt sich auch der Algorithmus für die automatische Nummernvergabe. |
Auftragsmenge | In diesem Feld wird die zu fertigende Menge angegeben.
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Mengeneinheit 1 | Die Mengeneinheit 1 ist immer die lagerführende Mengeneinheit. Sie wird beim Erfassen des Teiles im Teilestamm als erste Mengeneinheit definiert und dient danach für alle Buchungen. Darunter werden sowohl die Buchungen im Lager, der Disposition sowie in der Statistik verstanden. Alle Bewegungsdateien enthalten ein Mengenfeld in dieser Mengeneinheit. |
Arbeitsgang | Über den Arbeitsgang wird die Produktionsreihenfolge bestimmt. Um ein späteres Einfügen zu ermöglichen, wird empfohlen die Arbeitsgänge in 10er-Schritten vergeben werden. Materialpositionen können in deren Verwaltung einem Arbeitsgang zugeordnet werden. In den Stammdaten spricht man von Arbeitsplanpositionen und in den Bewegungsdaten von Arbeitsgängen. |