Allgemeines


Für die Planung und Steuerung der Kapazität von Produktionseinheiten kommt der Arbeitsplatzverwaltung große Bedeutung zu.

Unter dem Begriff "Arbeitsplatz" werden sämtliche der Fertigung zur Verfügung stehenden Maschinen, Maschinengruppen, Handarbeitsplätze, Montagearbeitsplätze usw. zusammengefasst.

Voraussetzung für das Erfassen von Arbeitsplätzen sind definierte Kostenstellen. Diese werden dem Arbeitsplatz im Stammsatz zugeordnet. Über die Zuordnung von Bezugsgrößen (z. B. Rüstlohn mit Kostensätzen) erfolgt die Kalkulation der arbeitsplatzabhängigen Kosten. 

Mehrere Maschinen sollten nur dann zu Maschinengruppen zusammengefasst werden, wenn sie den gleichen Standort haben, und wenn alle betroffenen Arbeitsgänge zu gleichen Kosten und in gleicher Qualität auf jeder dieser Maschinen durchgeführt werden können.
Eine Maschine mit speziellen Eigenschaften sollte immer als eigenständiger Arbeitsplatz betrachtet werden.

In oxaion wird ein Arbeitsplatz durch eine große Anzahl an Informationen bezüglich der allgemeinen Zuordnung, Kapazitäts- und Terminierungsangaben beschrieben.

Bei der Anlage von Arbeitsplätzen sollten Maschinen mit speziellen Eigenschaften immer als separater Arbeitsplatz angelegt werden. Ist es erforderlich mehrere Maschinen zu einem Arbeitsplatz oder einer Maschinengruppe zusammenzufassen, sollten folgende Kriterien erfüllt sein:

  • Gleicher Standort der Maschinen
  • Alle betroffenen Arbeitsgänge können zu gleichen Kosten und in gleicher Qualität auf jeder diesen Maschinen durchgeführt werden

Besteht die Notwendigkeit, die einem Arbeitsplatz zugeordneten Kapazitätseinheiten (z. B. Maschinen) separat zu planen, kann für den betreffenden Arbeitsplatz auch eine Einzelressourcenplanung aktiviert werden. Mit Aktivierung der Einzelressourcenplanung werden die Kapazitätsfaktoren des Arbeitsplatzes als Summe der hinterlegten Kapazitätsfaktoren der Einzelressourcen berechnet. Es ist darauf zu achten, dass mindestens eine Einzelressource zugeordnet werden muss, da sonst für den betreffenden Arbeitsplatz kein Kapazitätskonto aufgebaut wird. Wird dies im laufenden Betrieb aktiviert, kann es zu Problemen bei der Einplanung von Plan- bzw. Fertigungsaufträgen kommen, welche über diesen Arbeitsplatz laufen. Wann die Einzelressourcen einem Arbeitsgang, welcher über den betreffenden Arbeitsplatz läuft, zugewiesen sein müssen, wird über den Zeitpunkt für die Einzelplanung festgelegt (Tabelle Einzelplanungszeitpunkt (FRDEPZ)). Im Arbeitsplan muss jeder Arbeitsplanposition grundsätzlich ein Arbeitsplatz zugeordnet werden. Falls dann für den angegebenen Arbeitsplatz die Einzelressourcenplanung aktiviert wurde, können dem Arbeitsgang auch schon Einzelressourcen zugewiesen werden. Spätestens zum hinterlegten Zeitpunkt für die Einzelplanung müssen aber dann die zu belastenden Einzelressourcen angegeben werden. 


Ermittlung der Fertigungskosten

Über die dem Arbeitsplatz zugeordnete Kostenstelle wird im Rahmen der Kalkulation auf die Kostensätze der einzelnen Bezugsgrößen zugegriffen.

Gab es in Vorgängersystemen Kostensätze je Arbeitsplatz und nur eine Kostenstelle für den gesamten Fertigungsbereich, so ist es in oxaion auch gerade im Hinblick auf die Integration zur Kostenrechnungs-Software erforderlich, je Arbeitsplatz eine individuelle Kostenstelle einzurichten.

Automatische Arbeitsplatznummernvergabe

Die Arbeitsplatznummer (neunstellig alphanumerisch) ist ein eindeutiger Schlüssel innerhalb der Stammdatei. Bei Neuanlage des Stammsatzes kann die Nummer gezielt vorgegeben (z. B. "BOHR-001A") oder maschinell unterstützt vergeben werden. Hierzu ist VRLP06 (Vorlaufdaten für Programm PA12090) entsprechend einzustellen. Über den ersten einzugebenden alphanumerischen Teil wird die nächste Nummer ermittelt und damit der Schlüssel komplettiert.

Verdichtung von Arbeitsplatz-Kapazitätsdaten



Auf der Basis der in den Arbeitsplätzen hinterlegten Stammdaten können in der Belastungsanalyse die Kapazitätsdaten nach Verdichtungskriterium, Kapazitätsgruppe oder Kapazitätseinheit verdichtet dargestellt werden, wobei über die erste und zweite Kapazitätsebene erst zum Abfragezeitpunkt eine dynamische Verdichtung durchgeführt wird.
Die zweite Ebene wird durch einfache Zuordnung einer Arbeitsplatzgruppe im Arbeitsplatz definiert.

Zuordnung zu Arbeitsplatz "NC-00101"
"KONV-0104"
Die Einzelkapazitäten aus "NC-00101" und "KONV-0104" werden in der Kapazitätsgruppe "DR" verdichtet dargestellt.
Diese erste Kapazitätsebene wird in oxaion über ein flexibles Verdichtungskriterium definiert. Der Aufbau der Verdichtungskriterium ist organisatorisch festzulegen. Die Länge des Schlüssels beträgt 13 Stellen (alphanumerisch). Der Schlüssel kann räumliche Begebenheiten, technische und funktionale Angaben usw. enthalten.


XX-XXXX-XXXXX
1.-2. Stelle: Werksbereich
4.-7. Stelle: Fertigungsbereich
9.-13. Stelle: eingesetzte Technik

Verdichtungskriterium

Arbeitsplatz

01-DREH-CNC

CNC-02001

01-DREH-NC

NC-00101

01-DREH-HAND

KONV-0104

02-DREH-NC

NC-04002


Eine Abfrage auf "01" bringt eine Verdichtung der Arbeitsplätze "CNC-02001", "NC-00101" und "KONV-0104".

Die Abfrage auf "DREH" verdichtet alle vier Beispielarbeitsplätze. Die Abfrage ist stellengerecht einzugeben.

Arbeitsplatzverwaltung

Über Arbeitsplätze verwalten (PA12000) werden die Arbeitslätze verwaltet.


LascheKurzbeschreibung
Allgemein

Die Lasche "Allgemein" enthält allgemeine Zuordnungen wie Bezeichnung, Gruppe, Verdichtungskriterium, Matchcode, Kostenstelle und Geschäftsbereich, Produktionsstätte, Sortierkennzeichen für die Arbeitsvorratsanzeige, Wirtschaftsgutnummer, Ortsschlüssel (über diesen werden die in der Transportzeitmatrix hinterlegten Transportzeiten bei der Terminierung mit berücksichtigt), zuständiger Meister, Arbeitsplatzart, Engpassklassifizierung sowie den Tätigkeitsschlüssel.

Über die Hinterlegung eines Standardarbeitsgangs können spezielle Defaults für Arbeitsplan-Neuanlagen definiert werden, z.B. für Extern-Fertigung mit Dienstleistung.

  • Ist die Anlagenbuchhaltung im Einsatz, so können nur angelegte Wirtschaftsgutstammsätze zur Referenzierung benutzt werden.
  • Die Produktionsstätte ist, in Abhängigkeit von der im Firmenstamm getroffenen Einstellung, verwaltbar.
Kapazität

In der Lasche "Kapazität" werden die Angaben zur Arbeitsplatzkapazität hinterlegt. Diese Angaben bilden die Basis für die Auftragsterminierung und die Kapazitätsrechnung. Jedem Arbeitsplatz können bis zu vier Schichtmodelle zugeordnet werden, in denen die Schichtlängen pro Tag, für jeden Tag der Woche (Montag bis Sonntag) festgelegt sind.

Werden keine Angaben zur Arbeitsplatzkapazität eingegeben, werden die im Fabrikkalender hinterlegten Schichtlängen zur Berechnung verwendet.

Bei den Kapazitätsrechnungen wird grundsätzlich mit den Kapazitätsfaktoren "Normal" gerechnet. Die Kapazitätsfaktoren "Maximal" können bei Belastungsanalysen und Simulationen herangezogen werden.

Neben der Schichtdauer ist je Schicht die Anzahl der zur Verfügung stehenden Kapazitätsfaktoren (z.B. Maschinen) erforderlich. Die Anzahl der Kapazitätsfaktoren kann direkt angegeben werden. Wenn mit Einzelressourcenplanung gearbeitet wird, werden die Kapazitätsfaktoren aus der Anzahl der hinterlegten Einzelressourcen ermittelt.

Des Weiteren kann, für die Planung der benötigten Personalkapazität, jedem Arbeitsplatz eine Personalgruppe zugeordnet werden.

Für das Terminierungsverfahren muss je Arbeitsplatz festgelegt werden, ob die Terminierung auf Basis der Arbeitsplatzdaten oder auf Basis der Personalgruppendaten durchgeführt werden soll.

Über die Angaben von Verfügbarkeits- und Leistungsfaktor können sowohl planbare Ausfallzeiten ( z.B. durch Wartungszyklen, Reparatur u.ä. ) als auch Leistungsgrade (ein Leistungsgrad > 100% ist nur bei der Angabe von Akkordzeiten im Arbeitsplan sinnvoll) bei der Terminierung berücksichtigt werden.

Terminierung

Die Lasche "Terminierung" enthält Angaben zur Terminierung, wie Liegezeiten vor und nach einem Arbeitsgang, Angaben zum Splitten und Überlappen, Ausfallzeiten, maximale Auslastungsgrade, zur Einzelressourcenplanung und zur Einplanungszeit bei der Einzelressourcenplanung usw.

Wenn die Einzelressourcenplanung für einen Arbeitsplatz aktiviert wird, ist zu beachten, dass dann auch mindestens eine Einzelressource zugeordnet werden muss, da es sonst zu Problemen beim Aufbau des Kapazitätskontos für den betreffenden Arbeitsplatz und in Folge auch zu Problemen bei der Einplanung von Aufträgen, die über diesen Arbeitsplatz laufen, kommen kann.

Sofern im Arbeitsplan keine detaillierteren Angaben hinterlegt werden, haben die meisten Angaben Default-Charakter. Bspw. haben Liegezeiten "vor" und "nach" dem Arbeitsgang dann Auswirkungen auf die Durchlaufzeiten, wenn im Arbeitsplan keine Angaben hierzu vorhanden sind. Für überlappende Arbeitsgänge können Sie direkt am Arbeitsplatz Kriterien nach Menge oder prozentual zur Fertigungsauftragsmenge hinterlegen.

Ausweicharbeitsplätze können anstelle des angegebenen Arbeitsplatzes eingeplant werden. Hinterlegte Ausweicharbeitsplätze haben dabei informativen Charakter und werden nicht automatisch eingeplant.

Arbeitsplan

In Lasche "Arbeitsplan" können Fertigungsgemeinkostensätze und Lohnarten, Lohngruppe für die Rüstzeit und Bearbeitungszeit angegeben werden. Die Lohnart und Lohngruppe haben Default-Charakter, wenn im Arbeitsplan keine entsprechenden Angaben gemacht wurden. Sie haben keine steuernde Funktion, sondern dienen nur zur Dokumentation auf Lohnscheinen und bei der Übergabe an das Lohnabrechnungssystem.

Angegebene Fertigungsgemeinkosten werden dagegen bei der Kalkulation herangezogen.

Es besteht eine neutrale Lohnschnittstellendatei (PLOSNP) welche primär Felder der externen Lösung "VEDA HR Entgelt" bietet.

RückmeldeprüfungenIn der Lasche "Rückmeldesteuerung" können arbeitsplatzspezifische Vorgaben bzgl. maximaler Mengenabweichungen und die Pflicht für das Absetzen von Gangstart-Meldungen hinterlegt werden. Nur, wenn Werte hinterlegt werden, übersteuern diese die Werte aus der VRLP53 (PW22000 Fertigungsrückmeldung).
Leitstand

Lasche "Steuerparameter Leitstand" ist bei Einsatz des grafischen Leitstandes (Grafische Leitstandsanzeige (PZ34100), bzw. Leitstand Maschinenplanung (PZ34200)) von Bedeutung. Über das Auslastungsprofil wird die Hintergrundfarbe des Zeitstrahles in Verbindung zur Auslastung bestimmt.

Weiterhin können bis zu drei Sachmerkmalsnamen angegeben werden. Diese dienen der Ermittlung einer Farbe bzw. eines Icons in der Leitstandsanzeige. Es können nur Sachmerkmale angegeben werden, die auf Ausprägungsdatei geprüft werden. Bei Angabe mehrerer Sachmerkmale werden die Daten des ersten Sachmerkmals verwendet, das im Auftrag verwendet wird.

Weitere Informationen

Nachfolgend ein Überblick der von Arbeitsplätzen tangierten Bereiche gegeben:

oKosten
  • Kostenstellen
  • Kostenstellen mit Bezugsgrößen
oKapazitätskonten
  • Führendes Konto (Angebot --> Bedarf)
  • Schichtlänge
  • Kapazitätsfaktoren
  • Leistungsgrad
  • Verfügbarkeitsgrad
  • KAusfallzeitraum
  • Kapazitätsanpassung eines Arbeitsplatzes
oBelastungsanalyse anzeigen über
  • Arbeitsplatzgruppe
  • Arbeitsplatz
  • Verdichtungskriterium
oTerminierung
  • Anzahl Schichten
  • Schichtlänge
  • Liegezeiten
  • Ortsschlüssel für Transportzeitmatrix
  • Minimale Überlappungszeit
  • Minimale Teilloszeit
  • Überlappungsangaben
  • Realer Splittfaktor
oKalkulation
  • Standardvorkalkulation
  • Auftragsvor- und -nachkalkulation
  • Maschinen- und Personalkosten
  • Gemeinkostenzuschläge
oDefault-Werte für Arbeitsplan
  • Lohngruppe
  • Lohnart (Zeiten ausdrucken)
  • Arbeitsplan/Fertigungsauftrag
oArbeitsvorratsbetrachtung
  • Keine Stichwörter