Rahmenbestellung
Rahmenbestellung im Dialog erfassen/verwalten
Rahmenbestellungen sind Bestellungen, die eine Vereinbarung mit dem Lieferanten festhalten, eine bestimmte Menge oder einen bestimmten Wert zu noch festzulegenden Terminen abzunehmen. Rahmenbestellungen definieren sich durch ein Belegkennzeichen, welches als Sammelkennzeichen ein R=Rahmen haben (siehe FRD014).
Hier gibt es folgende Unterscheidung zu beachten:
- Mengenmäßige Rahmen
- Wertrahmen
Mengenmäßige Rahmen beziehen sich auf ein Teil und es werden für dieses Teil der Preis und die Konditionen aufgrund der Rahmenmenge ermittelt. Dieser Preis und diese Konditionen gelten dann beim Abruf für den Abrufbeleg.
Bei Wertrahmen kann man eine 1:1-Beziehung wie bei mengenmäßigen Rahmen angeben, man kann aber auch Vereinbarungen für Gruppen vornehmen. Um eine Vereinbarung für eine Gruppe vorzunehmen muss man ein eigenes Teil für die Rahmenfindung anlegen (dieses Teil kann nur für solche Wertrahmen genutzt werden, eine Bestellung kann dafür nicht vorgenommen werden). Dieses Teil muss im Lieferantenteilestamm im Feld „Referenzteil Rahmenfindung" hinterlegt sein. In dem Rahmen ist dann ein Rahmenwert zu hinterlegen und festzuhalten, mit welchem Teil (dem Rahmenteil oder dem Teil, mit dem Abruf vorgenommen wird) ein Preis und mit welchem Teil eine Konditionsfindung vorgenommen wird.
Bestellt wird unter Bezugnahme auf diese Rahmenvereinbarung zu unterschiedlichen Mengen und Terminen. Diese Bezugnahme wird als 'Abruf aus Rahmenbestellung' bezeichnet. Bei Abrufen auf mengenmäßigen Rahmen wird die Abrufmenge mit der offenen Rahmenmenge verglichen, bei wertmäßigen Rahmen wird der Abrufwert mit dem offenen Rahmenwert verglichen.
Weiter wird ein Gültigkeitszeitraum (Datum gültig von - bis) des Rahmens eingetragen. Die Angaben im Kopf dienen dabei als Unterlassungswerte der Positionen. Dieses Datum wird als weiteres Kriterium herangezogen, wann ein Rahmen erledigt ist.
Für die Erfassung bzw. Eingabe einer Rahmenbestellung gelten alle Angaben des Kapitels 'Bestellungen im Dialog verwalten' im Verfahrenshandbuch oxaion Einkauf, deswegen wird hier nur auf die speziellen Daten eingegangen.
Rahmenbestellungen lösen keine Bestellbestandsbuchung aus.
Bei der Bestellvorschlagsbearbeitung und Bestellerfassung im Dialog wird auf vorhandene Rahmenbestellungen hingewiesen, wenn für einen Lieferanten eine Bestellung ohne Rahmenabruf eingegeben wird.
Mengenmäßiger Rahmen erfassen
Bei einem mengenmäßigen Rahmen ist eine Rahmenposition mit dem Teil zu erfassen, für das eine Vereinbarung getroffen wurde.
Wichtige Informationen:
- Preis
- Konditionen
- Menge
- Rahmengültigkeitszeitraum
Nicht zu pflegen sind der Rahmenwert und die Felder für die Preis- und Konditionsfindung.
Bei einem Rahmenabruf wird keine Preis- und Konditionsfindung durchgeführt, maßgeblich sind der Preis und die Konditionen im Rahmen.
Der Rahmen ist nicht offen wenn der Abruftermin nicht innerhalb der Rahmengültigkeit liegt oder die Abrufmenge größer als die offene Rahmenmenge ist.
Wertrahmen erfassen
Bei einem Wertahmen wird eine Rahmenposition mit dem Teil erfasst, für das eine Vereinbarung getroffen wurde oder für ein Rahmenteil und damit für eine Gruppe von Teilen (Mengenmäßige Rahmen)
Wichtige Informationen:
- Rahmenwert
- Teil für Preisfindung
- Teil für Konditionsermittlung
- Rahmengültigkeitszeitraum
Nicht zu pflegen ist der Preis, nicht relevant ist die Menge.
Bei einem Abruf wird eine Preis- und Konditionsfindung durchgeführt, und zwar je nach Hinterlegung im Rahmen entweder mit dem Rahmenteil oder mit dem Teil, mit dem der Abruf getätigt wird.
Wird kein Preis gefunden muss dieser manuell gepflegt werden.
Der Rahmen ist nicht offen wenn der Abruftermin nicht innerhalb der Rahmengültigkeit liegt oder der Wert des Abrufes größer ist als der offene Rahmenwert.
Druck einer Rahmenbestellung
Eine Rahmenbestellung wird ganz normal wie eine Bestellung gedruckt.
- Über das Batchabrufprogramm ‚Belege (Einkauf) drucken' EK20200
- Asynchron über "Druck" - "Bestellung drucken"
Abruf von Rahmenbestellungen
Wenn für einen Lieferanten Rahmenbestellungen bestehen und aus einer Rahmenvereinbarung Teilmengen bestellt werden sollen, wird von einem 'Abruf von Rahmenbestellungen' gesprochen.
Dies kann zum einen bei der Bestellvorschlagsverwaltung geschehen, zum anderen bei der Bestellverwaltung. Hier handelt es sich um manuelle Vorgänge. Weiter gibt es die Möglichkeit vom System während der Erzeugung von Bestellvorschlägen durch die Disposition Rahmen einem Bestellvorschlag zuordnen zu lassen. Zum anderen kann dies bei der Übernahme eines Bestellvorschlages in eine Bestellung, sofern der Bestellvorschlag nicht schon eine Rahmenzuordnung hat, geschehen. Bei dieser maschinellen Zuordnung wird der zuerst gefundene Rahmen eingestellt, der noch offen ist.
Abruf in der Bestellvorschlagsverwaltung
In der Bestellvorschlagsverwaltung kann ein Rahmenabruf vorgenommen werden. Dazu ist im Feld Rahmennummer die Rahmen- und die Positionsnummer anzugeben. Mit dem Kennzeichen ‚Rahmenermittlung bei Übernahme' kann gesteuert werden, ob bei der Bestellvorschlagsübernahme ohne Rahmenangabe ein verfügbarer Rahmen ermittelt werden soll. Ist dieser Haken gesetzt, so wird eine neu zu erstellende Bestellposition einem passenden Rahmen (offen, Teil und Lieferant identisch) zugeordnet.
Mit der Listfunktion können zu dem Teil und dem Lieferant des Bestellvorschlages die Rahmen mit dem Matchcodeprogramm Rahmenpositionen je Teil angezeigt werden. Es kann dann eine Rahmenposition mit Doppelklick in den Bestellvorschlag übernommen werden.
Abruf in der Bestellverwaltung
Dieser Abruf erfolgt über die Bestellbearbeitung im Explorer. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
- Es wird die Rahmenbelegnummer über die Selektionsmaske und deren Möglichkeiten gesucht. Aus dieser Auflistung kann die gewünschte Rahmenbestellung über das Kontextmenü mit Transaktion 'Rahmenabruf' ausgewählt werden.
- Es wird im Explorer über das Kontextmenü der Punkt Rahmenabruf aufgerufen:
In beiden Fällen bekommt man dieses Fenster:
Im ersten Fall sind die Daten vorbelegt, im zweiten Fall ist im Feld Referenzbelegnummer die Rahmennummer von Hand einzutragen. Der Lieferant wird automatisch ermittelt.
In das Feld Belegnummer kann auch eine bereits bestehende Bestellung eingetragen werden, wenn es für einen Lieferanten mehrere Rahmen gibt und die Abrufe in einer Bestellung gebündelt werden sollen. In diesem Fall ist eine Eingabe im Feld Bestelldatum ohne Belang.
Aufgrund der Rahmenreferenzbelegnummer werden alle Positionen dieser Rahmenbestellung angezeigt. Es sind die Positionen zu kennzeichnen, von denen ein Abruf erfolgen soll. Zu jeder Position sind mindestens die gewünschte Bestellmenge und der gewünschte Liefertermin einzugeben. Es kann noch zusätzlich ein Dispotermin und eine Menge in einer im Rahmen angegebenen zweiten Mengeneinheit angegeben werden. Vom Programm vorgeschlagen wird jeweils die Restmenge (Restmenge = Rahmenmenge - Menge aller bisher getätigten Abrufe). Bei jeder Rahmenposition, die zum Abruf ausgewählt wurde, wird jeder bereits erfolgte Abruf gekennzeichnet.
Die eingegebenen Mengen und Termine werden in die Bestellung übernommen, inklusive der sonstigen Daten, die in der Rahmenbestellung vorhanden sind. Somit ist die Bestellung eingegeben und kann - falls erforderlich - ergänzt und geändert werden. Je exakter und ausführlicher eine Rahmenbestellung eingegeben wird, desto weniger Eingabe- und Nachpflegeaufwand entstehen bei der Abrufeingabe. Bei mengenmäßigen Rahmen werden der Preis und die Konditionen aus dem Rahmen übernommen, bei Wertrahmen wird eine Preis- und Konditionsfindung durchgeführt. Mit welchem Teil (Rahmen- oder Abrufteil) das gemacht wird ist im Rahmen festgehalten.
Handelt es sich um einen Wertrahmen mit einem Rahmenteil, so muss beim Rahmenabruf das zu bestellende Teil angegeben werden. Dazu kann man mit dem Listbutton sich die entsprechenden Teile anzeigen lassen, es wird das Matchcode-Programm Teile je Lieferant und Rahmenreferenzteilenummer aufgerufen.
Hat man die gewünschten Positionen übernommen, so verlässt man diese Maske mit Klick auf Ende und kommt in die Verwaltung des Abrufes.
Hat man eine Position vergessen abzurufen oder will nachträglich noch eine Position abrufen so kann dies auch nachträglich erfolgen. Dazu ist dieser Beleg mit Doppelklick im Explorer auf den Bestellkopf zur Bearbeitung aufzurufen und über das Funktionsmenü der Menüpunkt „Rahmenfunktionen - Rahmen nochmals abrufen".
Man verzweigt dann wieder in die Auflistung der Rahmenpositionen und kann weitere Positionen abrufen.
Soll aus einer beliebigen Bestellung heraus ein Abruf aus einem Rahmen erfolgen, so ist dieser Beleg mit Doppelklick im Explorer auf den Bestellkopf zur Bearbeitung aufzurufen und im Funktionsmenü der Menüpunkt „Rahmenfunktionen - Aus anderem Rahmen abrufen" auszuwählen.
Es erscheint zunächst ein Matchcode zur Auswahl des Rahmens.
Anschließend erfolgt wie in den anderen Varianten die Anzeige der Rahmenpositionen zur Auswahl.
Bei dieser Art des Abrufs werden generell keine Werte aus dem Rahmen-Belegkopf übernommen und vor allem auch keine Ende-Konditionen.
Rahmenabruf drucken
Der Rahmenabruf wird ganz normal gedruckt (über Batchabrufprogramm ‚Belege (Einkauf) drucken' EK20200 oder über das Kontextmenü Drucken Beleg). Auf dem Abrufbeleg wird unter anderem die Rahmennummer, auf die sich der Abruf bezieht, mit angedruckt.
Per Druckschablone (OP20090R) kann gesteuert werden ob mit dem Bestelldruck eine Rahmenabrufhistorie gedruckt werden soll (siehe Rahmenabrufhistorie drucken).
Auf dem Abrufbeleg wird unter anderem die Rahmennummer, auf die sich der Abruf bezieht, mit angedruckt.
Per Vorlauftabelle oder Druckschablone kann gesteuert werden ob mit dem Bestelldruck eine Rahmenabrufhistorie gedruckt werden soll (siehe Rahmenabrufhistorie drucken).
Rahmen abschließen
Rahmen, die nicht komplett abgerufen sind und/oder deren Gültigkeitszeitraum nicht abgelaufen ist, können aus der Bestellverwaltung heraus mit einer eigenen Transaktion abgeschlossen werden.
Existieren Positionen, die noch über eine nicht abgerufene Menge verfügen, wird eine Hinweismeldung ausgegeben, die auf diesen Umstand hinweist. Wird die Hinweismeldung mit OK beantwortet, werden die Positionen restmengenstorniert.
Die Positionen sowie der Kopf erhalten ein Erledigtkennzeichen. Das Löschdatum im Kopf wird ebenfalls gesetzt, der Beleg ist damit frei für die Reorganisation. Der rahmen kann nicht mehr weiter für Abrufe verwendet werden.