Im Menü 'Ist-Buchungen' können mehrere Auswahlen getroffen werden. Durch die Punkte 'Belege buchen', 'Istverrechnung', 'Ist-Kalkulationssätze', 'Indizes' und 'Zuschläge' werden weitere Menüs des oxaion-Kostenrechnungssystems aufgerufen. Durch die Auswahl 'Ist-Beschäftigungen buchen' werden direkt die entsprechenden Buchungsprogramme aufgerufen. Die Ist-Buchungen setzen voraus, dass in der Ist-Version gearbeitet wird.

Ist-Belege

Durch die Auswahl dieses Menüpunktes wird in das Menü 'Ist-Belege' verzweigt. Die Beschreibung der einzelnen Programme dieses Menüs erfolgt entsprechend auch unter dem Punkt 'Belege' in diesem Handbuch.

'Ist-Beschäftigungen buchen'

Die Beschäftigung einer Betriebseinheit, also einer Kombination Geschäftsbereich/ Kostenstelle/ Bezugsgröße beschreibt die Nutzung bzw. die Leistung dieser Betriebseinheit. Diese Leistung wird in Vielfachen der Bezugsgröße, d.h. zu der Dimension der Bezugsgröße gemessen. Ist die Bezugsgröße 'Maschinenstunde' gewählt und die Dimension 1, so bedeutet eine Beschäftigung von 100, dass 100 Maschinenstunden in dieser Periode geleistet wurden. Mit Aufruf des Programms 'Ist-Beschäftigungen buchen' erscheint eine Auflistung der vorhandenen Beschäftigungen zu den jeweiligen Betriebseinheiten (Geschäftsbereich/ Kostenstelle/ Bezugsgröße) und Wirtschaftsjahr. Sind für eine Betriebseinheit im ausgewählten Zeitraum bereits Beschäftigungen gebucht, so können diese Werte angezeigt, gelöscht, geändert und kopiert werden. Beim Kopieren sind noch die Betriebseinheit und das Wirtschaftsjahr anzugeben, in die der vorhandene Datensatz kopiert werden soll. Sind noch keine Beschäftigungen zur gewünschten Betriebseinheit und Wirtschaftsjahr gebucht, so können diese über das Kontextmenü aus der Auflistung über die Funktion 'Neu' erfasst werden. Dabei ist zu beachten, dass das Erfassen und Ändern nur möglich ist, falls im Bezugsgrößenstamm die manuelle Beschäftigungsermittlung für diese Betriebseinheit zugelassen ist. Auf der Lasche 'Periodenwerte' können sodann die Ist-Beschäftigungen periodenbezogen eingegeben werden.
Alternativ besteht die Möglichkeit der Vorgabe eines Jahreswertes, der durch Auswahl verschiedener Funktionen nach den folgenden Kriterien auf die ausgewählten Perioden verteilt werden kann:

'Jahreswert
kopieren'

Kopieren des Wertes in jede ausgewählte Periode.

'Jahreswert
verteilen'

Gleichmäßige Verteilung des im Feld 'Jahreswert' vorgegebenen Betrages auf die ausgewählten Perioden.

'Jahreswert
nach Arbeitstagen verteilen'

Aufteilung des Jahreswertes gemäß der in Tabelle FRDABT eingegebenen Arbeitstage.

'Jahreswert
nach Index verteilen'

Multiplikation des im Feld 'Jahreswert' vorgegebenen Betrages mit den Werten, die für einen auszuwählenden Index in den einzelnen Perioden hinterlegt sind. Die Verwaltung und Bedeutung von Indizes wird im Punkt 'Indizes' in diesem Handbuch besprochen.


Auf einer weiteren Lasche werden zur Information die Planperiodenwerte angezeigt. Das Kopieren eines Datensatzes ist in eine Betriebseinheit ist nur möglich, wenn diese die manuelle Beschäftigungsermittlung zulässt.

'Ist-Verrechnungstabellen verwalten'

Durch das Anlegen von Verrechnungstabellen werden die Leistungsverrechnungen innerhalb des oxaion-Kostenrechnungssystems erst möglich gemacht. In den Verrechnungstabellen sind die Vorgaben für die Leistungsverrechnung zu treffen. Gemäß diesen Vorgaben erfolgt schließlich die Kostenstellenumlage. Mit dem Programm können Verrechnungstabellen erfasst, geändert, gelöscht und angezeigt werden. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf das Erfassen bzw. Ändern von Verrechnungstabellen. Das Kopieren, Löschen und Anzeigen der Verrechnungstabellen erfolgt nach den für diese Transaktionen üblichen Grundsätzen. Zur Erfassung des Verrechnungstabellenkopfsatzes wird die abgebende Betriebseinheit (Geschäftsbereich / Kostenstelle / Bezugsgröße) zusammen mit der Buchungsperiode und der Buchungsart eingegeben. Das Erfassen von Verrechnungstabellen ist nur für eine Periode möglich, die Kopierfunktion lässt das Kopieren in mehrere Perioden zu. Daneben kann eine Belegbezeichnung, ein Buchungskreis, das Buchungsdatum und die Belegnummer eingegeben werden. Die ersten beiden dieser Felder werden sofern nichts manuell vorgegeben wird durch die in der Buchungsart hinterlegten Angaben gefüllt. Im Feld 'Belegdatum' ist das Erfassungsdatum der Verrechnungstabelle voreingestellt. Ist ein Buchungskreis mit maschineller Belegnummernvergabe ausgewählt, kann keine Belegnummer eingegeben werden; diese wird vom System bestimmt. Erfolgt die Belegnummernvergabe beim ausgewählten Buchungskreis manuell, muss eine Belegnummer eingegeben werden. Zum Ändern und Erfassen können nur Betriebseinheiten ausgewählt werden, für die die manuelle Verrechnungstabellenermittlung zugelassen ist. Die Verrechnungstabellenermittlung sollte in der Regel in der Buchungsart (Parameter 'Verrechnungstabellenermittlung' der Tabelle FRD306) hinterlegt sein, da die Buchungsart in der Leitdatenmaske ein Pflichtfeld ist. Wenn auf der Buchungsart keine Verrechnungstabellenermittlung hinterlegt ist, wird die Eingabe im Bezugsgrößenstamm herangezogen. Ist auch dort keine Verrechnungstabellenermittlung angegeben, wird eine Fehlermeldung angezeigt. Auf der Leitdatenmaske können nur Buchungsarten eingegeben werden, die in der Tabelle FRD306 für die Kostenverrechnung zugelassen sind (d.h. im ersten Selektionsfeld in der Tabelle FRD306 muss eine '1' eingetragen sein).

Das Kopieren von Verrechnungstabellen in andere Verrechnungstabellen ist nur bei gleicher Buchungsart möglich, da sich die verschiedenen Buchungsarten in der Bedeutung der Eingaben auf der Verrechnungstabelle unterscheiden (s.u.). Über die Funktion 'Positionen verwalten' wird in die Anzeige und Verwaltung der Positionen der entsprechenden Verrechnungstabelle verzweigt. Im oberen Drittel der Maske befindet sich der Verrechnungstabellenkopf. Unter anderem werden die Beschäftigung der ausgewählten Betriebseinheit sowie die Verrechnungsmenge angezeigt, die gemäß dieser Verrechnungstabelle verrechnet werden soll. Darunter werden die einzelnen Positionen der Verrechnungstabelle aufgelistet. Die Positionen können gelöscht, kopiert, geändert und angezeigt werden. Um Positionen zu einer Verrechnungstabelle neu zu erfassen wird die Funktion 'Neu' aufgerufen. Auf den Laschen 'Empfängerdaten' und 'Verrechnungsinformationen' werden die Angaben zu den zu verrechnenden Leistungen getroffen. Diese Angaben bilden die einzelnen Positionen der Verrechnungstabelle. Im Erfassungs- und Änderungsmodus kann eine empfangende Betriebseinheit (Geschäftsbereich/ Kostenstelle/ Bezugsgröße), ein empfangender Auftrag, ein empfangender Artikel oder ein empfangender Kostenträger eingegeben werden. Voraussetzung für die Durchführung der Verrechnung gemäß den Angaben auf der Verrechnungstabelle ist jedoch, dass die Betriebseinheit bebuchbar bzw. der Auftrag nicht gesperrt ist. In welchen dieser Felder Eingaben zulässig sind, wird über die Abrechnung der Bezugsgröße (Tabelle FRD371) gesteuert. Das Kennzeichen ist im Bezugsgrößenstamm der abgebenden Betriebseinheit gespeichert. Eingabefähig sind alle Felder, die durch die Abrechnung der Bezugsgröße als Kontierungsziel der abgebenden Betriebseinheit erlaubt sind. Allerdings kann auf einer Position der Verrechnungstabelle neben dem Geschäftsbereich immer nur ein empfangender Auftrag (optional mit Auftragsposition), eine Artikelidentifikation, ein Kostenträger oder eine empfangende Kostenstelle/Bezugsgröße eingegeben werden. Je nach Buchungsart und Verrechnungstabelle sind nun verschiedene Möglichkeiten bei der Erfassung von Verrechnungstabellenpositionen gegeben. Beim Arbeiten mit Verrechnungstabellen ist zu beachten, dass grundsätzlich pro Buchungsart, Bezugsgröße und Periode nur eine Verrechnungstabelle gebucht werden kann.

Einfluss der Buchungsart

Bei der Anlage von Verrechnungstabellen können genau die Buchungsarten der Tabelle FRD306 ausgewählt werden, die im ersten Selektionsfeld dieser Tabelle eine '1' aufweisen (s.o.). Dabei können grundsätzlich folgende zwei Buchungsarten unterschieden werden:

  • Buchungsarten für die normale Kostenverrechnung, gekennzeichnet dadurch, dass die Verrechnungsart (Parameter 'Verrechnungsart') der Tabelle FRD306 das Kürzel 'KV' für 'Kostenverrechnung' aufweist.
  • Buchungsart 'Differenzenverrechnung', die als Verrechnungsart das Kürzel 'DF' (Parameter 'Verrechnungsart' der Tabelle FRD306) enthält.


Verrechnungsart 'KV'

Bei der Verrechnungsart 'KV' wird grundsätzlich eine normale Kostenverrechnung durchgeführt. Welche Felder bei den Verrechnungstabellenpositionen verwaltet werden können, hängt von den Voreinstellungen der Tabellen FRDVBD, FRD306 und FRD371 ab. Die Abrechnung der Bezugsgröße (Tabelle FRD371, es handelt sich um ein Pflichtfeld im Bezugsgrößenstamm) entscheidet darüber, ob die Felder 'Auftrag' bzw. 'Geschäftsbereich/Kostenstelle/Bezugsgröße' als Empfänger der abzugebenden Kosten verwaltet werden können (s.o.). Ferner wird durch diesen Eintrag festgelegt, ob die Abrechnung mit Standardpreisen durchgeführt wird, bzw. welche Vorgaben auf der Verrechnungstabelle tatsächlich berücksichtigt werden. Diese Informationen sind in den Parametern 'Abrechnung auf Kostenstelle' und 'Bewertung mit Preis' der Tabelle FRD371 hinterlegt. Die Auswirkung der Parameter auf die Verrechnung sind in der Beschreibung dieser Tabelle erläutert. Die Parameter 'Menge' bis 'Wert' der Tabelle FRD306 'Buchungsarten Kostenrechnung' entscheiden, welche der drei Felder 'Verrechnungsmenge', 'Verrechnungsbetrag' und 'Verrechnungspreis' verwaltet werden dürfen. Die Verrechnungstabellenart entscheidet über den Typ der durchzuführenden Verrechnung. Sie sollte als Parameter 'Verrechnungstabellenart' in Tabelle FRD306 angelegt sein. Dadurch wird bei der gleichen Buchungsart immer die gleiche Verrechnungsart herangezogen. Ist jedoch im Parameter 'Verrechnungstabellenart' nichts hinterlegt, wird die im Bezugsgrößenstamm hinterlegte Verrechnungstabellenart herangezogen. Ist auch dort keine Eingabe erfolgt, wird eine Fehlermeldung ausgegeben.

Einfluss der Art der Verrechnungstabelle

Verschiedene Verrechnungstabellenarten steuern, ob die Verrechnung als mengen- und wertmäßige Umlage erfolgen soll, ob eine prozentuale Umlage der Kosten erfolgen soll, ob eine Verrechnung gemäß der Planvorgaben stattfinden soll oder ob die Verrechnung retrograd erfolgt.

Wert- und mengenmäßige Verrechnung

Über die Felder 'Verrechnungsmenge', Verrechnungsbetrag' und 'Verrechnungspreis' werden die Kosten abgerechnet. Dabei werden Verrechnungsbeträge als fixe Umlagen gebucht, während das Produkt aus Verrechnungsmenge und Verrechnungspreis als variable Umlagen gebucht wird. Allerdings sind hier die Vorgaben der Tabelle FRD371 zu beachten. Die Beschreibung dieser Tabelle enthält alle Informationen, wie in diesem Fall die Kostenstellenverrechnung durchgeführt wird. Weiterhin ist zu beachten, dass bei Angabe eines Verrechnungspreises die Dimension berücksichtigt wird, d.h. der Preis pro Dimension der Bezugsgröße angegeben wird. Die Verrechnungstabellenart bei Wert- und mengenmäßiger Verrechnung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Parameter 'interne Steuerung' der Tabelle FRDVBD nicht 'PRO', nicht 'RTG' und nicht 'PLN' ist. Für die Ist-Kostenverrechnung sollten bei direkter Mengenvorgabe der Parameter 'FKT', bei indirekter Mengenvorgabe über ein Beschäftigungsverhältnis der Parameter 'PBA' verwendet werden. Für die Plankostenverrechnung müssen bei direkter Mengenvorgabe der Parameter 'FKT', bei indirekter Mengenvorgabe über ein Beschäftigungsverhältnis der Parameter 'PBA' und bei indirekter Mengenvorgabe über Arbeitstage der Parameter 'PPU' verwendet werden.

Prozentuale Verrechnung

Bei dieser Verrechnungstabellenart werden nur die Eingaben im Feld 'Verrechnungsmenge' (unabhängig von den Parametern der Tabelle FRD371) berücksichtigt. Diese Verrechnungstabellenart ist durch das Kürzel 'PRO' im Parameter 'interne Steuerung' der Tabelle FRDVBD gekennzeichnet. Die angegebenen Mengen werden als Prozentanteile der zu verrechnenden Kosten interpretiert. Folglich darf die Summe der Mengenangaben auf den verschiedenen Positionen die Zahl 100 nicht übersteigen. Ist die Summe kleiner als 100, werden nicht alle Kosten abgerechnet.

Verrechnung wie im Plan

Die Verrechnung wie im Plan ist nur innerhalb der Original-Ist-Version durchführbar. Die Verrechnungstabellenart ist durch das Kürzel 'PLN' im Parameter 'interne Steuerung' der Tabelle FRDVBD gekennzeichnet. Bei dieser Verrechnungstabellenart ist nur ein Verrechnungstabellenkopf zu erfassen, einzelne Positionen können nicht erfasst werden. Die Ist-Verrechnung findet dann gemäß den Vorgaben der Planverrechnung statt. Diese Verrechnungsart kann beispielsweise dann eingesetzt werden, wenn für den Vergleich 'Plan-Ist' zwingend notwendig auch die gleiche Verrechnungsgrundlage benutzt werden muss. Dabei hat der Anwender die Wahl, welche Vorgaben aus der Planverrechnung für die Ist-Verrechnung herangezogen werden. Voraussetzung für die Verrechnung wie im Plan ist, dass bereits eine Planverrechnung durchgeführt wurde und Parameter 'Bewertung mit Preis' der Tabelle FRD371 (Abrechnung der Bezugsgröße) den Eintrag 'P' oder 'V' enthält. In Abhängigkeit der Kennzeichen 'P' und 'V' werden entweder die Verrechnungstabellen der Original-Planversion oder einer anderen Planversion herangezogen, die im Versionsstamm als Steuerungsversion hinterlegt sind. Abhängig von den Parametern der Tabelle FRD371 werden die Vorgaben aus der Planverrechnung für die Ist-Verrechnung herangezogen. Wenn der Parameter 'Abrechnungsparameter' der Tabelle FRD371 'A' oder 'P' enthält, werden Standardpreise aus der Planverrechnung herangezogen, sofern diese vorhanden sind. Dabei werden die Planpreise in einer bestimmten Reihenfolge ermittelt: Existiert ein Vorgabepreis auf der Planverrechnungstabelle, wird dieser herangezogen. Wenn kein Vorgabepreis aus der Verrechnungstabelle, jedoch in der Kalkulationssatzdatei existiert, und sei es nur für die 13. Periode, wird jener verwendet, ansonsten kommt, wenn vorhanden, der errechnete Plankalkulationssatz zum Einsatz. Wird kein Planpreis gefunden, werden nur die Mengen der Planverrechnungstabelle in die Ist-Verrechnungstabelle kopiert. Im letzten Fall werden die Ist-Kosten immer zu 100% an die Empfänger verteilt. Wenn der Parameter der Tabelle FRD371 nicht 'A' oder 'P' ist und eine Ist-Beschäftigung existiert, werden die Verrechnungsmengen nicht 1:1 aus der Planverrechnungstabelle übertragen, sondern nur im gleichen Verhältnis wie auf der Planverrechnungstabelle, so dass die Summe der Verrechnungsmengen der Ist-Beschäftigung entspricht. Damit wird gewährleistet, dass wie bei der Planverrechnung entweder nur ein Teil der Kosten oder die gesamten Kosten auf die empfangenden Stellen verteilt werden. Vorgabebeträge werden dann übernommen, wenn bei Parameter 'Abrechnungsparameter' der Tabelle FRD371 'A' oder 'B' steht.

Retrograde Kostenverrechnung

Die retrograde Kostenverrechnung zeichnet sich durch das Kürzel 'RTG' in Parameter 'interne Steuerung' der Tabelle FRDVBD aus. Eine retrograde Verrechnung kann dann genutzt werden, wenn die Leistungsbeziehung zwar bekannt ist, aber eine Vorgabe von Verrechnungsmengen nicht möglich ist. Dann kann die Verrechnungsmenge für die einzelnen Positionen über Mengen oder fixe und/oder variable Kosten von retrograd gekennzeichneten Konten der empfangenden Stellen ermittelt werden. Dazu werden in der Verrechnungstabelle auf den Positionen Buchungskennzeichen für Menge oder fixe und/oder variable Kosten angegeben. Diese Kennzeichen sind in Tabelle FRDRTG hinterlegt. Zur Ermittlung der Werte werden die Konten der empfangenden Position herangezogen, deren 'Kennzeichen retrograde Verrechnungstabellen' im Kostenartenstamm mit dem Buchungskennzeichen übereinstimmt. Beispiel: Für die Kostenstelle K1 gibt es eine retrograde Verrechnungstabelle. Die Kostenstelle gibt Kosten in Höhe von EURO (€) 75.000,-- an drei verschiedene Aufträge A1, A2 und A3 ab.
Auf den Verrechnungstabellenpositionen wurden folgende Eingaben getätigt:

abg. Kostenst.

empf. Aufträge

Buch.kennz.fix

Buch.kennz.var

K1

-> A1


FS


-> A2


FS


-> A3

FS



Für die Aufträge existieren folgende Buchungen in der Schnittstelle:

Auftrag

Kontonr.

Betrag fix

Betrag variabel

A1

0555000


60.000,-

A1

0604000

30.000,-






A2

0555000


55.000,-

A2

0604000

20.000,-

5.000,-





A3

0555000


33.230,-

A3

0604000

30.000,-



Im Kostenartenstamm sei der Parameter 'Kennzeichen retrograde Verrechnung' aus der Tabelle FRDRTG für beide Kontonummern 'FS', d.h. das Argument der Tabelle FRDRTG stimme mit der Eingabe auf der Verrechnungstabelle überein. Dann werden die Kosten dieser beiden Konten bei der retrograden Verrechnung berücksichtigt. Für Auftrag A1 steht das Buchungskennzeichen bei den variablen Kosten, d.h. es werden die variablen Kosten berücksichtigt und als Verrechnungsmenge herangezogen. Ebenso bei Auftrag A2. Für Auftrag A3 werden die fixen Kosten herangezogen. Daraus ergeben sich nun folgende Verrechnungsmengen:

Empf.Auftrag

Verrechnungsmenge

A1

60.000

A2

60.000

A3

30.000


Die Beschäftigung der abgebenden Kostenstelle werde maschinell aus den Verrechnungsmengen ermittelt und beträgt somit EURO (€) 150.000,-- Nun hat die Kostenstelle 75.000,- zu entlasten. Diese Kosten werden im Verhältnis der Verrechnungsmengen verteilt, so dass sich folgendes Bild ergibt:

Empf.Auftrag

verrechnete Kosten

A1

30.000,-

A2

30.000,-

A3

15.000,-


Es ist also darauf zu achten, dass das Kennzeichen der retrograden Verrechnung im Kostenartenstamm und die Buchungskennzeichen in der Verrechnungstabelle übereinstimmen. Nur die Werte dieser Konten werden bei der retrograden Verrechnung auch herangezogen. Die retrograde Leistungsverrechnung ist also dann vorteilhaft, wenn die von einer Kostenstelle abgegebenen Kosten proportional zu den Werten eines oder mehrerer Konten (beispielsweise Verbrauchskonten) sind.

Verrechnungsart 'DF'

Die Verrechnungsart 'DF' dient der Verrechnung von Differenzen. In den bisherigen Beispielen wurde ersichtlich, dass beim Arbeiten mit Standardpreisen und mit fixen Vorgabebeträgen eine Kostenstellenüber- oder -unterdeckung, also eine Kostendifferenz auf der abzurechnenden Kostenstelle/Bezugsgröße, auftreten kann. Die Differenzenverrechnung bietet die Möglichkeit, diese Differenz wiederum nach eigenen, von den anderen Verrechnungstabellen der Kostenstelle/Bezugsgröße unabhängigen Kriterien abzurechnen. Dabei erfolgt eine rein mengenmäßige Umlage, das heißt nur die Eingaben im Feld 'Verrechnungsmenge' werden berücksichtigt. Die Verteilung, wieder nach fixen und variablen Kosten aufgeschlüsselt, erfolgt im Verhältnis der einzelnen Positionen des Belegs.

Ist-beschäftigungsabhängige Verrechnungstabellen

Bei beschäftigungsabhängigen Verrechnungstabellen wird in Abhängigkeit der Beschäftigung der empfangenden Betriebseinheit der Bedarf an Beschäftigung der abgebenden Betriebseinheiten (Geschäftsbereich, Kostenstelle, Bezugsgröße) ermittelt. D.h. die Verrechnungsmenge wird nicht direkt vorgegeben, sondern das Verhältnis der Beschäftigungen zwischen der abgebenden und der empfangenden Betriebseinheit wird hinterlegt. Dadurch, dass die Verrechnungsmenge nicht fest vorgegeben wird, können die Auswirkungen von Beschäftigungsänderungen empfangender Betriebseinheiten auf das Ergebnis der Kostenstellenumlage ohne anschließende manuelle Änderungen der Verrechnungstabellen simuliert werden. Die Ist-beschäftigungsabhängigen Verrechnungstabellen werden auf Anforderung vor der Verrechnung aktualisiert, wenn bei Abruf der Verrechnung das Kennzeichen 'Verr.tab.aktualis.' markiert ist. Es können nur beschäftigungsabhängige Verrechnungstabellen angelegt werden, bei denen die Verrechnungstabellenart 'PBA' und die Verrechnungsart 'KV' ist. Die Verrechnungstabellenart wird aus der Buchungsart oder dem Bezugsgrößenstamm der abgebenden Bezugsgröße gelesen. Die Verrechnungsart wird zu der Buchungsart in der Tabelle FRD306, Parameter 'Verrechnungsart' hinterlegt. Die Buchungsart 'KPL' erfüllt diese Voraussetzungen. Es können nur die Kostenstellen/Bezugsgrößen als abgebende Betriebseinheiten angegeben werden, deren Beschäftigungsermittlung maschinell aus der Verrechnungstabelle erfolgt. Diese Kennzeichen müssen entsprechend im Bezugsgrößenstamm hinterlegt sein. Dadurch ist gewährleistet, dass die Beschäftigung einer abgebenden Kostenstelle ihrer verteilten Verrechnungsmenge entspricht. In der Positionenverwaltung ist auf der Lasche 'Empfängerdaten' ist die empfangende Betriebseinheit einzugeben. Die Felder 'Verrechnungskoeffizient', 'Verrechnungsbasis', 'Verrechnungsbetrag' und 'Verrechnungspreis' auf der Lasche 'Verrechnungsinformationen' legen die Verrechnungskriterien fest. Der Verrechnungsbetrag ist dabei ein fixer zu verrechnender Betrag. Die Verrechnungsmenge wird mit dem Quotienten aus Verrechnungskoeffizient und Verrechnungsbasis multipliziert. Wenn ein Verrechnungspreis angegeben ist, wird diese Verrechnungsmenge mit dem Preis multipliziert und als variable Kosten an die empfangende Kostenstelle gegeben. Wird ohne Verrechnungspreise gearbeitet, erfolgt die Verrechnung rein mengenmäßig (vgl. Punkt 'Ablauf der Verrechnung'), also iterativ. Die Beschäftigung der abgebenden Kostenstelle errechnet sich aus der Summe der einzelnen Verrechnungsmengen aller 'KV'- Belege mit dieser abgebenden Kostenstelle. Die Beschäftigung wird also maschinell aus den Vorgaben der Verrechnungstabelle ermittelt. Daher müssen diese Kennzeichen im Bezugsgrößenstamm bei der abgebenden Bezugsgröße eingetragen sein (s.o.). Da bei Ist-beschäftigungsabhängigen Verrechnungstabellen die abzugebenden Verrechnungsmengen aus der Beschäftigung der Empfänger ermittelt werden, können die dort angegebenen abgebenden Kostenstellen in der Periode, für die der Beleg erfasst wurde, nur auf Kostenstellen, jedoch nicht auf Aufträge oder Artikelidentifikationen abgerechnet werden.
 

'Verteilungsgrundlagen verwalten'

In oxaion besteht die Möglichkeit, die Verrechnungstabellen, also die Empfänger und die Verteilungsschlüssel maschinell aufbauen zu lassen. Durch die Definition von 'Vorverteilungsschlüssel', werden hiermit die Vorteile der Zuschlagsverrechnung (maschinelle Ermittlung der Empfänger) mit den Vorteilen der retrograden Verrechnung (maschinelle Ermittlung des Verteilerschlüssels) kombiniert. Denkbare Beispiele wären Verteilung an alle Kostenstellen einer Kostenstellenverdichtung nach Anzahl der Mitarbeiter oder Verteilung an alle PPS – Aufträge mit dem Verteilungsschlüssel Anzahl der Lagerbezüge oder die Verteilung an alle Verkaufsaufträge mit dem Schlüssel Anzahl Positionen. Eine solche Vorgehensweise wird benötigt, wenn man z.B. eine Prozesskostenrechnung einrichten möchte. Weitere Erläuterungen und die notwendigen Voraussetzungen sind unter Verteilungsgrundlagen beschrieben.

'Maschinelle Ermittlung IST-Verrechnungstabellen'

Das Programm 'Maschinelle Ermittlung Ist-Verrechnungstabellen' baut die Verrechnungstabellen aus den Informationen der Verteilungsgrundlagen auf. Dazu wird bei diesem Abrufprogramm die abgebende Kostenstelle / Bezugsgröße (von – bis –Auswahl) und das Buchungsdatum (Wirtschaftsjahr, Periode, von – bis – Auswahl) angegeben. Durch die Ermittlung der Verteilerschlüssel werden gleichzeitig die gewünschten Verrechnungspositionen generiert.

Ist-Kalkulationssätze

Bei der Kostenverrechnung mit Standardpreisen kann mit den vorgegebenen Ist- und Plankalkulationssätzen gearbeitet werden, die über diesen Menüpunkt verwaltet werden können. Dabei stehen die im folgenden aufgeführten Programme zur Verfügung.

'Ist-Kalkulationssätze verwalten'

Beim Aufruf dieses Programms werden alle Kombinationen von Geschäftsbereich, Kostenstelle und Bezugsgröße zusammen mit dem Wirtschaftsjahr, in dem die Kalkulationssätze gebucht sind, angezeigt. Außerdem wird noch der Periodenvorgabewert dieser Kostenstelle/Bezugsgröße für das betreffende Jahr angezeigt. Über das Kontextmenü aus der MC-Anzeige heraus können über die Funktion 'Neu' weitere Kalkulationssätze erfasst werden. Dabei kann zu Buchungsjahr und Betriebseinheit, bestehend aus Geschäftsbereich, Kostenstelle und Bezugsgröße der volle und variable Kalkulationssatz als Periodenvorgabewert oder durch die Eingabe von Monatswerten angegeben werden. Bei Angabe des Kalkulationssatzes muss die Dimension der Bezugsgröße beachtet werden, auf die sich der Kalkulationssatz bezieht. Ferner kann der Periodenvorgabewert auf die einzelnen Perioden verteilt werden. Diese Verteilung wird über die Funktion 'Periodenvorgabewert kopieren' (F9) und über die Funktion 'Verteilung nach Index' (F10) gesteuert. Die Funktion F9 kopiert den Periodenvorgabewert in jede einzelne Periode. Mit der Funktion 'Verteilung nach Index' (F10) wird der Indexwert jedes Monats mit dem Periodenvorgabewert multipliziert. Auf einer weiteren Lasche werden die vom System errechneten Kalkulationssätze angezeigt. Eine Änderung dieser Werte ist manuell nicht möglich. Die dabei angezeigten errechneten Kosten werden als Quotient der relevanten Kosten bzw. ihrer variablen Anteile durch die Beschäftigung berechnet. Dabei erhält man den errechneten vollen bzw. variablen Kalkulationssatz. Die relevanten Kosten sind dabei die Kosten jener Sachkonten, die im Kostenartenstamm dadurch gekennzeichnet sind, dass das Feld 'Kostenart in Kalkulationssatz' markiert ist. Die Berechnung der Kalkulationssätze findet dann bei der Ist-Abrechnung statt, wenn die Verrechnung mit dem Zusatz 'Kalkulationssätze berechnen' durchgeführt wird.

'Kalkulationssätze drucken'

Im Abrufprogramm können die Eingaben getroffen werden, für welche Kalenderjahre und welche Kostenstellen / Bezugsgrößen der Ausdruck der Kalkulationssätze erfolgen soll. In einem weiteren Feld kann noch angegeben werden, ob nur der Druck von Jahreswerten erwünscht ist, oder ob die Kalkulationssätze für jede einzelne Periode aufgelistet werden sollen. Nach diesen Vorgaben werden dann die errechneten und die vorgegebenen Kalkulationssätze pro Kostenstelle/Bezugsgröße gedruckt.

'Kalkulationssätze kopieren'

Dieses Programm bietet die Möglichkeit, alle vorgegebenen Kalkulationssätze eines gesamten Wirtschaftsjahres in ein anderes Wirtschaftsjahr zu kopieren. Über die Eingabe eines Korrekturprozentsatzes können alle diese Werte automatisch angepasst werden, z.B. kann die Anpassung der Werte über die Jahresinflationsrate erfolgen. Dadurch wird der Verwaltungsaufwand für Vorgabekalkulationssätze auf ein Minimum reduziert.

Indizes

Indizes werden benötigt, um vorgegebene Jahreswerte oder Periodenvorgaben auf die einzelnen Perioden eines Wirtschaftsjahres zu verteilen. Diese Funktion kann beispielsweise bei der Buchung von Beschäftigungen oder von Kalkulationssätzen eingesetzt werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Periodenwerte ohne zusätzlichen Erfassungsaufwand zu pflegen.

'Indizes verwalten'

In diesem Programm ist das Indexkennzeichen ('Y' für Jahreswert und 'P' für Periodenvorgabewert) und ein Index einzugeben. Dieser kann nach den üblichen Transaktionen bearbeitet werden. Pro Periode können auf einer weiteren Maske Periodenindizes eingegeben werden. Wurde das Indexkennzeichen 'P' für Periodenvorgaben gewählt, findet eine Prüfung statt, ob die Summe der Teilindizes '12' ergibt. Entsprechend wird beim Indexkennzeichen 'Y' (Jahreswert) geprüft, ob diese Summe '1' ergibt. Wenn die Summenwerte nicht diesen Anforderungen entsprechen, wird ein übergehbarer Hinweis angezeigt. Die Periodenwerte werden dann aus den Vorgabewerten und den Indizes berechnet, indem der Periodenwert mit dem jeweiligen Periodenteilindex multipliziert wird.

Ist-Zuschläge

Der Menüpunkt 'Ist-Zuschläge' dient dazu, die Zuschlagssätze und die zu entlastenden Kostenstellen für die einzelnen Zuschlagsarten, mit denen gearbeitet wird, festzulegen. In Tabelle FRDSOZ sind die gültigen Zuschlagsarten und das jeweilige Kontierungsziel (Auftrag oder Kostenstelle) hinterlegt. Im Kostenartenstamm kann pro Sachkonto angegeben werden, bei welcher Kostenart eine Zuschlagsberechnung erfolgen soll. Weitere Angaben für die Zuschlagsberechnung werden durch die drei Programme dieses Menüpunktes sowie des Programms 'Ausschluss Zuschlagsberechnung Auftrag verwalten' im Menü der Kostenträgerrechnung verwaltet.

Zuschläge verwalten

In der Leitdatenmaske können die in Tabelle FRDSOZ hinterlegte Zuschlagsart, der Geschäftsbereich und das Wirtschaftsjahr eingegeben werden. Diese Datensätze können mit den üblichen Bearbeitungstransaktionen verwaltet werden. Pro Zuschlagsart, Geschäftsbereich und Jahr darf jeweils nur ein Datensatz angelegt sein. In der Detailmaske werden die monatlichen Zuschlagssätze und die zu entlastende Kostenstelle/Bezugsgröße und Buchungsart eingegeben. Auf einer weiteren Lasche werden die vom System errechneten Zuschlagssätze angezeigt. Nähere Informationen dazu, entnehmen Sie dem Prozesshandbuch 'Automatische Zuschlagssatzberechnung'. Die zu buchenden Zuschläge werden allen Aufträgen bzw. Kostenstellen, die von der entsprechenden Kostenart Kosten empfangen haben, belastet. Die Entlastung erfolgt auf der angegebenen Kostenstelle.
Beispiel: Zu den Auftragseinzelkosten soll ein Verwaltungszuschlag erfasst werden. Alle Kostenarten für Auftragseinzelkosten erhalten dann im Kostenartenstamm ein Kennzeichen für Verwaltungszuschlag, während der Verwaltungszuschlag bereits vorher in der Tabelle FRDSOZ als Zuschlagsart für Aufträge erfasst wurde. Zu jeder Buchung dieser Kostenart wird der in dem Programm 'Zuschläge verwalten' für diese Buchungsperiode angegebene Prozentanteil des Buchungsbetrages berechnet und dem Auftrag belastet. Die Entlastung erfolgt auf der im Programm 'Zuschläge verwalten' angegebenen Kostenstelle, in unserem Beispiel wäre dies die Verwaltungskostenstelle.
Konten für die Be- und Entlastung Der im Beispiel beschriebene Prozess benötigt für die Auftragsbelastung bzw. die Kostenstellenentlastung entsprechende Verrechnungskonten. Diese sind in den Buchungstabellen für die zu entlastende Kostenstelle unter einer Buchungsart für Zuschläge zu hinterlegen. Dies geschieht im Programm 'Buchungstabellen verwalten'. Da bei der Anlage der Buchungstabellen das Kontierungsziel der zu entlastenden Kostenstelle/Bezugsgröße aus dem Kennzeichen 'Abrechnung der Bezugsgröße' im Bezugsgrößenstamm gelesen wird, muss darauf geachtet werden, dass dieses Kontierungsziel mit dem der Zuschlagsart übereinstimmt. Die Zuschlagsberechnung wird in der oben beschriebenen Weise durchgeführt, wenn beim Abruf der Verrechnung das Kennzeichen für die Zuschlagsberechnung gesetzt ist.
Zuschläge auf Kostenstellen Innerhalb der oxaion-Kostenrechnung können Zuschläge nicht nur auf Auftrag sondern auch auf Kostenstellen gerechnet werden. Diese Abrechnung erfolgt völlig analog zu der im Beispiel für Aufträge beschriebenen Weise.

'Zuschläge drucken'

Im Druckabruf können untere und obere Schranken für das Wirtschaftsjahr und die Zuschlagsart eingegeben werden. Gemäß dieser Eingaben wird eine Liste gedruckt, die pro Jahr und Zuschlagsart alle im Programm 'Zuschläge verwalten' hinterlegten Informationen, also die zu entlastende Kostenstelle/Bezugsgröße und die prozentualen Zuschlagsätze pro Periode, ausweist.

'Ausschluss Zuschlagberechnung verwalten'

Mit diesem Programm können einzelne Kostenstellen von der Zuschlagberechnung ausgenommen werden. Wird mit Zuschlägen auf Kostenstellen gearbeitet und sollen die Verwaltungskosten z.B. auf diese Art verteilt werden, so ist die Zuschlagberechnung für die zu entlastende Verwaltungskostenstelle nicht erwünscht. Entsprechend können einzelne Kostenstellen von der Zuschlagberechnung ausgenommen werden. In diesem Programm werden die von der Zuschlagberechnung ausgenommenen Kostenstellen angezeigt. Das Erfassen weiterer Sätze erfolgt über die Funktion 'Erfassen'. Es erscheint eine Detailmaske, in der die Kostenstelle/Bezugsgröße verwaltbar ist, die von der Zuschlagsberechnung ausgenommen werden soll. Schließlich kann für maximal 24 Zuschlagsarten entschieden werden, ob der Ausschluss für die jeweilige Zuschlagsart gelten soll.

'Ausschluss Zuschlagsberechnungen Auftrag verwalten'

Mit diesem Programm können einzelne Aufträge von der Zuschlagberechnung ausgenommen werden. Es befindet sich in der Kostenträgerrechnung im Menü Stammdaten im Untermenü Aufträge. Wird mit Zuschlägen auf Aufträgen gearbeitet und sollen z.B. die Fertigungsgemeinkosten z.B. auf diese Art verteilt werden, so ist die Zuschlagberechnung für bestimmte Aufträge nicht erwünscht. Entsprechend können einzelne Aufträge von der Zuschlagberechnung ausgenommen werden. In diesem Programm werden die von der Zuschlagberechnung ausgenommenen Aufträge angezeigt. Das Erfassen weiterer Sätze erfolgt über die Funktion 'Erfassen'. Es erscheint eine Detailmaske, in der der Auftrag verwaltbar ist, der von der Zuschlagsberechnung ausgenommen werden soll. Schließlich kann für maximal 24 Zuschlagsarten entschieden werden, ob der Ausschluss für die jeweilige Zuschlagsart gelten soll.
 

Übernahme Fertigungszeiten

Mit diesem Programm ist der Anwender in der Lage, rückgemeldete Fertigungszeiten (Ist-Zeiten oder Soll-Zeiten gemäß Arbeitsplan) aus der Anwendung PPS an die Kostenrechnung weiterzuleiten. Diese Informationen werden, bei einer geeigneten Bezugsgrößeneinstellung, in Form von automatischen Verrechnungstabellen oder in Form von Soll/Haben-Umbuchungssätzen an die Kostenrechnung weitergegeben. Die Verrechnungstabellen werden in der Regel zwischen einer abgebenden Kostenstelle und einem empfangenden Auftrag bzw. eines hergestellten Artikels gebildet und bewirken, dass die Fertigungsstunden automatisch bei Abruf der Ist-Verrechnung BA50200R mit Preisen bewertet und die hergestellten Produkte automatisch mit den dazugehörenden Lohnkosten belastet werden. Bei Erstellung von Soll/Haben-Umbuchungssätzen werden die Fertigungsstunden bereits bei der Übergabe mit Preisen bewertet und die hergestellten Produkte mit den dazugehörenden Lohnkosten belastet. Darüber hinaus ist der Anwender in der Lage, mit diesen Rückmeldungen Pool-Kostenstellen automatisch zu entlasten. Das bedeutet, dass auch die Stammkostenstelle des rückmeldenden Arbeiters automatisch mit dem Produkt aus Menge und Stundenpreis entlastet wird, die Kostenstelle auf der hingegen produziert wurde (wir sprechen in diesem Zusammenhang von der 'leistenden Kostenstelle'), automatisch belastet wird. Um die gewünschten Effekte zu erzielen und aus den rückgemeldeten Zeiten auch wirklich Verrechnungstabellen erstellen zu lassen, muss als erstes eine geeignete Bezugsgrößeneinstellung stattfinden. Für die entsprechenden Bezugsgrößen, für die PPS Zeiten angefallen sind, sollte die Beschäftigungsermittlung auf 'maschinell aus den Verteilungsbeleg' gesetzt werden. Dementsprechend muss die Verrechnungstabellenermittlung auch auf 'maschinell' gestellt werden, die dazugehörende Verrechnungstabellenart ist immer 'PPS'.
Zum zweiten sind die Spezifikationen in der Vorlauftabelle B06 zu prüfen. Je nach gewünschtem Ergebnis sollten die Parameter folgendermaßen eingestellt werden: Parameter 'Buchungsart 'Lohnkost. rüsten'' - 'Buchungsart Maschkost. Stückzt': diese vier Parameter nehmen die Buchungsarten für die vier Zeiten aus PPS auf. Die vier Zeiten sind die Rüstzeiten für Personen und Maschinen und die Stückzeiten, ebenfalls für Personen und Maschinen. Falls in einem der vier Parameter keine Buchungsart eingetragen ist, kann von dort aus auch keine Zeit übernommen werden. Die einzige gültige Auswahl ist immer 'PPS'. Parameter 'Mengeneinheit': in diesem Parameter wird das Kennzeichen für Stunden (H) eingetragen. Parameter 'Prüfen Bezugsgröße': in diesem Parameter wird ein Kennzeichen dafür eingetragen, ob die Kombination aus Kostenstelle und Bezugsgröße aus der Rückmeldedatei gegen den Bezugsgrößenstamm geprüft werden soll oder nicht. Falls der Anwender das Kennzeichen J (Prüfen der Kombination gegen den Stammsatz) gewählt hat, werden auch nur solche Sätze an die Kostenrechnung weitergegeben, die als Stammsatz bereits vorhanden sind. Sätze für noch nicht vorhandene Bezugsgrößen werden unterdrückt. Wählt der Anwender hingegen das Kennzeichen N, so werden alle vorhandenen Sätze an die Kostenrechnung weitergereicht. Parameter 'Lohnverrechnung durchführen': Mit diesem Kennzeichen steuert der Anwender, ob eine automatische Verrechnung zwischen der Stammkostenstelle des Rückmeldenden und der leistenden Kostenstelle aus dem Fertigungsauftrag stattfinden soll. Parameter 'Bewertung Lohnverrechnung': Hier wird die Bewertung der Lohnstunden definiert. Falls mit einer automatischen Lohnverrechnung (Parameter 'Lohnverrechnung durchführen') gearbeitet wird, steuert der Anwender hierüber die Bewertung der geleisteten Stunden. Es sind vier Bewertungsansätze möglich :

  1. I - Bewertung mit dem internen Preis aus dem Personalstamm des Mitarbeiters
  2. E - Bewertung mit dem externen Preis aus dem Personalstamm des Mitarbeiters
  3. L - Bewertung mit dem Preis der Lohnart aus dem Personalstamm des Mitarbeiters
  4. K - Bewertung mit dem (IST oder PLAN) Kalkulationssatz der Kostenstelle

Parameter 'Bewertung Auftrag': Hier wird die Bewertung der Auftragsstunden definiert. Falls mit einer automatischen Auftragsverrechnung gearbeitet wird, steuert der Anwender hierüber die Bewertung der geleisteten Stunden. Es sind vier Bewertungsansätze möglich :

  1. I - Bewertung mit dem internen Preis aus dem Personalstamm des Mitarbeiter
  2. E - Bewertung mit dem externen Preis aus dem Personalstamm des Mitarbeiters
  3. L - Bewertung mit dem Preis der Lohnart aus dem Personalstamm des Mitarbeiters
  4. K - Bewertung mit dem (IST oder PLAN) Kalkulationssatz der Kostenstelle

Parameter 'Bezugsgröße aus BA60501R ermitteln': Hiermit kann der Anwender die Bezugsgrößenfindung für die Pool-Kostenstelle bestimmen. Durch Markieren des Kennzeichens wird die Bezugsgröße beim Verbuchen des Satzes aus dem Übernahmeprogramm ermittelt. In der Regel ist die Bezugsgröße für alle vier rückgemeldete Zeiten dann gleich. Durch nicht Markieren des Kennzeichens hingegen wird ggf. jeder rückgemeldeten Zeit auch gleich die über die Tabelle VRLP35 vordefinierte Bezugsgröße zugeordnet. Parameter 'Gutmengen übergeben': In Abhängigkeit dieses Parameters wird die Gutmenge der Rückmeldedatei bei der Übernahme der PPS-Zeiten auf ein in FRD110 hinterlegtes Konto zusätzlich gebucht. Parameter 'Verrechnung aufbauen': In Abhängigkeit dieses Parameters werden Verrechnungstabellen aufgebaut oder Soll/Habenbuchungen erzeugt. Parameter 'Übernahme Zeiten': Dieser Parameter steuert, ob zum Aufbau der Verrechnungstabellen bzw. zur Bildung der Soll/Habenbuchungen die Ist- oder Sollzeiten herangezogen werden. Die Soll-Bearbeitungszeiten werden dabei auf die Gutmenge bezogen berechnet, damit die Zeiten, die für die Produktion von Ausschuss verwendet wurden auf der verursachenden Kostenstelle „stehen bleiben". Die Sollzeiten werden mit Hilfe der Angaben im Arbeitsgang ermittelt: Bei Arbeit ohne "Ausschuss-Verrechnung" (VB0626 = N) ist die Bearbeitungszeit = Gutmenge * Stückzeit. Hierbei wird der Planausschussfaktor berücksichtigt. Die Bearbeitungszeit Person wird errechnet aus (Stückzeit Person * Personenanzahl te) + (Stückzeit Person * Personenanzahl te * % Plan-Ausschussfaktor). Die Bearbeitungszeit Maschine wird errechnet aus Stückzeit Maschine + (Stückzeit Maschine * % Plan-Ausschussfaktor). Bei Arbeit mit "Ausschuss-Verrechnung" (VB0626 = J) ist die Bearbeitungszeit = (Gutmenge + Ausschuss) * Stückzeit. Hierbei wird der Planausschussfaktor nicht berücksichtigt, da die tatsächliche Ist-Ausschussmenge berücksichtigt wird. Die Bearbeitungszeit Person wird errechnet aus Stückzeit Person * Personenanzahl te . Die Bearbeitungszeit Maschine entspricht der Stückzeit Maschine.
Die Gesamtrüstzeit Person ergibt sich aus Rüstzeit Person * Personenanzahl tr * Splittungsfaktor Die Gesamtrüstzeit Maschine ergibt sich aus Rüstzeit Maschine * Splittungsfaktor.
Ermittlung der Sollzeiten bei fehlenden Zeitangaben im Arbeitsgang: Als Rüstzeit Person wird bei fehlender Angabe zu Rüstzeit Person im Arbeitsgang die Rüstzeit Maschine herangezogen. Als Rüstzeit Maschine wird bei fehlender Angabe zu Rüstzeit Maschine im Arbeitsgang die Rüstzeit Person herangezogen. Als Stückzeit Person wird bei fehlender Angabe zu Stückzeit Person im Arbeitsgang die Stückzeit Maschine herangezogen. Als Stückzeit Maschine wird bei fehlender Angabe zu Stück zeit Maschine im Arbeitsgang die Stückzeit Person herangezogen. Ob Personalzeiten oder Maschinenzeiten berechnet und in die Kostenrechnung übernommen werden, wird über die Arbeitsplatzart und der Tabelle FRD513 gesteuert, unabhängig davon, ob über die Zeitermittlungsform im Arbeitsgang festgelegt wurde, dass nur Maschinenzeiten hinterlegt werden müssen, jedoch keine Personalzeiten.
Parameter 'Beschäftigung aufbauen': Dieser Parameter steuert, ob zusätzlich die Beschäftigung für die Kostenstelle des Arbeitsplatzes über die Schnittstellenbuchung automatisch aufgebaut werden soll. Nach der Schnittstellenübernahme wird der Buchungssatz aus dem die Beschäftigung aufgebaut wird aus der Schnittstellendatei gelöscht. Hinweis: Der Parameter sollte nur auf 'I' oder 'S' gestellt werden, wenn Parameter 'Verrechnung aufbauen' markiert ist und Parameter 'Gutmengen übergeben' nicht markiert ist oder wenn Parameter 'Verrechnung aufbauen' nicht markiert ist und Parameter 'Lohnverrechnung durchführen' markiert ist und Parameter 'Gutmengen übergeben' nicht markiert ist. In allen anderen Fällen sollte der Parameter 'Beschäftigung aufbauen' auf ' ' gesetzt werden, da die Beschäftigung sonst nicht korrekt ermittelt werden kann. Parameter 'GU-Meldung verbuchen': Dieser Parameter steuert, ob zusätzlich ungeplante Arbeiten auf separate Buchungsarten Parameter 'Bua GU Lohn-Rüsten' bis 'Bua GU Masch-Stück' verbucht werden oder nicht. Parameter 'Bua GU Lohn-Rüsten' bis 'Bua GU Masch-Stück': Diese Parameter dienen zur Hinterlegung der separaten Buchungsarten für die ungeplanten Arbeiten. Parameter 'MU-Meldung separat': Dieser Parameter steuert, ob der ungeplante Verbrauch auf einem separaten Konto ausgewiesen werden soll. Parameter 'Konto MU-Meldung': Hier wird das Konto für die Verbuchung des ungeplanten Verbrauchs hinterlegt. Parameter 'Belastungskonto Ausschussverr. ' - 'Entlastungskonto Ausschussverr': Hier wird gesteuert, ob und auf welche Konten die Ausschussmenge zu einer Belastung der Kostenstelle bzw. Entlastung des Fertigungsauftrages erfolgt.

Ausschussverrechnung

Wenn im PPS auf einem Arbeitsgang eine Ausschussmenge gemeldet wird, so bleiben die Kosten, die anteilig in die Ausschussmenge geflossen sind, auf dem PPS – Auftrag stehen. Mit der Funktion der Ausschussverrechnung besteht die Möglichkeit, die bis zum Zeitpunkt der Ausschussmeldung angefallenen Kosten anteilig der den Ausschuss meldenden Kostenstelle zu belasten. Über das Kennzeichen Ausschussmeldung der VRLB06 wird gesteuert ob diese Ausschussverrechnung bei der Übernahme der Fertigungszeiten durchgeführt werden soll. Diese wird auf einem 'Übernahmeprotokoll Ausschussverrechnung' dokumentiert. Das Belastungskonto für die Kostenstelle und das Entlastungskonto für den Fertigungsauftrag sind in der VRLB06 unter Parameter 'Belastungskonto Ausschussverr.' und 'Entlastungskonto Ausschussverr. ' zu hinterlegen. Unter Parameter 'WIP-Belegart' muss eine Belegart für die Erzeugung des Ausschussbeleges vorgegeben werden. Wenn mit der Ausschussverrechnung gearbeitet wird, dann werden für die Ermittlung der Soll-Bearbeitungszeit die Gutmenge plus die Ausschussmenge verwendet, damit die Zeiten für den Ausschuss nicht nur von dem PPS-Auftrag entlastet, sondern vorher auch korrekt darauf belastet werden.

'Übernahme der Rückmeldung weiterer Bezugsgrößen in die Kostenrechnung'

Bei der Ermittlung der Fertigungseinzelkosten im Rahmen der Kalkulation können neben den vier typischen Bezugsgrößen, Rüst- und Ausführungszeit für Personal und Maschinen, sechs weitere Bezugsgrößen je Arbeitsgang definiert werden. Diese zusätzlich erfassten Bezugsgrößen können, in Abhängigkeit der Parameter 'weitere Bezugsgrößen' und 'Buchungsart weitere Bezugsgr.' der Vorlauftabelle B06, mit den rück gemeldeten Arbeitszeiten für Fertigungsaufträge in die Kostenrechnung übernommen werden. Damit diese Funktion greift, muss im Parameter 'Buchungsart weitere Bezugsgr.' eine Buchungsart für die weiteren zu verbuchenden Bezugsgrößen hinterlegt werden. In Abhängigkeit des Parameters 'Bewertung weitere Bezugsgrößen' wird die Bewertung dieser Zeiten durchgeführt. Mit der GE-Meldung eines Arbeitsganges werden somit die weiteren Bezugsgrößen als S/H-Sätze bzw. Verrechnungstabellen übernommen.

'Rapporte in BAR übernehmen'

Mit diesem Programm werden die in den Tagesberichten direkt auf die zu belastende Kostenstelle erfassten Lohn- und Fuhrparksätze in das Modul BAR übernommen. Über 'Parameter Lohnverrechn. direkt' der Vorlauftabelle VRLB22 wird gesteuert, ob aus den Rapportsätzen S/H Buchungen oder Sätze zum Aufbau von Verrechnungsbelegen erzeugt werden. Im Falle von S/H Buchungen kann zusätzlich gesteuert werden (Parameter 'Lohnverrechnung Fibu'), ob diese Sätze auch an die Finanzbuchhaltung übergeben werden. Außerdem werden in der Vorlauftabelle jeweils für Lohn und Fuhrpark die Buchungsart und der Buchungskreis mit welchen die Sätze erstellt werden angegeben. Mit Hilfe der von – bis Selektion über Buchungsdatum, Personalnummer, Geschäftsbereich und Kostenstelle ist es möglich Teilbereiche oder alle Daten zu übernehmen. Über das Kennzeichen 'Testlauf' wird gesteuert, ob die Übernahme der Daten endgültig erfolgen soll, oder ob testweise nur ein Übernahmeprotokoll erstellt wird. Es wird je eine Liste der fehlerfreien übernommenen Sätze für Lohn und Fuhrpark und eine Liste der fehlerhaften Sätze gedruckt. Sofern die Lohnverrechnungssätze auch an die Finanzbuchhaltung übergeben werden wird im Echtlauf je ein Protokoll über die als fehlerhaft abgewiesenen und die fehlerfreien Buchungen erstellt.
Hinweis: Rapportsätze, die sowohl einen Auftrag als auch eine Kostenstelle enthalten werden nicht direkt in BAR übernommen, sondern wie bisher über die BIA verbucht.


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