Dispositionsdatei neu aufbauen
Der komplette Neuaufbau der Dispositionsdatei ist firmenbezogen. Er beinhaltet folgende Schritte:
o | In der Dispositionsdatei werden firmenbezogen alle Angebotssätze, Nachfragesätze und Vorschläge gelöscht. |
o | Aufgrund der Datenbestände im Verkauf, Einkauf und der Fertigung werden für folgende Belege, Angebots- bzw. Nachfragesätze in die Dispositionsdatei gestellt:
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Wird ein partieller Neuaufbau durchgeführt (d. h. es werden nicht alle Bestandsfelder und alle Teile ausgewählt), sind einige Besonderheiten zu beachten:
o | Sind nicht alle Bestandsfelder ausgewählt, so werden die Sätze in der Dispositionsdatei nicht unbedingt gelöscht, sondern nur dann, wenn nach der Initialisierung alle Bestandsfelder gleich Null sind. Wird ein Satz nicht gelöscht, so können die für die Vorschlagserstellung maßgeblichen Unterdeckungskennzeichen für einen solchen Satz unter Umständen fehlerhaft sein. Dies wird jedoch eher selten vorkommen und durch die nächste Bewegung des betreffenden Teiles behoben. |
o | Einzelgeplante Vorschläge (das sind Vorschläge mit Referenzaufträgen) werden nur dann gelöscht und neu eingeplant, wenn Verkaufsauftragsbestand, Fertigungsauftragsbestand, Planauftragsbestand und Planbedarfsbestand neu aufgebaut werden. Das bedeutet, dass Fehler in einzelgeplanten Teilen (und ihren Komponenten) nur durch einen kompletten Neuaufbau sicher behoben werden können. |
Wenn der Neuaufbau für eine Firmengruppe aufgerufen wird und im Anschluss auch der Netchange durchgeführt wird (wie das z. B. im Rahmen der Abschlussarbeiten gegeben sein kann), dann sollte der Netchange für dieselbe Firmengruppe aufgerufen werden. Hintergrund ist der, dass der Netchange für ein besseres Laufzeitverhalten Bestell- und Fertigungsvorschläge erst gar nicht mehr prüft, wenn vorher ein kompletter Neuaufbau gelaufen ist. Damit hier nicht zu wenig gemacht wird, sollte der Netchange nur für Firmen ausgeführt werden, die vorher auch ihren Neuaufbau erfahren haben, in dessen Verlauf die löschbaren Bestell- und Fertigungsvorschläge schon gelöscht worden sind.
Felder
Neu aufzubauende Bestandsfelder auswählen
Feldbezeichnung | Erklärung | ||||
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Teile-/Lagerstammwerte neu aufbauen | Wird in diesem Feld ein "markiert" angegeben, werden die Bestandsfelder im Lager- und Teilestamm neu aufgebaut. Die Felder der werden zunächst initialisiert. Anschließend wird aus den Verursacherdateien der Buchungsstoff abgestellt und neu verbucht. Weitere Informationen unter DI53010_DI53010_UTLW Detail. | ||||
Dispo neu aufbauen | Wird dieses Feld markiert, werden die Bestände in der Disposition neu aufgebaut. Die Felder der zuvor ausgewählten Bestandsarten werden zunächst initialisiert. Anschließend wird aus den Verursacherdateien der Buchungsstoff abgestellt und neu verbucht. Fehlerhafte Buchungen werden in der Mailbox dokumentiert, sodass sich dort meistens die Erklärung für unerwartete Ergebnisse findet. | ||||
PPS-Reservierungsdatei neu aufbauen | Wird dieses Feld markiert, werden die Sätze des PPS-Reservierungsdatei aus den ursprünglichen PPS-Dateien neu aufgebaut. Da von der PPS-Reservierungsdatei nicht nur der Inhalt der Dispo-Datei abhängt, sondern auch manches Bestandsfeld in den wesentlichen materialwirtschaftlichen Dateien (Teilestamm, Lagerstamm und gegebenenfalls Chargenstamm bzw. Lagerplatzstamm), ist der Neuaufbau der PPS-Reservierungsdatei an den "großen" Neuaufbau gekoppelt, d. h. daran, dass auf der Leitdatenmaske des Programms Dispositionsdatei neu aufbauen (DI53010) der Parameter "Teile-/Lagerstammwerte neu aufbauen" markiert ist. | ||||
Teile ohne Bewegungen buchen | Wird dieses Feld markiert, werden alle Teile in die Dispositionsdatei eingebucht, für die keine dispositionsrelevanten Bewegungen vorhanden sind. Dispositionsrelevante Bewegungen sind alle Bewegungen, die in der Dispositionsdatei enthalten sind, wie z.B. Verkaufsauftrags-, Fertigungsauftrags- und Bestellbestände. Wird der Neuaufbau ohne das Verbuchen von Teilen ohne Bewegungen durchgeführt, hat dies folgende Konsequenzen:
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Dir. Verursacher prüfen/zurücksetzen | Im Zuge der diskreten Einzelplanung stehen Beschaffungsmaßnahmen (wie Bestellungen, Bestellvorschläge, Fertigungsaufträge usw.) in direktem Bezug zu einem Nachfragevorgang (z.B. Kundenauftrag, Komponentenreservierung für die Fertigung). In so einem Fall ist die Beschaffungsmaßnahme ganz direkt für diese und nur für diese entsprechende Nachfrage vorgenommen worden und soll auch nur diese Nachfrage abdecken. Die Auftragsnummer dieser Nachfrage stellt den direkten Verursacher der Beschaffungsmaßnahme dar, die als solche in der entsprechenden Angebotsdatei (Bestellpositionsdatei, Bestellvorschlagsdatei usw.) neben der Auftragsnummer der Primärverursachers abgelegt ist.
Über das Kennzeichen wird gesteuert, ob die als direkte Verursacher hinterlegten Auftragsnummern auf Gültigkeit geprüft und ggf. gegen den Primärverursacher ausgetauscht werden sollen. Dieses ist die Voraussetzung dafür, dass bei einer nächsten einzubuchenden Nachfrage für ein Teil das schon auf den Primärverursacher lautende, aber keiner Nachfrage direkt zugeordnete Angebot herangezogen werden kann und nicht unnötig ein neuer Beschaffungsvorschlag erstellt wird. Dieses Kennzeichen sollte standardmäßig auf "Nein" stehen, da im normalen Ablauf dafür gesorgt ist, dass im direkten Verursacher nur gültige Auftragsnummern stehen. Diese Funktionalität ist insbesondere bei einem Release-Wechsel zu aktivieren oder dann, wenn aus einer Ausnahmesituation heraus offensichtlich ungültige Auftragsnummern hängen geblieben sind. | ||||
Ultimative Dispodaten aktualisieren | Dieser Parameter steuert, ob beim Neuaufbau der Dispositionsdatei zusätzlich auch die ultimativen Dispositionsdaten in der Lagerteile- und ggf. auch in der Chargendatei aktualisiert werden sollen oder nicht. Fast alle Dispositionsparameter sind im Teilestamm hinterlegt und können bei Lagergruppendisposition zusätzlich auch im Lagergruppenteilestamm angegeben werden; fast alle unterliegen der Defaultregel: Wenn im Lagergruppenteilestamm ein Eintrag vorhanden ist, gilt dieser; andernfalls wird der entsprechende Eintrag aus dem Teilestamm herangezogen ("das Spezielle dominiert das Allgemeine"). Die ultimativen Dispositionsdaten sind generell die Dispositionsparameter, die sich gemäß der Defaultregel bestimmen. Es gibt sie auf folgenden Bestandsführungsebenen unterhalb des Teilestamms: (Chargenstamm,) Lagergruppenteilestamm, (Lagergruppenchargenstamm), Lagerortteilestamm, (Lagerortchargenstamm). Auf Chargenstammebene entsprechen die ultimativen Dispositionsdaten denen des Teilestamms, auf Lagerteileebene jeweils denen des zugehörigen Lagergruppenteils.
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Firmengruppe | Die Firmengruppe ist ein Sammelbegriff, unter dem in der Regel mehrere Firmen unter einem Namen zusammengefasst sind.
Die Firmengruppe wird im Zusammenhang mit firmenübergreifenden Geschäftsprozessen verwendet, z.B. um mit einem Aufruf (in einer Firma) den Dispo-Neuaufbau oder den Netchange gleich für mehrere Firmen durchführen lassen zu können. Hinweis: Wenn der Netchange für eine Firmengruppe aufgerufen wird und direkt vorher ein Neuaufbau durchgeführt wird (wie das z.B. im Rahmen der Abschlussarbeiten gegeben sein kann), dann sollte der Neuaufbau für dieselbe Firmengruppe aufgerufen werden. Hintergrund ist der, dass der Netchange für ein besseres Laufzeitverhalten Bestell- und Fertigungsvorschläge erst gar nicht mehr prüft, wenn vorher ein kompletter Neuaufbau gelaufen ist. Damit hier nicht zu wenig gemacht wird, sollte der Netchange nur für Firmen ausgeführt werden, die vorher auch ihren Neuaufbau erfahren haben, in dessen Verlauf die löschbaren Bestell-und Fertigungsvorschläge schon gelöscht worden sind. |