Die Engpassermittlung ermöglicht Fertigungsaufträge und Planfertigungsaufträge bzgl. ihrer Machbarkeit auf Basis der angesprochenen Ressourcen zu selektieren. D. h. diese Aufträge, mit einem Engpass in den geprüften Ressourcen, können bzgl. ihrer Engpasssituation selektiert werden um zu entscheiden wie mit dem diagnostizierten Engpass verfahren wird. Das Programm verändert die Situation nicht, es zeigt sie transparent auf um eine Grundlage für die manuelle Entscheidung nach individuellen Prioritäten zu ermöglichen.
Ebenso ist es möglich diejenigen Fertigungsaufträge und Planfertigungsaufträge zu selektieren, die in keiner der geprüften Ressourcen einen Engpass haben und somit problemlos machbar sind, d.h. Aufträgen muss keine weitere Aufmerksamkeit gewidmet werden, sie können ohne weiteren Aufwand für die Produktion freigeben werden.
Die Engpassprüfung ist eine Variante der Machbarkeitsprüfung. Die Festlegung erfolgt in Firmen verwalten (US10600) auf der Lasche Produktion und erfordert in Art der Machbarkeitsprüfung einen Eintrag aus FRD593 (Art der Machbarkeitsprüfung) mit dem internen Kürzel "J".
Die Ermittlung schreibt das Engpasskennzeichen in den Fertigungsauftrag fort. Bei Planaufträgen werden die Kennzeichen auch in den zugehörigen Fertigungsvorschlag fortgeschrieben. Es werden Arbeitsgänge von eingeplanten, aber noch nicht beendeten Fertigungsaufträgen betrachtet. Im Fertigungsauftragskopf werden der erste ermittelte Engpassarbeitsgang und die verursachende Ressourcenart festgehalten. Ein Arbeitsgang wird als Engpassarbeitsgang gekennzeichnet, wenn innerhalb der geplanten Kalenderwoche das Kapazitätsangebot einer benötigten Ressource (Arbeitsplatz, Personalgruppe, Betriebsmittel) kleiner als der Kapazitätsbedarf ist. Erstreckt sich der Arbeitsgang über mehrere Wochen, werden Kapazitätsangebot und -nachfrage in Summe über alle betroffenen Wochen betrachtet. Für noch nicht begonnene Aufträge wird die Materialsituation geprüft und das Material-Verfügbarkeitskennzeichen im Auftragskopf und in der Materialposition gesetzt. Es handelt sich dabei um die dispositive Verfügbarkeit. Also die Verfügbarkeit unter Berücksichtigung der geplanten Zugänge, wie Bestellungen und laufende Fertigungsaufträge. Im Materialstatus des Auftragskopfs wird fortgeschrieben, ob alle Materialien zum geplanten Termin verfügbar oder Fehlteile zu erwarten sindEngpass Arbeitsgang Engpass Material
Ermittlung der Engpässe
Die Engpassermittlung wird über Engpässe ermitteln (PW51080) aufgerufen oder kann unter Jobs planen (US00310 zyklisch eingerichtet werden. Ein Muss ist das Einbinden in den Tages- bzw. Wochenabschluss.
Um permanent aktuelle Prüfergebnisse während des Tages zu erhalten, muss folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Stichwort | Beschreibung |
---|---|
Planungsereignis MP | Über den ASY_PERM kann bei jeder Neueinplanung eines Fertigungsauftrages auch die Engpassermittlung mit Planungsereignis MP aus FRD816 (Planungsereignisse für die permanente Planung) durchgeführt werden. |
Prüfscharfe definieren | In FRD643 (Prüfschärfe Engpassprüfung (Material / Kapazitäten) wird die Prüfscharfe definiert. |
Vorgabe der Prüfschärfe | In VRLP78 (Vorlaufdaten für Programm PW51001) ist Parameter Engpassprüfung (Material / Kapazitäten) sofort durchführen zu pflegen. Die gewählte Prüfschärfe im Abschluss oder dem zyklischen Job, muss mit dem Eintrag der VRLP78 übereinstimmen. Nur so sind die Ergebnis unter Tags auch vergleichbar. |
Machbarkeitsselektion | In FRD645 (Machbarkeitsselektion) sind die Möglichkeiten der Selektion nach dem Engpasskennzeichen definiert. |
Bei Aufruf von Engpässe ermitteln (PW51080) können über die Angabe des Fertigungsauftrags-Nummernbereiches, Wunschtermin-Bereich und Prüfschärfe die zu verarbeitenden Fertigungs- und Planfertigungsaufträge bestimmt werden. Mit der Auswahl "Nur unbestimmte Aufträge" kann vorgegeben werden, dass nur die Aufträge verarbeitet werden sollen, deren Engpässe zuvor noch nicht ermittelt wurden.
Auswertung der Engpässe
Bei der Verwaltung von Fertigungsvorschläge verwalten (PW24000) ist eine Selektion nach Machbarkeitsstatus möglich. So können bspw. nur Fertigungsvorschläge ohne Engpass selektiert und freigegeben werden.
Außerdem kann im Auskunftssystem PPS (US30400) und in Fertigungsaufträge verwalten (PW20090) ebenfalls eine Selektion nach Machbarkeit über FRD645 (Machbarkeitsselektion) durchgeführt werden.