MüGP – Multisite – EDI – externer Auslöser
Nachfragen können von „außen" über MüGP, Multisite oder EDI entstehen
Wird eine Nachfrage zu einem eigengefertigten Artikel auf diese Art generiert, der zwar in allen Parametern der Anforderung für eine LTS genügt, dann wird aktuell dennoch keine LTS erzeugt. Die firmenübergreifende oder von außen induzierte LTS ist nicht vorgesehen.
Wiederholte Simulation mit veränderten Daten
Nicht alle Verwaltungsaktivitäten, die nach einer LTS durchgeführt werden, führen bei einer wiederholten LTS zu einem veränderten Ergebnis.
Beispiel: Simulation über eine mehrstufige Stückliste. Engpassartikel ist ein Einkaufsartikel, dessen Angebot zu spät kommt. Das Datum im BeVo wird durch Programmaufruf „Verwalten BeVo" optimiert danach wird eine neue Simulation durchgeführt. Das Ergebnis ist jedoch wieder das gleiche. Beim erneuten Simulieren werden alte Vorschläge unter Umständen zuerst gelöscht und dann wieder neu aufgebaut. Damit wird auch die Relation Verursacher und Angebot gelöscht und hierbei kann ein zuvor gepflegtes Datum in einem BeVo verloren gehen. Fehlt der Verursacher (Nachfrager) wird der Datensatz in der Bedarfsdeckerdatei gelöscht.
Der Sachverhalt stellt sich besser dar, wenn in der Tabelle FRD168 (Artikelart) der Parameter 13 auf größer „0" eingestellt wird (Freigabe durch Disponenten bzw. Einkäufer). Dann wird mit der Freigabe auch das Fixiertkennzeichen auf „2 Fixiert auch im Disponeuaufbau" gesetzt. Terminänderungen über die BeVo-Verwaltung bleiben dann erhalten.
Eigengefertigte Beistellartikel
Eigengefertigte Beistellartikel werden nicht aufgelöst und damit nur als Komponente nicht als Baugruppe betrachtet.
Engpassprüfung via VK44000R und gleichzeitige LTS
Die Engpassberechnung mittels VK44000R unterliegt primär der Verfügbarkeitsprüfung aus der Disposition und beschränkt sich ausschließlich auf die Prüfung von Material. Somit sind kongruente Ergebnisse zur LTS eher selten oder absolut zufällig. In der LTS werden weit mehr Ressourcen geprüft als in der Engpassprüfung. Dennoch kann es sinnvoll sein beide Funktionen parallel zu aktivieren, man muss wissen, dass durch den beschriebenen Sachverhalt unterschiedliche Ergebnisse möglich sind.
Dienstleistungen aus Eigenfertigung
Generell ist zu beachten, dass über Einstellungen der FRD557 (Fertigungssauftragsarten) Parameter 9 für gewöhnlich bei Planaufträgen keine Reservierungen für Dienstleistungen durchgeführt werden.
In dieser Konstellation wird für die Dienstleistung kein Bestellvorschlag erzeugt, somit erfolgt keine Disposition, es fehlt ein Beleg und es gibt keinen Eintrag in der Bedarfsdeckerdatei. Es wird eine sofortige Verfügbarkeit angezeigt.
Wegen Fehlen eines Eintrages in der Bedarfsdeckerdatei wird die Zeile grau angezeigt.
Materialverfügbarkeitsprüfung über FRD557 (Fertigungssauftragsarten)
Ein Widerspruch in der LTS kann entstehen, wenn eine Materialverfügbarkeitsprüfung über die Tabelle FRD557 (Fertigungssauftragsarten) aktiviert ist.
Hierzu ist die Bedienerhilfe der Tabelle FRD557 (Fertigungssauftragsarten) Parameter 20 "Materialverfügbarkeitsprüfung" zu beachten:
Der Parameter steuert, ob bei der Fertigungsauftragsterminierung die Materialverfügbarkeit geprüft und der Fertigungsauftrag ggf. umterminiert werden soll.
Die Materialverfügbarkeitsprüfung darf nur für Fertigungsauftragsarten aktiviert werden, für welche keine Auftragsnetzterminierung durchgeführt wird.
Wert | Bedeutung |
---|---|
0 | Die Materialverfügbarkeit wird nicht geprüft. |
1 | Die Materialverfügbarkeit wird geprüft und der Fertigungsauftrag ggf. umterminiert. Als Grundlage der Umterminierung wird die größte Komponentenverzugszeit herangezogen. Die Bedarfstermine aller Komponenten bleiben unberührt. |
2 | Die Materialverfügbarkeit wird geprüft und der Fertigungsauftrag ggf. umterminiert. Als Grundlage der Umterminierung wird die größte Komponentenverzugszeit herangezogen. Die Bedarfstermine aller Komponenten werden auf die späteste Materialverfügbarkeit verschoben |
P | Die Materialverfügbarkeit wird geprüft und in den Materialpositionen der Verfügbarkeitsstatus aktualisiert. Außerdem werden Mailboxsätze bzgl. nicht verfügbarer Materialien geschrieben. |
Beistellartikel für Kaufartikel
An nachfolgendem Beispiel wird das Zustandekommen der Fehlermeldung P000279 erklärt:
In der Struktur wird die Komponente Bürostuhl gekauft. Dies ist laut Beschaffungsschlüssel ein Kaufartikel mit Beistellung. Dem Lieferanten stellen wir also Beistellartikel zur Verfügung.
Die Bestellung zu dem Kaufartikel Bürostuhl müsste verschoben werden, da der beigestellte eigengefertigte Stoff nicht rechtzeitig produziert werden kann. Dies ist funktional jedoch nicht vorgesehen, da nur verursachende Planaufträge verschoben werden. Die LTS wird mit der Fehlermeldung P000279 abgebrochen.
Fehlercode | P000279 |
---|---|
Nachricht | Lieferterminsimulation vorzeitig beendet. |
Ursache | Die Lieferterminsimulation kann nicht durchgeführt werden, da der Bestellvorschlag &1 nicht zeitlich verschiebbar ist. Es können nur Fertigungs- und Transfervorschläge verschoben werden. |
Maßnahme | Keine. |
Aktualität vorhandener Netze
Bei einem Aufruf aus dem Auskunftssystem Produktion oder zur Materialposition im Verkaufsauftrag oder auch über "Senden an" werden bereits vorhandene Netze zur Auswahl angeboten (Voraussetzung - VRLP98 (Vorlauftabelle Auftragsnetz) Historie AN aktiv). Diese Netze sind in der Regel jedoch nicht mehr aktuell, da im Hintergrund die permanente Disposition aktiv ist und u. U. aktuelle Fertigungsauftragsrückmeldungen die Ressourcensituation permanent verändern oder auch zwischenzeitlich veränderte Nachfrage - Angebotsrelationen für dynamisch disponierte Artikel neue periodengerechte Mengen und/oder Termine berechnet wurden.
Über einen entsprechenden Funktionsaufruf kann ein neues aktuelles Netz berechnet werden. Wenn zu diesem Primärverursacher noch kein Netz gerechnet war wird ein Auftragsnetz auf der Basis aktueller Daten automatisch erstellt. Wann ein Netz gerechnet wurde, kann an Datum und Uhrzeit der Netzberechnung zur Auflösungsnummer erkannt werden.
Voraussetzung für das Speichern von Auftragsnetzauflösungen ist ein entsprechender Eintrag in der Vorlauftabelle VRLP98 (Vorlauftabelle Auftragsnetz) Parameter 1.
Möchte man ad hoc ein neues Auftragsnetz erstellen, so geht das über das Funktionsmenü, wobei diese Auftragsnetze keine Lieferterminsimulation darstellen, sondern eine Momentaufnahme der aktuell laut Disposition verfügbaren Relationen von Angebot und Nachfrage sind (Siehe Definition Auftragsnetz).
Beispiele für die Anforderung einer neuen Auftragsnetzauflösung:
- Auswählen der Funktion "Auftragsnetz neu auflösen" in der Aktionsleiste
oder - Per Funktion im Matchcode der Auftragsnetzauflösungsnummer