Mit dem Variantengenerator können Stücklisten und Arbeitspläne über Formeln und Entscheidungstabellen anhand der angegebenen Sachmerkmale automatisch generiert werden. Der Aufwand von der Stammdatenanlage von jeder einzelnen Variante reduziert sich dadurch. Beim Umstieg von konventioneller Stücklisten- und Arbeitsplantechnik zur Variantentechnik kann parallel mit beiden gearbeitet werden. Die Variantentechnik sollte homogen in die bestehende Arbeitsplan- und Stücklistenorganisation integriert werden.

 Folgendes Schaubild verdeutlicht den Zusammenhang der einzelnen Komponenten:

Datenanalyse - Der erste Schritt

Grundsätzliche Voraussetzung für die Arbeit mit dem Variantengenerator ist die Festlegung der Organisation von Teilestamm, Stücklisten und Arbeitsplänen. Dabei ist folgendes zu beachten:

  • Sachmerkmale für die Definition des Erzeugnisses müssen vorhanden sein.
  • Anwendung offenen oder geschlossenen Variantentechnik (vergleiche die nachfolgenden Kapitel).
  • Prüfung Eingabesteuerung (im Teilestamm oder Auftrag) und Angabepflicht (Muss oder Kann Ausführung) der Sachmerkmale, wobei auch Kombinationen möglich sind.
  • Wiederholt vorkommende Sachmerkmale mit deren Ausprägungen werden einer Sachmerkmalsgruppe definiert. Diese wird dem Teil zugeordnet und die Ausprägungen im Teilestamm oder Auftrag festgelegt. Eine willkürliche Vergabe ist nicht möglich.

Variantenvielfalt mit Teilenummer - "Geschlossene Variantentechnik"

Bei dieser Technik wird davon ausgegangen, dass jede mögliche Erzeugnisvariante lagergeführt werden soll. In diesem Fall muss für jede Variante ein Teilestammsatz angelegt werden. Für alle möglichen Varianten eines Erzeugnisses ist jedoch nur noch eine Stückliste bzw. ein Arbeitsplan als Referenzbasis notwendig.
Die Sachmerkmale werden dem Teilestammsatz, der zu fertigenden Variante entsprechend, fest zugeordnet. Im Auftragsfall werden dann die Sachmerkmale aus dem Teilestammsatz zur Entscheidungsfindung über die Referenzstückliste / den Referenzarbeitsplan herangezogen.
Zusätzlich können auch hier Entscheidungstabellen und Formeln hinterlegt werden, welche dann zur Berechnung der entsprechenden Variante herangezogen werden. Hierbei wirken Sachmerkmalsausprägungen auf Teilestammebene. 

Variantenvielfalt ohne Teilenummer - "Offene Variantentechnik"

Bei dieser Technik besteht unabhängig von der Anzahl des jeweils unterschiedlich gefertigten Erzeugnisses immer nur ein Teilestammsatz. Diese Gegebenheit ist zu beachten, da sämtliche Lagerbewegungen und vor allem der Lagerbestand auf diesen einen Teilestammsatz gebucht werden.
Sachmerkmale werden hier erst im Auftragsfall spezifiziert und zur Teilenummer auftragsbezogen mitgegeben. In diesem Fall muss das Teil im Stammsatz als "Modellteil" definiert werden.
In den Strukturdaten Stückliste bzw. Arbeitsplan sind Entscheidungstabellen und Formeln hinterlegt, die zur Auswahl der zu fertigenden Variante herangezogen werden. Hierbei werden dann die auftragsbezogenen Sachmerkmale wirksam.
Zur Differenzierung der Lagerbestände müssen die jeweils unterschiedlichen Varianten bei der Auftragsrückmeldung (Lagerzubuchung) mittels Chargennummernvergabe gekennzeichnet werden.


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