Übergangs- und Überlappungsdaten
Funktionsbeschreibung
Mit diesem Programm können zu einem Arbeitsgang sog. Übergangs-/Überlappungsdaten verwaltet werden.
Durch Überlappung und durch Splittung kann die Durchlaufzeit eines Fertigungsauftrags verringert werden. Beide Verfahren sind nur bei Auftragsmengen größer eins möglich.
- Bei größeren Stückzahlen macht eine Überlappung meistens Sinn (d. h. es wird bereits mit dem zweiten Arbeitsgang begonnen, obwohl nicht die gesamte Menge den ersten Arbeitsgang beendet hat)
Die dadurch erreichbare Durchlaufzeitverkürzung fordert ggf. einen erhöhten Steuerungs- und Transportaufwand. - Die Splittung eines Arbeitsgangs kommt nur bei einer relativ kleinen Rüstzeit und bei mehreren freien Maschinen in Frage.
Die dadurch erreichbare Durchlaufzeitverkürzung fordert ggf. erhöhte Rüstkosten.
Die Liegezeiten vor und nach der Bearbeitung sind Erfahrungswerte, die die Durchlaufzeit erhöhen. Die Liegezeiten beziehen sich nicht auf einen einzelnen Artikel, sondern auf einen ganzen Fertigungsauftrag.
Verwendung dieses Programms
- PW20090 Fertigungsaufträge
Felder
Übergangs- / Überlappungsdaten
Feldbezeichnung | Erklärung | ||||||||||||||||||||||
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Priorität | Standardmäßig wird ein Fertigungsauftrag mit der vorgegebenen Priorität terminiert. Kann der Auftragstermin dabei nicht eingehalten werden, wird automatisch mit der nächst besseren Priorität erneut eingeplant. Die Priorität, mit der die Einplanung letzten Endes erfolgte, wird im Feld "Priorität tatsächlich" fortgeschrieben. Folgende Ausprägungen sind möglich:
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Liegezeit vor AG | Die Liegezeit vor der Bearbeitung wird für die Berechnung der Durchlaufzeit benötigt. Sie wird dann angegeben, wenn ein Arbeitsgang nicht sofort begonnen werden kann. Die Zeitangaben im Arbeitsplan haben Vorrang vor den Zeitangaben im Arbeitsplatz. | ||||||||||||||||||||||
Liegezeit vor | Hier wird eine Zeiteinheit der "Liegezeit vor Arbeitsgang" zugeordnet. Über den List-Button werden die gültigen Zeiteinheiten aus der Tabelle Zeiteinheiten (FRD516) angezeigt. Wird eine Liegezeit eingegeben, so ist das Feld "Zeiteinheit" ein Mussfeld. Wird eine Zeiteinheit ohne Liegezeit vorgegeben, so ist entweder die Liegezeit nachzutragen oder die Zeiteinheit zu entfernen. | ||||||||||||||||||||||
Liegezeit nach AG | Die Liegezeit nach der Bearbeitung wird für die Berechnung der Durchlaufzeit benötigt. Sie wird dann angegeben, wenn der zu bearbeitende Artikel nach Arbeitsgangende nicht sofort weiterbearbeitet werden kann. Die Zeitangaben im Arbeitsplan haben Vorrang vor den Angaben im Arbeitsplatz. | ||||||||||||||||||||||
Liegezeit nach | Einer "Liegezeit nach einem Arbeitsgang" muss eine Zeiteinheit FRD516 (Zeiteinheiten) zugeordnet werden. | ||||||||||||||||||||||
Splittfaktor | Der Splittfaktor gibt die Anzahl von Maschinen an, an denen ein Arbeitsgang gleichzeitig bearbeitet werden soll. Der Wert darf nicht größer sein als die Anzahl der Maschinen an diesem Arbeitsplatz (Kapazitätsfaktor) bzw. dem vorgegebenen maximalen Splittfaktor des Arbeitsplatzes. Der Splittfaktor wird bei der Terminierung nach wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten berechnet. Im Rückmeldeprogramm kann er bei der Start- bzw. Endemeldung überschrieben werden. Der Splittfaktor wird auch zur Berechnung des Rüstzeitanteils herangezogen (n-fache Rüstzeit). Bei einem gestarteten Arbeitsgang wird der rückgemeldete Splittfaktor für Folgeterminierungen als gegeben hingenommen. Im Arbeitsplatz kann der maximal zulässige Splittfaktor hinterlegt werden, der eine Begrenzung von anderweitigen Einträgen festlegt. | ||||||||||||||||||||||
Überlappungsmenge | Die Überlappungsmenge ist die Menge, die von dem abgebenden Arbeitsgang fertig gestellt sein muss, damit der nachfolgende Arbeitsgang beginnen kann. Die Terminierung geht davon aus, dass der nachfolgende Arbeitsgang zum Übergabezeitpunkt bereits gerüstet ist. Eine Überlappung wird nur beachtet, wenn die im Firmenstamm (Lasche "Produktion II") und Arbeitsplatz (Lasche "Terminierung") hinterlegte Bedingungen eingehalten wurden. Plausibilitätsprüfungen zu Überlappungen finden nur statt, wenn der Arbeitsplatz bzw. die Personalgruppe keine Hinterlegung im Feld "Maximale Zusatztage" hat. | ||||||||||||||||||||||
Überlappung in % | Der Überlappungsprozentsatz gibt an, wie viel Prozent von der Auftragsmenge des abgebenden Arbeitsganges gefertigt sein müssen, damit der nachfolgende Arbeitsgang beginnen kann. Die Terminierung geht davon aus, dass der nachfolgende Arbeitsgang zum Übergabezeitpunkt bereits gerüstet ist. Eine Überlappung wird nur beachtet, wenn die im Firmenstamm (Lasche "Produktion II") und Arbeitsplatz (Lasche "Terminierung") hinterlegte Bedingungen eingehalten wurden. Plausibilitätsprüfungen zu Überlappungen finden nur statt, wenn der Arbeitsplatz bzw. die Personalgruppe keine Hinterlegung im Feld "Maximale Zusatztage" hat. |
Überschriftsformat
Feldbezeichnung | Erklärung |
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Fertigungsauftrag | Die Fertigungsauftragsnummer dient der eindeutigen Identifikation eines Fertigungsauftrags. Die Zusammensetzung der Fertigungsauftragsnummer wird in der "Aufbereitungsschablone Produktion" im Firmenstamm festgelegt. |
Artikel | Der Artikel kann in allen Anwendungen erkannt und abgespeichert werden. Ein eindeutiger Verweis auf den zu verwendenden Artikel ist möglich, da die Artikelnummer in allen Bewegungsdateien gespeichert wird. Für den Artikel kann eine Nummer gezielt vom Benutzer oder fortlaufend vom System vergeben werden. Vorschriften über den Aufbau der Artikelnummer können im Firmenstamm in einer Aufbereitungsschablone hinterlegt werden. Ist der Artikel nicht bekannt, kann über den List-Button im Matchcode-Programm z.B. nach der Bezeichnung, Materialnummer, den Sachmerkmalen, dem Alpha-Suchbegriff, oder der Zeichnungsnummer gesucht werden. Viele Auskunfts- und Listprogramme können pro Artikel aufgerufen werden oder weisen als Ergebnis den Artikel aus. |
Auftragsmenge | Die Auftragsmenge spezifiziert die zu fertigende Menge des Endprodukts. |
Mengeneinheit | Dieses Feld enthält ein gültiges Kennzeichen für eine Mengeneinheit (z. B. Stück, Kilogramm, Stunde). Die Mengeneinheiten werden in der Tabelle Mengeneinheit (FRD110) definiert und können implizite Umrechnungen (z. B. Grundeinheit Sekunde in Minute, Stunde, Tag) beinhalten. |
Arbeitsgang | Der Arbeitsgang (numerisch) legt die grundsätzliche Reihenfolge der Arbeitsgänge innerhalb eines Fertigungsauftrags (und damit die Produktionsreihenfolge) fest. Einem Arbeitsgang können Materialpositionen zugeordnet werden, indem einer oder mehreren Materialpositionen der entsprechende Arbeitsgang hinterlegt wird. Hinweis Um ein nachträgliches Einfügen weiterer Arbeitsgänge zu erleichtern, wird empfohlen die Nummerierung in 10er-Schritten durchzuführen. Sprachgebrauch: In den in Bewegungsdaten spricht man von Arbeitsgängen und in den Stammdaten von Arbeitsplanpositionen. |
Ausweichkennung | Mit Hilfe der Ausweichkennung können bis zu zehn verschiedene Fertigungsmethoden für den gleichen Arbeitsgang verwaltet werden. Die Terminierung arbeitet grundsätzlich mit dem Arbeitsgang der optimalen (niedrigsten) Ausweichkennung, wobei eine leere Ausweichkennung das Optimum darstellt. Es wird empfohlen die optimale Ausweichkennung mit " " zu hinterlegen, da es Prozesse gibt, welche auf deren Existenz vertrauen (Parallelarbeitsgang-, Personalplanungsmimik). Die restlichen Ausweichkennungen des Arbeitsgangs dienen somit lediglich der Information bzw. können durch Vertauschen aktiviert werden. Beim Erstellen eines Fertigungsauftrags werden sämtliche Ausweichkennungen des Arbeitsplans in den Fertigungsauftrag kopiert und können gegebenenfalls manuell aktiviert werden. Folgende Ausprägungen sind zulässig: " ", "0", "1", "2", "3", "4", "5", "6", "7", "8", "9". Weitere Informationen unter OPKZ Detail. |