Die Auftragseinplanung hat die Aufgabe, die Fertigungsaufträge und Planfertigungsaufträge zu terminieren und das benötigte Material und die notwendigen Kapazitäten zu reservieren.

Die Auftragseinplanung ist während des Tages über einen Asynchronjob permanent aktiv, vgl. Überwachungsprogramm ASY_PERM (Permanente Planung) (US50401).

Im Rahmen der Abschlussarbeiten werden zunächst die neu einzuplanenden Aufträge bestimmt und anschließend eingeplant.

Die Planungsreihenfolge der zur Einplanung anstehenden Fertigungsaufträge kann über FRDFPR (Sortierfolge Einplanung) Parameter Folgenummer festgelegt werden. In dieser Tabelle wird der Aufbau des Sortierfeldes in der Auftragskopfdatei definiert.

Entsprechend der hinterlegten Reihenfolge werden die Aufträge eingeplant und die erforderlichen Kapazitäten reserviert.

Zu beachten ist, dass der ggf. angegebene Zeitraum der Neueinplanung und die in den Arbeitsplätzen hinterlegten Kapazitätsgrenzen Auswirkungen auf das Ergebnis der Einplanung haben.


Abfolge der Einplanung:

  • Terminierung
    • Dem Auftrag wurde ein Arbeitsplan zugeordnet.
      In diesem Fall erfolgt eine Terminierung über den Arbeitsplan entsprechend den hinterlegten Start- und Endtermin und der angegebenen Terminierungsart.
    • Dem Auftrag wurde kein Arbeitsplan zugeordnet.
      Die Terminierung erfolgt über die Wiederbeschaffungszeit des Endproduktes bzw. der Baugruppe.
      Bei der Bestimmung der Wiederbeschaffungszeit wird zunächst von einer dynamischen Zeit ausgegangen (Rüstzeitanteil, Übergangszeitanteil und Bearbeitungszeitanteil aus dem Teilestammsatz - Lasche Produktionsdaten).
      Sind hier keine Werte hinterlegt, so wird die Wiederbeschaffungszeit aus dem Teilestamm- bzw. dem Lagergruppensatz zu Grunde gelegt.
      Konnte bis jetzt kein Wert ermittelt werden, dann wird die Wiederbeschaffungszeit aus dem Wiederbeschaffungskennzeichen genommen.
      Abhängig von der Terminierungsart, dem Zustand des Auftrages, den vorgegebenen Terminen und den rückgemeldeten Terminen erfolgt differenziert die Durchführung einer Vorwärts-/ bzw. Rückwärtsterminierung. 

      Dabei ist zu beachten:
      • Bei begonnen Aufträgen wird eine Vorwärtsterminierung ausgehend vom tatsächlichen Starttermin nur dann durchgeführt, wenn in VRLP90 (Vorlaufdaten für Modul PZ51080M) der Parameter Auftrag in Arbeit, Vorwärtsterminierung gesetzt ist. Ist dies der Fall, werden errechnete Endtermine mindestens auf die Heute- Linie gesetzt.
      • Bei noch nicht begonnenen Aufträgen erfolgt eine Vorwärtsterminierung mindestens von der Heute- Linie aus in die Zukunft. Das heißt, vorgegebene Termine, die in der Vergangenheit liegen, werden auf das Heute- Datum gesetzt.
      • Eine Rückwärtsterminierung, die in die Vergangenheit führt, wird in eine Vorwärtsterminierung, ausgehend von dem Heute- Datum, umgesetzt.
      • Für den Fall, dass für offene Arbeitsgänge von "echten" Fertigungsaufträgen auch eine Terminierung in die Vergangenheit zugelassen werden sollen, ist der Parameter Mailboxeinträge löschen in VRLP90 (Vorlaufdaten für Modul PZ51080M) entsprechend zu setzen.
  • Kapazitätsreservierung
    Die Kapazitätsbedarfe für Arbeitsplätze (und Einzelressourcen), Personalgruppen und Betriebsmittel werden reserviert, die Bedarfsverursacherdatei wird entsprechend mit aktualisiert.
  • Materialreservierung
    Die dem Auftrag zugeordneten Materialpositionen werden reserviert.
    Ebenso wird die Auftragsmenge als Fertigungsauftragsbestand gebucht. Dienstleistungen (verlängerte Werkbank) werden ebenso gebucht.
    Sämtliche Materialbuchungen werden über die zentrale Buchungsschnittstelle UMATBP verarbeitet.
    Die Buchungsschlüssel werden über FRD557 (Fertigungsauftragsart) bestimmt.

Weitere Details zur Terminierung sind dem Abschnitt Kapazitätsplanung zu entnehmen.

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