Sachmerkmalsgruppen sind in der Datei USMGRP gespeichert, werden über das Programm Sachmerkmalsgruppen verwalten (US17990) verwaltet und enthalten Defaultwerte für die Artikelstammneuanlage. Die hinterlegten Ausprägungen können, falls erforderlich, im Auftragsfall auch wieder geändert werden. 

Sachmerkmale können als Muss- oder als Kann-Ausführungen definiert werden.

Diese Festlegungen werden nicht für jeden Artikel einzeln, sondern über die Sachmerkmalsgruppe (und damit für alle der Gruppe zugeordneten Artikel) getroffen.

Sachmerkmale werden in feste und variable Sachmerkmale unterteilt und in getrennten Dateisegmenten gespeichert:

Art der SachmerkmaleDatei

Sachmerkmals- Definition

USMKLP

Sachmerkmalsgruppen

USMGRP

Sachmerkmale pro Sachmerkmalsgruppe

USMLSP

Artikelstamm-Segment Sachmerkmale

UTLSMP

Auftragsbezogene Sachmerkmale

UASMKP

Chargenbezogene Sachmerkmale

UPOSMP

Sachmerkmalsausprägungs-Prüfdatei

USMAPP

Sachmerkmals-Suchspezifikationen

UTLSSP

Mit Hilfe des übergeordneten Sachmerkmals wird der Explorer für die Sachmerkmalseingabe aufgebaut. Die damit erzeugte Struktur wird bei der Verwaltung oder Anzeige der Sachmerkmale dargestellt. 


Beschreibung der einzelnen Felder:

FeldBeschreibung
Unterposition

Über die Unterpositionsnummer wird gesteuert, ob die Sachmerkmale zur Artikelstammsuche verwendet werden können oder nicht. Per Definition werden die Unterpositionsnummern 1 bis 15 für die Artikelstammsuchfunktion nach Sachmerkmal verwendet. Diese Sachmerkmale werden in der Datei "UTLSMP" gespeichert.

Ab der Position 16 (bis 899) können für Verkaufs- und Fertigungsaufträge eine Vielzahl weiterer, auftragsbezogener Sachmerkmale einer Sachmerkmalsgruppe zugeordnet werden. Diese Sachmerkmale werden dann erst im Auftragsfall über die Sachmerkmalsausprägungen spezifiziert und in der Datei "UASMKP" gespeichert. 

Es ist zu beachten, dass die Sachmerkmale ab Position 16 bei der sachmerkmalsgruppenspezifischen Suche nach Sachmerkmalen nicht verwendet werden.

Eingabesteuerung Sachmerkmal

Entscheidende Steuerwirkung haben die "Eingabekennzeichen Sachmerkmal", welche in der Tabelle FRD095 hinterlegt sind und zu jedem Sachmerkmal angegeben werden müssen.
Darüber wird gesteuert, ob und in welcher Weise der Anwender Sachmerkmalsausprägungen auf Artikelstammebene oder Auftragsebene erfassen bzw. modifizieren kann.

  • 0 = Eingabe verboten
  • 1 = Eingabe optional (möglich, aber keine Pflicht)
  • 2 = Eingabe obligatorisch
  • 3 = Eingabe gesperrt
  • 4 = Zusatzkennzeichen, das Merkmal wird nicht angezeigt, nicht gedruckt und ist nicht sichtbar

Die Ausprägung "0" wird notwendig, wenn eine Korrektur von Sachmerkmalen erfolgen soll (siehe Kapitel "Reorganisation von Sachmerkmalen").

Beispiel: Soll die Ausprägung im Artikel vorbelegt und im Auftrag noch einmal geändert werden können, muss die Eingabesteuerung des Artikelstammes und des Auftrages mit 2 (Muss) eingestellt werden. Sollen die Merkmale im Artikelstamm fest vorgegeben werden, ohne Änderung im Auftrag, ist die Eingabesteuerung des Auftrages auf 3 (Gesperrt) zu ändern, während die Eingabesteuerung Artikelstamm auf 2 (Muss) belassen wird. Bei rein Auftragsspezifischen Sachmerkmalen wird mit der Eingabesteuerung Auftrag von 2 (Muss) eingerichtet, wobei bei der Eingabesteuerung Artikelstamm kein Eintrag erfolgt.

Eingabesteuerung ChargeÜber das Sachmerkmalseingabekennzeichen wird gesteuert, wo eine Sachmerkmalsausprägung bei den bestandsrelevanten Sachmerkmalen eingegeben werden darf oder muss.
Kopiervorgabe Sachmerkmale

Mit diesem Kennzeichen wird gesteuert, ob bei der Erfassung eines Verkaufsauftrages, bei gleichen Artikeln, Sachmerkmalsausprägungen von der Vorgängerposition übernommen werden sollen. Dabei kann das Kopierkennzeichen auch im Auftrag überschrieben werden. Es existieren folgende Ausprägungen (Tabelle FRDSKP):

  • 0 = In der Sachmerkmalsgruppe wurde festgelegt, dass dieses Merkmal nicht kopiert werden darf. Das Kennzeichen ist im Auftrag nicht überschreibbar.
  • 1 = Das Merkmal wird nicht kopiert, der Wert kann jedoch im Auftrag überschrieben werden, so dass kopiert wird.
  • 2 = Das Merkmal wird kopiert, der Wert kann jedoch im Auftrag überschrieben werden, so dass nicht mehr kopiert wird.
  • 3 = Das Merkmal wird kopiert, der Wert kann im Auftrag nicht überschrieben werden.

Ob die entsprechenden Sachmerkmalsausprägungen von der vorhergehenden Auftragsposition oder von der ersten Auftragsposition kopiert werden, bzw. ob überhaupt ein Kopiervorgang stattfindet, wird in dem entsprechenden Parameter der Tabelle VRLU25 definiert.

VorbelegungsformelDie Formel wird beim Generieren der Merkmale bei der Auftragserfassung ausgeführt.
Prüf-EntscheidungstabelleDie Formel wird nach der Eingabe einer Merkmalsausprägung ausgeführt und muss den Wert WAHR ergeben. Bei Wert FALSCH kommt eine Fehlermeldung und die Merkmalsausprägung muss geändert werden.
Prüf-FormelDie Formel wird nach der Eingabe einer Merkmalsausprägung (und, falls angegeben, erfolgreicher Prüfung der Prüf-Entscheidungstabelle) ausgeführt und kann verwendet werden um andere Merkmale mit Werten zu belegen oder Eingabekennzeichen zu ändern.
Übergeordnetes Sachmerkmal

Mit Hilfe des übergeordneten Sachmerkmals wird der Explorerbaum für die Sachmerkmalseingabe aufgebaut.

Das übergeordnete Sachmerkmal muss dieser Gruppe zugeordnet sein. Beim Löschen eines Sachmerkmales darf das zu löschende Sachmerkmal nicht als übergeordnete Sachmerkmal noch in der Gruppe vorkommen.


In der Praxis sollten möglichst viele, insbesondere die wichtigen Merkmale als Artikelstamm-Merkmale angelegt werden. Nach diesen Merkmalen kann dann später auch gesucht werden (natürlich nur unter Beachtung der o.g. Einschränkung).

Sachmerkmals-Eingabekennzeichen können durch Formeln manipuliert werden. So ist es möglich, ein zunächst nicht angezeigtes Sachmerkmal in Abhängigkeit von einem anderen Merkmal zum eingabefähigen Pflichtmerkmal zu machen.

In vielen Abläufen besteht die Einschränkung, dass nur die ersten 15 Sachmerkmale ausgewertet werden, wobei sich dies dann auf die Positionsnummer 1 - 15 aus den Sachmerkmalszuordnungen bezieht.

Wird in der Sachmerkmalsgruppe das Feld Eingabesteuerung Sachmerkmal geändert, wirkt sich diese Änderung nicht auf Sachmerkmale in bestehenden Auftragspositionen aus und wird auch beim Kopieren einer Auftragsposition mit Sachmerkmalen nicht berücksichtigt. 

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