Angebotstermine prüfen/optimieren
Funktionsbeschreibung
Mit diesem Programm stoßen Sie die Ermittlung umgestaltungswürdiger Angebote an. Umgestaltungswürdige Angebote sind solche vorläufigen oder echten Angebote, die für die aktuelle Nachfragesituation zu ihrem aktuellen Dispositionsdatum nicht (mehr) oder noch nicht nötig wären.
Das Programm macht Sie also auf geplante oder laufende Beschaffungsmaßnahmen aufmerksam, die aus Sicht der Disposition so nicht gebraucht werden. Sie können daher gezielt daraufhin arbeiten, solche Beschaffungsmaßnahmen in die fernere Zukunft umterminiert zu bekommen, wenn Sie sie nicht sogar komplett stornieren können.
Das Ergebnis des Programmlaufs ist eine aktualisierte Datei, in der die umgestaltungswürdigen Angebote mit ihren noch offenen Angebotsmengen und dem neuen Dispositionstermin aufgenommen sind. Diese Datei ist die Grundlage für das Programm 'Umgestaltungswürdige Angebote auflisten' DI57102 und auch für die Anzeige der umgestaltungswürdigen Angebote aus der Nettoübersicht heraus.
Weitere Informationen
- Aktuell werden die Angebote aus den beiden Modulen Einkauf und Produktion auf ihre Umgestaltungswürdigkeit geprüft; also Bestellvorschläge, Bestellungen, Planfertigungsaufträge und Fertigungsaufträge. Angebote aus Transferaufträgen beziehungsweise Konsignationsaufträgen (Modul Vertrieb) werden nicht dahingehend geprüft
- Umgestaltungswürdige Angebote werden nur dann ermittelt, wenn die Artikelart des Artikels (bei Lagergruppendisposition: auf der entsprechenden Lagergruppe) dieses nicht prinzipiell unterbindet, vgl. Parameter 19 der FRD168.
- Auf diese Weise angestoßen, wird es einmal am Tag laufen, praktischerweise im Tagesabschluss (nach der kritischen Phase, in der der Netchange läuft). Dann ist die Information allerdings nur unmittelbar danach noch aktuell; das Tagesgeschäft kann die Gültigkeit der Aussagen zunichte machen. Deshalb gibt es noch den anderen Weg der fallbezogenen Aktivierung bei Bedarf: Über eine beim Dispositionsschlüssel hinterlegte Steuerung kann dafür gesorgt werden, dass die Prüfung auf umgestaltungswürdige Angebote immer dann ausgeführt wird, wenn sich an der Angebots- und Nachfragesituation eines Artikels (auf einer Lagergruppe) ändert. In diesem Fall ist die Anzeige der umgestaltungswürdigen Angebote stets aktuell gültig.
- Ein Angebot wird nur dann als umgestaltungswürdig erkannt, wenn seine komplette, noch offene Menge umterminiert werden kann, ohne dass deswegen eine Nachfrage notleidend würde. Teilmengen einer noch offenen Angebotsmenge werden nicht betrachtet.
- Ein Angebot wird nur dann als umgestaltungswürdig erkannt, wenn das Dispodatum für dieses Angebot größer oder gleich dem heutigen Datum zuzüglich der in Tagen eingegebenen Karenzzeit ist. Der Default-Wert für die Karenzzeit kommt aus der Tabelle VRLD40.
- Ein Angebot wird nur dann als umgestaltungswürdig erkannt, wenn es sich mindestens um die Anzahl der Tage in die Zukunft verschieben lässt, die als Mindestverschiebenungszeit angegeben werden, ohne dass eine Unterdeckung eintritt. Der Default-Wert für die Mindestverschiebungszeit kommt aus der Tabelle VRLD40.
- Einen Druck der umgestaltungswürdigen Angebote können Sie sich über das Programm 'Umgestaltungswürdige Angebote auflisten' (DI57102R) erstellen. Von dort aus kann auch dieses Programm 'Angebotstermine prüfen/optimieren' aufgerufen werden.
- Verfahrenshandbuch Disposition.
Tabellen
Felder
Kriterien Umgestaltungswürdigkeit
Feldbezeichnung | Erklärung |
---|---|
Karenzzeit | Die Prüfung beziehungsweise Optimierung von Angebotsterminen hat das Ziel, Angebote aufzuspüren, die auf Grund einer veränderten Nachfragesituation dann zu einem zu frühen Termin geplant sind, und für diese umgestaltungswürdigen Angebote neue Termine vorzuschlagen.
Hintergrund dabei ist der, dass auf der Grundlage der neu gewonnenen Erkenntnissen mit dem Lieferanten über eine Verschiebung gesprochen werden kann. Dabei wird es nun so sein, dass über weiter in der Zukunft liegende Angebote eher ein Einvernehmen zu erzielen sein wird, während gegenwartsnah liegende Angebote sich nur noch schwierig umterminieren lassen werden. Daher macht es dann auch wenig Sinn, diese an sich umgestaltungswürdigen, aber doch zu gegenwartsnah liegenden Angebote aufgelistet zu bekommen. Die Karenzzeit ist hierbei die Größe, über die festgelegt wird, was "zu gegenwartsnah" bedeuten soll. Sie wirkt in der Weise, dass nur solche Angebote geprüft werden, deren Dispositionsdatum größer gleich dem aktuellen Tagesdatum + Karenzzeit. Die Karenzzeit wird durch eine Anzahl von Arbeitstagen festgelegt. Der spezielle Wert Null bewirkt, dass es keine Karenzzeit gibt; alle Angebote (auch rückständige) werden geprüft. |
Mindestverschiebungszeit | Die Prüfung beziehungsweise Optimierung von Angebotsterminen hat das Ziel, Angebote aufzuspüren, die auf Grund einer veränderten Nachfragesituation dann zu einem zu frühen Termin geplant sind, und für diese umgestaltungswürdigen Angebote neue Termine vorzuschlagen. Hintergrund dabei ist der, dass auf der Grundlage der neu gewonnenen Erkenntnissen mit dem Lieferanten über eine Verschiebung gesprochen werden kann. Dabei wird es nun so sein, dass der Aufwand sich nicht lohnt, wenn es nur wenige Tage sind, um die das Angebot verschoben werden könnte. Daher sind diese an sich umgestaltungsfähigen Angebote nicht automatisch auch wirklich umgestaltungswürdig, so dass sie auch gar nicht aufgelistet werden sollen. Die Mindestverschiebungszeit ist hierbei die Größe, über die festgelegt wird, um wie viele (Arbeits-) Tage sich ein Angebot verschieben lassen könnte, damit es umgestaltungswürdig zu nennen ist und aufgelistet werden soll. Die Mindestverschiebungszeit wird durch eine Anzahl von Arbeitstagen festgelegt. Der spezielle Wert Null bewirkt, dass es keine Mindestverschiebungszeit gibt; alle Angebote werden aufgelistet, sobald sie auch nur um einen Tag verschoben werden könnten. |
Selektion Angebote
Feldbezeichnung | Erklärung |
---|---|
Lagergruppe Angebot | Die Lagergruppen sind ein Instrument der Disposition. Eine Lagergruppe ist die logische Zusammenfassung von verschiedenen Lagerorten, in der die Angebots- und Nachfragebestände dieser Lagerorte summiert sind. Mit den Lagergruppen ist es daher möglich, in der Disposition differenziert vorzugehen. Die Zuordnung der Lagerorte zu einer Lagergruppe erfolgt über das Programm Lagerortstamm verwalten (US16600), indem für jeden Lagerort die Lagergruppe eingetragen wird, zu der er gehören soll. |
Lagerort Angebot | Im Rahmen der betrieblichen Organisation eines Unternehmens kann ein Artikel an mehreren Stellen (Räumen, Lagerhallen, Betriebsstätten) des Unternehmens lagern. Sofern eine (lager-)buchmäßige Trennung der jeweiligen Bestände gefordert wird, wird von Lagerorten gesprochen. Ein Artikel kann buchmäßig an beliebig vielen Lagerorten geführt werden. |
Angebotsart | Hiermit wird die Art der Angebote unterschieden, z.B. Bestellung oder Fertigungsauftrag. Die gültigen Werte sind in der Tabelle FRD827 (Angebotsarten) hinterlegt. |
Anwendungsgebiet | Das Anwendungsgebiet gibt Auskunft darüber, ob es sich bei der nachfolgenden Auftragsnummer um einen Lieferschein oder einen Lagerbeleg handelt.
|
Belegnummer | Die Belegnummer dient zur eindeutigen Identifikation der einzelnen Belege der verschiedenen Belegarten wie Bestellungen, Anfragen, Belastungen etc. im EKS-System. In Abhängigkeit von der im Firmenstamm hinterlegten Aufbereitungsschablone für EKS besteht diese aus dem maximal zweistelligen Belegkennzeichen, dem bis zu vierstelligen Belegjahr und einer eindeutigen laufenden Nummer je Belegart, wobei die Gesamtlänge höchstens 11 Stellen betragen kann. Die Belegnummer wird beim Erfassen eines Beleges vom System gemäß der Aufbereitungsschablone maschinell vergeben, kann aber auch manuell vorgegeben werden. Sie wird dabei nach der Eingabe vom System automatisch nach Vorgabe der Belegnummernschablone aufbereitet. Die jeweils letzte vom System vergebene laufende Nummer je Belegart und Jahr wird in der Nummernkreisdatei gespeichert. Aufgrund dieses Wertes wird die nächste Belegnummer vergeben. Weitere Informationen unter BENR Detail. |
Personenkonto | In diesem Feld wird die Adresse oder das Personenkonto angegeben, die bearbeitet werden soll. Erlaubt sind beliebige Kombinationen der Ziffern von "0" bis "9". Erfolgt im Feld "Filiale" keine Eingabe, wird, falls für die eingegebene Adresse mehrere Filialen vorhanden sind, in das Matchcode-Programm "Filialen" verzweigt. Existiert genau eine Filiale, wird diese in das Eingabefeld übertragen. Erfolgt bei einem Personenkonto keine Angabe der "Kontenart", so wird, falls für die angegebene Adresse mehrere Kontenarten vorhanden sind, in das Matchcode-Programm "Kontenart" verzweigt. Existiert genau eine Kontenart, wird diese in das Eingabefeld übertragen. Existiert das eingegebene Konto nicht, so wird ein entsprechender Hinweis angezeigt. Weitere Informationen zur Ermittlung der Nummer des Personenkontos finden sich unter PKNR_Detail. |
Selektion Lagergruppe / Artikel
Feldbezeichnung | Erklärung |
---|---|
Lagergruppe | Die Lagergruppen sind ein Instrument der Disposition. Eine Lagergruppe ist die logische Zusammenfassung von verschiedenen Lagerorten, in der die Angebots- und Nachfragebestände dieser Lagerorte summiert sind. Mit den Lagergruppen ist es daher möglich, in der Disposition differenziert vorzugehen. Die Zuordnung der Lagerorte zu einer Lagergruppe erfolgt über das Programm Lagerortstamm verwalten (US16600), indem für jeden Lagerort die Lagergruppe eingetragen wird, zu der er gehören soll. |
Disponent | Ein Disponent wird durch sein Disponentenkennzeichen spezifiziert. Dieses ist ein Kürzel für einen Sachbearbeiter, der speziell die Funktion eines Disponenten innehat. Sowohl das Sachbearbeiterkürzel als solches als auch die Funktion als Disponent müssen in der Kennwortdatei hinterlegt sein. Der auf Artikelstammebene eingetragene Mitarbeiter gilt für alle Lagergruppen, sofern im Lagerstamm nichts anderes vereinbart wurde. |
Dispositionsart | Die Dispositionsart wird durch den Dispositionsschlüssel spezifiziert. Er bestimmt, wie ein Artikel disponiert werden soll. Die gültigen Schlüssel sind in der Tabelle FRD482 (Dispositionsschlüssel) hinterlegt. |
Beschaffungsart | Die Beschaffungsart wird durch den Beschaffungsschlüssel spezifiziert. Er bestimmt, wie ein Artikel beschafft werden soll. Anhand des Beschaffungsschlüssels entscheidet sich, ob aus der Disposition heraus Bestell-, Fertigungs- oder Transfervorschläge erstellt werden. Der Beschaffungsschlüssel für Transfervorschläge kann nur auf Lagergruppenebene angegeben werden. Die gültigen Schlüssel sind in der Tabelle FRD506 hinterlegt. |
Artikelart | Mit diesem Kennzeichen wird bestimmt, welcher Gruppe ein Artikel zugeordnet werden soll (Endprodukt, Baugruppe, Kaufartikel usw.). Eine Sonderstellung nehmen die Artikelarten "Schüttgut" (keine Verbrauchsbuchung) und "Kuppelprodukt" (keine Vorschläge) ein. Die dazugehörige Tabelle ist FRD168 (Artikelarten). |
ABC-Klasse | Über dieses Kennzeichen wird die Zugehörigkeit eines Artikels zu den nach Wertgesichtspunkten gebildeten Klassen gesteuert. Es wird durch die ABC-Analyse im Bereich LBS vergeben und kann nicht manuell geändert werden. Das ABC-Kennzeichen steuert unter anderem in Zusammenhang mit den Dispositionsparametern, insbesondere Losgrößenformel bei bedarfs- und bedingt plangesteuerten Artikeln, die verwendete Periodenlänge in der Bedarfsplanung. |
Dispositionsstufe | Die Dispositionsstufe beschreibt die hierarchisch niedrigste Ebene, auf der ein Artikel im Rahmen einer Stücklistenstrukturauflösung über das Programm Dispositionsstufen ermitteln vorkommt. Endprodukte, Handelsware oder Artikel, die keiner Stückliste als Komponente zugeordnet wurden, haben die Dispositionsstufe '0'. Alternativ zur automatisch ermittelten Dispositionsstufe kann diese auch manuell im Artikelstamm eingetragen werden (beispielsweise wenn die Verwendung eines Artikels in Stücklisten durch Formeln und Entscheidungstabellen (Stichwort: Variantengenerator mit Sachmerkmalen) bestimmt wird. |