Arbeitsvorräte drucken

Funktionsbeschreibung

Der Arbeitsvorrat je Arbeitsplatz, Betriebsmittel oder Personalgruppe dient der Arbeitsverteilungsstelle und dem zuständigen Sachbearbeiter als Grundlage für aktuelle Entscheidungen. Der Arbeitsvorrat kann ausgedruckt oder am Bildschirm angezeigt werden.

Die Arbeitsvorratsliste wird täglich im Rahmen der Tagesabschlussarbeiten erstellt.

Der Arbeitsvorrat wird immer auf dem aktuellsten Stand der Auftragsdatenbank aufgebaut, wobei die getätigten Rückmeldungene berücksichtigt werden.

Der Arbeitsvorrat wird in folgender Schlüsselreihenfolge aus der Arbeitsgangdatei der Fertigungsaufträge erstellt:

  • Firma
  • Arbeitsplatz-/Betriebsmittel-/Personalgruppenidentifi kation
  • Status in absteigender Folge mit Ausschluss von Status '9' beendet 'X' gelöscht ' ' nicht eingeplant Sich in Bearbeitung befindlichen Arbeitsgänge werden vor den noch zu Startenden angezeigt.
  • Starttermin Arbeitsgang

Zur Auswahl des Arbeitsvorrates können folgende Vorgaben gemacht werden:

  • Teilegruppe
  • Teileidentifikation
  • Fertigungsfamilie
  • Ausführbar

Felder

Feldbezeichnung Erklärung
Kapazitätsart
Es existieren verschiedene Arten von Kapazitäten, für die Kapazitätskonten aufgebaut werden können. Solche Kapazitätsarten sind:
A = Arbeitsplätze
B = Betriebsmittel
P = Personalgruppen
Die zulässigen Kapazitätsarten sind in der Tabelle FRD608 hinterlegt und können über den List-Button angezeigt und ausgewählt werden.
Kapazitätseinheit
In diesem Feld wird die Kapazitätseinheit zu einer Kapazitätsart angegeben.
Zu unterscheiden sind folgende Kapazitätsarten:
  • Arbeitsplätze
  • Betriebsmittel
  • Personalgruppen
Die Kapazitätseinheit dient als eindeutige Schlüssel zum Zugriff auf Arbeitsplatz-, Betriebsmittel- oder Personalgruppen-Stammsätze.
Über den List-Button wird abhängig von der Kapazitätsart eine Liste der gültigen Kapazitätseinheiten angezeigt.
Arbeitsgangstatus
Der Arbeitsgangstatus kennzeichnet den Bearbeitungsfortschritt eines Arbeitsganges innerhalb eines Auftrages. Die Fortschreibung erfolgt maschinell.

Über den List-Button können die in Tabelle FRD569 hinterlegten Werte für den Arbeitsgangstatus angezeigt werden.

Freigabestatus
Der Freigabestatus wird im Rahmen der BOA-Freigabe oder der Engpassprüfung durch das System automatisch gesetzt. Der Freigabestatus kann aber auch manuell über eine Zwangsfreigabe vergeben werden.

Über den List-Button wird eine Liste der manuell eingebbaren Werte aus oben genannter Tabelle anzeigt, weitere Ausprägungen werden ausschließlich maschinell gesetzt.

Priorität
Standardmäßig wird ein Fertigungsauftrag mit der vorgegebenen Priorität terminiert.

Kann der Auftragstermin dabei nicht eingehalten werden, wird automatisch mit der nächst besseren Priorität erneut eingeplant.
Dies wird solange wiederholt, bis entweder die beste Priorität erreicht oder die Termine innerhalb der vorgegebenen Grenzen liegen.

Die Priorität, mit der die Einplanung letzten Endes erfolgte, wird im Feld "Priorität tatsächlich" fortgeschrieben.

Folgende Ausprägungen sind möglich:

PrioritätBeschreibung
1Beste Priorität
2-8...
9Schlechteste Priorität


Folgende Daten können prioritätsabhängig hinterlegt werden:

DatenHinterlegung
TransportzeitenTransportzeitmatrix
Liegezeit vor ArbeitsgangÜbergangs- / Überlappungsdaten
Liegezeit nach ArbeitsgangÜbergangs- / Überlappungsdaten
SplittfaktorÜbergangs- / Überlappungsdaten
ÜberlappungsmengeÜbergangs- / Überlappungsdaten
Überlappung in ProzentÜbergangs- / Überlappungsdaten
Produktionsdatum
Das Datum kann manuell gesetzt werden (Default "31.12.9999").

In Kombination mit der Soll-Startzeit dient die Angabe zur Sortierung des Arbeitsvorrates.

Produktionsuhrzeit Die Uhrzeit kann manuell gesetzt werden (Default "00:00:00"). In Kombination mit dem Soll-Startdatum dient die Angabe zur Sortierung des Arbeitsvorrates.
Datumsbereich
Das errechnete Startdatum wird bei der Auftragseinplanung automatisch ermittelt.

Einflussgrößen sind Terminierungsart des Fertigungsauftrags, eingegebenes Start- und Endedatum des Fertigungsauftrags, in den Arbeitsgängen hinterlegte Zeiten, Übergangs- und Überlappungsdaten und Splittfaktoren sowie zugelassene Parallel-Arbeitsgänge. 

Das errechnete Startdatum kann z. B. aufgrund einer Materialverfügbarkeitsprüfung vom gewünschten Startdatum abweichen.

Hierbei wird der Fertigungsauftrag automatisch umterminiert. Art und der Umfang der Materialverfügbarkeitsprüfung kann in der Tabelle FRD557 konfiguriert werden.

Das Feld wird gesetzt bei Vorwärtsterminierung oder bei Überschreitung der Heutelinie bei Rückwärtsterminierung. 

Weitere Informationen unter YSTR Detail.

Teilegruppe

In der Teilegruppe sind Defaults für die Neuanlage von Teilestämmen (insbesondere Dispositionsparameter, aber auch Steuerkennzeichen für Ein- und Verkauf und Lagerbestandsführung) hinterlegt.

Außerdem steuert die Teilegruppe welche Sachmerkmalsleiste einem Teil zugeordnet wird, ob die Materialverschlüsselung aktiv ist und ob ein Verrechnungspreis angegeben werden muss.

Über den List-Button können die möglichen Teilegruppen angezeigt werden.

Teil
Als Teileidentifikation kann ein beliebiger, vollständiger Suchbegriff angegeben werden, also bspw. eine Identifikationsnummer, Materialnummer, Zeichnungsnummer oder ein Matchcode.

Die je nach Sachbearbeiter zulässigen Ausprägungen, ihre Priorität und weitere Aktionen sind von den in den Allgemeine Benutzeroptionen (MN10640) hinterlegten Parametern für den Teilestammzugriff abhängig.

Sind nur Fragmente der Teileidentifikation bekannt, so kann in das zentrale Teilesuchprogramm (US11648) verzweigt werden, in dem die Fragmente als Suchbegriffe stellengerecht eingetragen werden können.

Referenzauftrag
Die bezogene Firma ist ein Begriff im Zusammenhang mit mandantenübergreifenden Geschäftsprozessen, innerhalb derer eine Firma A ("verursachende" Firma) für ihre Verkaufsaufträge bzw. Produktion auf Bestände zurückgreift, die Firma B gehören. In dieser Firma B gibt es dann Nachfragen, die aus Verkaufsaufträgen bzw. Fertigungsaufträgen der Firma A resultieren. In Firma A stellt sich Firma B als bezogene Firma dar; sie ist die Firma, von der Bestände für die Firma A abgezogen werden sollen.
Das Anwendungsgebiet Primärbedarfsverursacher gibt Auskunft über die Herkunft des Primärbedarfsverursachers.

Beispiele:

VKSVerkaufsauftrag
PWSIntern generiert weil z. B. einem internen Auftrag Sachmerkmale zugeordnet wurden oder Referenz auf einen internen Auftrag.

Die gültigen Werte sind in der Tabelle FRDANW hinterlegt und können über den List-Button angezeigt werden.

Der Primärbedarfsverursacher ist der ursprüngliche Auslöser einer Bedarfsfolge. Er wird in der Regle automatisch vergeben und innerhalb der Auftragsart und Auftragsjahr hochgezählt.

Der Primärbedarfsverursacher setzt sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen:

  • Firma
  • Anwendungsgebiet
  • Belegnummer
  • Positionsnummer
  • Komponente

Beispiel:

Der Verkaufsauftrag AB20/001 löst einen Bedarf für den Artikel "Fahrrad" aus.
Die Disposition erkennt diesen Bedarf und erzeugt deshalb einen Fertigungsauftrag. Dieser hat sowohl als Primärbedarfsverursacher als auch als Direktbedarfsverursacher den Verkaufsauftrag AB20/001 eingetragen.

Zur Fertigung werden zwei Materialpositionen benötigt, welche eingekauft werden. Die Disposition erkennt auch diesen Bedarf und erzeugt in der Folge zwei Bestellungen.
Die Bestellungen haben als Primärbedarfsverursacher ebenfalls den Verkaufsauftrag AB20/001 eingetragen. Der Direktbedarfsverursacher ist hingegen der Fertigungsauftrag FK20/001.

Verwendungszweck:

  • Nachvollziehbarkeit der Bedarfsfolge bei diskret gesteuerten Teile
    • Hierzu gehören auch Modellteile, da diese implizit immer diskret gefertigt werden
  • Speicherung von auftragsspezifischen Sachmerkmalen
  • Speicherung von Formelauflösungen aus Stücklisten und Arbeitsplänene
  • Speicherung von Ergebnissen aus Entscheidungstabellen



Besteht ein Primärbedarfsverursacher aus mehreren Positionen, so werden die einzelnen Positionen durch die Position Primärbedarfsverursacher eindeutig identifiziert.
Die Position Primärbedarfsverursacher ist ein Teil des Primärbedarfsverursachers.


Die Komponentenposition gibt die relative Position einer Komponente innerhalb einer Auftragsposition an. Sie wird beim Erfassen einer Komponente vom Anwender gezielt oder vom System automatisch vergeben und kann dann nicht mehr geändert werden.
Fertigungsfamilie
Ähnliche Arbeitsgänge können zur Rüstzeitoptimierung zu Fertigungsfamilien zusammengefasst werden.

Ist im Teilestamm eine Fertigungsfamilie hinterlegt, wird diese beim Anlegen eines Fertigungsauftrages in die Arbeitsgangposition übernommen, kann aber auch wieder geändert werden.

Über den List-Button können die gültigen Werte aus der oben genannten Tabelle angezeigt werden.

Auftragstyp
Der Fertigungsauftragstyp dient der Unterscheidung zwischen Planfertigungsauftrag, echtem Fertigungsauftrag und einem Sammelauftrag.

Das Feld wird maschinell über die Hinterlegung in der Auftragsart (siehe Tabelle FRD557) gefüllt.

Nur ausführbare Arbeitsgänge
Das Kennzeichen steuert, ob alle oder nur die derzeit durchführbaren Arbeitsgänge angezeigt werden sollen.

Wird das Feld nicht gekennzeichnet, so werden alle auf dieser Kapazitätseinheit eingelasteten Arbeitsgänge angezeigt.

Sachmerkmale

Feldbezeichnung Erklärung
Sachmerkmalsname
Der Sachmerkmalsname bestimmt, wie ein Sachmerkmal eingegeben werden muss und umgerechnet wird. Er muss in der Sachmerkmalsdefinitionsdatei (USMKLP) angelegt sein.
In der Teilegruppe werden Sachmerkmalsnamen zur Sachmerkmalsleiste zusammengefügt.
Sachmerkmalsausprägung
In der Sachmerkmalsausprägung wird der Wert eines Sachmerkmals angegeben. Die zulässigen Werte sind abhängig von den Definitionen in der Sachmerkmalsdatei USMKLP.
Häufig wird entweder eine Prüfung auf die Sachmerkmalausprägungsdatei oder eine Mengeneinheit vorgegeben. Ist die Mengeneinheit vorgegeben, besteht die Eingabe aus einer Zahl, gefolgt von einer Mengeneinheit, wobei die Mengeneinheit wahlweise ist.
Wird keine Mengeneinheit angegeben, so wird die in der Sachmerkmalsdefinition angegebene Mengeneinheit als Default angenommen. Es können nur solche Mengeneinheiten angegeben werden, die mit einem Alpha-Zeichen (A-Z) beginnen, und die sich in die in der Sachmerkmalsdefinition angegebene Mengeneinheit umrechnen lassen. Die Umrechnungen und Grundeinheiten stehen in Tabelle FRD110.
Über den List-Button werden entweder die in der Ausprägungsdatei hinterlegten Ausprägungen oder die zulässigen Mengeneinheiten angezeigt. Die Steuerung der Zulässigkeit erfolgt dabei über die Selektionsfelder 2 und 3.
Hinweis: Die Mengeneinheit kann nur übernommen werden, wenn noch kein Wert in der Ausprägung eingetragen wurde.
Werden mehr als zwei Zeichen für die Mengeneinheit angegeben, so wird der Rest als Kommentar betrachtet. So ist es möglich, als Mengeneinheit "KOHM" anzugeben und in FRD110 "KO" zu hinterlegen.

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