Prozess - was die Disposition macht
Allgemeines
Es gibt in oxaion prinzipiell fünf verschiedene Weisen, nach denen Artikel disponiert werden können:
- verbrauchsgesteuert
- Kanban-gesteuert
- dynamisch gesteuert
- manuell gesteuert
- nicht disponiert.
Die ersten vier stehen für eine aktive Disposition, bei der die Verfügbarkeitssituation irgendwie analysiert wird und gegebenenfalls Beschaffungsvorschläge initiiert werden.
Die ersten drei stehen für eine Disposition, die im Wesentlichen vom System selbst in der gerade beschriebenen Weise bewerkstelligt wird, dass für Not leidende Artikel selbständig Beschaffungsvorschläge initiiert werden. Hierfür müssen nur grundlegende Einstellungen getroffen werden.
"Dynamisch gesteuert" ist ein Oberbegriff, der alle jene Dispositionsarten umfasst, bei denen Angebote und Nachfragen tagesgenau auf der Zeitachse abgebildet und ausgewertet werden. Damit unter scheiden sich diese wesentlich von der verbrauchsgesteuerten Disposition, bei der die verschiedenen Angebots- und Nachfragearten immer nur kumuliert, also ohne jeden Zeitbezug betrachtet werden.
Der Begriff Dispositionsverfahren wird hier als grundlegendes Prinzip verstanden, nach dem die Dinge der Disposition betrieben werden; aus ihnen gehen die verschiedenen konkreten Dispositionsarten hervor.
Die Begriffe Angebot und Nachfrage sind ganz wesentlich für die Disposition und sollen daher näher erläutert werden:
- Als Angebot gilt alles, was aus Sicht der Disposition schon vorhanden, also auf Lager liegt; ferner alles, was auf Grund laufender Aktivitäten als Zugang geplant ist.
- Als Nachfrage gilt alles, was auf Grund laufender Aktivitäten als Abgang geplant ist.
Sowohl Angebot als auch Nachfrage werden im Hinblick auf ihre Qualität in vorläufig und echt unterteilt; im Modul Disposition werden darunter die folgenden Bestände verstanden:
Angebot / Nachfrage | Bestände |
---|---|
Echtes Angebot |
|
Vorläufiges Angebot |
|
Echte Nachfrage |
|
Vorläufige Nachfrage |
|
Die Bestände der echten und vorläufigen Nachfrage machen sich nur bei bestimmten Dispositionsarten bzw. Einstellungen nachfragewirksam bemerkbar. Näheres hierzu ist bei den einzelnen Dispositionsarten aufgeführt.
Der Dispositionsbestand ist der physische Lagerbestand aus Dispositionssicht. In der Regel wird er mit dem physischen Lagerbestand übereinstimmen, da die Buchungsschlüssel standardmäßig beide Bestandsfelder identisch bebuchen. Die einzige, im Standard umgesetzte (und auch nur temporär bestehende) Ausnahme ergibt sich im Zusammenhang mit Transferauftragslieferungen mittels eines schwimmen den Lagers.
Entnahmescheinbestände stellen von der Sache her eine Reservierung auf den Lagerbestand dar. Wenn dieses sich in der dynamischen Disposition auch in der Nettoübersicht, in der Verfügbarkeitsrechnung und im Netchange entsprechend darstellen soll, muss der Parameter 21 in der VRLD14 angeklickt sein.
Wichtige Einschränkung
Es können nur Entnahmescheinbestände in der beschriebenen Weise Berücksichtigung finden, die aus VKS-, LBS- oder EKS-Entnahmenscheinen stammen, und bei EKS-Entnahmescheinen auch nur manuelle Positionen (nicht solche, die aus Sammelentnahmescheinen herrühren).
Die Nachfrage aus dem Reservierungsbestand aus Serviceaufträgen wird standardmäßig über den Verkaufsauftragsbestand gebucht.
Der Zusatzbedarf aus Chargenverfall kann nur bei chargenpflichtigen Artikeln existieren und auch nur dann, wenn die Parameter der Tabelle VRLL10 dies vorsehen. Der Zusatzbedarf aus Chargenverfall nimmt zu dem Zeitpunkt des Verfalls einer Charge deren physischen Bestand auf, der noch nicht durch andere Nachfragen abgedeckt ist. Der Zusatzbedarf aus Chargenverfall ist von seinem Wesen her zeitachsenbezogen und kann daher nur bei den dynamischen Dispositionsarten eine Rolle spielen.
Einen dispositiv ambivalenten Charakter weisen die Transferaufträge beziehungsweise Transfervorschläge auf, die im Wesentlichen nichts anderes als echte beziehungsweise vorläufige Konsignationsaufträge sind. Einerseits stellen sie Nachfrage auf dem einen Lagerort und der ihm zugeordneten Lagergruppe, andererseits Angebot auf dem anderen Lagerort und der ihm zugeordneten Lagergruppe dar. Die Nachfrage wird standardmäßig über den (vorläufigen) Verkaufsauftragsbestand gebucht, das Angebot hingegen über den Bestellvorschlagsbestand beziehungsweise Bestellbestand.
Die Unterschiede zwischen den aktiven Dispositionsarten bestehen im Wesentlichen im Hinblick auf:
- Feinheit der Datengrundlage
- Einbeziehungsmöglichkeiten von Planzahlen
- Unterdeckungsprüfung
- Anstoß zu Beschaffungsvorschlägen
- Losgrößenbildung
- Beauskunftung
- Verfügbarkeitsprüfung.
Für die nachfolgende Darstellung werden die Dispositionsarten in der folgenden Weise strukturiert:
Dispositionsverfahren | Dispositionsart | |
---|---|---|
verbrauchsgesteuert | Verbrauchsgesteuert Disposition | |
Kanban-gesteuert | Kanban-Steuerung | |
dynamisch gesteuert | kontinuierlich gesteuert | Bedarfsgesteuerte Disposition |
Bedingt plangesteuerte Disposition | ||
diskret gesteuert | Diskret einzelgeplante Disposition | |
Hart plangesteuerte Disposition | ||
manuell gesteuert | Manuelle Disposition | |
nicht disponiert | Ausgeschaltete Disposition |
Der Darstellung der ersten Ebene liegen folgende Kriterien zugrunde:
Dispositionsverfahren | Aktiv disponiert | Zeitachsenbezug | Manueller Vorschlagsanstoß |
---|---|---|---|
verbrauchsgesteuert | Ja | Nein | Nein |
Kanban-gesteuert | Ja | Nein | Ja/Nein |
dynamisch gesteuert | Ja | Ja | Nein |
manuell gesteuert | Ja | Ja/Nein | Ja |
nicht disponiert | Nein | --------- | --------- |
Vorabdisposition
Die Vorabdisposition dient der besseren Planung von so genannten Langläuferteilen, also Teilen mit langen Wiederbeschaffungszeiten. Der Beschaffungsprozess von solchen Teilen soll schon eingeleitet werden, bevor das dahinter stehende Projekt oder die Stückliste freigegeben bzw. konstruktiv fertig formuliert ist.
Dispositionsdatei
Die Dispositionsdatei ("Dispo-Datei") ist die wesentliche Datengrundlage, auf die sich die Disposition stützt. Das gilt in ganz besonderer Weise für die dynamisch gesteuerten Artikel, da auf Grund der in ihr enthaltenen Daten der Abgleich zwischen Angebot und Nachfragen stattfindet und Beschaffungsmaßnahmen initiiert werden.
Standardmäßig wird die Dispo-Datei bei der Verarbeitung der Buchungsanforderungen gepflegt, die von den einzelnen Anwendungen bei der Durchführung ihrer Geschäftsprozesse an die zentrale Verbuchungsschnittstelle abgesetzt werden. Die Dispo-Datei ist somit stets ein Spiegelbild der Anwendungen, soweit es sich dabei um dispositiv relevante Vorgänge handelt.
Bewegungen für dynamisch gesteuerte Artikel werden zwangsläufig in der Dispo-Datei verbucht, weil sie die Datengrundlage für die zugehörigen Dispositionsarten bildet. Für alle anders gesteuerten Artikel kann über den Dispositionsschlüssel (Parameter 08, FRD482) dafür gesorgt werden, dass die Dispo-Datei auch in diesen Fällen für Informationszwecke gepflegt wird (Programm Nettoübersicht anzeigen (DI33020)).
Die in der Dispo-Datei bereit gehaltenen Informationen beziehen sich immer auf eine Lagergruppe und ein Datum. Dahinter stehen alle geplanten Zu- und Abgänge, unterschieden nach den diversen Angebots- und Nachfragequalitäten, wie sie in dem vorigen Abschnitt beschrieben sind (Dispositionsbestand, Bestellbestand, Fertigungsauftragsbestand usw.).
Die Daten der Dispo-Datei können auch komplett neu aufgebaut werden. Im geringsten Umfang betrieben bedeutet das einen fallbezogenen Neuaufbau, der die Daten nur für eine vorgegebene Lagergruppe neu aufbaut. Dieser fallbezogene Neuaufbau kann manuell aus der Nettoübersicht heraus aufgerufen werden. Automatisch ergibt sich ein fallbezogener Neuaufbau aus der Änderung bestimmter Dispositionsparameter, vgl. Periodische Arbeiten in der Disposition.
Der fallbezogene Neuaufbau kann manuell auch für mehrere bzw. viele Artikel in Auftrag gegeben werden, über das Programm Neuaufbau/Netchange anstoßen (DI53060).
Prinzipiell kann der Neuaufbau auch über das Menü heraus aufgerufen werden. Dieses ist aber nur in Ausnahmefällen sinnvoll, da mit dieser Art des Aufrufes das Tagegeschäft beeinträchtigt wird (gegebenenfalls werden die Asynchronjobs herunter gefahren und damit die Verbuchungen in allen Firmen unterbrochen, vgl. Parameter 22 der VRLD15; in jedem Fall werden Belegsperren ausgesprochen, die für die Zeit des Neuaufbau-Laufes alle Vorgänge blockieren, bei denen Buchungsstoff abgesetzt werden könnte).
Standardmäßig sollte die ganze Dispo-Datei für eine Firma im Rahmen des Wochenabschlusses neu aufgebaut werden, damit sie wirklich aktuell ist und auch keine alten Vorschläge mehr enthält, vgl. Periodische Arbeiten in der Disposition.
Bedarfsdeckerdatei
Die Bedarfsdeckerdatei ist eine optionale Ergänzung zur Dispo-Datei, in der eine feste Zuordnung von Nachfragen zu Angeboten vorgenommen wird. In ihr wird also die Frage beantwortet, welche konkrete Nachfrage durch welches konkrete Angebot gedeckt wird.
Da in einer funktionierenden Disposition Unterdeckungen stets durch Dispositionsbestand, echte und/oder vorläufige Beschaffungsmaßnahmen ausgeglichen werden, wird also jeder Nachfrage ein Angebot zugeordnet sein. Umgekehrt kann es aber durchaus sein, dass ein Angebot in der Datei steht, das (noch) keiner Nachfrage zugeordnet ist.
Konkret stehen in der Datei für eine Lagergruppe sämtliche Nachfragen mit ihrem Bedarfsdatum und den zugeordneten Angeboten mit ihrem Dispositionsdatum und der Menge, die der Nachfrage zugeteilt ist.
Beispiel:
Das aktuelle Tagesdatum sei der 10.02.JJ. Von dem Artikel 4711 liegen 100 St auf Lager und es läuft schon eine Bestellung über 50 St zum 15.2.JJ. Ferner gebe es einen Verkaufsauftrag mit Positionsnummer 20 zum 20.02.JJ über 180 St und einen weiteren mit Positionsnummer 30 über 5 St zum 22.02.JJ. Die Unterdeckung werde durch einen Bestellvorschlag abgedeckt, der wegen einer zu berücksichtigenden Mindestmenge auf 50 St lautet und wegen längerer Wiederbeschaffungszeit erst am 26.02.JJ geliefert werden kann. In der Bedarfsdeckerdatei sieht es dann folgendermaßen aus:
Nachfrage | Bedarfsdatum | Angebot | Dispo-Datum | Dispo-D. (int.) | Menge |
---|---|---|---|---|---|
VKS A20JJ/00010 20 | 20.02.JJ | *DIBE | 00.00.00 | 00.00.00 | 100 |
VKS A20JJ/00010 20 | 20.02.JJ | EKS E20JJ/00123 10 | 15.02.JJ | 15.02.JJ | 50 |
VKS A20JJ/00010 20 | 20.02.JJ | EKS | 26.02.JJ | 20.02.JJ | 30 |
VKS A20JJ/00010 30 | 22.02.JJ | EKS | 26.02.JJ | 20.02.JJ | 5 |
EKS | 26.02.JJ | 20.02.JJ | 15 |
An diesem Beispiel kann Mehreres abgelesen werden:
- Der Dispo-Bestand wird mit dem Angebotsbeleg *DIBE bezeichnet und hat als Dispo-Datum den kleinstmöglichen Wert
- Eine Nachfrage kann durch mehrere Angebot abgedeckt werden
- Eine Nachfrage kann einem Angebot zugeordnet sein, dessen Dispo-Datum hinter dem Bedarfsdatum liegt
- Ein Angebot kann mehrere Nachfragen abdecken (im Beispiel der Bestellvorschlag)
- Ein Angebot muss nicht immer einer Nachfrage zugeordnet sein.
Die Bedarfsdeckerdatei wird ausschließlich maschinell gepflegt; ein manueller Eingriff ist nicht vorgesehen. Die Pflege erfolgt unmittelbar im Zusammenhang mit der der Dispo-Datei. Die Zuordnungen ergeben sich zunächst einmal sukzessive durch die Buchungen. Ganz zu Beginn ist die Datei für eine Lagergruppe noch leer. Wenn jetzt ein Angebot bzw. eine Nachfrage einzubringen ist, kann noch keine Zuordnung stattfinden. Folglich wird einfach ein Satz angelegt, in dem die Angebots- bzw. Nachfragebelegnummer mit der vorgegebenen Menge eingetragen wird. Kommt dann als nächstes ein entgegengesetztes Ereignis, wird dieses dem vorhandenen in der Weise zugeordnet, dass das bislang noch leere Belegnummernfeld mit der anstehenden Belegnummer beschickt wird. Stimmen die Mengen exakt überein, besteht kein weiterer Handlungsbedarf; andernfalls wird über die Restmenge ein entsprechender Satz neu angelegt, der die restliche Nachfrage bzw. das restliche Angebot aufnehmen. Dieses natürlich nur dann, wenn es nicht noch andere Anbieter bzw. Nachfrager gibt, denen von dem anstehenden Vorgang etwas zuzuordnen ist.
Eine Besonderheit gibt es hier im Zusammenhang mit Entnahmescheinbeständen:
Wenn denn laut Parameter 01 der VRLD41Entnahmescheinbestände in der Bedarfsdeckerdatei überhaupt berücksichtigt werden sollen, dann werden sie als Reservierungen auf den Dispositionsbestand verstanden.
Wichtige Einschränkung
Bei Entnahmescheinen aus Vertrieb, Produktion und Einkauf (Beistellungen) sind die daraus entstandenen Entnahmescheinbestände den Nachfragen zur Seite gestellt; sie binden in der Bedarfsdeckerdatei entsprechend auch nur einmal Angebot: von 100 St Verkaufsnachfrage wurden 40 St auf einen Entnahmeschein übernommen. Dann bekommen in der Bedarfsdeckerdatei diese 40 St Dispositionsbestand und die restlichen 60 St Verkaufsnachfrage dann irgendein anderes Angebot zugeordnet. Über Parameter 02 der VRLD41 kann ein Zeithorizont (heute + x Tage) vorgegeben werden, bis zu dem Entnahmescheinbestände in dieser Weise Dispositionsbestand zugeordnet wird. Für Entnahmescheinbestände, die sich auf ein Datum nach diesem Horizont beziehen, gilt das dann nicht mehr.
Entnahmescheine aus Lager hingegen stehen für sich; sie sind nicht schon irgendwelchen eingebuchten Nachfragen zur Seite gestellt. Auch diesen Entnahmescheinbeständen wird (mit der Entnahmescheinnummer als Nachfrager) Dispositionsbestand zugeordnet.
Eine weitere Besonderheit gibt es im Zusammenhang mit Einzelplanungen: Da in diesem Fall aus der Nachfrage ein Angebot entsteht, das speziell für diese Nachfrage gedacht ist, werden diese Zuordnungen auch in der Bedarfsdeckerdatei bewahrt – unabhängig davon, was sonst an "freien" Angeboten beziehungsweise Nachfragen aktuell vorhanden ist.
Ein gemäß Parameter 02 der VRLD14aus der Unterdeckungsrechnung herauszurechnender Sicherheits- bzw. Meldebestand hat für die Bedarfsdeckerdatei keine Bedeutung; das vorhandene Angebot, sei es der Dispositionsbestand oder seien es laufende Beschaffungsmaßnahmen, werden den Nachfragen zugeordnet. In der Regel wird es dann so sein, dass in der Bedarfsdeckerdatei in Summe ein Angebot (mindestens) in Höhe des Sicherheits- bzw. Meldebestandes ohne Nachfragezuordnung zu finden ist.
Die Bedarfsdeckerdatei war einleitend als eine optionale Ergänzung zu der Dispo-Datei genannt worden. Damit die Angebots- und Nachfragesituation eines Artikels in ihr in der beschriebenen Weise ihren Nieder schlag finden kann, muss die Pflege in dem Dispositionsschlüssel entsprechend angefordert sein (Parameter 12, FRD482). Der Inhalt der Bedarfsdeckerdatei für jeden Artikel kann über die Nettoübersicht angezeigt werden: auf einer Zeile der Detailanzeige das Kontextmenü aufrufen und Folge formate/Bedarfsdeckung auswählen.
Sind die getroffenen Zuordnungen für sich genommen auch schon interessant, so sind sie jedoch für die Lieferterminrechnung über Auftragsnetz unverzichtbar. Bei dieser Lieferterminrechnung wird davon ausgegangen, dass die Zuordnungen gelten, und auf dieser Grundlage der mögliche Liefertermin ermittelt. Daher ist es unbedingt erforderlich, dass die Komponenten, die in den Strukturstücklisten von solchen Artikeln enthalten sind, für die Lieferterminrechnungen über Auftragsnetz durchgeführt werden sollen, in der Bedarfsdeckerdatei gepflegt werden. Da es im konkreten Fall schwierig sicherzustellen sein wird, dass alle im Netz befindlichen Komponenten so eingestellt sind, ist zu empfehlen, bei der Einstellung der Dispositionsschlüssel die Pflege der Bedarfsdeckerdatei "großzügig" anzufordern.
Im Dispo-Neuaufbau wird die Dispo-Datei (für das vorgegebene Artikelspektrum) auf der Basis der originären Daten der einzelnen Module komplett neu aufgebaut. Da die Pflege der Bedarfsdeckerdatei an die der Dispo-Datei gekoppelt ist, geht mit dem Neuaufbau der Dispo-Datei auch ein Neuaufbau der Bedarfsdeckerdatei einher. Wie oben schon bemerkt, sind die Zuordnungen für die Aussagen der Lieferterminrechnung über Auftragsnetz besonders wichtig. Dementsprechend bleiben Zuordnungen, die in Auftragsnetzen eine Rolle spielen, auch im Neuaufbau erhalten.
Außerhalb der Auftragsnetz-fixierten und einzelplanerischen Zuordnungen kann auf die Zuordnungsbildung im Rahmen des Neuaufbaus über die Tabelle FRDBPREinfluss genommen werden. Zunächst einmal ist es so, dass die Zuordnung von Angeboten und Nachfragen periodengerecht erfolgt, das heißt pro Periode, wie sie durch den Losgrössenschlüssel vorgegeben ist, werden die in die jeweilige Periode fallenden Angebot und Nachfragen einander zugeordnet. Da zu Beginn des Neuaufbaus alte Vorschläge zunächst einmal gelöscht wurden und es damit weniger vorläufiges Angebot gibt, kann es häufiger vorkommen, dass die Angebote in Summe nicht ausreichen, um die Nachfragen zu befriedigen. Dass die Zuordnung periodengerecht erfolgt, bedeutet, dass eine Nachfrage ohne Angebotszuordnung auch dann weiterhin ohne bleibt, wenn die nächste Periode ausreichendes Angebot aufwiese.
Über die Tabelle FRDBPRkann auf die Zuordnungen innerhalb einer Periode durch die dort vorgegebenen Prioritäten eingewirkt werden. Und zwar kann dort zum Beispiel vorgegeben werden, dass Reservierungen für Fertigungsaufträge zuerst den Angeboten zugeordnet werden sollen. Dieses könnte dann auch dazu führen, dass eine zeitlich vorher gelegene Nachfrage (zum Beispiel eine Komponentenreservierung aus einem Planfertigungsauftrag) beim Neuaufbau ohne Angebotszuordnung bliebe.
Nicht berücksichtigt werden bei der Zuordnung von Angeboten und Nachfragen im Falle von chargenpflichtigen Artikel
n die Chargen! Insbesondere spielt auch ein eventueller Chargenverfall bei der Prüfung, ob ein Angebot zu einer Nachfrage passt, keine Rolle.