Entnahmen im Stapelbetrieb zuteilen
Grober Ablauf der Kommissionierung mithilfe der Entnahmezuteilung im Batch:
Als allererstes wird den Auftragspositionen/-komponenten eine sogenannte Verteilungszahl zugewiesen. Im zweiten Schritt werden dann in der Reihenfolge der Verteilungszahl die Entnahme-Mengen zugeordnet, und zwar nach Verteilungszahl sortiert absteigend, d.h. den Auftragspositionen/-komponenten mit der noch jeweils höchsten Verteilungszahl wird zuerst eine noch verfügbare Menge zugeteilt. Die zugeteilten Mengen werden als verfügte Entnahmeschein-Bestände zugebucht, also reserviert. Je nach Stellung des Parameters 'Entnahmeschein erstellen' wird dann zum Abschluss noch pro Auftrag ein Entnahmeschein erstellt oder dies erfolgt manuell im Dialog über das Programm 'Entnahmeschein verwalten' US22000; dabei werden die hier im Stapelbetrieb zugeteilten Entnahme-Mengen als Vorgabe verwendet.
Erläuterungen zum Ablauf:
Bei Abruf der Stapelverarbeitung wird zunächst die Verteilungszahl errechnet, die die Reihenfolge bestimmt, in der die Auftragspositionen berücksichtigt werden. Dabei werden alle Auftragspositionen berücksichtigt, bei denen das Verladedatum innerhalb des Zeitraums des in diesem Programm vorgegebenen Datum plus der Wiederbeschaffungszeit liegt.
Ist der verfügbare Bestand (s.u.) gleich 'Null' oder sinkt im Laufe der Verfügung auf 'Null', bricht das Verfahren für dieses Teil ab. Wird das Feld 'Neuaufbau' markiert, werden alle zugeteilten Mengen vor der Verfügung gelöscht, die zugeteilte Entnahmescheinmenge wird wieder abgebucht vom Entnahmescheinbestand, und auch die Verteilungszahl wird neu berechnet, alles jedoch nur, sofern für die betroffene Position inzwischen noch keine Entnahmescheinnummer vergeben worden ist über US22000. Wird das Feld 'Neuaufbau' nicht markiert, bleiben die bereits zugeteilten Mengen mit ihrer Verteilungszahl erhalten, und nur Positionen, denen bisher noch keine Mengen zugeteilt wurden, können dazukommen.
Es wird eine Liste gedruckt, auf der alle Auftragspositionen aufgeführt sind, die innerhalb der betrachteten Zeiträume liegen, und über die nicht oder nur teilweise verfügt werden konnte. Eine zweite Liste weist die Summen der offenen Mengen pro Teil aus. Zusätzlich wird noch eine dritte Liste ausgegeben, auf der alle Streckengeschäfte gedruckt werden. Auf Wunsch des Benutzers kann auch eine vierte Liste mit den verfügten Auftragspositionen gedruckt werden ('Zuteilungen drucken = markiert' angegeben wird).
Wenn der Parameter 'Entnahmeschein erstellen' markiert ist, werden für alle zugeteilten Positionen Entnahmscheine erstellt (und zwar pro Auftrag einer), sofern das Verladedatum nicht nach dem in diesem Programm vorgegebenen Grenzdatum liegt. Ist der Parameter nicht markiert, so müssen über das Programm US22000 'Entnahmescheinverwaltung' im Anschluss an die Stapelzuteilung nur noch die gewünschten Entnahmescheinnummern für die zugeteilten Mengen vergeben werden. Eine Änderung der verfügten Menge sollte dort in der Regel nur nach unten erlaubt werden. Änderungen nach oben können nur mit entsprechender Berechtigung vorgenommen werden. Hierzu muss die Freigabefähigkeit im Kennwort hinterlegt sein. Einmal nach unten korrigierte Mengen können bei Fehlen dieser Berechtigung auch nicht mehr nach oben verändert werden. Entnahmescheinbestandsbuchungen werden nur noch bei Unter- bzw. Überschreitung der bereits zugeteilten Mengen, dann in Höhe der Differenz, abgesetzt.
o | Verteilungszahl Die Reihenfolge, in der verfügt wird, wird über eine errechnete Verteilungszahl gesteuert. Diese Zahl wird für jede Auftragsposition vor dem Verfügungslauf neu errechnet, wenn das Feld 'Neuaufbau' markiert ist. Folgende Merkmale gehen in die Berechnung ein:
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In der Tabelle FRD392 sind die Gewichtungsfaktoren GF1-GF3 anzulegen. Die Größe der Gewichtungsfaktoren kann die Reihenfolge der Berücksichtigung von Auftragspositionen entscheidend zugunsten eines bestimmten Positionstyps (z.B rückständig) verändern und ist damit sehr wichtig.
Streckengeschäfte oder einzeln geplante Auftragspositionen erhalten gründsätzlich maximale Priorität, um eine vorrangige Abarbeitung zu garantieren und etwaige, diesen Positionen zugedachte Wareneingänge, auch diesen zuordnen zu können.
Die Formel für alle anderen Auftragspositonen lauten wie folgt:
Verteilungszahl = GF1 x (Tagedatum - Bestelldatum)
+ GF2 x (Kundenpriorität x Auftragspositionspriorität)
+ GF3 (wenn Komplettauftrag)
o | Besonderheiten
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o | Verfügbarer Bestand |
Ausnahme dieser Regel: Die Zuteilungsmenge ergibt sich aus Differenz zwischen Lager- undSicherheitsbestand(UBSI), wenn folgende Kriterien gemeinsam erfüllt sind:
- Offene Menge ist größer als der Sicherheitsbestand
- Offene Menge ist größer als die Differenz zwischen Lager- und Sicherheitsbestand
- Diese Differenz ist größer als die restliche offene Menge
- Es liegt kein Komplettauftrag vor
Das heißt, wenn durch Freigabe einer Menge, die größer als der Sicherheitsbestand ist, der Dispobestand unter den Sicherheitsbestand fallen würde, so wird nur die Menge freigegeben, die oberhalb des Sicherheitsbestandes liegt, maximal jedoch natürlich nur die noch restliche offene Menge. Damit wird verhindert, dass ein 'großer' Auftrag vielen 'kleinen' Aufträgen die letzte verfügbare Menge wegnimmt und diese dann deswegen nicht ausgeliefert werden können.
Felder:
Felder
Verladedatum und Selektionskriterien angeben
Feldbezeichnung | Erklärung | ||||||||
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Verladedatum | Mittels des Verladedatums wird einerseits eine Grenze angegeben, bis zu der Auftragspositionen bei der Zuteilung berücksichtigt werden. Es werden für Auftragspositionen nur dann Entnahmescheinbestände reserviert, wenn deren Verladedatum nicht hinter der um die Wiederbeschaffungszeit erweiterten, hier angegebenen Grenze liegt.
Andererseits werden für die automatische Entnahmescheinerstellung (s. Parameter "Entnahmeschein erstellen") nur Aufträge berücksichtigt, bei denen eine zugeteilte Position ein Verladedatum besitzt, das im Zeitraum bis zu dem hier angegebenen Grenzdatum liegt. | ||||||||
Lagerort | Im Rahmen der betrieblichen Organisation eines Unternehmens kann ein Artikel an mehreren Stellen (Räumen, Lagerhallen, Betriebsstätten) des Unternehmens lagern. Sofern eine (lager-)buchmäßige Trennung der jeweiligen Bestände gefordert wird, wird von Lagerorten gesprochen. Ein Artikel kann buchmäßig an beliebig vielen Lagerorten geführt werden. Über den List-Button werden die gültigen Werte angezeigt. | ||||||||
Auftragsart | Anhand der Auftragsart werden verschiedene Auftragstypen und zugehörige Steuerungen unterschieden. Zwischen der Auftragsart und einigen anderen Steuerkennzeichen (z.B. Buchungskreis) bestehen plausibilitätsgeprüfte Beziehungen. Die möglichen Eingaben sind in der Tabelle FRD161 hinterlegt und können über den List-Button angezeigt werden. Beispiel:
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Teil | Als Teileidentifikation kann ein beliebiger, vollständiger Suchbegriff angegeben werden, also bspw. eine Identifikationsnummer, Materialnummer, Zeichnungsnummer oder ein Matchcode. Die je nach Sachbearbeiter zulässigen Ausprägungen, ihre Priorität und weitere Aktionen sind von den in den Allgemeine Benutzeroptionen (MN10640) hinterlegten Parametern für den Teilestammzugriff abhängig. Sind nur Fragmente der Teileidentifikation bekannt, so kann in das zentrale Teilesuchprogramm (US11648) verzweigt werden, in dem die Fragmente als Suchbegriffe stellengerecht eingetragen werden können. | ||||||||
Tour | Hier erfolgt die Angabe eines gültigen, für diesen Kunden zutreffenden Tourenkennzeichens. Es wird zur LKW-Disposition herangezogen. Das Tourenkennzeichen kann bei der Versanddisposition zur Selektion herangezogen werden. Die gültigen Touren können über den List-Button aus der Tabelle FRD210 angezeigt werden. | ||||||||
Spedition | Hier wird die Nummer der Spedition angegeben, die den Kunden generell beliefern soll. Diese Nummer wird auf den Ladeschein gedruckt.
Die Speditionsnummer kann bei der Versanddisposition zur Selektion herangezogen werden. Über den List-Button können die gültigen Werte der Tabelle FRD253 angezeigt werden. | ||||||||
Versandart | In diesem Feld wird die Art des Warenversandes angegeben, mit der ein Lieferant im Allgemeinen Ware anliefert bzw. mit der ein Kunde beliefert wird. Dieser Wert dient als Default für die Positionen und kann dort nochmals geändert werden. Im Verkauf kann die Versandart bei der Versanddisposition zur Selektion herangezogen werden. Die Versandart kann bei der Konditionenermittlung berücksichtigt werden. In der Konditionenverwaltung können die Konditionen für einen Lieferanten versandartenabhängig hinterlegt werden. So können z. B. Frachtkosten je nach Versandart unterschiedlich sein. Sind die Frachtkosten versandartenabhängig hinterlegt, so werden sie zur eingegebenen Versandart eingelesen. Dies ist für die internen Zu-/Abschläge im Einkauf relevant. | ||||||||
Neuaufbau | Wird dieses Feld markiert, so werden alle Entnahmen, die bereits zugeteilt wurden und noch keine Entnahmescheinnummer erhalten haben, rückgängig gemacht. Die davon betroffenen Positionen stehen anschließend für die Entnahmezuteilung im Stapel wieder zur Verfügung.
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Zuteilungen drucken |
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Entnahmesch. erst. | Wird dieses Feld markiert, so werden im Anschluss an den Zuteilungslauf Entnahmescheine für die zugeteilten Positionen automatisch erstellt. Das auf der Auswahlmaske vorgegebene Verladedatum dient dabei als zusätzliche Grenze. Es wird je Auftrag ein Entnahmeschein erzeugt.
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