Lieferantenkonsignationslager

Ein Lieferantenkonsignationslager ist ein entsprechend gekennzeichneter Lagerort, bei dem die eingelagerten Waren Eigentum des Lieferanten sind. Lieferantenkonsignationslager werden jeweils für einen bestimmten Lieferanten geführt. Durch eine Umlagerung auf ein eigenes Lager gehen die Waren in den eigenen Bestand über und müssen nachfolgend gegenüber dem Lieferanten abgerechnet werden. Dies erfolgt durch eine besondere Konsignationslagerabrechnung.

Dispositionsvoraussetzungen

Sollen die Bestände auf einem Lieferantenkonsignationslager bei der maschinellen Disposition berücksichtigt werden, so muss die Disposition auf Lagergruppenebene erfolgen. Dies wird durch den Parameter "Lagergruppendisposition" im Firmenstamm gesteuert. Der Parameter kann unter der Lasche "Lager" des Programms "Firmen verwalten" (US10600) gepflegt werden.
Zusätzlich zur korrekten Einstellung dieses Parameters muss noch gewährleistet sein, dass das zu disponierende Lieferantenkonsignationslager auch der richtigen Lagergruppe zugeordnet ist. Die entsprechende Zuordnung wird unter der Lasche "Lagerortdaten" des Programms "Lagerortstamm verwalten" (US16600) anhand des Parameters "Lagergruppe" hergestellt und kann jederzeit geändert werden.
Die aus den Dispositionsläufen heraus maschinell generierten Bestellvorschläge enthalten generell das Bestellkennzeichen für normale Bestellungen, auch wenn Bestände auf vorhandenen Lieferantenkonsignationslagern dabei berücksichtigt wurden. Sollen solche Bestellvorschläge zur Grundlage von Konsignationswarenbestellungen werden, so muss im Zuge der Bestellvorschlagsfreigabe durch das Programm "Bestellvorschläge verwalten" (EK21000) auch das Bestellkennzeichen entsprechend geändert werden.

Bestellvorschläge

Mit dem Programm "Bestellvorschläge verwalten" (EK21000) können durch Angabe des entsprechenden Bestellkennzeichens Bestellvorschläge für Konsignationswarenbestellungen erfasst oder maschinell erstellte Bestellvorschläge manuell für Konsignationswarenbestellungen vorgesehen werden.
Dabei werden bei Bestellvorschlägen für Konsignationswarenbestellungen tendenziell die gleichen Prüfungen durchgeführt wie bei der Bestellerfassung. Lediglich die Preisermittlung wird nicht so restriktiv gehandhabt wie bei Konsignationswarenbestellungen, um beispielsweise zunächst auch die Erfassung von Bestellvorschlägen ohne Preis bzw. ohne bereits bestehende Preisliste zu ermöglichen.
Allerdings erfolgt dann bei der Übernahme der Bestellvorschläge durch das Übernahmeprogramm die entsprechende Plausibilitätsprüfung, und der Bestellvorschlag wird nicht übernommen, wenn der Preis nicht aus einer Preisliste stammt. Findet die Bestellvorschlagsübernahme im Batch statt, so wird der Bestellvorschlag auf dem Fehlerprotokoll ausgewiesen, sodass nachträglich die Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße Übernahme hergestellt werden können.

Inventurmöglichkeiten

Bei der körperlichen Inventur werden die Bestände auf bestehenden Lieferantenkonsignationslagern nicht berücksichtigt, da diese Bestände per Definition nicht dem eigenen Lagerbestand zugehören, sondern Eigentum des entsprechenden Lieferanten sind.

Zum Zwecke der Bestandkontrolle und für gegebenenfalls erforderliche Bestandskorrekturen besteht jedoch jederzeit die Möglichkeit, für einzelne Lieferantenkonsignationslager eine permanente Inventur durchzuführen.


  • Keine Stichwörter