Der Änderungsindex (intern) kann am Artikel für den Artikel und die Stückliste und für den Arbeitsplan getrennt geführt werden. Letzteres setzt voraus, dass die gemeinsame Verwaltung für Arbeitsplan und Stückliste nicht für den Artikel im Einsatz ist.

Begriffe

BegriffKurzbeschreibung
ÄnderungsnummerEnthält die Änderungsdokumentation und ist Grundlage für den Änderungsindex.
Einlauf-DatenDiese legen fest mit welchem Einlauf-Datum und welchem Einlauf-Änderungsindex eine Änderung gültig wird.
Auslauf-DatenDiese legen fest mit welchem Auslauf-Datum und welchem Auslauf-Änderungsindex eine Änderung ungültig wird.
ÄnderungshistorieDie Änderungshistorie, also alle Änderungsindexe für Artikel / Stückliste und Arbeitsplan, werden in der Datei UHISTP gespeichert.
DokumentationspflichtDamit können Änderungen an Stückliste und / oder Arbeitsplan nur mit einem gültigen noch nicht freigegebenen Änderungsindex vorgenommen werden. Details hierzu finden sich unter Änderungsindex maschinell.

Einsatz und Verwendung des Änderungsindex (intern)

Die Verwendung des Änderungsindex kann manuell oder maschinell unterstützt erfolgen. In jedem Fall ist eine Änderungsnummer notwendig um einen Änderungsindex zu erfassen. Die Erfassung erfolgt für einen Artikel über das Kontextmenü in Artikel verwalten (US17090), in Stückliste verwalten (PS11090), in Arbeitspläne verwalten (PA11090) oder Arbeitspläne / Stücklisten verwalten (PU11090).

Das Prinzip für die Abbildung der Änderungen ist der Vergleich der Gültigkeit über das Eingabedatum (bzw. Bedarfsdatum oder Auflösungsdatum). Dazu werden in den Positionen von Arbeitsplan und Stückliste die Datumsfelder Einlauf-Datum und Auslauf-Datum und aus dem Änderungsindex das Freigabedatum verwendet. Es wird abgegrenzt (Grenzwert, Grenzwertdatum) ob eine Position noch gültig ist oder nicht.

Über VRLU55 (Änderungshistorie) wird vorgegeben welchen Aufbau der Änderungsindex haben kann.

In der Verwaltung von Stückliste und Arbeitsplan sind alle Zustände selektierbar, daher wird bei der Analyse und Betrachtung der Stammdaten das Grenzdatum  aus dem aktuellsten Änderungsindex ermittelt und für den Zugriff verwendet. Es wird somit immer der aktuellste Stand als Default angezeigt.

Bei den Bewegungsdaten, in diesem Fall also Fertigungsaufträge, wird der Index zum Bedarfsdatum ermittelt, sofern der Auftrag ein solches über einen Fertigungsvorschlag durch die Disposition mit bekommen hat. Mit diesem Bedarfsdatum erfolgt dann die Ermittlung des Änderungsindex über den dann mit dem Freigabedatum die Auflösung der Stückliste und des Arbeitsplanes erfolgt. Im Fertigungsauftrag ist damit immer nur ein Stand ersichtlich.

Änderungsnummer

Grundlage für die Erfassung eines Änderungsindex (intern) ist eine Änderungsnummer die über Änderungsdokumentation (US12300) verwaltet wird.


Möglicher Ablauf der Durchführung einer Änderung



Änderungsindex manuell

Es ist möglich die einzelnen Zustände der Änderungen manuell in oxaion zu pflegen. Dies verlangt eine entsprechende Disziplin bei der Verwaltung der Informationen für Einlauf und Auslauf der einzelnen Elemente, denn dabei müssen diese Daten auf der Lasche Grenzwerte manuell gepflegt werden. Außerdem dürfen Aktionen wie Löschen und Ändern nur mit Vorsicht verwendet werden.

Für eine konsequente und transparente Verfolgung und Dokumentation von Änderungen wird die Vorgehensweise von Änderungsindex maschinell empfohlen.

Prinzipielle manuelle Vorgehensweise

  1. Anlegen einer Änderungsnummer
  2. Anlegen eines Änderungsindex für das gewünschte Element, Arbeitsplan oder Stückliste
  3. Verwalten von Arbeitsplan oder Stückliste, dabei dürfen keine Daten verändert oder gelöscht werden, sondern
    1. es werden vorhandene Einträge kopiert und anschließend werden die Kopiervorlage und die Kopie bezüglich der Grenzwerte gepflegt. Dabei erhält das Kopierte das Auslauf-Datum, das vor dem Freigabedatum des mit 1. angelegten Änderungsindex liegt und den Auslauf-Änderungsindex vor dem unter 1. angelegten. Die Kopie erhalt die Grenzwerte aus dem unter 1. angelegten Änderungsindex
    2. neue Einträge können erfasst werden und erhalten die Grenzwerte des unter 1. angelegten Änderungsindex
    3. Einträge werden nicht gelöscht, sondern erhalten die Grenzwerte von vor dem unter 1. angelegten Änderungsindex

Letztlich sind zu jedem Änderungsstand die korrekten Grenzwerte für die Positionen manuell sicher zu stellen.

Änderungsindex maschinell

Für eine konsequente und transparente Verfolgung und Dokumentation von Änderungen kann die sogenannte Dokumentationspflicht im Artikel aktiviert werden (Produktionsdaten Dokupflicht Arbeitsplan bzw. Dokupflicht Stückliste).

Damit sind Änderungen an Arbeitsplan oder Stückliste nur mit einem gültigen und noch nicht freigegebenen Änderungsindex möglich. Ist das Freigabedatum erreicht, kann auf dem Änderungsindex keine Änderung mehr erfolgen.

Über FRD509 (Dokumentationspflicht Stücklisten-/Arbeitsplanpositionsfelder) wird festgelegt, welche Felder als dokumentationspflichtig betrachtet werden sollen. Diese Felder sind damit nur über einen neuen Änderungsindex verwaltbar.

Prinzipielle maschinelle Vorgehensweise

Der Ablauf kann manuell in gleicher Weise nachgestellt werden. Allerdings wird bei der aktiven Dokumentationspflicht maschinell für die korrekte Pflege der Grenzwerte gesorgt. Es werden dabei die vorhandenen Position nicht mehr verändert, obwohl der Anwender meint dies zu tun, denn die Änderungen laufen in einer Kopie der Position ein und die veränderte Position erhält Auslaufdaten. Neue Position erhalten Einlaufdaten und das Löschen von Positionen wird mit der Vergabe von Auslaufdaten abgebildet.

Diese Vorgehen wird im Beispiel näher dargestellt.

Beispiel maschinelle Vorgehensweise

Der Artikel mit Arbeitsplan und Stückliste (gemeinsame Verwaltung) ist freigegeben und die Stammdaten sollen einer Dokumentationspflicht unterzogen werden.

Ausgangszustand (Änderungsindex 000 numerisch 3 stellig) der Baugruppe BG-001

Arbeitsgang

Rüstzeit Maschine

Bearbeiten Maschine

Arbeitsplatz
StücklistenpositionKomponenteproportionale Mengefixe Menge
Einlauf-DatumEinlauf-IndexAuslauf-DatumAuslauf-Index
100,5 h1 HURBearbeiten 1






000
000





10KP-0011 PCE


000
000





20KP-0022 PCE


000
000
20
1 HURBearbeiten 2






000
000





30KP-0032 PCE


000
000





40KP-0042 PCE


000
000

Es wird festgestellt, dass KP-002 besser ersetzt werden muss durch KP-005, wodurch sich die Zeit für die Bearbeitung am Arbeitsgang 10 sich auf 1,25 h ändert und das ein abschließender QS Arbeitsschritt mit 1 Stunde Bearbeitung notwendig ist. Dazu ist aber eine zusätzliche Komponente KP-006 fix notwendig, dies wiederum macht die Komponente KP.004 überflüssig.

Eine Änderung ist nur möglich mit einem neuen Änderungsindex 001. Dieser wird angelegt mit Freigabedatum morgen (12.02.) und es erfolgt die Bearbeitung bezüglich der Anforderungen.

Änderungsindex 001 direkt nach der Bearbeitung (mit Anzeige der gültigen Sätze zum höchsten verfügbaren Änderungsindex)

Arbeitsgang

Rüstzeit Maschine

Bearbeiten Maschine

Arbeitsplatz
StücklistenpositionKomponenteproportionale Mengefixe Menge
Einlauf-DatumEinlauf-IndexAuslauf-DatumAuslauf-Index
100,5 h1,25 HURBearbeiten 1





12.02.001
000





10KP-0011 PCE


000
000





20KP-0052 PCE

12.02.001
000
20
1 HURBearbeiten 2






000
000





30KP-0032 PCE


000
000
30
1 HURQS





12.02.001
000





50KP-005
1 PCE
12.02.001
000

Grün hinterlegt die manuellen, rot die maschinellen Änderungen / Eintragungen.

Lässt man sich nun alle Sätze Anzeigen indem die Selektion aufgehoben wird durch Änderungsindex * und Grenzwertdatum = leer, zeigt sich folgendes Bild:

Arbeitsgang

Rüstzeit Maschine

Bearbeiten Maschine

Arbeitsplatz
StücklistenpositionKomponenteproportionale Mengefixe Menge
Einlauf-DatumEinlauf-IndexAuslauf-DatumAuslauf-Index
100,5 h1 HURBearbeiten 1






00011.02.001
100,5 h1,25 HURBearbeiten 1





12.02.001
000





10KP-0011 PCE


000
000





20KP-0022 PCE


00011.02.001





20KP-0052 PCE

12.02.001
000
20
1 HURBearbeiten 2






000
000





30KP-0032 PCE


000
000





40KP-0042 PCE


00011.02.001
30
1 HURQS





12.02.001
000





50KP-005
1 PCE
12.02.001
000

Die veränderten oder gelöschten Positionen sind weiterhin verfügbar und haben lediglich Auslaufdaten erhalten.

Änderungsindexe auswerten

Über die Änderungshistorie wird ermöglicht, Änderungsstände zu einem Datum aufzuzeigen. Dies kann direkt in den Verwaltungen von Stückliste oder Arbeitsplan, aber auch über Auskunft Stücklisten / Arbeitspläne (PU30000) erfolgen.

Ohne manuelles Eingreifen wird in beiden Fällen das heutige Datum als Basis für die Ermittlung des aktuellen gültigen Änderungsindex herangezogen. Und als Vergleich für die Prüfung der Gültigkeit verwendet.

Sollen alle Änderungsstände ausgewertet werden, ist der Änderungsindex mit * einzustellen und das Grenzwertdatum zu entfernen.


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