Das Verfahren ist die zentrale Steuerung für die Preisfindung. Es bestimmt die Herkunft der Preise sowie die Menge, mit der auf die hinterlegten Preisstaffeln zugegriffen wird (Staffelmenge). Es kann für ein Anwendungsgebiet, einen Kunden/Lieferanten und/oder ein Teil und/oder eine Teilegruppe spezifiziert werden. Diese Staffelmenge ist auch für die Konditionenermittlung maßgeblich. Die Auswahl des gültigen Konditionssatzes wird demnach mit dieser Staffelmenge getroffen. Die Staffelmenge ist dabei eine rechnerische Größe, die nicht mit der tatsächlich bestellten Menge übereinstimmen muss. Die Herkunft der Preise wird sowohl durch die Art der Hinterlegung als auch durch die Reihenfolge bestimmt, mit der die hinterlegten Preise abgearbeitet werden. Zurzeit existieren sechs verschiedene Verfahren, die in der Tabelle FRD101 mit ihren Standardwerten dargestellt sind.
- Staffelmenge (Standardverfahren) Die Staffelmenge ist hierbei die bestellte Menge der Belegposition, für die ein Preis gefunden werden soll, in der Mengeneinheit des Preises. Falls selbst für das Anwendungsgebiet allein kein Verfahren hinterlegt ist, wird dieses Verfahren für die Preisfindung herangezogen und zwar mit den in Tabelle FRD101 hinterlegten Werten.
- Mindeststaffelmenge (Verfahren 2) Bei diesem Verfahren muss eine Mindeststaffelmenge angegeben werden. Findet dieses Verfahren Anwendung, so wird die bestellte Menge, für die ein Preis gefunden werden soll, mit dieser Mindestmenge verglichen. Falls die Mindestmenge höher als die bestellte Menge ist, so wird dieser zur Preisfindung herangezogen (Staffelmenge).
- Zusammenfassung nach Teilen mit Mindeststaffelmenge (Verfahren 3) Bei diesem Verfahren werden alle Positionen des bearbeiteten Belegs, die dasselbe Teil aufweisen, zusammengefasst und mit der hinterlegten Mindeststaffelmenge verglichen. Die Staffelmenge ist also die Summe der bestellten Menge des betroffenen Teiles, solange diese höher als die Mindeststaffelmenge ist.
- Zusammenfassung nach Teilegruppen mit Mindeststaffelmenge (Verfahren 4) Dieses Verfahren arbeitet wie Verfahren 3, summiert jedoch nicht nur über dasselbe Teil auf, sondern über die Teilegruppe.
- Zusammenfassung nach Teilen ohne Mindeststaffelmenge (Verfahren 5) Dieses Verfahren arbeitet wie Verfahren 3, jedoch ohne Mindeststaffelmenge.
- Zusammenfassung nach Teilegruppen ohne Mindeststaffelmenge (Verfahren 6) Dieses Verfahren arbeitet wie Verfahren 4, jedoch ohne Mindeststaffelmenge.
Beispiel:
Ein Kunde bestellt in einem Auftrag ein Teil mit 200 Stück. Da nicht genügend Vorrat zum gewünschten Termin auf Lager ist, enthält der Auftrag eine Position mit 50 Stück zum gewünschten Termin sowie eine weitere Position mit 150 Stück zu einem späteren Zeitpunkt.
Für den Kunden ist Verfahren 3 hinterlegt mit einer Mindeststaffelmenge von 500 Stück. Da Verfahren 3 über alle Positionen mit demselben Teil summiert, werden die insgesamt bestellten 200 Stück mit der Mindestmenge 500 verglichen. Für diesen Fall ist die Staffelmenge also 500 Stück, mit der sowohl auf die Preislisten als auch auf die hinterlegten Rabatt- und Provisionsstaffeln zugegriffen wird.