Auf dem Investitionsauftrag werden Aufwände (z.B. von einer selbsterstellten Anlage) gesammelt, um sie später zu aktivieren. Im Auftrag muss ein Wirtschaftsgut angegeben werden, dabei kann es sich entweder um eine Dummy-Wirtschaftsgutnummer handeln, die beim Aktivieren der FIBU-Bewegungen in der Anlagenbuchhaltung umgesetzt wird, oder es kann das tatsächliche Wirtschaftsgut angegeben werden.
Im Unterschied zum vorherigen Beispiel wird jetzt monatlich auf das Konto 'Anlage im Bau' verrechnet, die Entlastung erfolgt auf das Konto 'Aktivierte Eigenleistungen'. Die Aktivierung des Auftrags erfolgt in Abhängigkeit der Angaben der Auftragsart bei Fertigstellung und/oder am Jahresende. In der Auftragsart ist angegeben, dass der Auftrag sowohl monatlich (vorläufige Verrechnung) als auch bei Fertigstellung und/oder am Jahresende (endgültige Verrechnung) verrechnet wird.
Die Auflösung der Aufwandskonten und des Kontos 'Aktivierte Eigenleistungen' erfolgt über die Gewinn- und Verlustrechnung.
Wenn das Konto 'Anlagen im Bau' nicht für die Anlagenbuchhaltung zugelassen ist und damit nur als Verrechnungskonto (zu Auswertungszwecken) vorgesehen ist wird das Kontierungsobjekt 'Wirtschaftsgut' bei den Buchungen auf dieses Konto unterdrückt. Dies muss bei Auswertungen berücksichtigt werden. Im Beispiel ist das Konto 'Anlagen im Bau' in der Anlagenbuchhaltung zugelassen.
Die Handwerkerkostenstelle baut eine neue Drehmaschine. Die entstehenden Kosten werden auf dem Auftrag 'Drehmaschine erstellen' gesammelt.
Fremdleistungskosten
Die Firma Maier wurde beauftragt, einen Teil der Arbeiten auszuführen. Sie schickt eine Rechnung über 23200,-EURO (€).
Buchung der Fremdleistungskosten
Primärkostenbuchung
(1) In der Finanzbuchhaltung werden die Fremdleistungen unter Angabe des Auftrags und des Wirtschaftsguts auf das Konto 'Anlagen im Bau' gebucht.
Anlagen im Bau | 20000 SOLL | Wirt.gut, Auftrag |
Vorsteuer | 3800 SOLL |
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Kreditor 'Firma Maier' | 23800 HABEN |
|
Verrechnungsbuchung
Durch die Verrechnung des Auftrags aus der BIA findet keine Umbuchung mehr statt. Die Umbuchung vom Konto 'Anlagen im Bau' auf das eigentliche Anlagenkonto muss in der Anlagenbuchhaltung erfolgen.
T-Konten Darstellung
Materialeinzelkosten
Für die Erstellung der Drehmaschine werden verschiedene Teile im Gesamtwert von 55555,-EURO (€) aus dem Lager entnommen. Die Buchung der Materialentnahme wurde im Lagerbuchungsprogramm Lagerbelege verwalten (LB20090) unter Angabe des Auftrags vorgenommen.
Primärkostenbuchung
(1) Die Schnittstellenübernahme Lager-ReWe wird abgerufen.
Der Lagerabgang wird verbucht:
Verbrauch Material | 55555 SOLL | Auftrag |
Bestand Material | 55555 HABEN |
|
Im verwendeten Buchungsschlüssel muss im Kennzeichen 'Bestandskonto buchen' die Ausprägung ‚Haben' und im Kennzeichen 'Verbrauchskonto buchen' die Ausprägung ‚Soll' markiert sein. Das Bestandskonto und das Verbrauchskonto müssen in der im Teilestamm für das entnommene Teil angegebenen Kontengruppe angegeben sein.
Monatliche Verrechnungsbuchung
(2) Durch die monatliche Verrechnung des Auftrags 'Drehmaschine erstellen' aus der BIA erfolgt die Umbuchung vom Auftrag auf das Wirtschaftsgut. Dabei wird das Konto 'Aktivierte Eigenleistungen' entlastet und das Konto 'Anlagen im Bau' belastet.
Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Belastung vorläufig', das Konto 'Aktivierte Eigenleistungen' als 'Verrechnungskonto Entlastung vorläufig' in der Auftragsart angegeben sein.
Anlagen im Bau | 55555 SOLL | Wirt.gut |
Akt. Eigenleistungen | 55555 HABEN | Auftrag |
Verrechnungsbuchung bei Fertigstellung
(3) Durch die endgültige Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt die Umbuchung vom Konto 'Anlagen im Bau' auf das Anlagenkonto.
Das Anlagenkonto muss als Belastungskonto für Material im Auftrag oder als 'Verrechnungskonto Belastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein. Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Entlastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein.
Anlagen | 55555 SOLL | Wirt.gut |
Anlagen im Bau | 55555 HABEN | Wirt.gut |
T-Konten Darstellung
Materialgemeinkosten
Aufträge, die nicht im Modul BKR ausgewertet werden
Die Materialgemeinkosten werden analog dem vorherigen Beispiel berechnet. Es ergeben sich 22222,-EURO (€).
Monatliche Verrechnungsbuchung
(1) Durch die monatliche Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt eine Umbuchung der Materialgemeinkosten von der Gemeinkostenstelle 'Lager' auf das Wirtschaftsgut. Dabei wird das Konto für aktivierte Eigenleistungen entlastet und das Konto 'Anlagen im Bau' belastet.
Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Belastung vorläufig', das Konto 'Aktivierte Eigenleistungen' als 'Verrechnungskonto Entlastung vorläufig' in der Auftragsart angegeben sein.
Anlagen im Bau | 22222 SOLL | Wirt. gut |
Akt. Eigenleistungen | 22222 HABEN | Kstl. 'Lager' |
Verrechnungsbuchung bei Fertigstellung
(2) Durch die endgültige Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt eine Umbuchung der Materialgemeinkosten vom Konto 'Anlagen im Bau' auf das Anlagenkonto.
Das Anlagenkonto muss als Belastungskonto für Materialgemeinkosten im Auftrag oder als 'Verrechnungskonto Belastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein. Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Entlastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein.
Wenn im Auftrag und in der Auftragsart keine Verrechnungskonten angegeben sind, erfolgt die Verrechnung über die im Gemeinkostenzuschlag angegebenen Konten. Dort ist auch die zu entlastende Kostenstelle angegeben.
Anlagen | 22222 SOLL | Wirt.gut |
Anlagen im Bau | 22222 HABEN | Wirt.gut |
T-Konten Darstellung
Aufträge, die im Modul BKR ausgewertet werden
Die Materialgemeinkosten werden analog dem vorherigen Beispiel berechnet. Es ergeben sich 22222,- EURO (€).
Buchung der Materialgemeinkosten
(1) Bei der Übernahme der Schnittstelle erfolgt eine Umbuchung der Materialgemeinkosten von der Gemeinkostenstelle 'Lager' auf den Auftrag. Die Umbuchung erfolgt über die beim Gemeinkostenzuschlag angegebenen Verrechnungskonten (Materialgemeinkosten Belastung / Materialgemeinkosten Entlastung).
Materialgmk. Belastung | 22222 SOLL | Auftrag 'Drehmaschine erstellen' |
Materialgmk. Entlastung | 22222 HABEN | Kstl. 'Lager' |
Monatliche Verrechnungsbuchung
(2) Durch die monatliche Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt eine Umbuchung der Materialgemeinkosten vom Auftrag 'Drehmaschine erstellen' auf das Wirtschaftsgut. Dabei wird das Konto für aktivierte Eigenleistungen entlastet und das Konto 'Anlagen im Bau' belastet.
Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Belastung vorläufig', das Konto 'Aktivierte Eigenleistungen' als 'Verrechnungskonto Entlastung vorläufig' in der Auftragsart angegeben sein.
Anlagen im Bau | 22222 SOLL | Wirt.gut |
Akt. Eigenleistungen | 22222 HABEN | Auftrag 'Drehmaschine erstellen' |
Verrechnungsbuchung bei Fertigstellung
(3) Durch die endgültige Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt eine Umbuchung der Materialgemeinkosten vom Konto 'Anlagen im Bau' auf das Anlagenkonto.
Das Anlagenkonto muss als Belastungskonto für Materialgemeinkosten im Auftrag oder als 'Verrechnungskonto Belastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein. Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Entlastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein.
Wenn im Auftrag und in der Auftragsart keine Verrechnungskonten angegeben sind, erfolgt die Verrechnung über die im Gemeinkostenzuschlag angegebenen Konten.
Anlagen | 22222 SOLL | Wirt.gut |
Anlagen im Bau | 22222 HABEN | Wirt.gut |
T-Konten Darstellung
Lohneinzelkosten
Aufträge, die nicht im Modul BKR ausgewertet werden
Wie in obigem Beispiel hat die Handwerkerkostenstelle 750 Stunden für den Auftrag 'Drehmaschine erstellen' gearbeitet.
Monatliche Verrechnungsbuchung
(1) Durch die monatliche Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt eine Umbuchung des Lohns von der leistenden Kostenstelle 'Handwerker' auf das Wirtschaftsgut. Dabei wird das Konto für aktivierte Eigenleistungen entlastet und das Konto 'Anlagen im Bau' belastet.
Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Belastung vorläufig', das Konto 'Aktivierte Eigenleistungen' als 'Verrechnungskonto Entlastung vorläufig' in der Auftragsart angegeben sein.
Anlagen im Bau | 45000 SOLL | Wirt.gut |
Akt. Eigenleistungen | 45000 HABEN | Kstl. 'Handwerker' |
Verrechnungsbuchung bei Fertigstellung
(2) Durch die endgültige Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt eine Umbuchung des Lohns vom Konto 'Anlagen im Bau' auf das Anlagenkonto.
Das Anlagenkonto muss als Belastungskonto für Lohn im Auftrag oder als 'Verrechnungskonto Belastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein. Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Entlastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein.
Anlagen | 45000 SOLL | Wirt.gut |
Anlagen im Bau | 45000 HABEN | Wirt.gut |
T-Konten Darstellung
Aufträge, die im Modul BKR ausgewertet werden
Wie in obigem Beispiel hat die Handwerkerkostenstelle 750 Stunden für den Auftrag 'Drehmaschine erstellen' gearbeitet.
Lohnbuchung
(1) Bei der Übernahme der Schnittstelle erfolgt eine Verrechnung des Lohnaufwands von der leistenden Kostenstelle 'Handwerker' auf den Auftrag. Die Umbuchung erfolgt über die bei den Kostensätzen der Kostenstelle angegeben Verrechnungskonten (Lohnkosten Belastung / Lohnkosten Entlastung).
Lohnkosten Bel. | 45000 SOLL | Auftrag 'Drehmaschine erstellen' |
Lohnkosten Entl. | 45000 HABEN | Kstl. 'Handwerker' |
Monatliche Verrechnungsbuchung
(2) Durch die monatliche Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt eine Umbuchung des Lohns vom Auftrag 'Drehmaschine erstellen' auf das Wirtschaftsgut. Dabei wird das Konto für aktivierte Eigenleistungen entlastet und das Konto 'Anlagen im Bau' belastet.
Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Belastung vorläufig', das Konto 'Aktivierte Eigenleistungen' als 'Verrechnungskonto Entlastung vorläufig' in der Auftragsart angegeben sein.
Anlagen im Bau | 45000 SOLL | Wirt.gut |
Akt. Eigenleistungen | 45000 HABEN | Auftrag 'Drehmaschine erstellen' |
Verrechnungsbuchung bei Fertigstellung
(3) Durch die endgültige Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt eine Umbuchung des Lohns vom Konto 'Anlagen im Bau' auf das Anlagenkonto.
Das Anlagenkonto muss als Belastungskonto für Lohn im Auftrag oder als 'Verrechnungskonto Belastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein. Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Entlastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein.
Anlagen | 45000 SOLL | Wirt.gut |
Anlagen im Bau | 45000 HABEN | Wirt.gut |
T-Konten Darstellung
Lohngemeinkosten
Aufträge, die nicht im Modul BKR ausgewertet werden
Die Lohngemeinkosten ergeben sich wie im vorherigen Beispiel zu 15750,-EURO (€).
Monatliche Verrechnungsbuchung
(1) Durch die monatliche Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt eine Umbuchung der Lohngemeinkosten von der Gemeinkostenstelle 'Verwaltung' auf das Wirtschaftsgut. Dabei wird das Konto für aktivierte Eigenleistungen entlastet und das Konto 'Anlagen im Bau' belastet.
Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Belastung vorläufig', das Konto 'Aktivierte Eigenleistungen' als 'Verrechnungskonto Entlastung vorläufig' in der Auftragsart angegeben sein.
Anlagen im Bau | 15750 SOLL | Wirt.gut |
Akt. Eigenleistungen | 15750 HABEN | Kstl. 'Verwaltung' |
Verrechnungsbuchung bei Fertigstellung
(2) Durch die endgültige Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt eine Umbuchung vom Konto 'Anlagen im Bau' auf das Anlagenkonto.
Das Anlagenkonto muss als Belastungskonto für Lohngemeinkosten im Auftrag oder als 'Verrechnungskonto Belastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein. Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Entlastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein.
Wenn im Auftrag und in der Auftragsart keine Verrechnungskonten angegeben sind, erfolgt die Verrechnung über die im Gemeinkostenzuschlag angegebenen Konten.
Anlagen | 15750 SOLL | Wirt.gut |
Anlagen im Bau | 15750 HABEN | Wirt.gut |
T-Konten Darstellung
Aufträge, die im Modul BKR ausgewertet werden
Die Lohngemeinkosten ergeben sich wie im vorherigen Beispiel zu 15750,-EURO (€).
Buchung der Lohngemeinkosten
(1) Bei der Übernahme der Schnittstelle erfolgt eine Umbuchung der Lohngemeinkosten von der Gemeinkostenstelle 'Verwaltung' auf den Auftrag. Die Umbuchung erfolgt über die im Gemeinkostenzuschlag angegebenen Verrechnungskonten (Lohngemeinkosten Belastung / Lohngemeinkosten Entlastung).
Lohngmk. Belastung | 15750 SOLL | Auftrag 'Drehmaschine erstellen' |
Lohngmk. Entlastung | 15750 HABEN | Kstl. 'Verwaltung' |
Monatliche Verrechnungsbuchung
(2) Durch die monatliche Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt eine Umbuchung der Lohngemeinkosten vom Auftrag 'Drehmaschine erstellen' auf das Wirtschaftsgut. Dabei wird das Konto für aktivierte Eigenleistungen entlastet und das Konto 'Anlagen im Bau' belastet.
Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Belastung vorläufig', das Konto 'Aktivierte Eigenleistungen' als 'Verrechnungskonto Entlastung vorläufig' in der Auftragsart angegeben sein.
Anlagen im Bau | 15750 SOLL | Wirt. gut |
Akt. Eigenleistungen | 15750 HABEN | Auftrag 'Drehmaschine erstellen' |
Verrechnungsbuchung bei Fertigstellung
(3) Durch die endgültige Verrechnung des Auftrags aus der BIA erfolgt eine Umbuchung vom Konto 'Anlagen im Bau' auf das Anlagenkonto.
Das Anlagenkonto muss als Belastungskonto für Lohngemeinkosten im Auftrag oder als 'Verrechnungskonto Belastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein. Das Konto 'Anlagen im Bau' muss als 'Verrechnungskonto Entlastung endgültig' in der Auftragsart angegeben sein.
Wenn im Auftrag und in der Auftragsart keine Verrechnungskonten angegeben sind, erfolgt die Verrechnung über die im Gemeinkostenzuschlag angegebenen Konten.
Anlagen | 15750 SOLL | Wirt. gut |
Anlagen im Bau | 15750 HABEN | Wirt. gut |
T-Konten Darstellung