Dispo-Hilfe
Funktionsbeschreibung
Mit diesem Simulationsprogramm k��nnen Sie die verschiedene, voneinander abhängige dispositive Größen in ihrer Wirkungsweise kennenlernen, ohne hierfür die aktuell hinterlegten Stammdaten verändern zu müssen.
Die Ermittlung des durchschnittlichen Wochenverbrauchs hängt von dem zu Grunde gelegten Verfahren ab, wie es durch das Aktualisierungskennzeichen (vgl FRD477, Parameter 13, 18 und 23) bestimmt ist.
Der Sicherheitsbestand errechnet sich aus der im Bestellpolitikschlüssel hinterlegten Sicherheitszeit und dem durchschnittlichen Wochenverbrauch:
Sicherheitsbestand := (Durchschnittlicher_WoVerbrauch/Anzahl_Tage_pro_Woche) *Sicherheitszeit
Der Meldebestand errechnet sich aus dem durchschnittlichen Wochenverbrauch, den im Bestellpolitikschlüssel hinterlegten Zeitangaben Sicherheitszeit und Solleindeckungszuschlag und der Wiederbeschaffungszeit:
Meldebestand := (Durchschnittlicher_WoVerbrauch/Anzahl_Tage_pro_Woche) *
(Sicherheitszeit + Solleindeckungszuschlag + Wiederbeschaffungszeit)
Dateneingabe
Bei Aufruf des Programms sind zunächst einmal die Werte aus dem Stammdaten voreingestellt. Ändern Sie die Felder Ihren Vorstellungen entsprechend ab und führen Sie die Standard-Transaktion durch, weisen die drei Felder 'alternativ vorgegeben/errechnet' die neuen Werte auf.
Die jeweils ersten Zeilen geben die aktuelle Stammdatensituation wieder: den durchschnittlichen Wochenverbrauch, den Sicherheits- und den Meldebestand. Die Felder 'vorgegeben/errechnet' geben wieder, wie sich die Größen auf der Grundlage der aktuellen Stammdaten ergeben.
Eine Besonderheit besteht mit dem durchschnittlichen Wochenverbrauch, da er sich einerseits aus den Vorgaben des Aktualisierungskennzeichens ermittelt, andererseits aber selbst Vorgabe für die Berechnung des Sicherheits- beziehungsweise Meldebestandes ist.
Hier gilt folgendes:
- Steht in dem Feld 'Durchschnittlicher Wochenverbrauch alt. vorgegeben' der Wert 0, wird bei Ausführung der Standard-Transaktion zunächst der durchschnittliche Wochenverbrauch ermittelt und mit diesem Wert Sicherheits- und Meldebestand errechnet.
- Steht in dem Feld 'Durchschnittlicher Wochenverbrauch alt. vorgegeben' hingegen ein Wert größer als 0, werden Sicherheits- und Meldebestand auf der Grundlages dieses durchschnittlichen Wochenverbrauchs ermittelt.
Wenn Sie also das Aktualisierungskennzeichen abgeändert vorgeben und sich die Wirkung auf den durchschnittlichen Wochenverbrauch anschauen wollen, müssen Sie den durchschnittlichen Wochenverbrauch auf Null setzen.
Felder
Dispo-Hilfe-Daten auswählen
Feldbezeichnung | Erklärung |
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Teil | Das Teil kann in allen Anwendungen erkannt und abgespeichert werden. Ein eindeutiger Verweis auf das zu verwendende Teil ist möglich, da die Teilenummer in allen Bewegungsdateien gespeichert wird. Für das Teil kann eine Nummer gezielt vom Benutzer oder fortlaufend vom System vergeben werden. Vorschriften über den Aufbau der Teilenummer können im Firmenstamm in einer Aufbereitungsschablone hinterlegt werden. Ist das Teil nicht bekannt, kann über den List-Button im Matchcode-Programm z.B. nach der Bezeichnung, Materialnummer, den Sachmerkmalen, dem Alpha-Suchbegriff, oder der Zeichnungsnummer gesucht werden. Viele Auskunfts- und Listprogramme können pro Teil aufgerufen werden oder weisen als Ergebnis das Teil aus. |
Lagergruppe | Die Lagergruppen sind ein Instrument der Disposition. Eine Lagergruppe ist die logische Zusammenfassung von verschiedenen Lagerorten, in der die Angebots- und Nachfragebestände dieser Lagerorte summiert sind. Mit den Lagergruppen ist es daher möglich, in der Disposition differenziert vorzugehen. Die Zuordnung der Lagerorte zu einer Lagergruppe erfolgt über das Programm Lagerortstamm verwalten (US16600), indem für jeden Lagerort die Lagergruppe eingetragen wird, zu der er gehören soll. |
Wiederbesch. ATage | Die Wiederbeschaffungs- oder Lieferzeit ist die Zeitspanne, die von der Auftragserteilung bzw. Bestellung einer Ware bis zu deren Eintreffen im Hause vergeht. Die Einlagerungszeit (Kontrollzeit) wird hierbei noch zusätzlich über den Solleindeckungszuschlag (siehe Bestellpolitikschlüssel FRD481) zugerechnet. Die Wiederbeschaffungszeit wird auch für Eigenfertigungsteile herangezogen, wenn für diese keine Stück-, Rüst- und Übergangszeiten hinterlegt sind. |
Wiederbeschaffungszeit | Die Wiederbeschaffungszeit in Arbeitstagen wird in diesem Feld über das Wiederbeschaffungszeitkennzeichen bestimmt. Es kann sowohl auf Teilestamm- als auch auf Lagergruppenebene angegeben sein. Die gültigen Ausprägungen sind in der Tabelle FRD483 hinterlegt. Die über das Wiederbeschaffungskennzeichen bestimmte Wiederbeschaffungszeit wird gegebenenfalls durch die Vorgabe einer konkreten Anzahl von Arbeitstagen (Feld "Wiederbeschaffungszeit in Arbeitstagen") übersteuert. Eine explizite Angabe der Wiederbeschaffungszeit dominiert somit den Tabellenwert. Die Steuerung über eine Tabelle ist dann sinnvoll, wenn mehrere Artikel (beinahe) gleiches Wiederbeschaffungszeitverhalten aufweisen. |
Bestellpolitik | Mit Hilfe der Angabe einer Bestellpolitik werden die Sicherheitszeit, der Solleindeckungszuschlag und der maximale Eindeckungszuschlag in Arbeitstagen festgelegt. Daraus ergibt sich, unter Hinzunahme der (Netto-) Wiederbeschaffungszeit, der maximale Eindeckungszeitraum. Innerhalb dieses Zeitraumes werden für bedarfs- und prognosegesteuerte Teile Vorschläge erstellt.
Zusammen mit dem durchschnittlichen Wochenverbrauch,
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Aktualisierungsmuster | Das Aktualisierungsmuster legt fest, ob und gegebenenfalls in welcher Weise Dispo-Größen maschinell gepflegt werden. Die folgenden Dispo-Größen können maschinell ermittelt werden:
Die maschinelle Ermittlung kann über das Programm "Dispositionsgrundlagen mit/ohne Aktualisierung drucken" angestoßen werden. Wenn es sich um ein Eingabefeld handelt, wird über die Funktion Liste (F4) eine Liste aller gültigen Werte angezeigt. |
Durchschn.WoVerbr. | Der durchschnittliche Wochenverbrauch für ein Teil gibt an, wie viel von diesem in lagerführender Mengeneinheit im Schnitt pro Woche verbraucht wird. Dieser Verbrauch kann zum einen maschinell ermittelt sein und damit den Verbrauch in der Vergangenheit widerspiegeln; er kann zum anderen aber auch manuell vorgegeben sein und damit eventuell den geplanten Verbrauch angeben. |
Mengeneinheit | Dieses Feld enthält ein gültiges Kennzeichen für die zu einem Teil hinterlegte Mengeneinheit (Kilogramm, Stück usw.). Wenn es sich um ein Eingabefeld handelt, können über den List-Button die in der oben genannten Tabelle hinterlegten Mengeneinheiten angezeigt werden. Es kann eine bestimmte Anzahl (in der Regel vier zusätzliche Mengeneinheiten zur lagerführenden Mengeneinheit) pro Teil im Teilestamm zusammen mit einem Umrechnungsfaktor definiert werden. Mengeneinheiten, die über Tabelle ineinander umgerechnet werden können (z.B. Meter, Zentimeter, Millimeter), müssen nicht mehrfach im Teilestamm hinterlegt werden. Bei Hinterlegung von "MTR" im Teilestamm werden Mengenangaben in "CMT" und "MMT" automatisch richtig verarbeitet. |
Sicherheitsbestand | Der Sicherheitsbestand (eiserner Bestand) ist die Menge, die nicht unterschritten werden darf. Durch diese Menge sollen erhöhte Lagerabgänge oder längere Beschaffungsdauer abgefangen werden. Sie wird dem Meldebestand zugeschlagen. Der Sicherheitsbestand kann nach folgender Formel auch vom System berechnet werden:
durchschnittl. Verbrauch ------------------------ * Sicherheitszeit je Tag Der Wert für die Sicherheitszeit in Tagen wird dabei anhand des Bestellpolitikschlüssels, der auf Teilestamm- oder Lagerortstammebene hinterlegt ist, aus der Tabelle FRD481 herangezogen. |
Meldebestand | Der Meldebestand (auch Bestellpunkt) ist die Lagermenge, bei deren Erreichen (bzw. Unterschreiten) die Beschaffungsmaßnahmen (Bestellung oder Produktion) einzuleiten sind. Der Zeitpunkt der Bestellung muss so frühzeitig liegen, dass der Sicherheitsbestand während der Beschaffungsdauer nach Möglichkeit nicht angegriffen wird. Der Meldebestand kann über das Programm "Dispogrundlagen mit/ohne Aktualisierung drucken" automatisch vom System ermittelt und fortgeschrieben werden. Die Ermittlung erfolgt dann nach der folgenden Formel: Der erste Faktor gibt den durchschnittlichen Tagesverbrauch an, der zweite ist die Summe von Sicherheitszeit und Soll-Eindeckungszuschlag (Tabelle FRD481 (Bestellpolitikschlüssel) und der Wiederbeschaffungszeit aus Tabelle FRD483 (Wiederbeschaffungszeitkennzeichen), jeweils in Arbeitstagen ausgedrückt. Das genannte Programm kann nicht nur den Meldebestand, sondern auch den Sicherheitsbestand und den durchschnittlichen Wochenverbrauch errechnen, der gemäß der obigen Formel wesentlich die Höhe des Meldebestandes beeinflusst. Welche dieser Größen nun tatsächlich ermittelt und fortgeschrieben werden, hängt von dem zur Anwendung kommenden Aktualisierungskennzeichen ab, bei dem die diesbezügliche Steuerung hinterlegt ist (vgl. Tabelle FRD477 (Aktualisierungskennzeichen)) . |