Entstehung
Eine Beistell-Stückliste kann aus unterschiedlichen Abläufen entstehen und zwar mit unterschiedlichem manuellem Aufwand für die Entstehung.
Bestellvorschlag
Die nachfolgende Beschreibung gilt nur, wenn es laut der Vorlauftabelle VRLE39 (Vorlaufdaten für Beistellung in EKS) so vorgesehen ist.
Art | Beschreibung |
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Maschinell | Bei der Erzeugung eines Bestellvorschlags (z.B. durch manuelle Erfassung oder durch Erstellung aus der Disposition), wird, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, vollautomatisch die Beistellstückliste generiert (aus der Fertigungs-Stückliste, der Projektpositions-Stückliste, der Stammstückliste oder aus dem Lieferantenartikelstamm). Sind mehrere Quellen vorhanden dann gilt die Regel: Vorgangsbezogene Stücklisten (aus Projekt bzw. Fertigung) gehen vor fix hinterlegten Stücklisten (Aus Stammstücklistendatei bzw. Lieferantenartikelstamm). |
Manuell | Wenn der zu bestellende Artikel im Lieferantenartikel das Feld "Beistellung" markiert hat, kann auf dem Bestellvorschlag über das Kontextmenü "Beistellungen Bestellvorschlag" aufgerufen werden. Danach können die Beistellpositionen manuell verwaltet werden. |
Bestellung
Art | Beschreibung |
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Maschinell | Bei der Erzeugung einer Bestellposition (z.B. durch manuelle Erfassung oder durch Übernahme eines Bestellvorschlages), wird, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, vollautomatisch die Beistellstückliste generiert (aus der Fertigungs-Stückliste, der Projektpositions-Stückliste, der Stammstückliste oder aus dem Lieferantenartikelstamm) bzw. aus dem Bestellvorschlag übernommen. Sind mehrere Quellen vorhanden dann gilt die Regel: Bestellvorschlagsbeistellungen gehen vor vorgangsbezogene Stücklisten (aus Projekt bzw. Fertigung), diese gehen vor fix hinterlegten Stücklisten (Aus Stammstücklistendatei bzw. Lieferantenartikelstamm. |
Manuell | Wenn der zu bestellende Artikel im Lieferantenartikel das Feld "Beistellung" markiert hat, kann auf der Belegposition in der Bestellung über das Kontextmenü "Beistellung erfassen" aufgerufen werden. Danach können Beistellpositionen manuell erfasst werden. Sobald Beistellpositionen vorhanden sind, ist im Explorer unter der Belegposition der Knoten "Beistellung" vorhanden. Dort werden die Beistellartikel angezeigt und es können weitere erfasst werden. |
Erst mit der Entstehung der Beistellstückliste im Einkauf erfolgt die Reservierung der Bedarfsmenge der Beistellpositionen zum angegeben/ermittelten Lieferdatum.
Lieferung Beistellmaterial
Bei der Lieferung des Beistellmaterials ist zu unterscheiden zwischen
- Auslieferung freigeben (= Vorgangsbezogene Beistellung)
- Auslieferung erfolgt (= Vorgangsunabhängige Beistellung)
- Sammelentnahmeschein. Der Sammelentnahmeschein wird nicht aus der Bestellverwaltung initiiert sondern wird über die Entnahmescheinverwaltung erstellt.
Die Transaktionen "Auslieferung freigeben" und "Auslieferung erfolgt" können wie folgt aufgerufen werden:
- Auf Ebene einer Beistellposition kann über das Kontextmenü die Transaktion "Auslieferung freigeben" bzw. "Auslieferung erfolgt" aufgerufen werden.
- Über das Kontextmenü "Beistelllieferung" auf Ebene einer Bestellung werden in einer Auflistung alle Beistellpositionen des Beleges aufgelistet und können dort entsprechend markiert werden. Anschließend kann über "Über Entnahmeschein" die Transaktion "Auslieferung freigeben" und über "Schon geliefert" die Transaktion "Auslieferung erfolgt" aufgerufen werden.
Chargenpflichtige Beistellmaterialien können nur über entnahmeschein ausgeliefert werden, also über vorgangsbezogene Auslieferung oder einen Sammelentnahmeschein.
Vorgangsunabhängige Beistellung
Wird das Beistellmaterial periodisch oder nach Anforderung durch den Lieferanten zur Verfügung gestellt, so ist der Bestand an Beistellmaterialien durch entsprechende oxaion Vorgänge beim Lieferanten aufzubauen.
Beispiel
K-Auftrag im Modul Verkauf mit Ziellager Lieferanten-Beistelllager; manuelle Lagerumbuchung im Modul Lager; Lieferung durch dritten Lieferanten direkt an den Ziellieferanten (Bestellung mit abweichender Lieferanschrift und entsprechenden Ziellager). Zusätzlich muss für die Beistellvorgänge per Kontextmenü die Funktion „Auslieferung erfolgt" aufgerufen werden um den Vorgang als geliefert zu kennzeichnen (das Material wird dadurch wieder freigegeben).
Vorgangsbezogene Beistellung
Wenn die Beistellung an den Lieferanten parallel zur Bestellung des Kaufartikels erfolgt, so ist ein Entnahmeschein zu erzeugen, um die fallweise Beistellung zu initiieren.
Nach Buchung vom Entnahmeschein bzw. der Entnahmescheinposition wird das Beistellmateriales vom Auslieferungslager auf das Lieferantenlager umgebucht.
Wurde die Erstellung eines Entnahmescheines irrtümlich vorgenommen oder ist nicht mehr von Nöten, muss zuerst die Entnahmescheinposition gelöscht werden, bevor man in der Bestellverwaltung die Position bearbeiten kann. Kann die Entnahmescheinposition nicht gelöscht werden, da diese schon gebucht ist, muss die Buchung über die Funktion „EKS-Beistell-Umlagerung stornieren" storniert werden.
Sammelentnahmeschein
Es gibt auch die Möglichkeit der Lieferung über einen Sammelentnahmeschein, dieser stellt im Prinzip eine Mischform der beiden anderen Möglichkeiten dar.
Der Vorteil liegt darin, dass man nicht jede einzelne Bestellung durchgehen muss um das Beistellmaterial auszuliefern. Man bekommt alle zu liefernden Beistellmaterialien zu einem Lieferanten aufgelistet und kann diesen bequem mit einem Entnahmeschein beliefern.
Für den Sammelentnahmeschein wird ein Entnahmeschein mit dem Anwendungsgebiet EKS erfasst. Um die Positionen zu erfassen, kann ein Lieferant angegeben werden, der mit Beistellmaterialien beliefert werden soll. Anschließend werden zu diesem Lieferanten alle offenen Beistellpositionen angezeigt. Alle Positionen, die ausgeliefert werden sollen, werden markiert. Die Entnahmescheinnummer wird in die Beistelldatei zurückgeschrieben.
Der weitere Ablauf ist analog der Beschreibung bzgl. dem Entnahmeschein unter Vorgangsbezogene Beistellung.
Lieferung Endprodukt durch Lieferanten
Mit der Vereinnahmung des vom Lieferanten gelieferten Kaufartikels (Wareneingang) wird die entsprechende Menge an Beistellmaterialien vom Lieferantenlager abgebucht. Die Menge wird dabei anteilig zur Wareneingangsmenge errechnet. Wurden z.B. 40 Schrauben beigestellt für die Bestellung von 10 Leitern und es werden im Wareneingang 7 Leitern vereinnahmt, so werden 28 Schrauben (Pro Leiter 4 Schrauben, 7 Leitern werden eingebucht = 7 * 4) abgebucht.
Eine hinterlegte fixe Menge wird mit dem ersten Wareneingang zum Beschaffungsvorgang gebucht.
Eine Wareneingangserfassung ist nur dann möglich, wenn das Beistell-Material als geliefert verbucht wurde (Entnahmeschein oder Auslieferung erfolgt).
Die Bewertung des Verbrauchs erfolgt mit Plan- bzw. Ist-Preisen aus der Projektabwicklung (bei Beistellung für Projekt) bzw. mit dem Durchschnittspreis bei anderer Entstehung der Beistellstückliste.
Der Gesamtwert der verbrauchten Beistellmaterialien wird dem zugehenden Endprodukt als Wertkorrektur zu gebucht; somit umfasst die Bewertung des Endproduktes auch die zur Verfügung gestellten Beistellmaterialien.