Teile nach Dispositionskriterien anzeigen

Mit diesem Programm können die dispositionsrelevanten Parameter für ein Teil angezeigt werden.

Wenn mit Lagergruppen gearbeitet wird, können abweichende Parameter auf Lagerebene hinterlegt sein, die höhere Priorität als die entsprechenden Teilestammparameter haben (Defaultwertregel). Die Teilestammparameter sind also nur relevant, wenn keine Parameter auf Lagerebene vorhanden sind.

Durch die Vielzahl der Parameter untergliedert sich die Anzeige in drei Masken.

Die Dispositionsparameter können mit dem Programm Dispositionsgrundlagen verwalten (US11613) gepflegt werden.

Felder

Dispositionsdaten 1

Feldbezeichnung Erklärung
Beschaffungsart
Die Beschaffungsart wird durch den Beschaffungsschlüssel spezifiziert. Er bestimmt, wie ein Teil beschafft werden soll.
Die gültigen Schlüssel sind in der Tabelle FRD506 hinterlegt und können über den List-Button angezeigt werden.
Disponent
Ein Disponent wird durch sein Disponentenkennzeichen spezifiziert. Dieses ist ein Kürzel für einen Sachbearbeiter, der speziell die Funktion eines Disponenten innehat. Sowohl das Sachbearbeiterkürzel als solches als auch die Funktion als Disponent müssen in der Kennwortdatei hinterlegt sein.
Bei Lagergruppendisposition gilt der auf Teilestammebene eingetragene Mitarbeiter für alle Lagergruppen, sofern im Lagerstamm nichts anderes vereinbart wurde.
Dispositionsart
Die Dispositionsart wird durch den Dispositionsschlüssel spezifiziert. Er bestimmt, wie ein Teil disponiert werden soll.
Die gültigen Schlüssel sind in der Tabelle FRD482 hinterlegt und können über den List-Button angezeigt werden.
Bedarfsw. Planart
In oben genannter Tabelle sind alle grundlegenden Arten von Plänen hinterlegt, die von dem System aktuell unterstützt werden.

Für ein Teil können Pläne aller Planarten nebeneinander existieren. Auch innerhalb einer Planart kann es für ein Teil mehrere Pläne geben. Aber bei einem plangesteuerten Teil können sich immer nur die Pläne ein und derselben Planart bedarfswirksam zeigen. Die Bedarfswirksamkeit zeigt sich in der Weise, dass die Planbedarfe in der Disposition als Nachfrage bewertet werden und dementsprechend die Verfügbarkeit beeinträchtigen.

Bei nicht plangesteuerten Teilen darf die bedarfswirksame Planart nicht angegeben werden.

Bestellpolitik
Mit Hilfe der Angabe einer Bestellpolitik werden die Sicherheitszeit, der Solleindeckungszuschlag und der maximale Eindeckungszuschlag in Arbeitstagen festgelegt. Daraus ergibt sich, unter Hinzunahme der (Netto-) Wiederbeschaffungszeit, der maximale Eindeckungszeitraum. Innerhalb dieses Zeitraumes werden für bedarfs- und prognosegesteuerte Teile Vorschläge erstellt.
Zusammen mit dem durchschnittlichen Wochenverbrauch,
  • bestimmt die Sicherheitszeit die Höhe des Sicherheitsbestandes
  • bestimmen die Sicherheitszeit und der Solleindeckungszuschlag, unter Hinzunahme der (Netto-) Wiederbeschaffungszeit, die Höhe des Meldebestandes.
Bei verbrauchsgesteuerten Teilen errechnet sich, über den maximalen Eindeckungszeitraum und den durchschnittlichen Wochenverbrauch bei entsprechender Losgrößenformel, die Vorschlagsmenge.
WiederbeschffgZeit
Die Wiederbeschaffungszeit in Arbeitstagen wird in diesem Feld über das Wiederbeschaffungszeitkennzeichen bestimmt. Es kann sowohl auf Teilestamm- als auch auf Lagergruppenebene angegeben sein. Die gültigen Ausprägungen sind in der Tabelle FRD483 hinterlegt.

Die über das Wiederbeschaffungskennzeichen bestimmte Wiederbeschaffungszeit wird gegebenenfalls durch die Vorgabe einer konkreten Anzahl von Arbeitstagen (Feld "Wiederbeschaffungszeit in Arbeitstagen") übersteuert. Eine explizite Angabe der Wiederbeschaffungszeit dominiert somit den Tabellenwert.

Die Steuerung über eine Tabelle ist dann sinnvoll, wenn mehrere Artikel (beinahe) gleiches Wiederbeschaffungszeitverhalten aufweisen.

Wiederbesch. ATage
Die Wiederbeschaffungs- oder Lieferzeit ist die Zeitspanne, die von der Auftragserteilung bzw. Bestellung einer Ware bis zu deren Eintreffen im Hause vergeht.

Die Einlagerungszeit (Kontrollzeit) wird hierbei noch zusätzlich über den Solleindeckungszuschlag (siehe Bestellpolitikschlüssel FRD481) zugerechnet.

Die Wiederbeschaffungszeit wird auch für Eigenfertigungsteile herangezogen, wenn für diese keine Stück-, Rüst- und Übergangszeiten hinterlegt sind.

Losgrößenformel
Mit der Losgrößenformel wird bestimmt, wie die einzelnen Bedarfswerte zusammengefasst werden sollen. Die Verfahren hierzu sind im Systemhandbuch "DIS" ausführlich beschrieben.

Die gültigen Kennzeichen sind in der oben genannten Tabelle hinterlegt und können über den List-Button angezeigt werden.

Bedarfsvorhersage
Die Bedarfsvorhersage wird durch den Bedarfsvorhersageschlüssel spezifiziert. Die gültigen Bedarfsvorhersageschlüssel werden in der Tabelle FRD830 definiert und können über den List-Button angezeigt werden.
Mit dem Schlüssel wird bestimmt, nach welchem Verfahren der Bedarf eines Teiles vorhergesagt werden soll.
Folgende Möglichkeiten stehen zur Verfügung:
  • Gleitender Mittelwert
  • Gewogener gleitender Mittelwert
Im "Systemhandbuch DIS" sind die genannten Verfahren ausführlich beschrieben.
Dispositionsstufe
Die Dispositionsstufe eines Teils ist die niedrigste Fertigungsstufe, auf der dieses Teil vorkommt.
Die Ermittlung der Dispositionsstufe erfolgt über alle im System vorhandenen Stücklisten.
Endprodukte, Handelsware oder Teile, die keiner Stückliste als Komponente zugeordnet wurden, haben die Dispositionsstufe "0".

Dispositionsdaten 2

Feldbezeichnung Erklärung
Teileart
Mit diesem Kennzeichen wird bestimmt, welcher Gruppe ein Teil zugeordnet werden soll (Endprodukt, Baugruppe, Kaufteil usw.).

Eine Sonderstellung nehmen die Teilearten "Schüttgut" (keine Verbrauchsbuchung) und "Kuppelprodukt" (keine Vorschläge) ein.

Die gültigen Werte sind in oben genannter Tabelle hinterlegt und können über den List-Button angezeigt werden.

ABC-Klasse
Über dieses Kennzeichen wird die Zugehörigkeit eines Teils zu den nach Wertgesichtspunkten gebildeten Klassen gesteuert. Es wird durch die ABC-Analyse im Bereich LBS vergeben und kann nicht manuell geändert werden. 

Das ABC-Kennzeichen steuert unter anderem in Zusammenhang mit den Dispositionsparametern, insbesondere Losgrößenformel bei bedarfs- und bedingt plangesteuerten Teilen, die verwendete Periodenlänge in der Bedarfsplanung. 

Man.Dispost.ermittl
Das Feld steuert, ob die Dispositionsstufe im Teilestamm über das Verwaltungsprogramm gepflegt oder maschinell ermittelt wird. Die manuelle Pflege ist bei Teilen erforderlich, deren Identifikation über Formeln in offenen Stücklisten ermittelt wird.
Dispositionsstufe
Die Dispositionsstufe eines Teils ist die niedrigste Fertigungsstufe, auf der dieses Teil vorkommt.
Die Ermittlung der Dispositionsstufe erfolgt über alle im System vorhandenen Stücklisten.
Endprodukte, Handelsware oder Teile, die keiner Stückliste als Komponente zugeordnet wurden, haben die Dispositionsstufe "0".
Aktual.muster
Das Aktualisierungsmuster legt fest, ob und gegebenenfalls in welcher Weise Dispo-Größen maschinell gepflegt werden.

Die folgenden Dispo-Größen können maschinell ermittelt werden:

  • Durchschnittlicher Wochenverbrauch
  • Sicherheitsbestand
  • Meldebestand
  • Rüst-, Stück-, Übergangs- und daraus resultierende Wiederbeschaffungszeit (nur für Teile mit Eigenfertigung laut Beschaffungsschlüssel).

Die maschinelle Ermittlung kann über das Programm "Dispositionsgrundlagen mit/ohne Aktualisierung drucken" angestoßen werden.

Wenn es sich um ein Eingabefeld handelt, wird über die Funktion Liste (F4) eine Liste aller gültigen Werte angezeigt.

Datum der Erfassung
In diesem Feld wird das Datum angegeben, an dem der Stammsatz erfasst wurde. Die Vergabe des Datums erfolgt automatisch durch das System.
Disp.Erfassgsdatum
Das dispositive Erfassungsdatum gibt an, zu welchem Datum ein Teil für die Disposition als erfasst (angelegt) gelten soll.

Dieses Datum ist eine Verfeinerung des Erfassungsdatums des Stammsatzes, um auch solchen Situationen gerecht zu werden, in denen der Stammsatz deutlich früher angelegt wurde, als das Teil im eigentlichen Sinne "aktiv" geworden ist. Dieses findet z.B. bei der Berechnung des durchschnittlichen Wochenverbrauchs seine Verwendung, wenn eine in einem gewissen Zeitraum angefallene Verbrauchsmenge (Abgangsmenge) auf die Woche umzulegen ist. In so einem Falle würde das Bild verzerrt werden, wenn die Verbrauchsmenge, die in der "aktiven" Zeit angefallen ist, auf einen längeren Zeitraum bezogen würde.

Allgemein wird das dispositive Erfassungsdatum immer dann bemüht, wenn es um verwandte Fragestellungen geht; so kommt es aktuell neben der Berechnung des durchschnittlichen Wochenverbrauches auch bei der maschinellen Ermittlung des Forecasts zum Einsatz. Darüber hinaus besteht in der Unterdeckungsprüfung für verbrauchsgesteuerte Teile (Bestellpunktprüfung) über die Tabelle VRLD16 die Möglichkeit, eine Vorschlagserstellung zu unterbinden, wenn das dispositive Erfassungsdatum noch in der Zukunft liegt.

Dispositiver Vorgänger
Dieses Feld ist leer oder es wird die Teilenummer eines Teils angegeben, das in der Disposition als Vorgänger eines anderen Teils angesehen werden soll.
Das hat zur Folge, dass bei der Ermittlung bestimmter vergangenheitsbezogener Mengen (Verbrauchs-, Bestell-, Verkaufsauftrags- und Fertigungsauftragsmengen) des Nachfolgerteils auch die entsprechende Menge seines Vorgängerteils hinzugerechnet wird.
Multiplikator
Bei diesem Kennzeichen ist in der Tabelle FRD498 eine Zahl hinterlegt, mit der einer vergangenheitsbezogenen Menge (Verbrauchs-, Bestell-, Verkaufsauftrags- und Fertigungsauftragsmenge) eines Teils (des dispositiven Vorgängers) multipliziert wird, bevor sie der entsprechenden Menge des dispositiven Nachfolgers hinzugerechnet wird.

Mit Hilfe dieses Faktors lässt sich z.B. der technischen Fortschritt abbilden, welcher durch Substitution (Austausch) die Einsatzmengen verändern kann.

Dispositionsdaten 3

Feldbezeichnung Erklärung
Höchstmenge
Gibt es für eine Bestellung bzw. einen Fertigungsauftrag eine Obergrenze, so ist dieser Wert hier zu hinterlegen.

Ist die Bedarfsmenge höher als die Höchstmenge, so werden mehrere Bedarfsdeckungsvorschläge erstellt.

Mengeneinheit
Dieses Feld enthält ein gültiges Kennzeichen für die zu einem Teil hinterlegte Mengeneinheit (Kilogramm, Stück usw.).

Wenn es sich um ein Eingabefeld handelt, können über den List-Button die in der oben genannten Tabelle hinterlegten Mengeneinheiten angezeigt werden.

Es kann eine bestimmte Anzahl (in der Regel vier zusätzliche Mengeneinheiten zur lagerführenden Mengeneinheit) pro Teil im Teilestamm zusammen mit einem Umrechnungsfaktor definiert werden.

Mengeneinheiten, die über Tabelle ineinander umgerechnet werden können (z.B. Meter, Zentimeter, Millimeter), müssen nicht mehrfach im Teilestamm hinterlegt werden.

Bei Hinterlegung von "MTR" im Teilestamm werden Mengenangaben in "CMT" und "MMT" automatisch richtig verarbeitet.

Mindestmenge
Kleinste Bestellmenge bzw. Fertigungsauftragsmenge, die ausgelöst werden darf.

Ist die Bedarfsmenge kleiner als die Mindestmenge, so wird vom Dispositionsprogramm ein Bedarfsdeckungsvorschlag mit der Mindestmenge erstellt.

Sprungmenge
Angabe, in welchen Intervallmengen eine Bestellung oder ein Fertigungsauftrag ausgelöst werden darf.
Durchschn.WoVerbr.
Der durchschnittliche Wochenverbrauch für ein Teil gibt an, wie viel von diesem in lagerführender Mengeneinheit im Schnitt pro Woche verbraucht wird.

Dieser Verbrauch kann zum einen maschinell ermittelt sein und damit den Verbrauch in der Vergangenheit widerspiegeln; er kann zum anderen aber auch manuell vorgegeben sein und damit eventuell den geplanten Verbrauch angeben.
Der durchschnittliche Wochenverbrauch wird pro Teil und bei Lagergruppendisposition auch pro Teil und Lagergruppe geführt.

Sicherheitsbestand
Der Sicherheitsbestand (eiserner Bestand) ist die Menge, die nicht unterschritten werden darf. Durch diese Menge sollen erhöhte Lagerabgänge oder längere Beschaffungsdauer abgefangen werden. Sie wird dem Meldebestand zugeschlagen. Der Sicherheitsbestand kann nach folgender Formel auch vom System berechnet werden:
durchschnittl. Verbrauch
------------------------ * Sicherheitszeit
je Tag
Der Wert für die Sicherheitszeit in Tagen wird dabei anhand des Bestellpolitikschlüssels, der auf Teilestamm- oder Lagerortstammebene hinterlegt ist, aus der Tabelle FRD481 herangezogen.
Mind.Sicherheitsbst.
Der Mindestsicherheitsbestand gibt die Höhe des Sicherheitsbestandes an, der niemals unterschritten werden soll.
Der Sicherheitsbestand kann unabhängig von dem Mindestsicherheitsbestand gepflegt werden. Immer dann, wenn nach dem Sicherheitsbestand für ein bestimmtes Teil (bei Lagergruppendisposition: auf einer bestimmten Lagergruppe) gefragt ist, wird er zunächst standardmäßig ermittelt und dann gegebenenfalls auf den Mindestsicherheitsbestand angehoben.
Bei Lagergruppendisposition unterliegt der Mindestsicherheitsbestand analog zu dem Sicherheitsbestand und den meisten anderen Dispositionsparametern der Defaultregel, nach der ein auf Lagergruppenebene hinterlegter Wert Vorrang vor dem im Teilestamm hinterlegten Wert genießt.
Meldebestand
Der Meldebestand (auch Bestellpunkt) ist die Lagermenge, bei deren Erreichen (bzw. Unterschreiten) die Beschaffungsmaßnahmen (Bestellung oder Produktion) einzuleiten sind. Der Zeitpunkt der Bestellung muss so frühzeitig liegen, dass der Sicherheitsbestand während der Beschaffungsdauer nach Möglichkeit nicht angegriffen wird. Der Meldebestand kann über das Programm "Dispogrundlagen mit/ohne Aktualisierung drucken" automatisch vom System ermittelt und fortgeschrieben werden. Die Ermittlung erfolgt dann nach der folgenden Formel:

Der erste Faktor gibt den durchschnittlichen Tagesverbrauch an, der zweite ist die Summe von Sicherheitszeit und Soll-Eindeckungszuschlag (Tabelle FRD481 (Bestellpolitikschlüssel) und der Wiederbeschaffungszeit  aus Tabelle FRD483 (Wiederbeschaffungszeitkennzeichen), jeweils in Arbeitstagen ausgedrückt. 

Das genannte Programm kann nicht nur den Meldebestand, sondern auch den Sicherheitsbestand und den durchschnittlichen Wochenverbrauch errechnen, der gemäß der obigen Formel wesentlich die Höhe des Meldebestandes beeinflusst. Welche dieser Größen nun tatsächlich ermittelt und fortgeschrieben werden, hängt von dem zur Anwendung kommenden Aktualisierungskennzeichen ab, bei dem die diesbezügliche Steuerung hinterlegt ist (vgl. Tabelle FRD477 (Aktualisierungskennzeichen)) .
Wird der Meldebestand manuell gepflegt, sollte er sich an der obigen Formel orientieren.

Mindestmeldebestand
Der Mindestmeldebestand gibt die Höhe des Meldebestandes an, der niemals unterschritten werden soll.

Der Meldebestand kann unabhängig von dem Mindestmeldebestand gepflegt werden. Immer dann, wenn nach dem Meldebestand für ein bestimmtes Teil (bei Lagergruppendisposition: auf einer bestimmten Lagergruppe) gefragt ist, wird er zunächst standardmäßig ermittelt und dann gegebenenfalls auf den Mindestmeldebestand angehoben.

Bei Lagergruppendisposition unterliegt der Mindestmeldebestand analog zu dem Meldebestand und den meisten anderen Dispositionsparametern der Defaultregel, nach der ein auf Lagergruppenebene hinterlegter Wert Vorrang vor dem im Teilestamm hinterlegten Wert genießt.

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