Allgemein
Am 20. August 1997 trat die Vorschrift 21 CFR Part 11 der US-amerikanischen Behörde FDA (Food and Drug Administration) in Kraft. Die Vorschrift beschreibt, welche Anforderungen die FDA an die Verwendung von elektronischen Aufzeichnungen und Unterschriften anstelle von Papier stellt. Dabei müssen diese der traditionellen Aufzeichnung in Papierform gleichwertig sein. Es geht dabei hauptsächlich um regulatorisch relevante Prozesse (z.B. Chargen- oder Seriennummern-Freigabe, Änderung von Stücklisten oder Arbeitsplänen, Änderungen am Teile-/Artikelstamm).
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Allgemein
Am 20. August 1997 trat die Vorschrift 21 CFR Part 11 der US-amerikanischen Behörde FDA (Food and Drug Administration) in Kraft. Die Vorschrift beschreibt, welche Anforderungen die FDA an die Verwendung von elektronischen Aufzeichnungen und Unterschriften anstelle von Papier stellt. Dabei müssen diese der traditionellen Aufzeichnung in Papierform gleichwertig sein. Es geht dabei hauptsächlich um regulatorisch relevante Prozesse (z.B. Chargen- oder Seriennummern-Freigabe, Änderung von Stücklisten oder Arbeitsplänen, Änderungen am Artikelstamm).
Was ist eine "Electronic Signature"?
Eine elektronische Signatur ist ein computertechnisch verarbeitetes Symbol oder eine Serie von Symbolen, die von einer Person als Ihr rechtmäßig bindendes Äquivalent zur handschriftlichen Unterschrift angefertigt, übernommen oder genehmigt wurde.
In oxaion werden die Komponenten Benutzername und Passwort zur Identifizierung verwendet. Dabei geht es um die Sicherheit, dass nur der tatsächlichen Person diese Elektronische Signatur bekannt ist. Dabei wird verlangt, dass relevante Änderungen durch eine 2. Person freigegeben werden müssen, eben in der Form der Elektronischen Signatur.
- Authentizität: Jede elektronische Signatur ist einzigartig für eine Einzelperson und kann nicht von einer anderen Person genutzt oder einer anderen Person zugewiesen werden.
- Identität: Bevor eine Organisation die elektronische Signatur oder ein beliebiges Element einer elektronischen Signatur einer Person einrichtet, zuordnet, zertifiziert oder auf andere Weise genehmigt, muss die Identität der Person überprüft werden.
Einsatzgebiete der Elektronischen Signatur
Die elektronische Signatur ist keine Funktion, die beliebig Verwendung finden soll. Sie ist auf die regulatorischen Prozesse beschränkt, die direkten Einfluss auf die Produkt- oder Patientensicherheit haben.
Dazu zählt die Freigabe von: | zu beachten ist hierbei: |
---|---|
Chargen- oder Seriennummern | Die regulatorischen Prozesse beziehen sich hierbei nur auf die, auf der Lasche "Freigabekennzeichen" (Charge) bzw. "Garantie- / Prüfdaten" (Seriennummer) hinterlegten Freigaben. Die Freigabekennzeichen für PPS und VKS werden unabhängig jeglicher Einstellungen auf "nicht freigegeben" gesetzt, sobald die elektronische Signatur für die Chargen- / Seriennummerndatei aktiviert ist und eine Auftrags(teil-)ende-Meldung abgesetzt, eine Lagerzubuchung erstellt, ein Wareneingang erfasst, oder in der Retoure die Ware geprüft bzw. zur Prüfung freigegeben wird. Über einen Hinweis wird der Anwender über diesen Umstand informiert und kann über den integrierten Link direkt in den Chargenstamm verzweigen, um ggf. die Freigabe zu veranlassen. Wird mit QS gearbeitet, erscheint dieser Hinweis nicht beim Wareneingang bzw. der Retoure bei "Ware zur Prüfung freigeben", sondern erst beim Verbuchen des QS-Satzes. Die Datei für die Chargen lautet UPOSTP und für die Seriennummern USERNP. Wird mit Seriennummern und Chargen gearbeitet, muss die elektronische Signatur für beide Dateien mit jeweils beiden Freigabekennzeichen eingerichtet werden. Die Einrichtung nur für eine Datei bzw. Freigabe ist nicht erlaubt und liegt in der Verantwortung des Anwenders. Dies gilt ab Release 2021. Informationen bezüglich den Besonderheiten von Artikeln mit der Seriennummernpflicht gleich 3 (Seriennummer = Chargennummer) oder 2 (Seriennummer mit Charge), QS und dem Buchen auf gesperrte Chargen sind unter FRMA Detail vorhanden. Bis Release 5.1: Die Freigabekennzeichen PPS und VKS sind nicht auf Ebene der Seriennummer vorhanden. Eine elektronische Signatur ist an dieser Stelle nicht möglich. Die Freigabeprüfung erfolgt daher über die Chargennummer. Soll die Freigabe einer Seriennummer durch die elektronische Signatur überwacht werden, muss dieser Artikel im Programm Artikel (US17000) im Feld Seriennummernpflicht den Wert "Seriennummer = Chargennummer (3)" erhalten. Wenn die eingekauften Artikel der QS-Pflicht unterliegen, muss die QS-Mimik grundsätzlich über Lagerorte gesteuert werden. Hierfür muss der Parameter "Buchungsmimik für QS-Abwickl." der VRLE25 (Vorlaufdaten für die QS-Umbuchungen) auf "Nein" stehen. Die Artikel werden dann im Wareneingang auf ein separates QS-Lager gebucht und stehen der Auslieferung bzw. Produktion nicht zur Verfügung. |
Stücklisten oder Arbeitsplänen | Änderungen an Stücklisten und Arbeitsplänen können auf Positionsebene überwacht werden, indem die elektronische Signatur für die Dateien PSLSTP und/oder PAPLNP aktiviert und im Programm Elektronische Signatur (OP12600) die Feldkonditionen jeweils auf die Arbeitsplan- bzw. Stücklistenkennzeichen gelegt wird. Ist die Dokumentationspflicht im Programm Artikel (US17000) für die Stückliste (Feld Dokupflicht Stückliste) und/oder den Arbeitsplan (Feld Dokupflicht Arbeitsplan) aktiviert, darf keine elektronische Signatur auf Ebene der Stücklisten- bzw. Arbeitsplanpositionen erfolgen. Die Freigabestände von Stücklisten und/oder Arbeitsplänen werden überwacht, indem die die elektronische Signatur wird für die Dateien UHISTP und/oder PAHSTP aktiviert und im Programm Elektronische Signatur (OP12600) die Feldkonditionen jeweils auf das Freigabekennzeichen des Änderungsindex gelegt wird. Wird bei mindestens einem Artikel mit einem Änderungsindex gearbeitet, darf die elektronische Signatur darf generell nicht mehr auf Ebene der Stücklisten- bzw. Arbeitsplanpositionen erfolgen. |
Artikeln | Die regulatorischen Prozesse beziehen sich hierbei nur auf die, auf der Lasche "Freigaben" hinterlegten Freigabekennzeichen für die einzelnen Anwendungsgebiete. Die Datei lautet UTLSTP. |
Gelenkte Dokumenten | Wird ein Dokument über das Kontextmenü "Gelenktes Dokument" gelenkt und ist im Programm Firmenspezifische Dateieinstellungen (GE14300) die Datei BPTDOP (Workflowpositionen) signaturpflichtig und im Programm Elektronische Signatur (OP12600) die Feldkondition "PTESIGE = J" (Elektronische Signatur erforderlich) erfasst, wird beim Abschluss der Workflowaufgabe FREE (Freigabe) die elektronische Signatur abgefragt. Die gelenkten Dokumente sind unter Gelenkte Dokumente beschrieben. |
Änderungsanträge | Ist im Programm Firmen (US10600) das Installationskennzeichen Medizintechnik aktiviert, im Programm Firmenspezifische Dateieinstellungen (GE14300) die Datei BPTDOP (Workflowpositionen) signaturpflichtig und im Programm Elektronische Signatur (OP12600) die Feldkondition "PTESIGE = J" (Elektronische Signatur erforderlich) erfasst, wird beim Abschluss aller Workflowaufgaben, die Teil vom Änderungsantragsworkflow sind, die elektronische Signatur abgefragt. Die Änderungsanträge sind unter Änderungsanträge beschrieben. |
QS-pflichtigen Wareneingängen | Über den Prüfentscheid im Programm QS-Schnittstellendatei (EK22610) kann ein QS-pflichtiger Wareneingang freigegeben, oder abgelehnt werden. Es dürfen nur Prüfentscheide angegeben werden, die zu einer Freigabe führen, d.h. die Freigabe in FRDQSE (Prüfentscheid) steht auf J. Über eine elektronische Signatur kann dies für die Datei UQSSIP überwacht werden. Besteht eine offene Aufgabe zur Prüfung der QS-Freigabe und es wird die gelieferte Menge im Wareneingang (Programm Wareneingänge (EK22090)) geändert, so wird diese Mengenänderung im Wareneingang bei der Freigabe der Aufgabe wieder auf ihren Ursprungswert zurückgesetzt. |
Fragebögen | Innerhalb vom Schulungsmanagement können Schulungen mit Fragebögen zur Erfolgskontrolle erfasst werden. Beim Beenden der Schulung werden die Fragebögen an die Teilnehmer zur Bearbeitung weitergegeben. Für die Bearbeitung der Fragebögen muss im Programm Elektronische Signatur (OP10120) eine Signatur für den Teilnehmer hinterlegt sein. Beim Abschluss vom Fragebogen muss der Teilnehmer seine Signatur eintragen. Diese Funktionalität ist ausschließlich über Nucleus verfügbar. Die Einstellungen innerhalb der Programme Firmenspezifische Dateieinstellungen (GE14300) und Elektronische Signatur (OP12600) spielen bei diesem Prozess keine Rolle. Für die Bestätigung wird nicht das Passwort, sondern die Signatur verwendet. Beim Beenden von den Fragebögen ist immer die Signatur vom Teilnehmer erforderlich. Er kann die Freigabe nicht an eine andere Person übergeben. |
Die technische Abwicklung der Funktionalität erfolgt durch die Abbildung der Aktivitäten, bis zur eigentlichen Bestätigung über SI_ Dateien, die eine Kopie der eigentlichen Dateien darstellen. Diese Kopien werden spätestens mit der Aktivierung der Funktion automatisch erstellt.
Übersicht zur "Elektronischen Signatur":
Einstellungen für die "Elektronische Signatur"
Im Programm Firmenspezifische Dateieinstellungen (GE14300) wird für jede Firma definiert, für welche Datei eine elektronische Signatur und/oder ein Änderungskommentar angegeben werden muss. Danach kann im Programm Elektronische Signatur (OP12600) für diese Dateien (Programm Dateinamen (OP12300)) definiert, wann (bei welcher Ausprägung eines Feldes, Programm Feldkonditionen (OP12400)) die elektronische Signatur abgefragt und wer (Benutzer oder Abteilung, Programm Benutzer / Abteilungen (OP12500)) diese Änderung freigeben darf.
Für die Bedingung (Kondition) muss der zu überwachende Feldname, eine Bedingung (Wert aus FRDCON (Konditionen Authentifizierung)) und der Wert der Ausprägung, welcher auf Feldebene geprüft werden soll, eingetragen werden. Eine Bedingung kann auch als Ausnahme definiert werden. Wird eine Ausnahmebedingung aktiv gesetzt, wird keine elektronische Signatur abgefragt, auch wenn ein signaturpflichtiges Feld geändert, der Datensatz bereits signaturpflichtig oder eine offene Anforderung zur Prüfung der Änderung vorhanden ist.
Damit im Dialog Änderung authentifizieren (OP12700) der Hotspot "verursachender Datensatz" verwendet werden kann, um den jeweiligen Datensatz zu öffnen, muss im Programm Dateinamen - Authentifizierung (OP12300) der Programmname für die jeweilige Datei hinterlegt sein.
In der Tabelle FRDWFA (Workflowart) werden für die Workflowart SIG (Elektronische Signatur) über die die Trennzeichen die maximale Anzahl an Aufgaben definiert. Eine nachträgliche Änderung ist nicht möglich. Wird die maximale Anzahl der Aufgaben erreicht, kann keine weitere mehr erzeugt und die zuletzt angelegte nicht abgeschlossen werden. Daher sollte die Vorbelegung von 23 nicht geändert werden.
Kopieren von Datensätzen
Das Kopieren von Datensätzen ist nur möglich, wenn eine entsprechenden Ausnahmebedingung vorhanden ist. Im kopierten Datensatz wird der Wert der Ausprägung von der Ausnahmebedingung in das zugehörige Feld geschrieben. Dieses Feld ist während des Kopiervorganges gesperrt. Gibt es beim Einkopieren einer Position in eine Stückliste oder in einen Arbeitsplan bereits eine offene Aufgabe mit dem gleichen Schlüssel, wird die Aufgabe durch eine Ausnahmebedingung beendet.
Temporäres Arbeiten mit der elektronischen Signatur
Nur wenn im Programm Firmenspezifische Dateieinstellungen (GE14300) die elektronische Signatur für eine Datei aktiviert wird, kann im Programm Elektronische Signatur (OP12600) ein Datensatz angelegt werden. Soll für diese Datei die elektronische Signatur erst in der Zukunft aktiviert werden, wird der Parameter "Elektronische Signatur" im Programm Firmenspezifische Dateieinstellungen (GE14300) wieder entfernt. Danach können die Konditionen, Benutzer und Abteilungen im Programm Elektronische Signatur verwalten (OP12600) angelegt werden, ohne dass eine elektronische Signatur aktiv ist
Arbeiten mit mehreren Profilen
Auf Ebene des Sachbearbeiters (Profil) wird im Programm Elektronische Signatur (OP12600) die Berechtigung vergeben und dadurch gesteuert, ob der Authentifizierungs- oder Anforderungsdialog erscheint. Die Freigabe oder Ablehnung einer Änderung im Programm Workflow: Aufgaben (BI21610) läuft ebenfalls auf Ebene des Sachbearbeiters (Profil).
Änderungen authentifizieren
Wird ein Datensatz erfasst oder geändert, oder ein bereits signaturpflichtiger Datensatz geändert bzw. gelöscht und die Bedingung (keine Ausnahmebedingung) trifft zu, wird der Anforderungsdialog (Benutzer ist für die Änderung nicht berechtigt) bzw. Authentifizierungsdialog (Benutzer ist für die Änderung berechtigt) geöffnet.
- Beim Authentifizierungsdialog (Programm Änderung genehmigen / ablehnen (OP12710)) muss ein Kommentar sowie der zur Authentifizierung berechtigte Benutzer mit seinem gültigen Passwort eingetragen werden. Nach erfolgreicher Bestätigung wird die Änderung sofort abgespeichert. Der Kommentar wird als Änderungskommentar im Programm Audit Trail (OP10520) angezeigt, sofern im Programm Firmenspezifische Dateieinstellungen (GE14300) der Änderungskommentar für diese Art der Änderung (Erfassen, Ändern, Löschen, Kopieren) aktiviert ist. Der Änderungskommentar ist unter Audit Trail (OP10520) genauer beschrieben.
- Beim Anforderungsdialog (Programm Authentifizierung anfordern (OP12100) muss ein Kommentar, sowie ein Benutzer oder eine Abteilung ausgewählt werden, welche(r) die Änderung genehmigen soll. Über den Bearbeitungszeitraum kann definiert werden, wie viel Tage der Benutzer oder die Abteilung für diese Prüfung Zeit hat. Eine Priorität kann auch mitgegeben werden. Nach erfolgreicher Bestätigung wird der Datensatz noch nicht geändert und es wurde eine Aufgabe zur Prüfung der Änderung erstellt.
Ein Datensatz mit einer offenen Anforderung zur Prüfung der Änderung kann nur noch geändert werden, wenn eine Ausnahmebedingung greift. In diesem Fall wird die Aufgabe beendet und der Realisierer der Aufgabe über die Beendigung der Aufgabe aufgrund einer Ausnahmebedingung per Mailboxnachricht informiert.
Restriktionen
Beim Löschen von mehreren Datensätzen wird nur der erste signaturpflichtige Datensatz verarbeitet, alle nachfolgenden werden nicht gelöscht und müssen daher erneut gelöscht werden.
Eine asynchrone Verbuchung der QS-Schnittstelle ist mit aktiver elektronischer Signatur nicht möglich.
Das Programm Chargen abschließen (LB14500) prüft nicht, ob die Datensätze signaturpflichtig sind, oder ob offene Anforderungen zur Authentifizierung vorhanden sind, da im regulierten Umfeld keine Chargenreorganisation durchgeführt werden darf.
Aufgaben zur Prüfung der Änderung
Nach Bestätigung einer Anforderung zur Änderung eines Datensatzes im Programm Authentifizierung anfordern (OP12100) wird im Programm Workflow: Aufgaben (BI21610) eine Aufgabe zur Prüfung der Änderung erstellt. Die Vorbelegung der Felder ist im Programm Authentifizierung anfordern (OP12100) beschrieben. Dabei werden die Eingaben aus dem Anforderungsdialog in die Aufgabe wie folgt übernommen:
Eingabe im Anforderungsdialog | Übernahme in folgendes Feld der Aufgabe |
---|---|
Änderungsgrund | Text |
Bearbeitungszeitraum | Ende geplant am (berechnet sich wie folgt: Heute + die im Bearbeitungszeitraum eingetragenen Tage) |
Priorität | Priorität |
(Authentifizierung durch ) Sachbearbeiter | Realisierer |
(Authentifizierung durch ) Abteilung | Abteilung |
Zudem wird als "Art der Aufgabe" fix der Wert AUT (Elektronische Signatur), als Status der Aufgabe 1 (freigegeben (automa.)), als "Start geplant am" das heutige Datum und als Verantwortlicher der Anforderungsersteller eingetragen.
Über den Filter können die eigenen Aufgaben, bzw. die der Abteilung selektiert werden. Wird mit Crossfeed gearbeitet, können die Aufgaben auch über die Aufgaben geöffnet und bearbeitet werden.
Das Feld "Ende geplant am" dient zur Überprüfung, welche Aufgaben bereits überfällig sind. Die Bearbeitung des Datensatzes ist danach weiterhin nicht möglich.
Selektion nach Dateinamen einer Aufgabe
Im Programm Workflow: Aufgaben (BI21610) kann in der Sicht nach den Dateinamen selektioniert werden, zu welcher Datei eine signaturpflichtige Änderung durchgeführt und eine Aufgabe zur Prüfung der Änderung erstellt wurde.
Dadurch können die Aufgaben dementsprechend selektiert und sortiert werden, um z.B. zuerst alle QS-Wareneingänge um anschließend alle Stücklistenänderungen zu prüfen.
Hierfür muss die Spalte mit dem Feldnamen "TX_PFMBZG" und der AliasName für SQL "T_TEXT_PTDATN" in die Sicht mit aufgenommen werden.
Freigabe oder Ablehnung der Änderung
Über das Kontextmenü "Änderung prüfen" im Programm Workflow: Aufgaben (BI21610) kann ein authentifizierungsberechtigter Benutzer die Änderung über das Programm Änderungen authentifizieren (OP12700) freigeben oder ablehnen.
Es werden alle geänderten Felder mit ihrem Vorher- und Nachherwert und unter "Schlüsselfeld" der geänderte Datensatz angezeigt. Zusätzlich kann über den Hotspot "verursachender Datensatz" der jeweilige Datensatz in der jeweiligen Firma geöffnet werden. Dafür muss im Programm Dateinamen - Authentifizierung (OP12300) der Programmname für die jeweilige Datei hinterlegt sein. Über den Hotspot wird z.B. der geänderte Artikel, die Stückliste von der geänderten Materialkomponente usw. geöffnet.
Nach der Auswahl des entsprechenden Buttons zur Freigabe oder Ablehnung muss im Programm Änderung genehmigen / ablehnen (OP12710) ein Kommentar sowie der zur Authentifizierung berechtigte Benutzer mit seinem gültigen Passwort eingetragen werden.
Berechtigung Workflow
Der authentifizierungsberechtigte Benutzer kann die Änderung nicht prüfen, wenn dieser im Programm Allgemeine Benutzeroptionen (MN10640) die dementsprechende Workflow-Berechtigung nicht hat.
Bei Freigabe der Änderung wird der Datensatz geändert. Bei der Ablehnung wird der Datensatz nicht geändert. Der Anforderer wird über die Freigabe oder Ablehnung per Mailboxnachricht informiert. Die zugehörige Aufgabe wird beendet. Wurde die Aufgabe an eine Abteilung gestellt, wird nach der Bearbeitung der entsprechende Benutzer als Realisierer eingetragen.
Der Änderungsgrund (nicht der Freigabekommentar) wird als Änderungskommentar im Programm Audit Trail (OP10520) angezeigt, sofern im Programm Firmenspezifische Dateieinstellungen (GE14300) der Änderungskommentar für diese Art der Änderung (Erfassen, Ändern, Löschen) aktiviert ist. Der Änderungskommentar ist unter Audit Trail (OP10520) genauer beschrieben.
Konfiguration
Folgende Konfigurationen müssen für den Einsatz der elektronischen Signatur vorhanden sein:
- In der Tabelle FRDTOD (Art der Aufgabe für Workflow) muss der Eintrag AUT vorhanden sein.
- In der Tabelle FRDWFA (Workflowart) muss der Eintrag SIG vorhanden sein.
- Sofern mit Crossfeed gearbeitet wird, muss in den Registrierungsdaten (US00060) Crossfeed_CAL_SYNC ein J enthalten sein.
Sollten die Aufgaben zur Prüfung der Gültigkeit aufgrund von einer fehlerhaften Konfiguration nicht erstellt worden sein, können die Aufgaben durch Starten vom Job Task-Restart im Programm Jobs planen (US00310) neu erstellt werden.
Beispiel Einrichtung der elektronischen Signatur am Artikel
Nachfolgend soll die Funktionalität der elektronischen Signatur an einem Beispiel "vereinfacht" dargestellt werden. Dies ersetzt nicht das Lesen der vorausgehenden Kapiteln. Das nachfolgende Beispiel spielt sich in der gleichen Firma ab.
Stammdaten für das Beispiel "Freigabe Verkaufsauftrag" im Artikel
Schritt | Beschreibung | Detail | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Einrichtung in Firmenspezifische Dateieinstellungen (GE14300) | Im Programm Firmenspezifische Dateieinstellungen (GE14300) ist folgender Datensatz erfasst:
| ||||||||||||||
2 | Einrichtung in Elektronische Signatur (OP12600) | Im Elektronische Signatur (OP12600) wird ein neuer Datensatz für mit dem Dateinamen UTLSTP (Artikelstamm) erfasst. Über das Kontextmenü auf der Datei UTLSTP wird folgende Benutzer erfasst:
Folgende Abteilung wird für die Datei UTLSTP erfasst:
Für die Datei UTLSTP werden folgende Feldkonditionen erfasst:
Das Feld TLXFR1 ist in Artikel (US17000) auf der Lasche Freigaben mit der Bezeichnung Freigabe Verkaufsauftrag zu finden. | ||||||||||||||
3 | Einstellungen der Sachbearbeiter | Es gibt folgende Sachbearbeiter, welche folgenden Abteilungen zugeordnet sind (Einstellung im Programm Allgemeine Benutzeroptionen (MN10640):
|
Prozess für das Beispiel "Freigabe Verkaufsauftrag" im Artikel
Vorgang | Erklärung |
---|---|
Der Artikel KT-6 wurde neu angelegt und hat im Feld Freigabe Verkaufsauftrag die Ausprägung 0 (noch nicht freigegeben). | |
Max Mustermann ändert im Artikel KT-6 das Feld Freigabe Verkaufsauftrag auf 1 (zur Freigabe vorgesehen). Im Dialog Änderungskommentar (OP10540) wird ein Änderungskommentar gefordert. Max trägt "Teilweise Freigabe für Verkauf" ein. | Der Änderungskommentar erscheint, weil die Bedingung der elektronischen Signatur hier nicht zieht, der Datensatz nicht signaturpflichtig ist und der Änderungskommentar für Änderungen aktiv ist. |
Alexa Wiesel ändert im Artikel KT-6 das Feld Freigabe Verkaufsauftrag auf 2 (freigegeben). Es erscheint der Dialog Änderung genehmigen / ablehnen (OP12710). Alexa trägt als Kommentar "Freigabe für Verkauf" ein und gibt ihren Benutzer mit dem gültigen Passwort an. Die Änderung wurde durchgeführt. | Der Datensatz ist nun signaturpflichtig. Der Authentifizierungsdialog ist erschienen, weil Alexa der Abteilung 001 (Geschäftsführung) zugeordnet ist und diese als Abteilung für die Datei UTLSTP (Artikelstamm) angegeben wurde. |
Hans Wurst trägt im Artikel KT-6 eine Abmessung ein. Es erscheint der Dialog Authentifizierung anfordern (OP12100). In diesem wurde als Datei UTLSTP (Artikelstamm), als Bearbeitungszeitraum 1 Tag, als Priorität die Ausprägung 2 (Sehr wichtig) und als "Authentifizierung durch - Sachbearbeiter" 0815 (Max Mustermann) vorbelegt. Hans trägt als Änderungsgrund "Abmessung eingetragen" ein und bestätigt den Dialog. | Der Anforderungsdialog ist erschienen, weil der Datensatz signaturpflichtig ist (durch die Vorausgehende Änderung von Alexa) und Hans weder der Abteilung 001 (Geschäftsführung) zugeordnet, noch als berechtigter Benutzer im Elektronische Signatur (OP12600) unterhalb der Datei UTLSTP hinterlegt wurde. Der Sachbearbeiter 0815 (Max Mustermann) wurde automatisch eingetragen, weil dieser als Standardsachbearbeiter im Elektronische Signatur (OP12600) unterhalb der Datei UTLSTP hinterlegt wurde. |
Max Mustermann wurde nun die Aufgabe zugeteilt, die von Hans Wurst durchgeführte Änderung zu prüfen. | |
Alexa Wiesel versucht im Artikel KT-6 die Materialnummer zu ändern. Es erscheint eine Fehlermeldung "Datensatz kann nicht erfasst, verändert oder gelöscht werden". | Diese Meldung erscheint, weil die davor erzeugte Aufgabe von Hans Wurst an Max Mustermann noch nicht bearbeitet wurde. Alexa bricht die Änderung ab und kontaktiert Max. |
Max Mustermann gibt die Änderung frei und gibt als Kommentar "Abmessung passt" und seinen aktuellen Benutzer mit seinem Passwort ein. Der Artikel KT-6 wurde erfolgreich geändert. | |
Hans Wurst bemerkt, dass die eingetragene Abmessung im Artikel KT-6 falsch war und korrigiert diese. Er bestätigt den Dialog Authentifizierung anfordern (OP12100) wie zuvor auch. Max Mustermann wurde wieder eine Aufgabe zur Prüfung zugeordnet. | |
Alexa Wiesel kopiert den Artikel KT-6 in den Artikel KT-7. Das Feld Freigabe Verkaufsauftrag wird automatisch auf 0 (noch nicht freigegeben) gesetzt und ist geschützt. Alexa bestätigt das Kopieren und legt den neuen Artikel an. | Es erscheint kein Änderungskommentar, weil der Änderungskommentar nicht für das Erfassen eingeschaltet ist. Das Kopieren des Datensatzes war nur möglich, weil eine Ausnahmebedingung erfasst war. Der Wert der Ausnahmebedingung wurde eingestellt. Das Feld kann nach erneuter Verwaltung wieder geändert werden. |
Alexa Wiesel setzt im Artikel KT-6 die Freigabe Verkaufsauftrag wieder zurück auf 0 (noch nicht freigegeben). Im Dialog Änderungskommentar (OP10540) trägt sie "Freigabe zurückgezogen" ein. | Aufgrund der gezogenen Ausnahmebedingung kam kein Authentifizierungs- / Anforderungsdialog hoch. Der Änderungskommentar wurde abgefragt, weil der Änderungskommentar für Änderungen aktiv ist. |