Unterdeckungsprüfung für verbrauchsgesteuerte Teile (Bestellpunktprüfung)
Das Programm DI53040 ist das Aufrufprogramm für das Programm DI53041 zur Überprüfung verbrauchsgesteuerter Teile im Hinblick auf eine eventuell vorhandene Unterdeckung.
Diese Prüfung hängt wie bei vielen anderen Dispositionsprogrammen vom Firmenstammparameter "Lagergruppendisposition" ab.
Für alle Teile, die den unten angeführten Bedingungen entsprechen, wird ein Ausdruck mit der Vorschlagsmenge erstellt. Der Ausdruck für Bestell- und Fertigungsvorschläge erfolgt in zwei getrennten Listen und ist bei Lagergruppendisposition zusätzlich in Lagergruppen unterteilt.
Ist der Parameter "Vorschlag erstellen" angeklickt, wird zusätzlich ein Vorschlag mit dem Anwendungsgebiet "LBS" erstellt: bei einem fremdbezogenen Teil ein Bestellvorschlag, bei einem eigengefertigten Teil ein Fertigungsvorschlag. Die Beschaffungsart "interner Werksbezug" (mit einem Transfervorschlag als Beschaffungsmaßnahme) wird aktuell nicht unterstützt. Bereits bestehende Vorschläge werden zunächst gelöscht, wenn sie alle folgenden Bedingungen erfüllen:
- Anwendungsgebiet lautet auf "LBS" oder "DIS (es handelt sich also um Vorschläge, die von der Dispositon erstellt worden sind)
- Referenzauftragsnummer ist nicht angegeben (Vorschlag ist also nicht im Zuge gezielter Einzelplanung entstanden)
- Nur bei Lagergruppendisposition: Der Vorschlagslagerort gehört zu der gerade in Prüfung befindlichen Lagergruppe
- Nur wenn das Anwendungsgebiet "LBS" ist und laut Vorlauftabelle VRLD16, Parameter 18, fixierte Vorschläge erhalten bleiben sollen: Der Vorschlag hat als Fixiertkennzeichen weder die Ausprägung "1" noch "2"
- Nur wenn das Anwendungsgebiet "LBS" ist und laut Vorlauftabelle VRLD16, Parameter 20, freigegebene Vorschläge erhalten bleiben sollen: Der Vorschlag hat als Freigabekennzeichen weder die Ausprägung "1" noch "2".
In den Vorlauftabellen VRLD16 und VRLD24 sind grundlegende Default- und Vorlaufparameter hinterlegt. Diese Tabelle ist unbedingt zu pflegen.
Besonderer Bedeutung kommt der Tabelle VRLD16 hinsichtlich der Findung des Nummernkreiskennzeichens zu (Parameter 17 und 13 für die Bestellart eines Bestellvorschlags, Parameter 18 und 14 für die Auftragsart eines Fertigungsvorschlags). Wird auf Grund der Parametervorgaben kein Nummernkreiskennzeichen gefunden, wird auch kein Vorschlag in die Vorschlagsdatei gestellt, unabhängig vom Parameter "Vorschlag erstellen".
Graphische Darstellung
Wird beispielsweise ein konstanter Lagerverbrauch angenommen, so stellt sich die Verbrauchskurve über die Zeitachse wie folgt dar:
o Definitionen
- Defaultwertregel
Für gleiche Teile- und Lagerstammfelder gilt die Defaultwertregel. Informationen hierzu enthält die Bedienerhilfe zum Programm Dispositionsgrundlagen verwalten (US11613).
- Durchschnittlicher Verbrauch
Der durchschnittliche Verbrauch versteht sich als durchschnittlicher Tagesverbrauch (= Durchschnittlicher_Wochenverbrauch/5)
- Wiederbeschaffungszeit
Die Wiederbeschaffungszeit kann in den Feldern "Wiederbeschaffungszeit" und "Wiederbeschaffungskennzeichen" in den Stammdaten abgelegt werden.
Ist eine Wiederbeschaffungszeit hinterlegt, wird ein vorhandenes Wiederbeschaffungskennzeichen ignoriert, andernfalls wird aus dem Wiederbeschaffungskennzeichen die Wiederbeschaffungszeit ermittelt (Tabelle FRD483.
Ist ein Teil fremdbezogen und die Wiederbeschaffungszeit auf Lieferantenteilestammebene kürzer oder länger, dann wird die Differenz unter der Überschrift "Wiederbeschaffungszeitdifferenz" gedruckt. Ist die Wiederbeschaffungszeit auf Lieferantenteilestammebene kürzer, dann wird diese beim Bestelldatum berücksichtigt.
- Solleindeckungszeitraum Der Solleindeckungszeitraum setzt sich zusammen aus Eindeckungszuschlag + Sicherheitszeit + Wiederbeschaffungszeit. Die jeweiligen Werte hierfür sind in den Tabellen FRD481 und FRD483 hinterlegt.
- Maximaler Eindeckungszeitraum
Setzt sich zusammen aus maximalem Eindeckungszuschlag + Eindeckungszuschlag + Sicherheitszeit + Wiederbeschaffungszeit. Die jeweiligen Werte hierfür sind in den Tabellen FRD481 und FRD483 hinterlegt.
- Meldebestand
Der Meldebestand ergibt sich aus Solleindeckungszeitraum * durchschnittlichem Verbrauch.
- Sicherheitsbestand
Der Sicherheitsbestand ergibt sich aus Sicherheitszeit * durchschnittlichem Verbrauch.
- Beschaffungsschlüssel
Der Beschaffungsschlüssel ist in Tabelle FRD506 hinterlegt und gibt an, ob ein Teil eigengefertigt oder fremdbezogen wird. Bei fremdbezogenen Teilen wird wiederum zwischen einem Standard- und dem preisgünstigsten Lieferanten unterschieden.
- Verfügbare Menge
Die verfügbare Menge setzt sich zusammen aus dem Dispositionsbestand (+ zusätzliche Angebote) (- zusätzliche Nachfragen).
In Tabelle VRLD16 ist hinterlegt, ob, und wenn ja welche Angebots- und/oder Nachfragebestände berücksichtigt werden.
o Parameterbestimmung
- Dispositionschlüssel
In der Unterdeckungsprüfung für verbrauchsgesteuerte Teile werden nur verbrauchsgesteuerte Teile (Tabelle FRD482 Parameter 3 = "V") behandelt.
- Teileart Kuppelprodukte werden nicht berücksichtigt (Argument "K" in Tabelle FRD168.
- Prüfungsbasis
Die Bestellpunktprüfung kann gegen den Meldebestand oder Sicherheitsbestand oder Null erfolgen. Nur wenn der dispositive Bestand (Prüfbestand) (kleiner oder gleich) oder (keiner) (Siehe Vorlaufparameter 24) der Prüfungsbasis ist und weitere Bedingungen erfüllt sind, kann ein Vorschlag erstellt werden.
- Losgrößenschlüssel
Für die Berechnung der Bedarfsmenge können nur die Losgrößenschlüssel "Maximale Solleindeckungsmenge", "Mindestmenge", "Höchstmenge" und "Andlerformel" berücksichtigt werden.
- Höchst-, Mindest- und Sprungmengen
Berücksichtigt werden Höchst-, Mindest- und Sprungmengenfelder aus Teile- / Lagerstamm oder bei Bestellungen aus dem Lieferantenteilestamm.
Ist Höchst-, Mindest- oder Sprungmenge im Lieferantenteilestamm gepflegt, werden die Lieferantenteilestammwerte berücksichtigt.
- Maximale Solleindeckungsmenge
Die maximale Solleindeckungsmenge errechnet sich aus dem maximalen Solleindeckungszeitraum * durchschnittlichem Verbrauch.
- Bedarfsmenge
Die Bedarfsmenge ist die Losgröße im weiteren Sinne. Sie errechnet sich in Abhängigkeit vom Losgrößenschlüssel wie folgt:
Losgrößenschlüssel gleich maximale Solleindeckungsmenge "Tabelle FRD485 Parameter 2 = S": Ist der dispositive Bestand kleiner oder gleich dem Meldebestand - Sicherheitsbestand, dann ist die Bedarfsmenge gleich der maximalen Solleindeckungsmenge.
Ist der dispositive Bestand größer als der Meldebestand - Sicherheitsbestand, dann ist die Bedarfsmenge gleich dem (maximalen Eindeckungszeitraum - Sicherheitszeit) * durchschnittlicher Verbrauch.Losgrößenschlüssel gleich Andlerformel "Tabelle FRD485 Parameter 2 = A": Die Bedarfsmenge errechnet sich aus der Andlerformel. (Siehe Erklärung unten).
Losgrößenschlüssel gleich Mindestmenge "Tabelle FRD485 Parameter 2 = M": Die Bedarfsmenge ist gleich dem Wert aus dem Mindestmengenfeld.
Losgrößenschlüssel gleich Höchstmenge "Tabelle FRD485 Parameter 2 = H": Die Bedarfsmenge ist gleich dem Wert aus dem Höchstmengenfeld.
Wenn die vom Programm ermittelte /Bedarfs- / Vorschlagsmenge aufgrund von inkonsistenten Daten oder anderen Faktoren kleiner oder gleich "0" oder gleich "99.999.999,999" ist, dann wird wie folgt verfahren:
Prüfungsbasis Teile-/Lagergruppenfelder Bedarfsmenge Meldebestand Sicherheitsbestand BP/ME
SI
BP/ME
SI
00<=0
-
> 0
-
--
<=0
-
> 0
-1
1
Meldebestand
Sicherheitsbestand
1 - Vorschlagsmenge
Die Vorschlagsmenge leitet sich aus der Bedarfsmenge ab, wobei die Höchst-, Mindest und Sprungmengenfelder berücksichtigt werden.
Ist eine Bedarfsmenge kleiner als die Mindestmenge, dann ist die Vorschlagsmenge gleich der Mindestmenge. Liegt die Bedarfsmenge zwischen Mindest- und Höchstmenge, dann ist die Vorschlagsmenge gleich der Bedarfsmenge unter Berücksichtigung der Sprungmenge.
Bei einer Bedarfsmenge, die größer als die Höchstmenge ist, was nur durch die Argumente "Maximale Solleindeckungsmenge" oder "Andlerformel" der Tabelle FRD485 erzeugt werden kann, ist zu ermitteln, ob die Höchstmenge absolut oder relativ zu betrachten ist (Tabelle FRD485, Parameter 11).
Bei relativen Höchstmengen werden bei Bedarfsmengen, die die Höchstmenge überschreiten, mehrere Vorschläge erzeugt; die Höchstmenge wird also als "Splittmenge" verstanden. Bei absoluter Höchstmenge (nur Fremdprodukte) wird bei Überschreitung der Höchstmenge ein sogenannter "Dummy-Vorschlag" erzeugt, wenn für Parameter 12 der Tabelle FRD485 "J" angegeben ist.
Bei Dummy-Vorschlägen wird bei den Bestellvorschlägen kein Lieferant mitgegeben.
Beispiel: Höchstmenge = 200, Bestellmenge = 1000
Parameter 11 and 12
HöchstmengeAbs. Dummy Vorschlag
(Eigenfertigung)Vorschlag
(Fremdfertigung)+ Dummy J J 1 * 200 ST 1 * 200 ST 1 * 800 ST J N 1 * 200 ST 1 * 200 ST N - 5 * 200 ST 1 * 500 ST Ist die Höchstmenge nicht absolut, dann wird der Dummy-Parameter nicht berücksichtigt.
Ein Dummy-Vorschlag kann nur für den Einkauf erfolgen. Bei eigengefertigten Teilen werden Dummy-Vorschläge ignoriert, d. h. es gibt nur einen Vorschlag über die Höchstmenge.
- Lagerortermittlung
Über die Teileart (Tabelle FRD168, Argument und Parameter 2) wird der Lagerort in der Tabelle FRD167 bestimmt.
Ist der in Parameter 2 hinterlegte Wert keine Zahl zwischen 1 und 4 oder ist an betreffender Stelle in der FRD167 kein Lagerort hinterlegt oder gehört der dort gefundene Lagerort zu einer anderen Lagergruppe, wird der Stammlagerort des Teils herangezogen.
Ist dort keiner hinterlegt oder gehört der dort gefundene Lagerort zu einer anderen Lagergruppe, wird der Standardlagerort herangezogen.
Ist dort wiederum keiner hinterlegt, ermittelt sich das Programm selbständig den ersten besten Lagerort aus der Lagerstammdatei, der zu der Lagergruppe gehört.
Diese Art der Lagerortfindung wird mit einer Mailboxnachricht quittiert.Beispiel:
Teileart = X, Lagergruppe WERK-01
Ausschnitt aus FRD168: X Spezialmaterial 2 NNJNE1
Ausschnitt aus FRD167: WERK-01 Hauptwerk 1: 0000001 2: 0000220 3: 0000011
Zwischen den fett markierten Zahlen herrscht die oben beschriebene Verbindung. - Lieferantenermittlung
In den internen Kennzeichen des Beschaffungsschlüssels (Tabelle FRD506, Parameter 2) wird festgelegt, ob ein Teil vom Standardlieferanten (S), vom preisgünstigsten Lieferanten (P) bezogen wird. Der dritte Parameter (A) lässt erst einen Standardlieferanten suchen und wenn es keinen gibt wird nach dem Preisgünstigsten gesucht. Wenn es mehrere Standardlieferanten gibt, wird der erste vom Programm ermittelte berücksichtigt. Kann kein Standardlieferant ermittelt werden, wird nach dem preisgünstigsten Lieferanten gesucht. Wenn kein Lieferant ermittelt werden kann, werden in die Lieferantenidentifikationsfelder Fragezeichen eingestellt.
o Datumsberechnungen
Für alle nachfolgenden Datumsberechnungen gilt, dass bei Wiederbeschaffungszeiten nur Arbeitstage, wie im Firmenkalender abgelegt, berücksichtigt werden.
- Bestelldatum
Ist im Lieferantenteilestamm eine kürzere Wiederbeschaffungszeit als im Teile-/Lagerstamm hinterlegt, ändert sich das Bestelldatum um die Differenz der Wiederbeschaffungszeiten in die Zukunft (Arbeitstage in der Kalenderdatei). In allen anderen Fällen ist das Bestelldatum "heute".
Beispiel: Heute ist Freitag der 13. Die Wiederbeschaffungszeit des Lieferanten ist um 3 Tage kürzer als die im Lager-/Teilestamm hinterlegte. Daraus folgt, dass erst am Mittwoch dem 18. bestellt wird.
- Lieferdatum
Lieferdatum = "heute" + Bruttowiederbeschaffungszeit.
- Dispositionsdatum
Dispositionsdatum = "heute" + Bruttowiederbeschaffungszeit
- Dispositives Erfassungsdatum
Ob das dispositive Erfassungsdatum berücksichtigt wird, legt die Vorlauftabelle fest. Liegt das nach der Defaultwertregel ermittelte dispositive Erfassungsdatum in der Zukunft und ist als Vorlaufparameter "J" angegeben, wird kein Vorschlag für das Teil erstellt.
o Andlerformel
- Einführung in die Andlerformel
Die Andlerformel ist ein Instrument der Beschaffungspolitik. Sie ist der mathematisch begründete Kompromiss zwischen den gegenläufigen Strömungen, nach denen im Hinblick auf die losgrößenfixen Bestellkosten möglichst selten eine möglichst große Menge (Los), aber im Hinblick auf die Kapitalbindung (Lagerbestände) lieber sehr oft sehr kleine Mengen bestellt werden sollten.
Die Andlerformel beruht auf den folgenden Prämissen:
- Es gibt einen vorgegebenen Planungszeitraum, für den die Bestellmengenpolitik ermittelt werden soll
- Die Bestellmenge (Losgröße) ist jeweils gleich hoch
- Der Planungszeitraum ist ein ganzzahliges Vielfaches der Losgrößenreichweite (= Zeitraum von Lagerauffüllung bis Verbrauch des Loses)
- Der Bedarf verläuft gleichmäßig, sodass sich in Verbindung mit oben stehender Prämisse (3) ein durchschnittlicher Lagerbestand in Höhe von "Losgröße / 2" ergibt
- Es gibt einen Zinssatz, mit dem das gebundene Kapital multipliziert wird, um die Kapitalbindungskosten zu erhalten
- Das Problem der optimalen (= gesamtkostenminimalen) Losgröße wird einfach durch Anwendung entsprechender Methoden der Differentialrechnung gelöst; eine etwaige Verletzung von Ganzzahligkeitsrestriktionen wird vernachlässigt.
Das im Mittel gebundene Kapital beträgt demnach Stückpreis * Losgröße / 2.
Die Kapitalkosten errechnen sich zu Stückpreis * Losgröße * Zinssatz / 200. Die Bestellkosten ergeben sich aufgrund der Formel Anzahl der Bestellungen * Bestellkosten je Los.
- Realisierung der Andlerformel
Die folgenden Größen müssen eingebracht sein:
p "Stückpreis", genauer der Preis pro lagerführender Mengeneinheit. Zu hinterlegen in Tabelle FRD485, Parameter 10. Es wird nur der Preis aus dem Teilestammwertesegment berücksichtigt. z Zinssatz für die Ermittlung der Kapitalbindungskosten, zu hinterlegen in Tabelle FRD485, Parameter 08. b Losgrößenfixe Bestellkosten je Los, zu hinterlegen in FRD485, Parameter 09. G Gesamtbedarf, berechnet sich aus der Länge des maximalen Solleindeckungszeitraumes und des durchschnittlichen Verbrauches. Dann ergibt sich die optimale Losgröße x:
o Bestandsüberwachung
Bei der integrierten Bestandsüberwachung wird neben der regulären Bestellpunktprüfung (in der Regel Dispositionsbestand + Bestellungen/Fertigungsaufträge - Verkaufsnachfragen/Reservierungen im Vergleich zum Meldebestand) gleichzeitig der aktuelle Dispositionsbestand eventuell zuzüglich irgendwelcher Angebote und eventuell abzüglich schon bekannter Nachfragen gegen einen der möglichen Prüfbestände (Dieser Prüfbestand und die zu berücksichtigenden Angebots-/Nachfragebestände sind in der Vorlauftabelle VRLD24 zu hinterlegen) verglichen. In der Regel wird es sich dabei um den Dispositionsbestand - Verkaufsnachfragen/Reservierungen als praktisch noch zu vergebender Lagerbestand im Vergleich zum Sicherheitsbestand handeln. Über einen weiteren Parameter in der VRLD24 kann gesteuert werden, ob aufgrund der Bestandüberwachung Vorschläge erstellt werden sollen.
o Vorschlagslistensteuerung
Um die Nachfragesituation besser beurteilen zu können, werden auf Wunsch Statistikdaten angedruckt. Diese gehören zu der Verdichtungsgruppe, die in der Vorlauftabelle VRLD24 hinterlegt ist. Die Anzahl der gedruckten Perioden wird in der Tabelle FRD493 bestimmt.
Um die Angebots- und Nachfragesituation besser beurteilen zu können, werden auf Wunsch (Parameter 02 in der FRD493 die Verursacher angedruckt. Über einen Parameter in der Vorlauftabelle VRLD24 kann die Anzahl der Verursacher, die gedruckt werden sollen, beschränkt werden.
o Vorausschauende Listen
Die vorausschauenden Listen informieren den Disponenten über Teile, die bald in die Unterdeckung geraten könnten. Die vorausschauenden Listen haben das gleiche Erscheinungsbild wie die Vorschlagslisten. Für Teile, die auf den vorausschauenden Listen erscheinen, werden keine Vorschläge erstellt.
Es können zwei Steuerungsparameter für die Steuerung der vorausschauenden Listen angegeben werden.
1. Abweichung in %
Wird eine Zahl > 0 angegeben, muss das Teil folgende Voraussetzungen erfüllen:
Die verfügbare Menge muss größer oder gleich Prüfbestand sein. (Siehe auch Tabelle VRLD16 Parameter 24)
Die verfügba re Menge muss k leiner oder gleich (Prüfbestand * (Abweichnung + 100 ) / 100) sein.
2. Abweichnung in Tagen
Wird eine Zahl > 0 angegeben muss das Teil folgende Voraussetzungen erfüllen:
Die verfügbare Menge muss größer oder gleich Prüfbestand sein. (Siehe auch Tabelle VRLD16 Parameter 24) Die verfügbare Menge muss im angegebenen Zeitraum unter den Prüfbestand fallen. Voraussetzung dafür ist, dass der durchschnittliche Verbrauch > 0 ist. Weiterhin wird angenommen, dass der momentane Verbrauch konstant bleibt.
Bei der Angabe der Abweichung in Prozent oder Tagen können beide Werte angegebenen werden. D. h. auch wenn nur eine der beiden Bedingungen erfüllt wird, sind die Bedingungen für den Druck des Teils auf der vorausschauenden Liste erfüllt.
o Anhang
Um Parameter im Teile- /Lagerstamm zu ändern, kann das Programm US11600 (Teilestamm verwalten) bzw. bei Lagergruppendisposition das ProgrammUS11613 (Dispositionsgrundlagen verwalten) und das ProgrammDI11050 (Dispisionsgrundlagen drucken/aktualisieren) verwendet werden.
Wenn Parameter oder Daten im Teile-/Lagerstamm fehlen oder fehlerhaft sind, wird eine Fehlermeldung an die Mailbox gesendet.
Teile, die mit einem Inaktivierungs- oder Löschkennzeichen versehen sind, werden nicht disponiert.
- Tabellen
Im Bestellpunktprüfungsprogramm werden folgende Tabellen benutzt:
VRLD16, VRLD24, FRD097, FRD098, FRD110, FRD168, FRD405, FRD481, FRD483, FRD484, FRD485, FRD491, FRD493, FRD506.
Felder:
<
Felder
Selektion für Liste angeben
Feldbezeichnung | Erklärung | ||||
---|---|---|---|---|---|
Beschaffungsart | Die Beschaffungsart wird durch den Beschaffungsschlüssel spezifiziert. Er bestimmt, wie ein Teil beschafft werden soll. Die gültigen Schlüssel sind in der Tabelle FRD506 hinterlegt und können über den List-Button angezeigt werden. | ||||
Disponent | Ein Disponent wird durch sein Disponentenkennzeichen spezifiziert. Dieses ist ein Kürzel für einen Sachbearbeiter, der speziell die Funktion eines Disponenten innehat. Sowohl das Sachbearbeiterkürzel als solches als auch die Funktion als Disponent müssen in der Kennwortdatei hinterlegt sein.
Bei Lagergruppendisposition gilt der auf Teilestammebene eingetragene Mitarbeiter für alle Lagergruppen, sofern im Lagerstamm nichts anderes vereinbart wurde. | ||||
Lagergruppe | Die Lagergruppen sind ein Instrument der Disposition. Eine Lagergruppe ist die logische Zusammenfassung von verschiedenen Lagerorten, in der die Angebots- und Nachfragebestände dieser Lagerorte summiert sind. Mit den Lagergruppen ist es daher möglich, in der Disposition differenziert vorzugehen. Die Zuordnung der Lagerorte zu einer Lagergruppe erfolgt über das Programm Lagerortstamm verwalten (US16600), indem für jeden Lagerort die Lagergruppe eingetragen wird, zu der er gehören soll. | ||||
Artikelart | Mit diesem Kennzeichen wird bestimmt, welcher Gruppe ein Teil zugeordnet werden soll (Endprodukt, Baugruppe, Kaufteil usw.). Eine Sonderstellung nehmen die Teilearten "Schüttgut" (keine Verbrauchsbuchung) und "Kuppelprodukt" (keine Vorschläge) ein. Die gültigen Werte sind in oben genannter Tabelle hinterlegt und können über den List-Button angezeigt werden. | ||||
Prüfungsbasis | Mit der Prüfungsbasis kann die Menge bestimmt werden, gegen die geprüft werden soll. Die Werte sind in oben genannter Tabelle hinterlegt und können über den List-button angezeigt werden.
| ||||
Vorschläge erstellen | Über diesen Parameter wird gesteuert, ob bei einer Unterdeckung wirkliche Bestell- oder Fertigungsvorschläge erstellt werden.
Gültige Werte:
| ||||
Bestandsüberwachung | Kennzeichen, ob beim Drucken der Bestellpunktprüfung die integrierte Bestandsüberwachung (BÜ) gewünscht wird.
Bei der Bestandsüberwachung handelt es sich in der Praxis um eine "verschärfte" Bestellpunktprüfung. Zuerst wird auf jeden Fall für ein Teil eine Bestellpunktprüfung durchgeführt. Bei Bestandsüberwachung geht die Bestellpunktprüfung noch einmal über das Teil und berücksichtigt nun aber nicht die in der Tabelle VRLD16 hinterlegten Angebots-/Nachfragebestände, sondern stattdesse die in der Tabelle VRLD24 hinterlegten Angebots-/Nachfragebestände. Wenn die integrierte Bestandsüberwachung gewünscht ist, wird gemäß der Parameter aus Tabelle VRLD24 die Höhe des BÜ-Prüfbestandes und die Vergleichsmenge ermittelt. Ist diese erreicht oder unterschritten, wird ein entsprechender Vorschlag auf der Liste ausgegeben. | ||||
Vorschl.Li.Steuer. | Über diese Feld wird der Druck der Vorschlagslisten bei Aufruf der Bestellpunktprüfung gesteuert. Der Feldinhalt ist das Argument für Tabelle FRD493. Aus dem zugehörigen Tabellensatz wird die Anzahl der Perioden entnommen, die bei der Historie gedruckt werden. Außerdem geht daraus hervor, ob die Verursacher sowie eine kurze oder lange Liste gedruckt werden soll. | ||||
Voraussch.Liste | Über diesen Parameter wird gesteuert, ob die sogenannte vorausschauende Liste gedruckt werden soll, und ob diese Liste in die Vorschlagsliste integriert werden soll. Vorausschauende Listen sind Listen mit Beschaffungsvorschlägen für Teile, die zum Zeitpunkt der Unterdeckungsprüfung noch ausreichend verfügbar waren, d.h. deren dispositiv verfügbarer Bestand noch nicht die Prüfbasis (Meldebestand) erreicht oder unterschritten hatte, aber nicht mehr weit davon entfernt war. Der Wert zwischen ausreichender Menge und Meldebestand wird über die Angaben zur Abweichung der verfügbaren Menge (von der Prüfbasis) festgelegt. | ||||
Abw.verfügb.Menge | Die hier angegebene Prozentzahl (zwischen 1 und 99) bewirkt, dass verbrauchsgesteuerte Teile, die noch nicht notleidend sind, d.h. sich noch nicht in einer Unterdeckungssituation befinden, in der vorausschauenden Liste gedruckt werden, wenn sich ihr verfügbarer Bestand zwischen 100 und 100 + eben dieser Prozentzahl, bezogen auf den Prüfbestand (i.d.R. der Meldebestand), bewegt.
| ||||
oder | Gibt an, wie viel Tage ein Teil von der Unterdeckung entfernt sein darf, um in der vorausschauenden Liste zu erscheinen.
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