Kapazitätsangebot aufbauen
Es werden für die ausgewählten Kapazitäten die Kapazitätskonten vor dem von-Planungshorizont (von-Datum) und ab dem Heutedatum gelöscht und anschließend aus den Stammdaten bis zum Ende des Planungshorizontes neu aufgebaut.
Für die Kapazitätskonten zwischen dem von-Planungshorizont und dem Heutedatum werden die Kapazitätsbedarfe initialisiert.
Bei den Kapazitäten kann es sich um Arbeitsplätze, Betriebsmittel oder Personalgruppen handeln.
Der Aufbau des Kapazitätsangebotes ist normalerweise im Tagesabschluss integriert. Die manuelle Nutzung dieses Programms ist somit nur in Ausnahmefällen notwendig.
Nach dem Aufbau der Kapazitätskonten muss die Neuterminierung aller, über die betroffenen Ressourcen laufenden Aufträge, erfolgen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Verfahren:
Nur Kapazitäten mit akuten Veränderungen (Änderungslauf) | Es werden nur Kapazitäten berücksichtigt, welche ein gesetztes Netchangekennzeichen haben. Wurde Kapazitätseinzelanpassungen verwaltet, so wird das Netchangekennzeichen nur für die Ressourcen gesetzt, auf die sich die entsprechenden Anpassungen beziehen. Sonderfall Updatemodus: Sonderfall Erweiterungsmodus: |
Alle Kapazitäten (Neuaufbaulauf) | Es werden alle ausgewählten Kapazitätsarten und Kapazitätseinheiten berücksichtigt. Bei diesem Lauf werden für alle Ressourcen einer Firma die Kapazitätskonten vom Anfang bis zum Ende des Planungshorizonts gelöscht und im vorgegebenen Bereich wieder neu aufgebaut. Dieser Aufruf ist bei gravierenden Änderungen in den Stammdaten sinnvoll. Es werden für alle ausgewählten Kapazitätseinheiten die Netchangekennzeichen in den Stammdaten (Arbeitsplätze, Betriebsmittel, Personalgruppen) gesetzt. Anschließend ist eine Neuplanung aller Fertigungsaufträge (PW51000) zwingend erforderlich. |
Der Planungshorizont wird im Normalfall als Default aus der Tabelle VRLP91 (Vorlaufdaten für das Programm "Kapazitätsangebot aufbauen") eingestellt. Ebenso, ob grundsätzlich Kapazitätsgruppenkonten erzeugt werden sollen oder nicht.
Im Kontext der Abschlussarbeiten verwalten (US51071) werden nur relative Datumsangaben akzeptiert, da ansonsten der Planungshorizont nicht dynamisch verändert werden würde.
Über die Tabelle VRLP78 (Vorlaufdaten für Programm PW51001) wird gesteuert, ob das Programm im Zuge eines Tagesabschluss die Kapazitätskonten nur am Wochenende oder auch an den Wochentagen Montag bis Freitag neu aufbaut.
Ablaufbeschreibung Kapazitätskontenaufbau
Der Neuaufbau der Kapazitätskonten unterteilt sich in folgende Teilschritte:
Schritt | Einzelschritte | Detailbeschreibung | Datei | ||||||||||||
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1 - Kapazitätskonten bereinigen | Kapazitätskonten löschen | Vor dem Von-Planungshorizont und nach dem Heutedatum werden die Kapazitätskonten gelöscht. | PZKKTP | ||||||||||||
Ggf. Kapazitätskonten initialisieren | Zwischen dem Von-Planungshorizont und dem Heutedatum werden ggf. lediglich die Kapazitätsbedarfe initialisiert. | PZKKTP | |||||||||||||
Kapazitätsbedarfsverursacher löschen | Sämtliche Kapazitätsbedarfsverursacher zur gefilterten Kapazitätsart und -einheit werden gelöscht. | PZKBDP | |||||||||||||
Ggf. Vorabplanungen logisch löschen | Nur bei Aufruf für eine bestimmte Kapazitätsart (außer Betriebsmitteln). | PZGPKP | |||||||||||||
2 - Kapazitätskonten erzeugen | Relevante Kapazitätsarten | Arbeitsplätze Einzelressourcen | PAPLZP PEZRCP | ||||||||||||
Betriebsmittel Es werden nur Betriebsmittel berücksichtigt, für die die Erzeugung der Kapazitätskonten aktiviert ist. | PBMSTP | ||||||||||||||
Personalgruppen Einzelressourcen | PAPGRP PEZRCP | ||||||||||||||
Kalender | Per Kalender werden die relevanten Werktage im Planungshorizont bestimmt. Wenn keine anderen Schichtlängen ermittelt werden können, werden die Schichtlängen 1-4 aus dem Kalender gezogen. Kalendereinzelanpassungen werden hierbei nicht berücksichtigt. | UKLNDP | |||||||||||||
Schichtmodelle | Wurde für einen Arbeitstag mindestens ein Schichtmodell übernommen, so erfolgt die Ermittlung von Normal- und Maximalschichtlängen aus diesen Angaben. Wurde kein Schichtmodell hinterlegt, so werden aus dem Fabrikkalender die Schichtlängen 1-4 als Default verwendet. | PSCLNP | |||||||||||||
Kapazitätseinzelanpassungen | Existiert zu einem relevanten Datum eine Kapazitätseinzelanpassung so wird diese vorrangig als Berechnungsgrundlage herangezogen. Kapazitätseinzelanpassungen können auf folgenden Ebenen vorkommen:
Folgende Daten sind dann vorrangig zu verwenden:
| PZKANP | |||||||||||||
Wichtige Berechnungen |
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3 - Kapazitätsgruppenkonten erzeugen | Grundsätzliche Einstellung über VRLP91 (Vorlaufdaten für das Programm "Kapazitätsangebot aufbauen"), ob Kapazitätsgruppenkonten erzeugt werden sollen oder nicht. | ||||||||||||||
4 - Stammdaten aktualisieren | Ggf. errechneter Verfügbarkeits- / Leistungsgrad in Arbeitsplätzen und Personalgruppen aktualisieren. Ggf. Netchangekennzeichen in den Stammdaten entfernen, wenn der Aufruf aus dem Abschluss heraus und ein großer erweiterter Disponeuaufbau (FRDNPL (Neuplanung DIS/PPS) ) avisiert ist. |
Wichtige Hinweise
Wenn in mehreren Firmen Abschlüsse parallel laufen, kann es zu einem Deadlock zwischen der PZKKTP und der PZKBDP kommen.
Da sich dieses Problem nicht auf Anwendungsseite lösen lässt, sind hier zwei Lösungswege dokumentiert:
Lösungsweg 1 | Abschlüsse nicht parallel ausführen |
Lösungsweg 2 | Datenbankseitig die Lock-Eskalation für die PZKKTP und PZKBDP deaktivieren. Hierfür sind folgende SQLs auszuführen ALTER TABLE TST430. PZKKTP SET ( LOCK_ESCALATION = DISABLE) ALTER TABLE TST430. PZKBDP SET ( LOCK_ESCALATION = DISABLE) Um die Lock-Eskalation rückgängig zu machen sind folgende SQLs auszuführen ALTER TABLE TST430. PZKKTP SET ( LOCK_ESCALATION = TABLE) ALTER TABLE TST430. PZKBDP SET ( LOCK_ESCALATION = TABLE) |
Felder
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Feldbezeichnung | Erklärung | ||||||||||||
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Aufbauumfang | Über den Aufbauumfang wird festgelegt, welche Kapazitäten für den Aufbau der Kapazitätskonten berücksichtigt werden.
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Planungshorizont | Der Planungshorizont spezifiziert den Datumsbereich, für welchen das Kapazitätsangebot aufgebaut wird. | ||||||||||||
Kapazitätsart | Die Kapazitätsart (FRD608) spezifiziert eine Kapazität bzgl. ihrer Eigenschaften und Funktionen. Beispiele:
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Kapazitätseinheit | Die Kapazitätseinheit bildet zusammen mit der Kapazitätsart den eindeutigen Schlüssel zum Zugriff auf Arbeitsplatz, Betriebsmittel oder Personalgruppe. Beispiele:
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Kapazitätgruppenkonten | Ob generell Kapazitätsgruppenkonten erzeugt werden sollen oder nicht kann über die VRLP91 (Parameter Kapazitätsgruppenkonten) eingestellt werden. Kapazitätsgruppenkonten sind für Arbeitsplätze und Personalgruppen möglich. Für Betriebsmittel gibt es keine Kapazitätsgruppenkonten. Ein Kapazitätsangebot für Kapazitätsgruppenkonten identifiziert sich durch den Eintrag der Kapazitätsgruppe in der Kapazitätseinheit mit umschließenden senkrechten Strichen (z. B. "|01|"). | ||||||||||||
Protokoll drucken | Steuerung, ob und in welcher Form ein Protokoll gedruckt werden soll.
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