Im Rahmen der Transportmittelverwaltung in oxaion werden folgende Funktionsbereiche unterschieden:

FunktionsbereichBeschreibung
Transport- und Packmittel verwalten und disponieren

Der Begriff Transport- und Packmittel stellt dabei einen Sammelbegriff für 

  • Packmittel (Sack, Schachtel, Kartonage, Tray, ...)
  • Förderhilfsmittel (Paletten, Behälter, ...)
  • Transporthilfsmittel (Paletten, Container, ...)
  • Ladehilfsmittel (Paletten, Gitterboxen, ...)
  • Lagerhilfsmittel (Behälter, Paletten, Gitterboxen, ...)
  • Verpackung

dar.

Da Transportmittel über Artikel verwalten (US17000) in oxaion gepflegt werden, sind damit prinzipiell alle Möglichkeiten der oxaion Disposition verfügbar.

In Artikelstammeinstellungen für Transportmittelverwaltung sind die hierzu notwendigen Besonderheiten beschrieben.

Artikel definieren die nur mit Verpackung im Lager geführt werden

Artikel mit der Option Bestand mit Packmittel, werden auf Lager nur mit Packmitteln geführt und werden auch abgekürzt als bmP-Artikel bezeichnet. D.h., dass jede Lagerbewegung des Artikels auch die Bewegung der zugehörigen Verpackungen nach sich zieht.

In Artikelstammeinstellungen für Transportmittelverwaltung sind die hierzu notwendigen Besonderheiten beschrieben.

Packvorschriften

Um schnell und in definierter Art und Weise bmP-Artikel auf Lager zu legen, empfiehlt es sich mit Packvorschriften zu arbeiten. Diese können vom Kunden vorgegeben worden sein und stellen damit den Auslieferungszustand der zu versendenden Artikel dar.

In Packvorschriften finden sich hierzu weitere Informationen.

PackmittelkontoBei der Lagerbewegung von bmP-Artikeln werden die Packmittel der zugehörigen Verpackung automatisch mit gebucht. Ist das Packmittel mit der Packmittelkennung Mehrweg gekennzeichnet werden diese Bewegungen und Zustände in einem Packmittelkonto (LB29470) geführt.

Für den Einsatz der Transportmittelverwaltung sind Voraussetzungen und Restriktion gültig, die im Abschnitt Restriktionen der Transportmittelverwaltung zusammengefasst sind.


Prozesse mit aktiver Transportmittelverwaltung

Anhand der nachfolgenden Prozesse soll ein Überblick über die Auswirkungen und abweichenden Abläufe bei aktiver Transportmittelverwaltung in den jeweiligen Geschäftsprozessen gegeben werden.

Übergreifend

Verpacken über den Verpackungsdialog

Der Verpackungsdialog wird immer dann automatisch aufgerufen, wenn ein bmP-Artikel auf ein Lager zugebucht wird. Dies erfolgt innerhalb der Geschäftsprozesse in den Bereichen Einkauf, Fertigung, Verkauf, Lager oder Automotive automatisch und ist Bestandteil der Abläufe im Zusammenhang mit der Transportmittelverwaltung. Zudem können im Entnahmescheinprozess auch lose Artikel über den Verpackungsdialog verpackt werden.

Beim Buchen werden neue Verpackungen (LB29490) angelegt bzw. (im Entnahmescheinprozess) bestehende Verpackungen dem Entnahmeschein zugeordnet, um später über einen Lieferschein entnommen zu werden. Verpackungen bestehen dabei aus einem Verpackungskopf mit einer konkreten Verpackungsnummer und beliebig vielen Verpackungspositionen

Bei Aufruf des Verpackungsdialogs werden folgende Schritte durchgeführt:

  • Ermittlung der zu verpackenden Artikel und Mengen, sowie der hierzu gültigen Standard-Packvorschrift. Dabei wird auf die Informationen aus den Packvorschriften (US29490) und der Zuordnung der Artikel zu Packvorschriften (US29450) zurückgegriffen.
  • Erstellung der Verpackungsvorschläge bzw. (im Entnahmescheinprozess) der möglichen Verpackungszuordnungen auf Basis der Standard-Packvorschrift 

Sind die Verpackungsvorschläge annehmbar, kann dies bestätigt werden und die Verpackungen bzw. Verpackungszuordnungen werden gespeichert. Über das Feld Packvorschrift kann beim manuellen Verpacken eine abweichende Packvorschrift ausgewählt werden, die dann als Grundlage für die Verpackungsstruktur gilt.

Falls abweichend von den Verpackungsvorschlägen verpackt werden soll, können die Verpackungen über den Individualmodus manuell angepasst oder erfasst werden.

Daher spricht man vom Modus Erstellung automatischer Verpackungsvorschlag (Packvorschriftsmodus) und vom Modus Individuelles Verpacken ohne Packvorschrift (Individualmodus)

Umverpacken

Im Verpackungsdialog kann in mit dem Button Individual-Verpacken in den Individualmodus umgeschaltet werden. In diesem Modus besteht die Möglichkeit bestehende Verpackungen zu bearbeiten. Der Vorgang wird Umverpacken oder Umpacken genannt.

Ein Umpacken kann dann notwendig sein, wenn ein auszuliefernder bmP-Artikel nicht in der gewünschten Menge verpackt auf Lager vorhanden ist. Praktisch kann man sich das so vorstellen, dass eine Verpackung geöffnet wird und daraus Artikel entnommen werden. Unabdingbar ist dabei, dass die entnommenen Artikel während des Umpackvorgangs wieder auf eine Verpackungseinheit gelegt werden - sofern es sich um bmP-Artikel handelt.

Für den Aufruf des Umpackens stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Das allgemeine Umpacken wird über den Hotspot  im Bereich rechts unten im Verpackungsdialog aufgerufen. Eine Vorselektion zum Umverpacken findet statt, wenn der Aufruf über das Kontextmenü auf eine verfügbare Verpackung erfolgt.

Es wird das Programm Umbuchung/Abbuchung bestandsgeführter Artikel inkl. Packmittel (LB29480) aufgerufen und dem die Vorgänge zum Umverpacken durchgeführt werden.

Beispiel:

Es steht eine Auslieferung von 3 ST eines bmP-Artikels an. Es gibt allerdings nur Verpackungseinheiten mit 4 ST. Der Benutzer kann über diese Funktion aus einem 4er-Karton einen Artikel entnehmen und diese Verpackungseinheit zu einem Karton mit 3 ST machen. Dieser Karton kann dann zur Auslieferung verwendet werden.

Einkaufsprozesse

Innerhalb des Einkaufes können Verpackungen für Wareneingänge, Belastungen und Retouren erstellt werden. Leere Mehrweg-Packmittel können beigestellt, an- und zurückgeliefert und Paletten getauscht werden. Bei Beistellungen wird zusätzlich, in manchen Fällen ein Entnahmeschein benötigt.

Dabei ist zwischen eigenen und fremden Verpackungsmaterialien zu unterscheiden, welche eingelagert oder umverpackt werden können. Auch eigene Verpackungsmaterialien, welche zuvor dem Lieferanten beigestellt wurden, können erfasst werden. Eine nachträgliche Änderung der Liefermenge oder das löschen von zuvor erfassten Positionen wird im Bereich des Wareneinganges beschrieben.

Fertigungsprozesse

Der Einsatz der Transportmittelverwaltung hat auch Einfluss auf die Abläufe innerhalb der Fertigung / Produktion. Ist der gefertigte Artikel ein bmP-Artikel, so wird bei einer Auftragsteil- oder Auftragsendemeldung, der Verpackungsdialog aufgerufen. Dies gilt auch für automatische Auftragsrückmeldungen die auf Grund der Rückmeldung eines Arbeitsganges ausgelöst werden. Daher werden automatische Auftragsrückmeldungen mit Lagerzugang nur im Dialog unterstützt und können nicht über die Schnittstelle für BDE Systeme abgebildet werden.

Die Verwendung von Materialkomponenten, die als bmP-Artikel eingestellt sind, ist seit geraumer Zeit (März 2022) auch möglich. Dazu wird für die Entnahme der Materialien der Umpackdialog (LB29480) verwendet. Die entnommene Materialmenge muss dabei aus konkreten Verpackungen ausgepackt werden bzw. es müssen zur Buchungsmenge korrespondierend vollständige Verpackungseinheiten zur Abbuchung ausgewählt werden.

Beim Stornieren von Materialentnahmen für bmP-Artikel muss die stornierte Menge wieder eingepackt werden, da nicht sichergestellt ist, dass die ursprünglich für die Materialentnahme verwendete Verpackung immer noch auf dem Ursprungslager vorhanden ist bzw. die stornierte Menge wieder vollständig aufnehmen kann (Stichwort: Gewichtsbeschränkung bei zwischenzeitlichen Umpackvorgängen etc.).

Diese Logik betrifft alle Materialmeldungen wie Teilentnahmen ("MT-Meldung"), Komplettentnahmen ("MK-Meldung") und auch die ungeplanten Materialentnahmen ("MU-Meldung") sowie die Materialrückgaben für Fertigungsaufträge per PW22060

Verkaufsprozesse

Über den Vertrieb werden verpackte Artikel bzw. Artikel mit einer Packvorschrift veräußert. Hierbei ist zu beachten, dass eine Auslieferung nur über den Entnahmeschein 5.1 möglich ist. Bei bereits mit Packmittel auf Lager geführten Artikeln (bmP) kann man auf Ebene des Entnahmescheins die verwendeten Packmittel zur Ansicht bringen. Handelt es sich um Ware, die erst mit der Auslieferung verpackt werden, so ist der Entnahmeschein die richtige Stelle, dies über das Kontextmenü zu realisieren.

Automotive

Im Umfeld Automotive ist die Verwendung von Packvorschriften eine gängige Vorgehensweise um die abgerufenen Artikel in der passenden Art und Weise an den Kunden liefern zu können. Sind diese Artikel als bmP-Artikel in oxaion geführt, sind diese bereits im Rahmen der Fertigung von bmP-Artikeln verpackt auf Lager und können über den Entnahmeschein direkt versendet werden. Handelt es sich bei den Artikeln nicht um einen bmP-Artikel, muss das Verpacken im Individualmodus erfolgen.

Der Abruf des Kunden erzeugt hierbei einen Abrufauftrag, dessen Auslieferung mit Transportmittelverwaltung über den Verpackungsdialog erfolgt.

Inventur

Bei einer Inventur ist es auch möglich, Artikel zu erfassen, die ausschließlich mit Packmitteln auf dem Lager geführt werden dürfen (bmP-Artikel). Dabei kann der Benutzer innerhalb der Inventur auch Verpackungen zählen und deren Inhalt genau definieren. Bei der Verbuchung der Inventur findet schließlich eine Konsistenzprüfung statt, mit deren Hilfe die Lagerbestände wieder valide gemacht werden können.

Einweg/Mehrweg


Auskunftsprogramme und Abrechnung

Kosten pauschal abgerechnet, fallbezogen in Rechnung gestellt, per Leergut abgerechnet (ggf. über definierte Zeiträume)

Verpackung bereits in Produktion / Einkauf für interne Lagerung danach ggf. umverpackt für Auslieferung



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