Grundfunktionen

Entnahmescheine erstellen

Vor der ersten Erstellung eines Entnahmescheins müssen für die jeweiligen Benutzer die Benutzereinstellungen (US22014) erledigt werden. Über diese Voreinstellungen werden Default definiert, die den Benutzer für eine Anwendungsgebiet klassifizieren, die Druckausgabe steuern, mit welcher übergeordneten Mengeneinheit gearbeitet werden soll oder auch in welcher Reihenfolge die Bedarfe auf dem Entnahmepapier gelistet werden sollen.

Um einen Entnahmeschein zu initiieren sind im Wesentlichen folgende Schritte erforderlich:

  • Programm Angaben für den Entnahmescheindruck (US22090) aufrufen → Entnahmescheinexplorer
  • Entnahmeschein erfassen
  • ES-Hauptposition erfassen → Verzweigen in bereichsspezifisches Selektionsprogramm
  • Auswahl der selektierten Positionen


Entnahmescheinkopf:
Folgende Felder im Entnahmeschein-Kopf haben steuernde Funktionen:

  • Entnahmescheinart:  Planentnahmeschein oder „Echt"-Entnahmeschein
  • ES-Verarbeitungsart: bei Plan-Entnahmeschein optionale Entnahmeschein-Bestandsbuchung möglich


Entnahmescheinposition:

  • Zuordnen von Bedarfen zu einer Entnahmescheinposition über bereichsspezifisches Selektionsprogramm (Verkauf, PPS) oder über Einzelerfassung im Bereich LBS
  • Plan-ES-Positionen abrufen, wenn ein Planentnahmeschein dem aktuellen (Einzel)-Entnahmeschein vorausging


Auftragskommissionierung:
Eine weitere Variante, einen Entnahmeschein zu erstellen, ist die Möglichkeit direkt aus den Aufträgen heraus entweder über das Kontextmenü oder maschinell (durch Parametereinstellung der Tabelle FRD224) einen auftragsbezogenen Entnahmeschein zu generieren.

Dabei wird - gesteuert über einen Parameter der Tabelle VRLV40 - entweder direkt oder über den Asynchronjob Rxx_BVKE automatisch der Entnahmeschein-Kopf erstellt und die dazugehörigen Auftragspositionen in Entnahmeschein-Positionen umgewandelt. Ggf. werden auch automatisch Ressourcen zugeordnet (Tabelle VRLU32).

Wird mit der Funktion „Entnahme im Stapel zuteilen" gearbeitet, so kann auch dort gleich eine automatische Entnahmescheinerstellung initiiert werden.

Entnahmeschein-Kopfinformationen

Mit Aufruf des Entnahmescheinexplorers wird zunächst eine Auflistung aller bestehenden Entnahmescheine angezeigt. Diese Anzeige kann per Selektion auf die Entnahmescheine reduziert werden, die für den jeweiligen Sachbearbeiter relevant sind.

Die Felder

  • Entnahmescheinart
  • Anwendung
  • Entnahmeschein-Verarbeitungsart

werden aus den Benutzereinstellungen als Default vorbelegt. Die nachfolgenden Felder können zum einen als Selektionsfelder zum leichteren Auffinden von Entnahmescheinen verwendet werden und zum anderen können Defaults zur leichteren Verarbeitung der Auftragspositionen vorgegeben werden.

Ressourcen zuordnen

Ressourcenpflichtige Entnahmescheinpositionen:
Ressourcenpflichtige Entnahmeschein-Positionen sind folgende Positionen:

  • Lagerort ist lagerplatzpflichtig
  • Artikel ist chargenpflichtig und/oder seriennummernpflichtig
  • Lagerort ist über zugeordnetes Vorlager mit ACL-Lager verbunden:

Die Definition erfolgt über das Programm „Lagerorte verwalten" mit dem Programm US16600 und Tabelle ACL-Vorlager → FRD430

Bei derartigen Entnahmeschein-Hauptpositionen ist für die Durchführung einer Materialbewegung das Zuordnen von Ressourcen erforderlich.

Bei Lagerplatz- oder Chargenpflicht kann über die Tabelle VRLU32 entweder eine automatische oder eine manuelle Zuordnung der Ressourcen über das Kontextmenü (Funktion „ES-Unterposition erfassen" eingestellt werden.

Die Chargenzuteilung erfolgt nach dem FIFO-Prinzip, wenn in der Tabelle VRLU32 die Parameter entsprechend eingestellt sind. Ferner wird über diese Tabelle gesteuert, ob eine Freigabe der Charge zwingend vorgeschrieben ist. In Abhängigkeit der Produktpalette eines Unternehmens, kann an dieser Stelle definiert werden, ob eine generelle Prüfung auf das interne Verfalldatum durchgeführt werden soll.

Für ACL-Positionen wird über die Funktionsmenüauswahl „Freigabe für ACL-Verarbeitung" ein LBS-Auslagerungs-Request erzeugt. 

Treten Probleme bei der Requestverwaltung auf, so wird eine fehlerhafte Unterposition gebildet. Von dieser kann dann aus dem Entnahmescheinexplorer direkt in die LBS-Requestverwaltung verzweigt werden, um das ACL-Problem zu beheben.

Werden diesen Requests durch das LBS-ACL-Modul Lagerplatzbestände zugewiesen, werden parallel dazu Entnahmeschein-Unterpositionen erstellt.

Bei der Unterpositionsbildung findet wieder eine Entnahmeschein-Bestandsbuchung statt. Es wird die jeweilige Menge auf Lagerortebene ausgebucht und auf Ressourcenebene wieder eingebucht. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis die Zuteilungsmenge auf Ressourcenebene die Bedarfsmenge auf Entnahmeschein-Hauptpositionsebene erreicht bzw. überschreitet.

Entnahmescheine drucken

Nach Erstellung eines Entnahmescheins kann über die Funktionsmenüauswahl „Entnahmeschein drucken" in die Druckaufruf-Maske verzweigt werden. Dabei werden diverse Felder mit Defaults aus der Benutzereinstellung und Vorlauftabellen in der Maske eingestellt.

Mit bestätigen der Maske wird der Druckaufruf asynchron ausgeführt.

Eine weitere Variante, Entnahmescheine zu drucken, ist der Druck über das Programm Entnahmescheine drucken (US22050).

Entnahmescheine ändern

Ein Entnahmeschein lässt sich generell solange ändern, bis der Status auf ‚END' steht. Ist ein Entnahmeschein komplett erledigt, ist eine Änderung nicht mehr möglich.

Eine Änderung könnte z.B. auf Positionsebene erfolgen, wenn beim Kommissionieren festgestellt wird, dass nicht ausreichend Bestand für die Verkaufsauftragsposition vorhanden ist.

In diesem Falle kann über die Kontextmenüauswahl „ES-Hauptposition ändern" die Menge auf die tatsächlich vorhandene Menge reduziert werden und die Position muss nicht komplett gelöscht werden.

Im Hintergrund wird für die Differenzmenge der Entnahmescheinbestand ausgebucht und die Kommissionsmenge auf der Verursacherposition (Feld ..ESM1 in Datei VPSDAP/VKPOSP) reduziert.

Hinweis: Ist für die Position ggf. schon für eine Teilemenge eine Ressourcenzuordnung erfolgt, ist die Menge in der Entnahmescheinhauptposition nicht mehr verwaltbar. Die Ressourcen müssen in diesem Falle zuerst gelöscht werden. Dann ist die Menge auf Hauptpositionsebene wieder verwaltbar.

Entnahmescheine löschen

Ein Entnahmeschein kann dann gelöscht werden, wenn die Positionen noch nicht komplett verbucht sind. Dabei werden die getätigten Buchungen bezüglich Entnahmescheinbestand wieder zurückgenommen.  

Sonderfälle

Vorkommissionierte Ware:
Wurde die Ware schon über die Funktion „Entnahme im Stapel zuteilen" bearbeitet und existiert für die ausgewählte Auftragsposition schon eine Stapelzuteilung, wird diese Menge in der Auftragsposition reduziert und der Entnahmebestand wird für die Stapelzuteilung ausgebucht.
Die Stapelzuteilungsmenge wird bei der Verfügbarkeitsprüfung berücksichtigt.

Zuordnung Charge- /Lagerplatzbestand in Auftragsverwaltung:
Wurde eine Ressourcenzuordnung schon in der VKS-Auftragsverwaltung vorgenommen, wird auf diesen Chargen- oder Lagerplatzbestand zugegriffen.
Die Mengen in der Datei VACHAP werden reduziert, weil die Teilmenge oder die komplette Mengen auf die Entnahmeschein-Unterposition übergeht.

Streckengeschäfte:
Verkaufsauftragspositionen, die als Streckengeschäfte gekennzeichnet sind, sind vom Kommissionieren ausgeschlossen, weil im Normalfall die Ware direkt vom Lieferant an den Kunden versandt wird.

Erstellen VKS-Entnahmeschein

Einfache Bearbeitung Entnahmeschein



Im vorstehenden Schema ist der normale Ablauf zur Kommissionierung dargestellt. 

Nach der Entnahmescheinkopfanlage über den Entnahmescheinexplorer wird automatisch die Selektionsmaske je nach Anwendungsgebiet angezeigt. Durch die Definition eines entsprechenden Filters werden die zur Kommission anstehenden Auftragspositionen angezeigt. Innerhalb eines Entnahmescheins kann dieser Filter immer wieder aufgerufen werden und es können dabei auch jedes Mal die Selektionskriterien geändert werden.

Mit der Entnahmescheinverwaltung werden auf diesem Wege „Pakete" für die Kommissionierer im Lager zusammengestellt. Nachdem die Ware ausgefasst wurde, können sehr einfach die Lieferscheine für die zu liefernden Auftragspositionen generiert werden. 

Sollten Abweichungen zwischen der Menge, die entnommen werden soll und der Menge, die tatsächlich entnommen wurde vorhanden sein, wird der Entnahmeschein entsprechend korrigiert. Danach wird über das Funktionsmenü mit der Auswahl „Lieferschein aus Entnahmeschein erstellen" das Erstellen der Lieferscheine initiiert. Dabei werden die Lieferscheine maschinell auftragsbezogen generiert und ggf. gedruckt. 

Es kann auch sofort eine Rechnung angefordert werden. Der Lieferscheindruck ist nicht zwingend erforderlich, um eine Rechnung zu erzeugen.

Zusätzlich können auch noch Versandaufträge gedruckt werden. 

Umfangreichere Kommissionierfunktionen sind im VKS-Handbuch Versanddisposition beschrieben.

Intercompany-Prozesse

Durch die Zuordnung einer bezogenen Firma im Lagerortstamm des Reservierungslagers wird automatisch die Entnahme-Verfügbarkeitsprüfung für den angeforderten Bedarf in der bezogenen Firma vorgenommen.

Die relevanten Buchungen werden jedoch in der aktuellen Firma vorgenommen.

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