Jahresinventuren verwalten
Zu einer Jahresinventur gehören zum einen der Inventurkopf und zum anderen die Inventurpositionen, die über die Inventurnummer einander zugeordnet sind.
Mit diesem Programm werden die Kopfdaten verwaltet (erfasst, geändert, angezeigt), die die übergeordneten Daten der Inventur enthalten und wesentlich den Inhalt und den Umfang der Inventur bestimmen.
Beim Erstellen einer neuen Inventur sind der Inventurnummernkreis und das Inventurdatum (Stichtag) anzugeben. Aus diesen Vorgaben wird automatisch die Inventurnummer erzeugt, die aber auch manuell vorgegeben werden kann.
Die Erstellung der Inventurpositionen erfolgt in einem Stapellauf, nachdem die Kopfinformationen eingegeben und geprüft worden sind. Sobald unter der Inventurnummer eine Position vorhanden ist, kann an den Kopfdaten nur noch die Inventurbezeichnung geändert werden.
Verwendung dieses Programms
- LB62090 Jahresinventuren
Felder
Daten eingeben
Feldbezeichnung | Erklärung |
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Inventurart | Die Inventurart dient der Differenzierung von Inventuren innerhalb der Inventurverfahren. Im System werden grundsätzlich drei Inventurverfahren unterschieden: permanente Inventur, Stichtagsinventur und Jahresinventur. Die permanente Inventur und die Stichtagsinventur sind Instrumente der körperlichen Bestandsaufnahme. Das Ziel hierbei ist, die Überprüfung von Soll und Ist bzgl. der physischen Lagerbestände und schließlich die Angleichung der Buch- an die Ist-Bestände. Die Jahresinventur dient der Bewertung der buchmäßigen Bestände zu einem Stichtag und damit dem Ausweis des in den Artikeln realisierten Vermögens. Jede Inventur, die angelegt wird, muss einer dieser drei Inventurverfahren zugeordnet werden. Dieses geschieht dadurch, dass ihr eine Inventurart zugeordnet wird, bei dem das Inventurverfahren hinterlegt ist. Die Inventurart wird auch als Teil der Inventurnummer verwendet, wenn die Aufbereitungsschablone es so vorsieht. Auf diese Weise könnten z.B. außerplanmäßige, permanente Inventuren anders in Erscheinung treten als reguläre. Über den List-Button wird eine Liste der gültigen Werte aus der Tabelle FRD195 angezeigt. |
Inventurbezeichnung | Die Inventurbezeichnung enthält nähere Erläuterungen zu einer bestimmten Inventur.
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Sortierreihenfolge | Durch das hier hinterlegte Kennzeichen wird über die Steuerparameter der FRD197 angegeben, in welcher Reihenfolge die einzelnen Inventurpositionen sortiert und durchnummeriert werden. Diese Vorgabe ist sowohl bei der Erstellung einer Inventur relevant (Vergabe der Inventurzählnummern) als auch im Zusammenhang mit dem Listendruck. |
Detaillierungsgrad | Der Detaillierungsgrad legt fest, wie detailliert sich die Bewertungspositionen in der Inventurdatei darstellen sollen.
Das gröbste ist "Pro Teil eine Position". Der physische Bestand steht aber auch immer in Verbindung mit einem Lagerort. Es besteht daher auch die Möglichkeit, jedes Teil im Zusammenhang mit den Lagerorten bewertet haben zu wollen; sei es, um tatsächlich auf den Lagerorten unterschiedliche Bewertungen vorzugeben oder aber nur die allgemeine Bewertung lagerortbezogen ausgewiesen zu bekommen. Wenn ein Teil chargenpflichtig ist, kann jeweils noch eine weitere Differenzierung bezüglich seiner Chargen vorgenommen werden. In der größtmöglichen Detaillierung gibt es für jedes Teil und für jede Charge und für jeden Lagerort, der das Teil bzw. die Charge kennt (d.h. es existiert in der Lagerdatei ein entsprechender Satz), eine Position. |
Vergabekriterium | Das Vergabekriterium bestimmt bei Aufruf einer Jahresinventur, in welcher Art und Weise die Bewertungskennzeichen in die Positionen als Defaults eingestellt werden sollen. Die Bewertungskennzeichen können anschließend noch über das Programm Inventurbewertungen erfassen (LB62020) abgeändert werden. Über den List-Button werden die gültigen Werte aus der Tabelle angezeigt. |
Inv.Bewertungsverf. | Das Inventurbewertungsverfahren wird über das Inventurkennzeichen spezifiziert. Es legt pro Inventurposition fest, wie der in ihr enthaltene Inventurbestand bewertet werden soll. Die dazugehörige Tabelle ist FRD403 (Kennzeichen Inventurbewertung). |
Zugeord. körp. Inv. | Üblicherweise wird eine Jahresinventur aus den Stammdaten (Artikelstamm- beziehungsweise Lagerortartikelstammdatei) aufgebaut. Wenn aber eine körperliche Inventur einer Jahresinventur zugeordnet ist, bedeutet dies, dass die Jahresinventur in der Weise entstanden ist, dass gerade die Positionen der körperlichen Inventur übernommen wurden. Dieses schließt nicht aus, dass im Zuge der Bearbeitung der Jahresinventur Positionen gelöscht worden beziehungsweise andere Positionen (durch Zusatzerfassung) neu hinzugekommen sind. |
Inv.bestände fixiert | Wenn eine körperliche Inventur einer Jahresinventur zugeordnet ist, wird über diesen Parameter bestimmt, ob die in die Jahresinventur übernommenen Inventurbestände für die weitere Verarbeitung "eingefroren" (fixiert) werden oder aber gegebenenfalls im Rahmen der Solllagerbestands- und -wertermittlung neu ermittelt werden sollen.
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Solllagerbest. erm. | Dieses Kennzeichen wird in der körperlichen und in der Jahresinventur verwendet. Es steuert, ob vor bzw. nach der Durchführung der eigentlichen Programmfunktion die Solllagerbestände aktuell ermittelt werden sollen.
Bei Erstellung einer Inventur kann auf diese Art dafür gesorgt werden, dass unmittelbar nach Füllen der Inventurdatei auch gleich die auf den Stichtag bezogenen Daten (Solllagerbestände bzw. -werte) ermittelt werden. Analog können diese Solllagerbestände und -werte vor dem Drucken der Bewertungslisten noch einmal aktualisiert werden, sodass die Listen auch wirklich den aktuellen Stand widerspiegeln. Bei Abschluss einer Inventur ist es hingegen in der Regel nicht ratsam, die Solllagerbestands- und -wertermittlung erneut anzufordern. Hintergrund ist der, dass dem Abschlusslauf eine intensive Kontrolle der Daten vorausgegangen sein wird und die Inventur sehr wahrscheinlich mit diesen kontrollierten Daten ausgeführt werden soll. Auch wenn die Solllagerbestands- und -wertermittlung bei gleichen Ausgangsdaten auch wieder gleiche Daten ermittelt, besteht die Möglichkeit, dass sich durch Buchungen, die via Belegdatum auf oder vor den Stichtag greifen, Änderungen ergeben. |
Mit Work-in-Process | Über dieses Kennzeichen wird gesteuert, ob Fertigungsaufträge zum Zwecke der Work-in-Process-Bewertung in die Jahresinventur aufgenommen werden.
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WIP-Belegart | Eine Work-in-Process(WiP)-Belegart differenziert unterschiedliche Belegtypen und die zugehörige Steuerung. Die möglichen Eingaben sind in der Tabelle FRD581 hinterlegt und können über den List-Button angezeigt werden. |
Weitere Auswahl-Daten
Feldbezeichnung | Erklärung |
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Stammlagerplatz | Mehrere namentlich zusammenhängende Stammlagerplätze lassen sich zu einem Bereich "von-bis" zusammenfassen. Der Stammlagerplatz "von" gibt dabei die untere Grenze an.
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SLP-Komponente 1 | Mehrere namentlich zusammenhängende Ausprägungen der Stammlagerplatzkomponente 1 lassen sich zu einem Bereich "von-bis" zusammenfassen. Die Stammlagerplatzkomponente 1 "von" gibt dabei die untere Grenze an.
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SLP-Komponente 2 | Mehrere namentlich zusammenhängende Ausprägungen der Stammlagerplatzkomponente 2 lassen sich zu einem Bereich "von-bis" zusammenfassen. Die Stammlagerplatzkomponente 2 "von" gibt dabei die untere Grenze an.
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SLP-Komponente 3 | Mehrere namentlich zusammenhängende Ausprägungen der Stammlagerplatzkomponente 3 lassen sich zu einem Bereich "von-bis" zusammenfassen. Die Stammlagerplatzkomponente 3 "von" gibt dabei die untere Grenze an.
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SLP-Komponente 4 | Mehrere namentlich zusammenhängende Ausprägungen der Stammlagerplatzkomponente 4 lassen sich zu einem Bereich "von-bis" zusammenfassen. Die Stammlagerplatzkomponente 4 "von" gibt dabei die untere Grenze an.
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SLP-Komponente 5 | Mehrere namentlich zusammenhängende Ausprägungen der Stammlagerplatzkomponente 5 lassen sich zu einem Bereich "von-bis" zusammenfassen. Die Stammlagerplatzkomponente 5 "von" gibt dabei die untere Grenze an.
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Lagerort von | Mehrere namentlich zusammenhängende Lagerorte lassen sich zu einem Bereich "von-bis" zusammenfassen. Der Lagerort "von" gibt dabei die untere Grenze an.
Beispiel: Die Angabe von "KIEL " bis "2000000" schließt die Lagerorte "KOELN ", "ZENTRALE" und "100 " ein; die Lagerorte "HAMBURG" und "400 " sind nicht dabei. "KIEL" bildet den Lagerort "von".
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Lagerort bis | Mehrere namentlich zusammenhängende Lagerorte lassen sich zu einem Bereich "von-bis" zusammenfassen. Der Lagerort "bis" gibt dabei die obere Grenze an. Beispiel: Die Angabe von "KIEL " bis "2000000" schließt die Lagerorte "KOELN ", "ZENTRALE" und "100 " ein; die Lagerorte "HAMBURG" und "400 " sind nicht dabei. "2000000" bildet den Lagerort "bis". |
Lagerortart | Die Lagerortart ist ein Gruppierungsbegriff, mit dem verschiedene Lagerorte unter einem Namen zusammengefasst werden können. Dieses erfolgt in der Weise, dass für alle zusammengehörenden Lagerorte im Lagerortstammsatz dieselbe Lagerortart eingetragen wird. Verwendung findet diese Art der Gruppierung zum Beispiel im Rahmen der Inventur. Gepflegt werden die möglichen Lagerortarten in der Tabelle FRD165. |
Lagergruppe | Die Lagergruppen sind ein Instrument der Disposition. Eine Lagergruppe ist die logische Zusammenfassung von verschiedenen Lagerorten, in der die Angebots- und Nachfragebestände dieser Lagerorte summiert sind. Mit den Lagergruppen ist es daher möglich, in der Disposition differenziert vorzugehen. Die Zuordnung der Lagerorte zu einer Lagergruppe erfolgt über das Programm Lagerortstamm verwalten (US16600), indem für jeden Lagerort die Lagergruppe eingetragen wird, zu der er gehören soll. |
Überschriftsformat
Feldbezeichnung | Erklärung |
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Inventur | Für eine automatische Nummernvergabe durch das System muss das Kennzeichen für Inventuren in der Tabelle
FRD078 erfasst und die Nummerndatei UNUMMP eingerichtet ist.
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Inventurdatum | Das Inventurdatum gibt im Rahmen der körperlichen Bestandsaufnahme den Tag der Zählung an. Dieser Tag muss unbedingt korrekt angegeben werden, da sonst bei Inventurdifferenzbuchungen ungewollte Bestandsabweichungen auftreten können. Im Rahmen der Jahresinventur handelt es sich um den Tag, zu dem der Buchbestand (Sollbestand) ermittelt und bewertet werden soll. |
Inventurstatus | Der Inventurstatus spiegelt den Zustand wider, in dem sich eine Inventur gerade befindet. Die möglichen Ausprägungen sind unter STAI Detail beschrieben. |