Entnahmescheine

Entnahmescheine (ES) werden für die Abwicklung von Materialtransaktionen (Aus-, Umlagerungen und Entnahmen) aus verschiedenen Anwendungsgebieten (Einkauf, Vertrieb, Produktion, Lager) verwendet.

Es werden alle Lagerorganisationen unterstützt, d. h. es können

  • Reservierung bzw. Bewegungen
    • für chargenpflichtige Artikel
    • für lagerplatzpflichtige Lagerorte (passiv chaotisches Lager)
    • für Lagerorte, die aktiv chaotisch organisiert sind
    • für seriennummernpflichtige Artikel
    • für Artikel mit Bestandsführung inkl. Packmittel

durchgeführt werden.

Weitere Informationen finden sich unter Entnahmescheinverwaltung.

Über die Tabelle FRD445 (Entnahmescheinkopf-Feldsteuerung) kann je Anwendungsgebiet hinterlegt werden, ob die Felder Kann- oder Muss-Felder sind oder ob sie nicht angegeben werden dürfen.

Verwendung dieses Programms

Felder

Kopfdaten 1

Feldbezeichnung Erklärung
Entnahmescheinart
Die Entnahmescheinart legt fest, ob es sich um einen Entnahmeschein oder einen Plan-Entnahmeschein handelt.

Das Feld kann folgende Ausprägungen haben:

WertBeschreibung
P

Plan-Entnahmeschein (vorläufiger Entnahmeschein)

Mit Entnahmescheinen dieser Art können diverse ES-Funktionen nicht durchgeführt werden. Sie dienen als vorläufiger Entnahmeschein, bei dessen Erstellung das Buchen des ES-Bestandes verhindert werden kann, weshalb die Verarbeitungsart Keine Reservierung durchführen verwendet wird. Es werden auch keine ACL-Requests abgesetzt.

Diese Plan-Entnahmescheine können bspw. zu einer Grobkommissionierung verwendet werden. Die Feinkommissionierung geschieht über den teilweisen oder kompletten Abruf eines Plan-Entnahmescheins. Dieser Abruf wird auf einem Entnahmeschein der Entnahmescheinart E durchgeführt.

E

Entnahmeschein

Bei einem Entnahmeschein ist die Verarbeitungsart Reservierung durchführen (1) obligatorisch.

Anwendung
Unter einer Anwendung werden Programme und Dateien zusammengefasst, die ein bestimmtes Cockpit betreffen (z.B. Einkaufssystem oder Finanzbuchhaltung).

Die gültigen Anwendungen sind in Tabelle Anwendung (FRDANW) hinterlegt.

ES-Verarbeitungsart
Die Verarbeitungsart des Entnahmescheins steuert, wie der Entnahmescheinbestand bei Entnahmen oder Umlagerungen gebucht wird.

Das Feld kann folgende Ausprägungen haben:

WertBeschreibung
1Entnahmescheinbestandsbuchung bei Erstellung von ES-Haupt- bzw. Unterposition
2separater Aufruf der Buchung des Entnahmescheinbestands
Bemerkungstext Bei jedem Entnahmeschein kann eine Bemerkung angegeben werden, der als Begleittext beim Entnahmescheindruck auf dem Deckblatt ausgedruckt wird.
Bemerkungszeile 2 Bei jedem Entnahmeschein kann eine Bemerkung angegeben werden, der als Begleittext beim Entnahmescheindruck auf dem Deckblatt ausgedruckt wird.
Ziellagerort
Im Rahmen der betrieblichen Organisation eines Unternehmens kann ein Artikel an mehreren Stellen (Räumen, Lagerhallen, Betriebsstätten) des Unternehmens lagern. Sofern nun eine (lager-)buchmäßige Trennung der jeweiligen Bestände gefordert wird, wird von Lagerorten gesprochen. Ein Artikel kann buchmäßig an beliebig vielen Lagerorten geführt werden, wobei die Lagerorte mit Lagerorte verwalten (US16600) definiert werden.

Als Ziellagerort bezeichnet man den Lagerort, auf welchen im Rahmen einer Materialumbuchung gebucht wird. Daraus folgt, dass dieser nur im Falle einer Umbuchung einer oder mehrerer Positionen angegeben werden muss. Im Falle von Abbuchungen kann ohne den Ziellagerort gearbeitet werden.

Ziellagerplatz
Der Ziellagerplatz ist eine weitere Differenzierung innerhalb eines Ziellagerortes. Ein solcher Platz setzt sich zusammen aus:
  • Halle
  • Gang
  • Seite
  • Zeile
  • Spalte

Für Lagerorte mit Lagerplatzorganisation ist grundsätzlich der Basisparameter in Tabelle Lagerorte (US16600) zu aktivieren.

Da einem chaotischen Lager grundsätzlich Plätze über die Lagerabbilddatei (auch Lagerspiegel genannt) zuzuordnen sind, muss ebenfalls die Tabelle Lagerorte (US16600) gepflegt werden. In diesem Fall entsprechen die Lagerplätze dem Fachtyp.

SB-Kommissionierung
Hier kann der Kommissionierer angegeben werden. Beim Generieren von Kommissionieraufträgen aus dem Entnahmeschein wird dieser Sachbearbeiter auf die erstellten Komissionieraufträge übertragen.
Kommissionierdatum
Das Kommissionsdatum ist das Datum, an welchem die Ware für die Entnahme oder Umlagerung zusammengestellt wurde.
Kommissionieruhrzeit
Uhrzeit, zu der die Kommissionierung stattgefunden hat.
Kommissionierzone
In diesem Feld kann ein Bereich angegeben werden, in dem Waren für Entnahmen oder Umlagerungen zusammengestellt werden.
Er kann maximal 50 Zeichen lang sein.
Bezogener Beleg
In diesem Feld wird das Anwendungsgebiet des Belegs angegeben, auf den sich der aktuelle Beleg bezieht.
Unter einem Anwendungsgebiet werden Daten zusammengefasst, die ein bestimmtes Cockpit betreffen (z.B. Einkaufssystem oder Verkaufssystem).
Ein Bezug zwischen Anwendungsgebieten findet zu Beispiel statt, wenn eine Umlagerung im Lagerbereich (Anwendungsgebiet LBS) durchgeführt wird, die durch einen Bedarf aus dem Verkaufssystem (Anwendungsgebiet VKS) verursacht wurde.
In diesem Feld wird die Nummer der Belegs angegeben, auf den sich der aktuelle Beleg bezieht.
Die bezogene Belegnummer setzt sich wie folgt zusammen:
  • Anwendungsgebiet des bezogenen Belegs
  • Nummer des bezogenen Belegs
  • Position des bezogenen Belegs (z.B. Verkaufauftragsposition)
  • Komponente des bezogenen Belegs (z.B. Komponente einer Verkaufsauftragsstückliste)
In diesem Feld wird die Position des Belegs angegeben, auf die sich der aktuelle Beleg bezieht.

Die bezogene Belegnummer setzt sich wie folgt zusammen:

  • Anwendungsgebiet des bezogenen Belegs
  • Nummer des bezogenen Belegs
  • Position des bezogenen Belegs (z.B. Verkaufauftragsposition)
  • Komponente des bezogenen Belegs (z.B. Komponente einer Verkaufsauftragsstückliste)
In diesem Feld wird die Komponente des Belegs angegeben, auf die sich der aktuelle Beleg bezieht.
Die bezogene Belegnummer setzt sich wie folgt zusammen:
  • Anwendungsgebiet des bezogenen Belegs
  • Nummer des bezogenen Belegs
  • Position des bezogenen Belegs (z.B. Verkaufauftragsposition)
  • Komponente des bezogenen Belegs (z.B. Komponente einer Verkaufsauftragsstückliste)
Lagerbereich
Im Rahmen der Organisation eines aktiv chaotischen Lagers kann es sinnvoll sein, diesen in Lagerbereiche zu unterteilen, und die Wareneinlagerungen gezielt in diese Bereiche zu steuern.

Über die Tabelle VRLLAC kann gesteuert werden, ob mit Lagerbereichen gearbeitet werden soll. Falls nicht, erscheint das Eingabefeld "Lagerbereich" in den Anzeigen nicht.

Innerhalb der Request-Verwaltung wird durch die Vorgabe eines Lagerbereichs die Lagerplatzermittlung auf die Lagerplätze beschränkt, die diesem Lagerbereich im Lagerabbild zugeordnet sind. Diese Einschränkung im Suchbereich kann durch Vorgabe des Sonderwertes "*"="alle" unterbunden werden.

Die dazugehörige Tabelle ist die FRD423 (Bereichszonen für chaotisches Lager).

Von-Einlagerungsdatum
In diesem Feld wird die untere Grenze für die Selektion nach Einlagerungsdatum angegeben.
Bis-Einlagerungsdatum
In diesem Feld wird die obere Grenze für die Selektion nach Einlagerungsdatum angegeben.

Kopfdaten 2

Feldbezeichnung Erklärung
Reservierungslagerort
Der Lagerort leitet sich aus Reservierungen der Module VKS und PPS ab. Es handelt sich um den Lagerort, von dem die Ware entnommen wird.

Bei ACL-Entnahmen handelt es sich um ein "normales" Lager, welches über den Lagerortstamm via Vorlager mit dem ACL-Lagerort verknüpft ist.

Versandart
In diesem Feld wird die Art des Warenversandes angegeben, mit der ein Lieferant im Allgemeinen Ware anliefert bzw. mit der ein Kunde beliefert wird.

Dieser Wert dient als Default für die Positionen und kann dort nochmals geändert werden. Im Verkauf kann die Versandart bei der Versanddisposition zur Selektion herangezogen werden.

Die Versandart kann bei der Konditionenermittlung berücksichtigt werden.

In der Konditionenverwaltung können die Konditionen für einen Lieferanten versandartenabhängig hinterlegt werden. So können z. B. Frachtkosten je nach Versandart unterschiedlich sein. Sind die Frachtkosten versandartenabhängig hinterlegt, so werden sie zur eingegebenen Versandart eingelesen. Dies ist für die internen Zu-/Abschläge im Einkauf relevant.

Tour
Hier erfolgt die Angabe eines gültigen, für diesen Kunden zutreffenden Tourenkennzeichens. Es wird zur LKW-Disposition herangezogen.

Das Tourenkennzeichen kann bei der Versanddisposition zur Selektion herangezogen werden.

Die gültigen Touren können über den List-Button aus der Tabelle FRD210 angezeigt werden.
Land
Ein Land ist in der Länderdatei hinterlegt.

Die hier angegebenen Länder sind nicht die offiziellen Länder des statistischen Bundesamtes, sondern dienen als eindeutiger Schlüsselbegriff zur Identifikation eines Landes. In den Fällen, in denen das Land des statistischen Bundesamtes eindeutig ist, stimmen die beiden Länder jedoch überein.

Das Land dient in Verbindung mit dem Geschäftspartner der Erstellung länderbezogener Statistiken sowie der Adressaufbereitung in der jeweiligen landesüblichen Schreibweise.

Lieferkondition
Eingabe einer gültigen, für diesen Kunden zutreffenden Lieferkondition. Die gültigen Lieferkonditionen können in der Tabelle FRD105 (Lieferkonditionen) angezeigt werden.

Dieses Kennzeichen steuert nicht die Umlage von Frachtkosten. Diese müssen bei Bedarf separat im Auftrag angegeben werden.

Spedition
Hier wird die Nummer der Spedition angegeben, die den Kunden generell beliefern soll. Diese Nummer wird auf den Ladeschein gedruckt.
Die Speditionsnummer kann bei der Versanddisposition zur Selektion herangezogen werden.
Über den List-Button können die gültigen Werte der Tabelle FRD253 angezeigt werden.
Verladedatum Das Verladedatum gib an, wann die Waren versandt werden sollen. Es dient im Bereich der Entnahmescheinfunktion nur zu informativen Zwecken oder zur Selektion.
Verladezeit
Uhrzeit, zu der die Ware abgeholt wird. Die Angabe dient nur informativen Zwecken.
Fahrzeugnummer
Hier wird die Kraftfahrzeugnummer des Transportmittels angegeben.
Es ist darauf zu achten, dass die Nummer ohne Leerzeichen linksbündig eingegeben wird.
Beispiel: M-LS222 und nicht M - LS 222
Anlieferdatum
Das Anlieferdatum ist das Datum, an welchem die Ware beim Lieferempfänger eintreffen soll.
Anlieferzeit
Uhrzeit, zu der die Ware beim Lieferempfänger eintreffen soll.
Zolllieferung
Kennzeichen, ob es sich um eine Zolllieferung handelt oder nicht.
Personenkonto
In diesem Feld wird die Adresse oder das Personenkonto angegeben, die bearbeitet werden soll. Erlaubt sind beliebige Kombinationen der Ziffern von "0" bis "9".

Erfolgt im Feld "Filiale" keine Eingabe, wird, falls für die eingegebene Adresse mehrere Filialen vorhanden sind, in das Matchcode-Programm "Filialen" verzweigt. Existiert genau eine Filiale, wird diese in das Eingabefeld übertragen.

Erfolgt bei einem Personenkonto keine Angabe der "Kontenart", so wird, falls für die angegebene Adresse mehrere Kontenarten vorhanden sind, in das Matchcode-Programm "Kontenart" verzweigt. Existiert genau eine Kontenart, wird diese in das Eingabefeld übertragen.

Existiert das eingegebene Konto nicht, so wird ein entsprechender Hinweis angezeigt.

Weitere Informationen zur Ermittlung der Nummer des Personenkontos finden sich unter PKNR_Detail.

Belegberechtigungsobjekt
Ein Belegberechtigungsobjekt steuert die Zugriffsberechtigung für Belege. Es kann einem Benutzer zugeordnet sein, sodass jeder von diesem Benutzer erzeugte Beleg automatisch dieses Berechtigungsobjekt erhält, oder es kann bei der Erfassung eines Beleges explizit angegeben werden. Alle Zugriffe auf einen solchen Beleg unterliegen einer Berechtigungsprüfung.

Die Belegberechtigungsobjekte sind in der Tabelle Belegberechtigungen (FRDBBO) hinterlegt. Über den List-Button kann eine Auflistung der gültigen Belegberechtigungsobjekte angefordert werden.

Maximale Packstückmenge
In diesem Feld wird die maximale Menge in Packstück-Mengeneinheit angegeben, die einem Entnahmeschein zugeordnet werden kann.

Wird diese Menge bei der Erfassung oder Änderung einer Position überschritten, erfolgt eine Hinweismeldung.

Packstück-Einheit
Die Packstückeinheit wird dazu verwendet, die Packstückanzahl (Ist- und Maximalmenge) genauer zu spezifizieren.

Die gültigen Lagerhilfsmitteltypen sind in der Tabelle FRD411 (Lagerhilfsmitteltyp/KANBAN-Behältertyp) hinterlegt.

Maximale Entnahmescheinmenge
In diesem Feld wird die maximale Menge angegeben, die eine Entnahmeschein-Position annehmen kann.

Wird diese Menge bei der Erfassung oder Änderung einer Position überschritten, erfolgt eine Hinweismeldung.

ES-Mengeneinheit
Dieses Feld enthält ein gültiges Kennzeichen für die Mengeneinheit, in der z.B. das Gewicht aller Entnahmescheinpositionen dargestellt werden soll. Soll diese Summe auf Entnahmescheinkopfebene aussagekräftig sein, so ist darauf zu achten, dass alle Entnahmescheinpositionen in diese Einheit umgerechnet werden können (bei fehlender Umrechnungseinheit erfolgt Hinweismeldung).

Die Mengeneinheit kann über Programm Benutzereinstellungen (US22014) oder über Vorlauftabelle VRLV07 eingestellt werden.

Die dazugehörige Tabelle ist FRD110 (Mengeneinheit).

Überschriftsformat

Feldbezeichnung Erklärung
Entnahmeschein
Ein Entnahmeschein wird durch seine Entnahmescheinnummer spezifiziert und identifiziert eine Materialentnahme oder -umlagerung.

Die Nummer kann automatisch nach der Einstellung im Firmenstamm (LBS) oder manuell vergeben werden.

Die Angabe der Nummer ist nicht in allen Programmen zwingend erforderlich.

 Es ist darauf zu achten, dass der automatische Zähler nicht in den Bereich der manuell vergebenen Auftragsnummer kommt, da sonst die Nummernkreisdatei UNUMMP manuell angepasst werden muss.

Nummern werden nur in Verwaltungsprogrammen und nicht im Anzeigemodus vergeben.

Kopfdaten Änderung

Feldbezeichnung Erklärung
Name letzte Änderung
Das hier eingestellte Sachbearbeiterkennzeichen weist auf den Benutzer hin, welcher die letzte Änderung an den Daten vorgenommen hat.
Änderungsdatum
Zur Protokollierung von Dateiänderungen im Rahmen einer Änderungshistorie enthält dieses Feld das Änderungsdatum des Datensatzes.
Uhrzeit der Änderung
Zur Protokollierung von Dateiänderungen im Rahmen einer Änderungshistorie enthält dieses Feld die Änderungszeit des Datensatzes.
Änderungsgrund
Der Änderungsgrund gibt Auskunft darüber, warum eine Änderung durchgeführt werden muss. Mögliche Ausprägungen sind in der o.a. Tabelle hinterlegt und können über den List-Button angezeigt werden.
Verursacher/Veranlasser der Änderung In diesem Feld wird protokollierrt, wer die Änderung zu verantworten hat.
Bezahlt Zusatzkosten In diesem Feld wird protokollierrt, wer die Mehrkosten trägt.

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